Der Inklusionskelch ist bisher an mir vorbeigegangen. Ich befürchte, dass man mich im nächsten Schuljahr zur bestbezahlten Nachihilfelehrerin degradieren wird. Von daher kann ich nur Aussagen aus Berichten der betroffenen Kolleginnen und Kollegen treffen. Ich denke sie werden nicht viel anders arbeiten als an der Förderschule. Ich habe in meiner Klasse ( 16SS) in Mathe 6 verschiedene Leistungsniveaus. Nach dem Abchecken der Förderschwerpunkte im Fach 8 vor 2,5Jharen, habe ich Arbeitsmaterialien vorbereitet : Kriterien waren:
- Von leicht nach schwer
- Immer mit Erläuterungen und Beispielaufgaben
- Je nach intelekueller Aufnahmekapazität mit mehr oder weniger Anschauungs-und Lösungshilfen.
- Immer mit Kontrollmöglichkeit ( Lösungshefte, Lösungsblätter, Lösungsmuster, Taschenrechner) je nach dem
- Diese Ordner, Karteien, Werkstätten stehen immer im Klassenraum ( gut für Vertretungen)
- Sie sollten möglichst in der vorgegebenen Reihenfolge abgearbeitet werden ( z. B erst Brüche anschulich, dann erweitern, kürzen, addieren usw.)
-die SS arbeiten in Gruppen zusammen und kontrollieren die Ergebnisse selbst
-Bedeutet natürlich auch 6 verschiedene Klassenarbeiten
- Hausaufgaben gibt es oft als LINKS für Onlineübungen
-Durch diese Unterrichtsform habe ich immer Zeit einzelnen Schülern zu helfen oder mal ein Thema einzuführen.
- Voraussetzung ist hier viel, viel Platz für das ganze Material. Das wir Einzeltische haben, schieben die kids je nach Bedarf die Tische und Stühle umher. Das ist etwas nervig.
-Außerdem habe ich an 4 Tage in der Woche einen leeren Klassenraum zur Verfügung. So, dass ich die Gruppen auch mal getrennt unterbringen kann ( Türen auf und hin und herspringen)
Das klappt inzwischen sehr gut. In diesem Halbjahr kann ich die Klasse durch den Einsatz einer Kollegin differenzieren. So habe ich nur 4 Leistungsgruppen. Das ist anfangs sehr viel Arbeit, aber dann habe ich wochenlang keine Vorbereitungsarbeiten mehr. Im Netz gibt es so viele tolle Materialien, dass ich kaum noch A-Blätter selber erstelle, sondern nur kopiere, einfügen, etwas editiere. Es gibt die tollen Magisterhefte. Die sind hervorragend dafür geeignet.
So arbeite ich natürlich nicht in allen Fächern. Das ist nicht zu leisten. In Deutsch sind meine KIds alle nicht besonders, da sind die Leistungsunterschiede nicht so groß. Allerdings mache ich das auch hier oft so, nur nicht so differenziert.
Ich denke, dass es meine Kollegen im GU auch so machen. Ich sehe sie jedenfalls wild kopieren und Mappen zusammen stellen. Die Tatsache, dass sie im GU in der Regel für weniger Kinder zuständig sind ( alle sind noch in der FS unterrichtlich eingebunden) erleichtert die Arbeit sicher. Ich denke nur, dass hier die Ergebnisse nicht von Erfolg gekrönt sind, weil der Bezug zu den Kids nur gelgentlich da ist. Das berichten jedenfalls die Kollegen. Die meisten machen es nicht gerne und berichten, dass die Förderung hier nicht effektiv ist.