Beiträge von rotherstein

    Ich habe gesehen, dass du am Berufskolleg unterrichtest. Es würde mich mal interessieren für welche Berufsausbildungen du zuständig bist. Meine fiten Jungs ( Förderschule lernen) werden wahrscheinlich nach ihrer Entlassung im Sommer ein solches besuchen. Sie machen "einfache" für sie aber in der Theorie sehr schwierige Ausbildungen ( Maschinen-Anlagenführer, Teilezurichter usw.) Wärst du für sie dann aus zuständig? Wenn ja befürchte ich, dass dein mathematisches Niveau sie restlos überfordern würde. Zum Glück gibts für meine Jungs auch noch Nachhilfe. ?(

    So allgemeine Tipps zu geben ist immer sehr schwierig. Ich kann mit deine Situation aber sehr gut vorstellen, weil die Arbeit mit solchen Kindern zu meinem täglichen Brot gehört.


    Ich arbeite in der Förderschule Lernen und hatte unter meinen 16 Schülern, als ich sie in der 8-ten allerdings als Klassenlehrerin bekam, 7 Schüler mit sehr starken Verhaltensauffälligkeiten.; kognitiv eigentlich ganz fit, aber Lernversagen eher aufgrund des Verhaltens. Sehr positvie Erfahrungen habe ich damit gemacht, dass ich mit den Schülern und den Eltern folgendes geklärt habe:


    1. Ich werde dafür bezahlt, dass ich den Schülern etwas beibrige.
    2. Der Unterricht ist keine Belustigungsveranstaltung und keine Bühne für Hampelmänner.
    3. Alle Schüler haben das recht in Ruhe zu arbeiten.
    4. Jeder Schüler hat verschiedende Alternativen im Unterricht s..u.).
    5. Ich habe einen Ordner in der Klasse, der allen Kollegen zugänglich ist und auf dem Pult liegt. Hier mache ich Notizen zum Verhalten ( posiiv und negativ) Auch Kollegen schreiben hier rein. So weiß ich immer Bescheid ob etwas vorgefallen ist. Für jeden SS habe ich ein DIN A4 Blatt mit Namen und einer Tabelle zum Eintragen. Hat sich bewährt bei Elternsprechtagen.


    Verhaltensalternativen für jeden Schüler, immer zum Aussuchen:


    a) Am liebsten ist es mir natürlich, dass sie sich angemessen verhalten und gut mitarbeiten ( gibt Pluspunkte und positive Verstärkung)
    b) Sie arbeiten nicht mit, aber stören nicht ( können auch malen oder Däumchen drehen)
    c) Sie arbeiten auf dem Flur ( da steht 2 Tische mit Stühle, zuweilen auch mehr)) oder unterhalten sich mit der Wand
    d) Sie gehen nach Hause ( Hier muss man natürlich die Schulleitung im Rücken haben) Anruf teils vor der ganzen Klasse bei den Eltern: Ich schicke jetzt ihr Kind nach Hause, weil ....
    e) Wir haben das Glück, aufgrund unserer recht kleinen Schule (100 SS), die Kinder auch mit Arbeitsmaterial auch vors Büro zu setzen und die Schulleitung hat ein Auge drauf.



    Anfangs war es wie im Panoptikum: Teils holte ich meine Tageszeitung heraus und trank Kaffe. Oft war es dann so, dass sie von alleine ruhig wurden. "Machen wir heute keinen Unterricht?" Doch, wenn ihr so weit seid. Günstig sind eine gelbe und eine rote Karte. Beim Hochhalten der Gelben: Es ist gleich so weit. Rote Karte: Ohne Diskussionen vor die Tür!
    ( Schulrechtlich eigentlich abgesichert, denn es heißt: " Die SS müssen sich beaufsichtigt fühlen" und die Tür ist meist auch offen)
    Galang anfangs nicht so gut, da ich mich immer oft doch auf Diskussionen eingelassen habe. Verschiebe ich jetzt auf die Pausen (leider habe ich dann oft keine).
    Das klappt jetzt in der 10 inzwischen meist gut. 2 Schüler sitzen gelegentlich immer noch vor der Tür. Meist ist es ihnen aber zu langweilig und sie bitten darum wieder "mitmachen zu dürfen". Gelegentlich gebe ich ihnen eine Ausszeit ( 10 Min. ) zum "Hütchenkühlen". Ganz wichtig dabei ist, dass die Schüler entscheiden, was nun passiert. Sie dürfen es sich aussuchen und müssen dann natürlich die Konsequenezen, deren Abfolge sie kennen und die immer gleich ist, tragen. Anfangs konnten sie damit überhaupt nicht umgehen, die Entscheidung selbst zu treffen. Nicht ich habe sie rausgesetzt, sondern sie haben sich dafür entschieden.


