Beiträge von rotherstein

    Du musst keinen Baudreck entfernen und auch keine Kisten schleppen. Das ist Aufgabe des Schulträgers. Im Schulgesetz und den Erlassen steht zwar alles mögliche, was Schule und Lehrer zu leisten haben, aber so etwas steht (noch) nicht drinnen. Und als Beamter hast du immer das Recht auf "amtsangemessene" Beschäftigung (keine Ahnung wie das Äquivalent bei Angestellten heißt). Zum Vergleich: Kein "Aktensortierer" im Finanzamt oder einer sonstigen Behörde würde auch nur auf die Idee kommen, einen Raum zu reinigen. Dafür gibt's entsprechendes Personal. Und du solltest mit deiner viel höheren Qualifikation und deinem höherwertigen Amt so etwas auch nicht tun.


    Erfahrungsgemäß habe ich dann die Wahl im Baudreck zu hausen oder es selbst zu machen. Vor einiger Zeit wurden in meiner Klasse Deckenplatten ausgewechselt, den Dreck auf den Regalen und zwischen dem Unterrichtsmaterial hat keiner entfernt, also habe ich es selbst gemacht. Vielleicht werden die betroffenen Räume ja noch gereinigt, aber die Aufforderung zum Einräumen der Umzugskartons habe alle schon bekommen. Würde ich ja auch noch gerne machen, aber man bekommt noch nicht einmal ein Dankeschön für seinen Einsatz.

    Es ist ein Unding, dass Schulleiter noch unterrichten müssen, unabhängig davon wie groß eine Schule ist. Die Aufgabenfülle ist so groß geworden, dass es kaum noch möglich ist die Vorgaben alle zu schaffen. Ich hatte die Ehre im vergangenen Schuljahr den Schulleiter als Teampartner zu haben mit dem Ergebnis, dass entweder Unterricht ausfiel, der Unterricht ausgefallen ist oder ich Überstunden machen musste, weil unser Chef andere Termine wahrnehmen musste. Nebenbei finden unendlich viele Sitzungen statt in denen überlegt werden soll wie Inkusion umgesetzt werden könnte. Man probiert halt herum. Diese neue Aufgabe haben die Schulleitungen auch noch so nebenbei aufs Auge gedrückt bekommen, also: reisen, reisen, reisen. Vor 3 Jahren hieß er plötzlich am Ende des Schuljahres: Hurra wir werden Ganztag. Ich glaube, dass meine Konrektorin nicht einen einzigen Tage Sommerferien hatte, weil alles, aber auch alles innerhalb von 6 wochen organisiert werden musste. Was isch als besonders belastend finde ist, dass an unseren Schulen keiner für irgendwas zuständig ist. Wer eine Idee hat, muss auch alleine dafür sorgen, dass sie umgesetzt wird. So wird man zwar zum Multitalent, doch sind das Nebenschauplätze, die sehr, sehr zeitintensiv sind. Wenn z.B. ein Gerät kaputt ist hat man zwei Möglichkeiten: Entweder es vergammelt in irgendeiner Ecke oder man kümmert sich selbst darum. So könnte ich die Aufgabenliste immer weiter erweitern. Man muss wirklich höllisch aufpassen, dass man nicht immer mehr Aufgaben übernimmt. Da die Gelder vom Schulträger immer knapp sind, muss man sich wirklich immer etwas einfallen lassen, um eigene Ideen realisieren zu können. In meinen Fall stehe ich nun vor der Entscheidung ob ich an einer Schulbandbegegnung auf Bundesebene teilnehmen soll oder nicht. Auf der einen Seite freue ich mich sehr, dass wir dabei sind, auf der anderen Seite weiß ich, was hier auf mich zukommt: Gelder organisieren, Sponsorensuche, unendlich viele Schreiben verfassen, organisieren, für den sicheren Transport der Instrumente sorgen, Extaproben veranstalten und und und. Wahrscheinlich werde ich es machen, um den Kids einer Förderschule zu zeigen: Ihr könnt was und Ihnen dieses Erlebnis ermöglichen. Schön wäre es, wenn ich diese Aufgabenfülle delegieren könnte: Jugenherberge organisieren, Bus organisieren, Schreiben verfassen, jemand haben, der mir den Transport erleichtert. Ist ein Kabel defekt, ein Mikro kaputt, das Mischpult nicht in Ordnung? Wer ist dafür zuständig: Ich, obwhl ich von diesen Dingen eigentlich überhaupt keine Ahnung habe. Nun muss ich versuche, eine ( zeitaufwändige) Lösung zu finden, die nichts kostet, weil Geld dafür gibt es nicht. Das ist es, was unseren Arbeitsalltag so erschwert. Man muss bedenken, dass all diese Aktivitäten neben unserer eigentlichen Hauptaufgabe, dem Unterricht, laufen. So könnte man die Liste unendlich lang fortführen, egal auf welchen schulrelevanten Gebieten. In anderen Ländern gibt es viel mehr nichtpädagogisches Personal an Schulen. Bei uns ist die Schulsekräterin noch nicht einmal während des gesamten Schultages da. Ich gehe grundsätzlich nicht ans Telefon, in der Hoffnung, dass sich die Anrufer beschweren, dass keiner ans Telefon geht. :cursing: Soviel ist Bildung unserer Politik wert.Finanzkrise hin oder her, Geld ist eigentlich genug da, wenn man es vernünftig umverteilen würde. Warum bekommen Gutverdiener Kindergeld? Das könnte man doch prima in die Bildung stecken, aber leider keine Wahlen gewinnen.

