Ein großes Problem, den inklusiven Unterricht in den Sekundarschulen umzusetzen stellt die Tatsache dar, dass hier sehr viele Fachlehrer unterrichten, die man nie an einen Tisch bekommt. Ich kenne eigentlich nur die Klassenlehrer und die Mathelehrein der einen Klasse, die aber bei den Dienstbesprechungen nie dabei sein kann, weil sie in der Zeit Aufsicht hat.
Beiträge von rotherstein
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Das habe ich gerade im Netz gefunden:
http://www.derwesten.de/politi…unterricht-id7413751.html
Ein frohes Fest allerseits
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Dienstag kein Inklusionstag, weil ich mir meiner Band beim Workshop im örtlichen Gymnasium war (gelebte Inklusion?). Das wird auch eine meiner letzten geliebten Förderaufgaben sein. Im Regelschulsystem würden diese Kinder niemals in den Genuss kommen in einer Band mitzuspielen. Das gibt es eine Menge anderer Kinder, die Noten lesen können.
- Wahrscheinlich wird die Mindestgröße für LB Schulen bei 144 bleiben, so die Aussage der Schulleitung.
- Wahrscheinlich keine andere Lösung in Sicht.
- Wahrscheinlich werden wir also in absehbarer Zeit geschlossen.
Erstaunlicher Weise ließ mich das ziemlich kalt. Muss jetzt wirklich ernsthaft überlegen, was ich beruflich in den nächsten Jahren machen kann.
- Heute nochmals erfahren: „ DIE FÖRDERUNG DER KINDER MIT SONDERPÄDAGOGISCHEM FÖRDERBEDARF IST SACHE DER REGELSCHULEN. DIE HABEN AUCH HIER DAS SAGEN. WIR KÖNNEN NUR BERATEND TÄTIG WERDEN.Also: Nichts für mich
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Am Montag wieder Reisetag. Nach 3 STd. an der Stammschule wieder zur Hauptschule.
Wider Erwarten heute keine Förderdiagnostik mehr, weil meine Kolleginnen fast durch sind.
Kaum angekommen standen meine beiden Förderkinder auf dem Pausenhof und rannten mir entgegen mit der üblichen Frage: Bist du heute bei uns? Die konnte ich heute bejahen. Eigentlich wollte ich mit in der Klasse des netten Kollegen bleiben, doch musste ich dann noch einige kleine Förderdiagnostikaufgaben im Förderraum erledigen. Ich beobachte zunehmend, dass die Förderkinder die Pausen zusammen verbringen. Das GE Kind der Parallelklasse ist immer alleine.Plötzlich standen die beiden Förderkinder samt ihres gesamten Arbeitsmaterials auf der Matte mit der Frage: Könnten wir hier arbeiten?
Naja, sie konnten.
Das GE Kind: Erarbeitung des Zahlenraums bis 100 - Erstaunlich erfolgreich.
Arbeit in der Uhrenwerkstatt- Erstellen eines Domonos mit Zuordnungsübungen Wort zu Bild. Die Wortkärtchen recht unsauber ausgeschnitten, Feinmotorische Übungen wären hier notwendig. Es hat mir erzählt, dass es sich bei Arbeiten in der Küche öfter schneidet und deshalb (normale) Handschuhe anzieht. ( ????)
Es hat auch versucht mir zu erzählen, was der Arzt, der das Kind auf Wunsch der Mutter noch mal testete gesagt hat. Habe es aber kaum verstanden, weil es große Probleme beim mündlichen Sprachausdruck hat.LE Kind: Schriftliche Subtraktion – Viele Aufgaben fehlerfrei erledigt. Hier sehe ich wieder wie verschwommen die Grenzen der LE Kinder zu den Nichtförderschülern ist. Hier konnten bei der Förderdiagnostik die meisten Regel-Kinder nicht schriftlich teilen. Ich hätte prima mit allen Kindern, die es nicht konnten diese Übungen machen können. Man müsste die Förderstunden irgendwie anders organisieren. Welch eine Vergeudung von Lehrerstunden.
Frage mich langsam warum diese LE Kind Förderbedarf hat. Vielleicht sollte man ihn aufheben? Werde mit ihm noch eine Klassenarbeit schreiben, auch mit Textaufgaben, um zusehen ob der Transfer und die Anwendung geleitstet werden können. In Deutsch kann es eh schon mitarbeiten.