    Natürlich gibt es ständig Elterngesprüche, Hilfeplangesprüche usw. als Systemzeit noch oft nebenbei. Falls alles nicht hilft, nehmen die Möglichkeit des zeitweisen Schulausschlusses wahr. Aber wir haben ja auch eine besondere Klientel und das gehört zu meinen Aufgaben.


    Ich muss sagen, dass es inzwischen sehr gut klappt. Natürlich nicht jeden Tag, aber meist. Es ist sehr anstrengend das alles immer im Auge zu behalten. Tafelanschrieb anfangs fast unmöglich, dann folgen schon die ersten Radiergummis durch die Klasse ( Also Folie, Beamer oder Ähnliches). Heute geht es schon recht gut.


    Natürlich habe ich als Klassenlehrerin ( 20 Stunden mit der Klasse) viel mehr Möglichkeiten. Fachlehrer in meiner Klassen hatten oft sehr viel mehr Probleme mit meinen SS. Durch den ständigen Austausch mit den Kollegen ( es lagen immer Zettelchen auf meinem Platz im Lehrerzimmer) weiß ich über alle Vorfälle Bescheid und kann entsprechend handeln. Das klappt eigentlich auch inzwischen sehr gut. Ich weiß, dass es in so großen Systemen wie einem Gymansium um vieles schwerer ist, so konsequent zu handeln. Ich weiß aber auch, dass die Verhaltenauffälligkeiten inzwischen in allen Schulformen Einzug gehalten haben. Vielleicht müsstet ihr als Kollegium auch eine einheitliche, transparente Verhaltenslinie vereinbaren. Das macht Vieles einfacher. Fraglich nur ob man die vielen Kolleginnen und Kollegen unter einen Hut bekommt. Bei uns gab es eine Steuergruppe, die etwas erarbeitet hat und wir es dann ausprobiert haben. Es ist eigentlich ein täglicher Kampf unter dem Motto: Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
    Seit der Klasse 9 bekommen die SS " Hausaufgaben- und Übungssangebote" wer sie nicht macht, wird notiert und im Zeugnis erwähnt ( Berichtszeugenisse hier von Vorteil) . Allerdings habe ich auch 1-2 Std/ Woche ein freiwilliges Lernangebot (auch meinerseits) gemacht. Es ist kaum zu glauben, aber gerade die "Chaoten" sitzen da freiwllig und arbeiten konzentriert und sind totenstill. Sie stellen fest, dass sie doch nicht so dumm sind und freuen sich über die Lernerfolge.


    Ich weiß aber auch, so war oder ist es noch am Gymansium meiner Kinder, dass hier schlimme Vorfälle einfach verharmlost oder totgeschwiegen wurden ( wegen des guten Rufs), so dass die Kollgen kaum Möglichkeiten hatten, mit diesen Schülern umzugehen und allein gelassen wurden. Das stelle ich mir äußerst schwierig vor. Ich denke hier gibt es nur die eine Möglichkeit, dass man die Probleme anspricht und ein Konzept entwickelt, wie bei solchen Störungen gehandelt werden kann und muss. Wenn ich mir vorstelle, dass demnächt die Förderschulen aufgelöst werden und die verhaltenauffälligen Kinder in diese riesigen Systeme strömen sollen, weiß ich auch nicht, wie man dann noch ruhigen Unterricht machen soll. Diese Kinder brauchen einen ganz engen, überschaubaren Rahmen, in dem sie sich bewegen können. Es ist ein ständiges Auspendeln zwischen "Zuckerbort und Peitsche".