    Zum Thema Mehrarbeit: Heute kam eine nette Mail von der Schulleitung, dass wir bitte schön bereits in der kommenden Woche/ eine Woche vor Ferienende) bitte in der Schule erscheinen möchten, um aufzuräumen. Ich war letzte Woche und habe das Chaos gesehen: Baudreck ohne Ende massig Kisten von der Zusammelegung zweier Schulen. Nun muss ich auch noch als Putzfrau fungieren, natürlich ist das Systemzeit. Wäre früher für mich gar kein Thema gewesen, weil es doch dem System dient: Alle ziehen an einem Strick, doch langsam ist das Maaß voll, bei der Art und Weise wie man mit uns umgeht. Was eigentlich, wenn die Kollegen noch in Urlaub sind? Darf übrigens für 3 Kinderchen an drei Tagen in der Woche mit 9 Stunden zum Inkludieren in die Hauptschule reisen, bin komplett an 2 Tagen gar nicht in meiner Stammschule, da kriegt man doch bestimmt gut mit, was in der Schule so läuft. Mangels Sonderschullehrer haben wir nun wieder 3 Seiteneinsteiger eingestellt, die dürfen in unserer Förderschule bleiben und sich an unseren Kindern versuchen. Wir Sonderschullehrer werden weggeschickt und können unter den gegebenen Bedingungen nichts ausrichten. Tolle Arbeitsbedingungen, tolle Förderung, tolle Inklusion!!!!! :cursing::cursing::cursing:


    Wir sind doch eigentlich selber schuld, wenn man uns so behandelt. Wir machen brav alles mit und versuchen den Spagat unter den teils unmöglichen Arbeitsbedingungen alles zu richten. So lange wir das tun, wird sich nichts ändern, es geht doch auch so. Wer sich nicht alles gefallen lässt( wie ich) läuft vor die Wand. Das Kollegium kriegt man kaum ins Boot, weil jeder Angst hat, irgendwelche Nachteile hinnehmen zu müssen. Das bekomme ich aktuell von meiner "Königin" deutlich zu spüren. Mein Stundenplan ist toll : Fast jeden Tag zur dritten und dafür fast alle Nachmittage. Ich bin begeistert. Nur gut, dass meine Kinder groß sind.

    So eine Schulleiterin würde ich mir auch wünschen, die nicht immer wie ein Hammel kutscht und jeden Mist mit macht, der von oben verordnet wird. Es ist doch tatsächlich so, dass kaum noch jemand bereit ist eine Schulleiterstelle anzunehmen. Schade, dass es sich nur wenige leisten können( ich auch nicht) im Schulamt die Kündigung auf den Tisch zu legen. Schon oft habe ich mir so eine Situation genüsslich vorgestellt, aber leider nicht möglich, da ich auf das Einkommen angewiesen bin. ZUm anderen liebe ich meinen Beruf und wüsste auch nicht, was ich sonst den Tag über machen sollte. Leider werde ich im nächsten Schuljahr im Gu verschleudert, es graut mir schon davor. Wäre toll, wenn sich die Schulleitungen zusammen täten und gemeinsam gegen diese unhaltbaren Zustände vorgingen. Es ist überigens nicht nur in Bayern so wie geschildert. ?(