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Ich arbeite mit 8 Wochenstunden für 4 Schüler ( 2GE und 2 LE) im GU in 2 Klassen als Sonderschullehrerin im 5. Schuljahr. Wir haben zwar eine Liste bekommen, wer wofür zuständig ist, doch läuft es an vielen Stellen nicht wirklich rund. Scheinbar hast du das Pech, dass die Förderschullehrerin sich scheinbar nicht wirklich einbringt. Könnte sein, dass sie gegen ihren Willen hier eingesetzt wurde und es auf deinem und dem Rücken der Kinder austrägt. Ich habe hier ein Inklusionstagebuch hochgeladen:
Hier beschreibe ich meinen Alltag, mit all seinen Schwierigkeiten in der Sek.1.( Achtung: sehr lang). Aufgrund der fehlenden Rahmenbedingungen und Baustellen an allen Fronten empfinde ich meine Förderversuche als einen Tropfen auf den heißen Stein.
Vielleicht helfen dir unsere Leitlinien weiter. Hier sind die Zuständigkeiten festgelegt. In der Realität jedoch kaum umzusetzen, weil im Sek. 1 so viele Lehrer involviert sind, dass die erforderlichen Absprachen nicht funktionieren. Diese Leitlinien sind der Versuch den Gu in meinem Kreis zu organisieren und nicht woanders verbindlich.
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Freitag wieder reiner GU Tag. Aus einer Mail meiner Kollegin( mit der geplatzten Hutschnnur) erfuhr ich, dass am heutigen Tag kein gruppendifferenzierter Unterricht stattfindet, weil die Förderdiagnostik zu Ende gemacht werden soll.
Kaum war ich auf dem Schulhof belagerten mich 3 GU Kinder mit der Frage ob ich endlich zu ihnen käme. Sie scheinen schon auf mich zu warten.
In der Schule angekommen, erfuhr ich, dass ich für die Förderdiagnostik nicht benötigt würde, weil beide Kolleginnen meiner Stammschule das machen würden.
Also begab ich mich in meine Förderklasse, die an diesem Freitag, laut Stundenplan dran war. Ich bin hier im Klassenraum geblieben.
Deutsch: GE Kind : Arbeit in der Wortartenwerkstatt
LE Kind : Zielgleiche Unterricht: Mindmapping
Mathe: Ge Kind : Orientierung im ZR bis 100 ( Subtraktionsaufgaben
ausgesprochen schwierig)
LE Kind : Schriftliche Division ( klappt schon prima)
Plötzlich kam die Mathelehrerin meiner anderen GU Klasse herein und war etwas erbost, dass ich nicht alle Förderkinder betreuen würde. (Das war die Absprache vor der Förderdiagnostik.) Die Entscheidung für das Modell B in der Durchführung beinhaltete, dass an der Freitagen die GE Kinder ohne Extrabetreuung in der Klasse bleiben.) Von dieser (zugemailten) Absprache wusste sie nichts mehr. Scheinbar hat sie meine Vorschläge nicht richtig gelesen.In Ermangelung eines Förderraumes (hier fand die Förderdiagnostik statt) bot ich ihr an mir die Förderkinder in den Klassenraum der Parallelklasse zu schicken, was sie jedoch nicht tat.
Wie schon so oft: ABSPRACHEN IM GU AUßERORDENTLICH SCHWIERIG
Danach: Dienstbesprechung mit Regelschulkollegen.
Habe das Thema Förderpläne und Zeugnisse angesprochen. Hier scheint es trotz 12 Jahre GU Erfahrung noch keine Standards zu geben.
Habe auf einen Termin gedrängt bis wann wir Förderschullehrer die Zeugniskommentare der Regelschulkollegen bekommen sollen, damit sie noch rechtzeitig in die (mir noch unbekannten) Regelschulzeugnisse eingearbeitet werden können.
Mir ist es überhaupt schleierhaft wie die Zeugnisse aussehen sollen. Soweit ich mitbekommen habe, wurde nur in den Föchern Deutch und Mathe zieldifferent gearbeitet, weil ich hier fürs Material und die Betreuung der Kidas sorgte. Was werden die Kollegen hier wohl reinschreiben? Habe von meinen Kollegen gehört, dass es schon vorgekommen ist, dass die Kids dann noch eine 4 bekommen haben, damit keine Berichte geschrieben werden mussten. Gesetzt den Fall, dass es hier aus vorkommt, wie soll ich dann reagieren? Stillschweigend hinnehmen oder aufmucken?
Nach der Dienstbesprechung Elterngespräch mit der Mutter des Kindes mit dem wir die GE Schule besichtigt haben.