    Viel Glück beim Ausprobieren der vielen gut gemeinten Ratschläge. Letztendlich muss jeder selbst einen Weg finden. Das macht das Ganze so schwierig. :thumbup:

    Zum Glück haben meine jetzigen 10-er die vorsinnflutlichen Bemühungsversuche, ihnen die Prozentrechung im veraltetem Mathematikunterricht aus dem letzten Jahrtausend beizubringen, ganz gut überlebt und die Unterrichtsinhalte verstanden. Übrigens ohne die Tafel Schokolade. Da hatte ich aber Glück. Hoffe nur, dass sie dadurch keinen Schaden fürs Leben genommen haben. Für die Einstellungstests hat es gereicht! ?(

    Ich kann das auch nur bestätigen. In den Fortbildungen werde oft tolle Methoden vorgestellt,die oft in der Praxis an Alltäglichkeiten scheitern. Wir machen mal die Kugellagermethode. Fand ich toll. Praxis: Kein Platz in der Klasse das vernünftig umzusetzen: Wohin mit den Tischen? Mordsgerödel, dauerte 15 Minuten bis ich die KIDS endlich ruhig hatte. Nach der Stunde das Ganze wieder rückwärts.

    Ich würde mit sehr anschulichen Dingen anfangen:
    Plusaufgaben mit Süßigkeiten, Stäbchen oder irgendwelchen anderen Dinge, die in der Klasse sind. In der Regel sortieren die Kinder dann "Häufchen" oder Gruppen. Das geht ganz gut am Tischgruppen. Kinder die zur Verfügung gestellten Dinge unter den Personen am Tisch auf. Dann die Plusaufgaben aufschreiben z.B:
    2+2+2+2+2+2+2 = 14


    Wie oft habe ich 2 (Süßigkeiten, Stäbchen oder irgendwelchen anderen Dinge) Ich habe 7 ( Häufchen, Gruppen o.Ä) Das dann als Malaufgabe aufschreiben. Die Kids sollen erkennen, dass dei Malrechnung eine Verkürzung der Addition darstellt.
    Im Anschluss evt. ein Arbeitsblatt auf die sie die Plus-und Malaufgaben aufschreiben oder zuordnen o.Ä sollen.
    Hier noch eine tolle Seite:


    http://www.blume-programm.de/ab/boerse/a_348.htm


    oder die:


    http://www.blume-programm.de/ab/boerse/a_356.htm


    :)
    Viel Erfolg

    Ich fange hier immer sehr anschlich an: z. B eine Tafel Schokolade als Bruch schreiben oder aufteilen lassen. Tafel Schokolade zeichnerisch darstellen Die Ganze Tafel sind das Ganze = 100 %. Dei Halbe Tafel = 50% usw. = Einfache Brüche in Prozente umwandln lassen. Dabei müssen die Schüler wissen, dass Prozente = hundertstel Brüche sind.


    Hier ein sehr anschuliches Arbeitsblatt mit Lösung:


    http://www.unterrichtsmaterial….de/mathevorschau50.shtml


    Hier gibt es einen Unterrichtsentwurf und Arbeitsblätter:
    http://www.sinus-hamburg.de/in…&gid=231&Itemid=5


    Hier gibt es eine Menge auch graphischer Materialien, einfach runterscrollen bis zu Prozenten:
    http://www.blume-programm.de/ab/boerse/a_367.htm

    Danke für die offenen Worte. Derer gibt es hier sehr, sehr viele. Da gibt es nur eine Lösung:


    MEHR QUALIFIZIERTES PERSONAL AN JEDE SCHULE!


    Wo bleiben die Sozialarbeiter und Psycholgen, als feste Bestandteile eines jeden Kollegiums, die hier unterstützen könnten? Wir könnten auch einen einstellen, natürlich auf Kosten einer Lehrerstelle. Leider versuchen wir es schon seit Jahren ohne Erfolg, versuchen es alleine zu stämmen und überfordern uns damit restlos.