    Danke Meike für diesen LINK. Da ist mal eine realistische Mutter, die nicht in erster Linie an ihre eigenen Eitelkeiten denkt, sondern an das Wohl ihres Kindes. Hinter der Forderung einiger Eltern nach gemeinsamer Beschulung von Kindern mit Behinderungen steckt oft Scham vor Nachbarn, Verwandten usw. Sie wollen sich nicht eingestehen, dass ihr Kind "behindert" ist. Um eigenltich immer vorhandene Schuldgefühle zu umgehen, wird die "Schuld" im Schulsystem, bei den Lehrern usw. gesucht. Der Umgang mit solchen Eltern ist ausgesprochen problematisch und hat eigentlicDh immer zur Folge, dass man als Lehrer zusehen muss wie das Kinde leidet, ja zuweilen psychisch auffällig wird. Der Elternwille steht eben ganz . Man kann es sich kaum vorstellen, dass Eltern sehenden Auges ihr Kind so vor die Wand fahren lassen können. Einige sind der Meinung, dass der Sonderpädgoge "heilen" kann. Das Kind hat absolut keine Mengenvorstellung und sie stellen Fragen nach dem kleinen 1x1 (bei uns gerade aktuell). ? ?(

    ich glaube nicht an eine kostenneutrale Umsetzung bei gleichbleibender Qualität, beim besten Willen nicht.


    Ich auch nicht. Wer ber eine langjährige Erfahrung in Schuldienst verfügt, wer schon erlebet hat, wie die Bildungspolitik mit Schulen verfährt, wer sich nicht von den schön geredeten Konzepten einwickeln lässt, der weiß, dass unter dem Deckmäntelchen der willkommenen UN Konvention zur Inklusion ( steht eigentlich kein Wort von Auflösung der Förderschulen drin, sondern vom Zugang zur Bildung),der demographisch bedingte Rückgang der Schülerzahlen zu Einsparungen im Bildungssystem führen soll. Ich denke das die Sonderpädagogen eine aussterbende teuer Species sind, deren Ausbildung immer mehr zurückgefahren wird, weil sie teuer sind. Die paar Behinderten werden wie schon zu meiner Schulzeit irgendwie mitgezogen und fallen halt durchs Netz oder werden eben wie früher wieder ausgeschult. Hauptsachen billig.

    Dem Inklusionsfrust von rotherstein kann ich mich nur anschließen. Wir haben in der letzten Woche erfahren, dass wir zwar in der Förderschule keine ausreichende Unterrichtsversorgung haben, an den Stunden, die an die Grundschule rausgehen aber auf Gedeih und Verderb nicht gerüttelt werden darf. BEi uns im Haus werden also regulär laut Stundenplan zwei Klassen für mehrere Stunden von einer Kollegin unterrichtet, während eine Kollegin in der GS Schüler "fördert". Wenn die Inklusionskollegin länger ausfällt, hat sie Stammschule nicht nur das Problem, dass sie mit den fehlenden Stunden im Stammhaus klarkommen muss, sie muss auch noch für eine Vertretung inder GS sorgen. Das dahinterstehende Menschenbild finde ich mehr als fragwürdig. Als ob der Unterricht für unsere Schüler sowieso unwichtig wäre. Ich könnte aus der Haut fahren!