    Danke an die Politik, dass sie ihre engagierten Landesbediensteten, die alleine durch ihr Engagement dafür sorgt, dass dieses Schulsystem noch einigermaßen funktiniert, so vor die Wand fahren lässt. Auf zum Privatschulsystem!!!!!!!!!! :cursing:

    Danke für den LINK. Ich habe ihn sofort auf unserer "Inklusionsseite" unserer Website verlinkt. Ich hoffe, dass ich meine letzten Jahre bis zu meiner Pensionierung noch produktiv arbeiten kann. Unter den Rahmenbedingungen im Regelschulsystem, die sich in Deutschland nie änderen werden, würde ich wahrscheinlich zu einer "Dienst nach Vorschrift" Lehrerin mutieren. Was bleibt denn einem denn dann noch übrig, wenn man zum bestbezahlten Nachhilfelehrer degradiert wird, der gegen Windmühlen kämpft. Diese Kraft habe ich nicht mehr. Ich könnte mir vorstellen
    -an einer Sek. 1 Schule ( gerne auch Gymnasium)
    -in einer Klasse mit max. 15-20 Schülern
    -mit einem/er motivierten Kollgen/in
    -mit viel Freiraum ( auch finanziellem)
    -in entsprechend großen Räumen
    -mit Kindern mit Lernproblemen( keine gemischte GU Klasse) und Verhaltensauffälligkeiten ( die sind oft ziemlich clever)
    -mit Unterstützung durch Sozialarbeiter und Psychologen ( fester Bestandteil eines Kollegiums und nicht Handelsreisender in Sachen Therapie)
    - im Vorfeld die Rahmenbedingungen zu schaffen, bevor wir es dann versuchen würden, diese Kinder zu fördern. Ich denke so ein Modell würde wirklich allen Kinder zu Gute kommen, denn auch im Gymnasium gibt es nicht nur "Überflieger". Ich könnte den bei den "Normalschülern" unterstützend eingreifen. Hier habe ich eine Menge Kompetenzen.


    Schöner Traum oder?
    Wahrscheinlich werde ich dann eher im Lotto gewinnen, um eine private Inklusionsschule zu eröffnen. Die engagierten Kollegen dafür habe ich schon auf meiner Seite, nur noch das Geld fehlt ( ha, ha) Machst du da auch mit? Du wärst dann für die Förderung der "Überflieger" zuständig. Ich kleinen Klassen, in optimalen Rahmenbedingungen? Wir spielen wirklich Lotto, um das Geld in eine solche Schule zu inverstieren. Ganz schön blauäufig oder?
    Hier im Forum habe ich die Beträge zu den Korrekturfächern gelesen. Das ist ja abartig und kaum zu leisten. Tolle Schulpolitik. :(

    Was passiert eigentllich mit den teilweise sehr gut ausgestatteten Förderschulen (vor allem im GG- und KM-Bereich), wenn die Inklusion durchgesetzt ist?


    Diese Schulen könnte man prima für "Regelschüler" öffenen, weil diese Förderschulformen tatsächlich bestens ausgestattet sind. Ich denke hier könnten Regelschüler (Grundschüler)in kleinen Gruppen ihre Abschlüsse auch sehr gut erreichen und auch gefördert werden. Schwierig wird die Umsetzung im Sek. 1 Bereich: Fachlehrer, Fachräume? Aber vielleicht eine Möglichkeit aus dem Dilemma herauszukommen.

    Weil ich diesen Artikel auch gelesen haben, wünschte ich mir einen Busuch des finnischen Schulsystems. Ich denke, wenn unser Staat mal das Schulsystem im Sinner aller Schüler umstellen würde und die Bedingungen schaffen würde, wie sie in Finnland. vor allen Dingen personell existieren, könnte INklusion im Ansatz gelingen. Das ganze theoretische Geschwafel nutzt gar nichs. Gestern hatte ich so einen Tag, an dem ich dachte: Das ist nicht mehr zu schaffen. Wie gesagt, der Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern gehört zu meinem Alltag( allerdings nicht unter den Bedingungen eine Schule E). Leider ist es T :( atsache, dass die Förderschulen L noch immer ein Sammelbecken für "Schulversager" aus verschiedensten Gründen ist. Was jede Schule heute bräuchte wären Psychologen und Sozialarbeiter an jeder Schule. Ich denke, dass die Verhaltensauffälligkeiten inzwischen alle Schulformen erreicht haben. Wenn ich mir vorstelle unsere "besonderen Kinder" würde im inklusiven Unterricht in einem großen Schulsystem von 500 und mehr Schülern betreut, hätten wir überhaupt keine Möglichkeit mehr erzieherisch einzuwirken.

    Wenn man dann Zeit bekäme, sich solche Schule anzuschauen. Leider müssen wir unseren Unterrichtsverpflichtugen nachgehen und können nicht gleichzeitig in oft weit entfernte "Modellschulen" reisen, um zu hospitieren. Machbar wäre es in den Ferien, aber da gibt es keine Schüler. Eine Reise nach Finnland wäre sinnvoll, dann müsste man nicht das Rad neu erfinden. Gerne würde ich sehen, wie Inklusion in großen Systemen wie Gesamt - oder Realslchulen läuft. Wie werden die Absprachen organisiert, mit den vielen Fachlehrern. Das klappt gar nicht. Da kommen die Kollegen zum INkludieren ( 17km Fahrt) und finden gerade Klasse vor, weil vergessen wurde Bescheid zu geben, dass Schwimmfest o.A. ist. Oder sie inkludieren in den Kunststunden ( sehr sinnvoll), weil es sich stundenplatechnisch nicht anders machen lässt. Wir fördern sie geistig behinderte Kinder im lebensparktischen Bereich ohne die notwendiigen Voraussetzungen. Kulturtechniken sind hier bei den meisten Kindern fehl am Platze. Das sage ich aus 12 jähriger Erfahrung in einer Schule für GB. Gibt es hier eine Trainingswohnung, Ergotherapie oder Logepäden? Haben die Schulen ein eigenes Schwimmbad mit LIft für die Rollstuhlfahrer? Tausend ungeklärte Fragen ohne Antworten und Flickschusterei. Überigens bin ich sehr an den Fortbildungstipps interessiert. Gern auch in den Ferien. Selbst die Experten wissen es nicht:


    http://www.landtag.ltsh.de/inf…/2800/umdruck-17-2894.pdf


    Wüsste gerne wie die Studiengänge für den Allroundlehrer jetzt aufgabaut sind. Unsere Referendare sagen, dass die UNIS kaum auf die Problemtik eingehen. :(

    Ganz so toll, wie oben gelesen scheint es hier auch nicht zu sein:
    Zitat aus: http://www.sovd.de/fileadmin/d…gsbarometer_Inklusion.pdf


    Thüringen
    Kategorie: ROT ( Die schlechteste auf der Inklusionsskala)