    So kann man eine Schule auch vor die Wand fahren lassen. In naher Zukunft werde ich, wenn die " Förderung" an unserer Schule so weiter geht, auch keinem mehr guten Gewissens empfehlen können. Das scheint wohl politisch gewollt zu sein und wenn keine Neuanmeldungen in Förderschulen mehr da sind, wird es heißen: Wir müssen dem Elternwillen folgen". Wie schon mehrfach gesagt: Es ist das reinste Sparpaket. Bin mal gespannt wie sich die Erkrankungsstatistiken bei Lehrern entwickeln werden. Das kann doch auch der belastbarste Mensch auf Dauer nicht aushalten. Da wird mit allen Tricks gearbeitet. Ich verstehe nur die Schulleitungen nicht. Sie haben ihren Kollegen doch eine Fürsorgepflicht. Die vermisse ich bei uns auch sehr. Es wird sich nur hinter dem Argument versteckt: "Wir sind weisungsgebunden" egal wie die Weisungen aussehen, geschweigedenn ob sie irgendeinen Sinn ergeben. . Der Druck wird immer weiter nach unten gegeben, weil sich an höhren Stellen irgendwelche "Sesselpupser" profilieren müssen. Die Stimmung in den Kollegien ist teilweise so schlecht, dass es kaum noch zu ertragen ist. Jedem ist das Hemd näher als die Hose.Ich bin auch schon zu stundenzählenden "Korintenkacker" geworden. Meine gelebte Vision " Eine Schule ist wie ein gut funktionierendes Räderwerk" an dem alle mitarbeiten müssen ist auch schon nicht mehr da. ?(:cursing: :X:

    Hurra, ich weiß wenigstens schon mal mit wie viel Stunden und wie viel Schüler ich abgeordnet werde ( allerdings ist das noch nicht in trockenen Tüchern) Empfehlung der Schulleitung: Warten wir erst einmal ab. Es wird noch mit dem Schulamt "verhandelt. Die Absprachen( jeder macht wie er meint, weil keine Standards vorhanden) lauten, jeder Sonderschulkollge arbeitet in seinem Förderschwerpunkt. Meine Realität ( vorläufig, es kann sich stündlich ändern)
    ( 2 Klassen mit insgesamt 2 LE und 1GE ) mit 8 Wochenstunden. Dafür kutschiere ich an mehreren Tagen zur Hauptschule. Was ich unter den gegebenen Rahmenbedingungen mit dem Schüler und der geistigen Entwicklung machen soll, steht in den Sternen. Gelernt habe ich es auch nicht. Aus meiner langjährigen Arbeit in einer Schule für geistiige Entwicklung weiß ich aber, dass die Möglichkeiten im Regelschulsystem sinnvoll zu fördern nicht gegeben sind, dass ich es auch nicht gut kann und auch nicht will. Kulturtechniken sind hier oft sinnlos, weil das kognitive Potential einfach nicht gegeben ist. Übrigens gibt es für den Schüler mit GE auch nur noch 2,5 Förderstunden/ Woche. Im letzen Jahr waren es noch 6. Also die Realität zeigt, dass die ganzen Inklusionsbemühungen völlig plan-und strukturlos verlaufen. Jeder macht wie er will. Wechseln die Eltern den Wohnort, finden sie u.U. vollkommen andere Bedingungen vor. Auf der anderen Seite entsteht in unserer Stammschule ein enormer "Versorgungsnotstand". Mit diesen 8 Stunden könnte ich in der Stammschule min. 15 oder mehr Schüler sinnvoll unterrichten. Aber nein, das übernehmen jetzt Zeitvertragskollegen( allesamt Seiteneinsteiger mit unterschiedelichsten Qualifkationen, die keine sonderpädagogische Ausbildung haben. Das steigert sicherlich die Qualität der Förderung an unserer Stammschule. Ich kann derweil an der Hauptschule mit meinen 3 Kinderchen prima relaxen. Hoffentlich klappt es wenigstens mit der/dem Teamkollegi/n und wir können wirklich als Team arbeiten. Hoffentich bin ich willkommen und werde nicht als besser wissende und besser verdienende Konkurrenz erlebt. Gebt mir eine Klasse und vernünftige Rahmenbedingen an der Hauptschule und ich wäre mit Eifer dabei. Ich fühle mich degradiert, vor die Wand gefahren, übergangen und von der Schulpolitik ( Schulleitung eingeschlossen) ausgenutzt. Eine gesetzliche Vorgabe gibt es in NRW immer noch nicht, nur eine läppische Verordnung: " im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten vor Ort " bla, bla. Hoffenlich lautet die nächste Verordnung nicht, dass wir geschlossen aus dem Fester springen sollen. So wie es aussieht würden wir das auch noch machen. In der letzten Ferienwoche darf ich schon an 2 Konferenzen teilnehmen ( GU und Stammschule). Ich freue mich knubblig. Jetzt wird es Zeit, dass ich mir den mobilen, fahrbaren "Inklusionskoffer" zu lege. Weiß nur noch nicht für welche Größe ich mich entscheiden soll. Ich denke, ich nehme den größten. :X:


    Radio zum Nachhören: Oder- nichts Genaues weiß man nicht: Audio Glaubenskrieg Inklusion - Wissenschaftler im Streit um die richtige Behindertenpädagogik - 12.07.2012



    http://www.podcast.de/episode/…2B12.07.2012#comment_form


    Euer Versuchskannichen

    Hurra, ich weiß wenigstens schon mal mit wie viel Stunden und wie viel Schüler ich abgeordnet werde ( allerdings ist das noch nicht in trockenen Tüchern) Empfehlung der Schulleitung: Warten wir erst einmal ab. Es wird noch mit dem Schulamt "verhandelt. Die Absprachen( jeder macht wie er meint, weil keine Standards vorhanden) lauten, jeder Sonderschulkollge arbeitet in seinem Förderschwerpunkt. Meine Realität ( vorläufig, es kann sich stündlich ändern)
    ( 2 Klassen mit insgesamt 2 LE und 1GE ) mit 8 Wochenstunden. Dafür kutschiere ich an mehreren Tagen zur Hauptschule. Was ich unter den gegebenen Rahmenbedingungen mit dem Schüler und der geistigen Entwicklung machen soll, steht in den Sternen. Gelernt habe ich es auch nicht. Aus meiner langjährigen Arbeit in einer Schule für geistiige Entwicklung weiß ich aber, dass die Möglichkeiten im Regelschulsystem sinnvoll zu fördern nicht gegeben sind, dass ich es auch nicht gut kann und auch nicht will. Kulturtechniken sind hier oft sinnlos, weil das kognitive Potential einfach nicht gegeben ist. Übrigens gibt es für den Schüler mit GE auch nur noch 2,5 Förderstunden/ Woche. Im letzen Jahr waren es noch 6. Also die Realität zeigt, dass die ganzen Inklusionsbemühungen völlig plan-und strukturlos verlaufen. Jeder macht wie er will. Wechseln die Eltern den Wohnort, finden sie u.U. vollkommen andere Bedingungen vor. Auf der anderen Seite entsteht in unserer Stammschule ein enormer "Versorgungsnotstand". Mit diesen 8 Stunden könnte ich in der Stammschule min. 15 oder mehr Schüler sinnvoll unterrichten. Aber nein, das übernehmen jetzt Zeitvertragskollegen( allesamt Seiteneinsteiger mit unterschiedelichsten Qualifkationen, die keine sonderpädagogische Ausbildung haben. Das steigert sicherlich die Qualität der Förderung an unserer Stammschule. Ich kann derweil an der Hauptschule mit meinen 3 Kinderchen prima relaxen. Hoffentlich klappt es wenigstens mit der/dem Teamkollegi/n und wir können wirklich als Team arbeiten. Hoffentich bin ich willkommen und werde nicht als besser wissende und besser verdienende Konkurrenz erlebt. Gebt mir eine Klasse und vernünftige Rahmenbedingen an der Hauptschule und ich wäre mit Eifer dabei. Ich fühle mich degradiert, vor die Wand gefahren, übergangen und von der Schulpolitik ( Schulleitung eingeschlossen) ausgenutzt. Eine gesetzliche Vorgabe gibt es in NRW immer noch nicht, nur eine läppische Verordnung: " im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten vor Ort " bla, bla. Hoffenlich lautet die nächste Verordnung nicht, dass wir geschlossen aus dem Fester springen sollen. So wie es aussieht würden wir das auch noch machen. In der letzten Ferienwoche darf ich schon an 2 Konferenzen teilnehmen ( GU und Stammschule). Ich freue mich knubblig. Jetzt wird es Zeit, dass ich mir den mobilen, fahrbaren "Inklusionskoffer" zu lege. Weiß nur noch nicht für welche Größe ich mich entscheiden soll. Ich denke, ich nehme den größten. :X:


    Radio zum Nachhören: Oder- nichts Genaues weiß man nicht: Audio Glaubenskrieg Inklusion - Wissenschaftler im Streit um die richtige Behindertenpädagogik - 12.07.2012



    http://www.podcast.de/episode/…2B12.07.2012#comment_form


    Euer Versuchskannichen

    Ich habe gerade den Beitrag in der Mediathek gesehen. Endlich wird diese Problematik auch in den Medien realistisch dargestellt. Genau so und nicht anders läuft es. Im Sek 1 Bereich sind die Zustände noch dramatischer, weil je älter die Kinder werden sich die "Interessenschere" immer mehr auseinander entwickelt. Die kognitiv zurück gebliebenen oder entwicklungsverzögerten Schülerinnen und Schüler vereinsamen. Sie stehen alleine auf den Schulhöfen herum. Wenn sie Glück haben werden sie nicht gemobbt. Inklusion macht nur Sinn, wenn die Aussicht besteht, dass diese Kinder irgendwann auch zielgleich unterrichtet werden können.


    Ich glaube, jetzt ist es an der Zeit einen neuen Versuch zu starten der Öffentlichkeit die Augen zu öffnen. Das werde ich gleich in Angriff nehmen und das ZDF kontaktieren.


    Die Elternverbände von "Gemeinsam Leben gemeinsam ...." haben die Eltern behinderter Kinder so heiß darauf gemacht ihr Kind ins Regelschulsystem zu schicken und ihnen die Realität vorenthalten. Hier gibt es ein Elternforum von Eltern mit behinderten Kindern. Hier kann man sich ein ungefähres Bild machen, was die Eltern erwarten:


    http://www.rehakids.de/phpBB2/forum10.html

    Neuste Meldung aus Baden-Wüttemberg: Grün-Rot schockt Lehrer: 11.600 Stellen fallen weg!!


    http://www.news4teachers.de/20…1-600-stellen-fallen-weg/


    Jetzt endlich wird allmählich die Katze aus dem Sack gelassen, warum die Politk die UN Konventionen dahingehend interpretierte, dass Förderschüler keinen Zugang zur Bildung hätten und daher ins Regelschulsystem müssten: EINSPARUNG VON TEUREM PERSONAL: Die Herren Politiker haben den Rotstift und die Statistiktabelle in die Hand genommen und ausgerechnet, dass in Zeiten zurückgehender Schülerzahlen doch ein hohes Einsparungspotential zur Verfügung steht: Die Lehrerstellen. Viel lässt sich auf im teuren Förderschulsystem sparen: Die kleinen Klassen und ihre personalintensive Betreuung. Also: Lass uns die Förderschüler ins Regelschulsystem stecken und alles wird gut. Ich habe Angst vor meinen letzten 7 Dienstjahren. Von wegen Teilhabe an der Gesellschaft bla, bla ,bla.

    Aber das ist doch dann das Problem, dass jemand eben nciht teamfähig ist, denn egal wie ich mir Teamarbeit vorstelle, das muss ich den anderen mitteilen und das Hilfe nicht gewollt ist, ist doch dann sicherlich nur Eiinzelarbeit


    Und während der "Einzelarbeit" sollen dann alle Beteiligte vor die Wand gefahren werden? Wie lange soll es dauern bis das betroffene Kind von einer Förderung profitiert. Das sind doch idealstische Wunschvorstellungen. Wer so lange wie ich das deutsche Schulsystem kennen lernen durfte, der weiß wovon er spricht. Um Inklusion wirklich umzusetzen, müsste man neue Menschen züchten. Die Idee des Kommnunismus ist im Kern doch auch eine sehr wünschenswerte und doch ist sie am Menschen gescheitert. Das Schulsystem wird es nicht schaffen Inklusion zu bewirken. Es wird an Niveau immer mehr einbüßen und das Privatschulsystem wird immer mehr kommen (s. USA). Wer es sich leisten kann, schickt sein Kind auf eine gute private Schule. Wollen wir das? Das sind meine Prognosen. In Zeiten klammer Kassen ( Energiewende, Rettungschirme usw.) wird es für das Schulsystem kein Geld geben und ohne Geld läuft leider auch in den Schulen nichts.
    Es macht mich im Übrigen rasend, wenn ich ständig irgendwo lese (auch hier), dass sich Schülerinnen und Schüler in Förderschulen ausgegrenzt fühlen, dort versauern usw. Ich habe in meiner Klasse eine anonyme Umfrage gemacht. Ergebnis: Keiner meiner Schüler hätte zur Regelschule zurück gewollt. Es ist auch völliger Unsinn die UN Konvention dahin zu deuten, dass alle Schüler ins Regelschulsystem sollen. Das hat die Politik daraus gemacht, um Geld zu sparen. Es steht lediglich drin, dass allen der Zuganag zur Bildung eröffnet werden muss. Das haben wir das in unserem Land oder bilden Förderschulen etwa nicht? Am meisten Sorge bereitet mir die Berufsvorbereitung unserer Schüler. Die lief in den Förderschulen gut strukturiert, finanziell gefördert mit vielen Kooperationspartner im Boot und war in einer Hand. Wie wird das im Regelschulsystem laufen? Bei uns sollen sich die Regelschulen darum kümmern ( Absprachen kreisweit zur Umsetzung von Inklusion). Wie soll das gelingen bei den vielen Aufgaben, die die Regelschulen zu bewältigen haben? Unsere Förderschüler laufen doch hier nur unter "Ferner liefen" und das ist verständlich. Die Politk jagt doch eine Kuh nach der anderern durch Dorf und das im zunehmenden Maße. Nun haben sie in NRW die alte Volksschule wieder rausgekramt. Natürlich unter einem anderen Namen: Primusschule


    http://www.schulministerium.nr…em/Modellprojekte/PRIMUS/


    Wer soll da bitte schön noch durchblicken? Vielleicht Primusschule mit Inklusion? Wer bereitet denn die Kollgien auf ihre neuen Aufgaben vor? Wir zaubern mal eben eine neue Schulform auf dem Hut und alles ist gut.

    :) Danke für diese positiven Worte. Es tut gut auch mal so etwas zu hören und nicht immer vor Wände zu laufen. Ich habe übrigens vor ein Inklusionstagebuch zu führen. Vielleicht könnte ich es hier hochladen. Vielleicht werde ich ja auch wider Erwarten in meiner neuen Aufgabe aufgehen. Beim Hospitieren übrigens habe ich festgestellt, dass die um mich herum sitzenden Kinder die vielen verbalen Arbeitsanweisungen nicht verstanden haben. Ich habe es gewagt aufzustehen, um ihnen die Aufgabenstellung zu erklären. Das war aber von der Kollegin nicht gewollt. Ich hatte nichts zu melden. Wie gesagt, alles sehr personenabhängig. Wie wird man vom Macher zum Befehlsausführer? Hier sind die Probleme doch schon vorprogrammiert.

    :) Danke für diese positiven Worte. Es tut gut auch mal so etwas zu hören und nicht immer vor Wände zu laufen. Ich habe übrigens vor ein Inklusionstagebuch zu führen. Vielleicht könnte ich es hier hochladen. Vielleicht werde ich ja auch wider Erwarten in meiner neuen Aufgabe aufgehen. Beim Hospitieren übrigens habe ich festgestellt, dass die um mich herum sitzenden Kinder die vielen verbalen Arbeitsanweisungen nicht verstanden haben. Ich habe es gewagt aufzustehen, um ihnen die Aufgabenstellung zu erklären. Das war aber von der Kollegin nicht gewollt. Ich hatte nichts zu melden. Wie gesagt, alles sehr personenabhängig. Wie wird man vom Macher zum Befehlsausführer? Hier sind die Probleme doch schon vorprogrammiert.

    Dass Inklusion in Grundschulen eingermaßen laufen kann, habe ich auch erlebt. Wovon ich hier schrieb war die Situation an den weiter führenden Schulen. Feste Stellen für Sonderpädagogen gibt es für Förderschullehrer an Sek.1 Schulen nicht. Deswege läuft es hier so katastrophal. Man kennt an großen Systemen noch nicht einmal alle Fachlehrer, geschweige denn es könnte so irgendeine Teamarbeit statt finden. Da kommst du zum INkludieren und die Schüler sind nicht da, weil gerade Sportfest ist und man vergessen hat dir Bescheid zu geben. Dafür fahren manche Kollegen lange, lange Wege. Da habe ich noch Glück. Ich muss nur 2,5 km pendeln.

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