    Integrationsquote: 13,3 Prozent


    Gesetzeslage und Schulpraxis: Das Schulgesetz entspricht nur unzureichend den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention. Der Vorrang des gemeinsamen Un-terrichts im Schulgesetz steht unter dem Vorbehalt, dass die Rahmenbedingungen dafür vorliegen. Die Eltern müssen darlegen, dass diese Bedingungen in der Integra-tionsschule tatsächlich gegeben sind, wenn sie für ihr behindertes Kind die Teilnah-me am gemeinsamen Unterricht wünschen. Daher verwundert es nicht, dass die In-tegration behinderter Kinder in die Regelschulen bisher nur sehr gering ist. Zudem hat Thüringen eine sehr hohe Förderkinderquote: Mehr als 9 Prozent aller Schüler in Thüringen wird sonderpädagogischer Förderbedarf attestiert, so dass sie in der Schule als behindert gelten.
    Initiativen von politischen Entscheidungsträgern und zivilgesellschaftlichen Gruppen: Die Handlungserfordernisse in Thüringen sind offensichtlich. Doch die Diskussion zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention läuft in Thüringen nur zögerlich an. Auf Initiativen des SoVD zur inklusiven Bildung reagiert das Kultusministerium defen-siv. Ein klares Bekenntnis zum Gemeinsamen Lernen behinderter und nicht behin-derter Kinder sucht man in den Stellungnahmen der Landesregierung vergebens. Nicht einmal die Worte Integration oder Inklusion fallen. Stattdessen wird nur sehr allgemein das Recht behinderter Kinder auf Bildung hervorgehoben, wenn unterstri-chen wird, es sei eine gesellschaftliche Herausforderung und Verpflichtung, behin-derte Kinder in das Bildungssystem einzubeziehen. Im Thüringer Landtag jedoch könnte die UN-Behindertenrechtskonvention auf die politische Agenda rücken; eine dort durchgeführte Veranstaltung mit 55 Teilnehmern thematisierte die Situation lern-behinderter Kinder und stieß auf regen Zuspruch. Nicht zuletzt die Debatte zu Inves-titionen in Barrierefreiheit beim Konjunkturpaket II stellte in Thüringen eine Verknüp-fung mit der UN-Behindertenrechtskonvention her.
    Fazit: Thüringen steht noch klar am Anfang der Diskussion. Erste politische Aktivitäten zugunsten inklusiver Bildung müssen deutlich intensiviert und ausgebaut werden. Der Handlungsbedarf ist enorm.
    Vielleicht kochen die doch nur mit Wasser?

    Beinahe hättet ihr meine Wenigkeit als "Inklusionsbeauftragte" "genießen" dürfen. Wir alle sind gefragt worden. Vielleicht könnte ich mir dann beim "Klugschéißen" ( verzeiht die Ausdrucksweise) den Stress beim "Inkludieren" ersparen können. Ich werde es mir noch überlegen.


    So qualifiziert sind die Fortbildungen. Wir dürfen uns jetzt auch auf eine freuen. Von einem Kollegen, den ich kenne, der im Schullalltag nichts auf die Reihe kriegt. Das ist Qaulität!!!!!!!!
    Oder vielleicht ein Aufbaustudium an der UNI Hildesheim gefällig? Super Zeitungsartikel :


    http://www.dw-world.com/dw/article/0,,15745441,00.html


    Leider steht nicht dabei, dass dieser Aufbaustudiengang 5300€ kostet.


    Keiner weiß, wie es gelingen kann. Es wird herumprobiert, ohne Standards. nach Gutdünken. Wann kann ich dich im Unterricht besuchen. Ich habe noch so viele Überstunden, da könnte ich mich vielleicht frei machen.

    Für einen Tipp zur einer ordentlichen Fortbildung wäre ich dir wirklich dankbar. Vielleicht sollten wir gemeinsam nach Finnland fahren? Wie lange arbeitest du schon als Lehrerin? Was hast eigentlich für eine Meinung von Sonderpädagogen? Das ist ja schon fast verletzend.Kennst du nur welche, die sich ausruhen? Vielleicht haben sie im GU schon aufgegeben, weil sie hier nur als Tippgeber und Besserwisser arbeiten müssen, an den Regelschulen nicht willkommen sind, um die eine Gehaltsstufe mehr ( eigentlich lächerlich wenig mehr) beneidet werden, ihnen im Lehrerzimmer noch nicht einmal ein Stuhl angeboten wird? Weil keine Teamarbeit erwünscht ist? Gerne würde ich als Klassenlehrerin in einer Sek. 1 Schule im Team mit den Fachkollegen mich um alle Kinder kümmern. Allerdings, und hier wiederhole ich mich zu x-ten mal, nicht ohne die erforderlichen Rahmenbedingen. So nun muss ich Schluss machen, weil ich merke wie mein Blutdruck steigt und ich noch 6 individuelle Klassenarbeiten ( Von Grundrecharten bis Zinsrechnung) vorbereiten muss.

Werbung