Mutter noch sehr unsicher, hat das Kind noch von einem Kinderarzt testen lassen. Habe sie nach ihren Zielen für das Kind gefragt und ihr ziemlich deutlich gesagt, dass es den Lernstoff der HS nicht wird aufholen können.Alternativ habe ich ihr, um der Seele des Kindes wegen, angeboten meine Förderschule L, probeweise zu besuchen, obwohl ich denke, dass sich hier die Probleme wiederholen würden und es noch ungewiss ist ob unsere Schule bestehen bleibt oder aufgelöst wird.
Bedenkzeit bis nächste Woche. Was nach außen so schien als habe die Mutter das Wohl des Kindes im Blick hat sich leider nicht bewahrheitet: Mein Kind ist nicht behindert. Sie klebt irgendwie an den Begriffen fest. Meine Versuche ihre Blickrichtung auf den besten Förderort zu lenken, haben noch nicht so richtig gefruchtet.
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Schmiergelpapier auf Pappe kleben und ausschneiden
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Am Dienstag wieder reiner Inklusionstag. Gestern, das mit meiner Schülerband der Stammschule unterwegs, kein GU in der Hauptschule. In unserer Vereinbarung ist es möglich, wenn Aktivitäten in der Stammschule statt finden, dem GU fernzubleiben. Ich weiß nicht ob es solche Vereinbarungen auch in anderen Schulen gibt.
Da ich nicht genau wusste ob ich die Mathelehrerin vertreten muss, bin ich mit einer Alternativplanung zur HS gefahren.
Dort angekommen erwartete mich mein GE Kind wieder auf dem Schulhof mit der üblichen Frage: Nimmst du mich heute mit? Kann ich dann nicht mit ...... ( GE Kind 2) arbeiten?. Würde ich auch befürworten, ist aber nicht erwünscht.Gemacht habe ich heute ganz etwas anders: Ich habe mit der Förderdiagnostik der nicht Förderkinder weiter gemacht, damit das endlich fertig wird. Dabei über die Ergebnisse ziemlich erschüttert gewesen. Einige Kinder könnten kein 1x1, nicht schriftlich multiplizieren und dividieren. Die Lesefähigkeiten sind bei einigen Kindern auch förderbedürftig (wenig Sinnentnahme, sehr geringer Wortschatz).
Bei einem Kind habe ich festgestellt, dass es beim Schreiben den Füller völlig verkrampft und in einer mir völlig fremden Haltung führte. So kann das Kind nicht vernünftig schreiben. (Habe mich gewundert, dass das in der Grundschule nicht aufgefallen ist).
Meine Förderkinder habe ich heute im Unterricht gar nicht gesehen. Keine Ahnung, was sie im Unterricht gemacht haben. Nach dem Gong erschien mein GE Kind wieder im Förderraum und wich mir nicht von der Seite.
Wollte nach dem Unterricht mit der Klassenlehrerin über meine Beobachtungen sprechen und bin zu ihr auf dem Schulhof gegangen, weil sie Aufsicht hatte. Leider hatte sie für mich keine Zeit, weil sie eine Schlägerei schlichten musste. Also bin ich gegangen.
Vom Kollegen der anderen GU Klasse erfuhr ich, dass das GE Kind heute von den Klassenkammeraden ziemlich stark gemobbt wurde.
Freitag wieder Elterngespräch. Die Mutter hat Angst, dass wenn ihr Kind zur GE Schule geht, es in der Entwicklung gebremst wird. Eigentlich haben wir erst einmal einen Probeunterricht ermöglicht. Damit ginge die Mutter keinerlei Verpflichtungen ein. Ich habe zunehmend das Gefühl, dass doch nicht das Wohl des Kindes im Vordergrund steht. Vielleicht hat die Mutter Angst, dass es dem Kind dort gefällt?Eigentlich haben wir auf der letzten Dienstbesprechung vereinbart (ich berichtete), dass am Freitag die Deutdifferenzierung starten soll. Habe bis heute weder die Namen der Kinder noch einen Raum in dem das statt finden soll zugemailt bekommen.
Wahrscheinlich wird das nicht wie besprochen statt finden.
Es ist alles so uneffektiv. Würde mich ja gerne auf die Grammatikförderung vorbereiten.
Grundsätzlich wäre ja eine solche Förderung sinnvoll. Meine Sorge ist nur, dass ich gar nicht weiß wie meine Förderkinder hier eingebunden werden sollen. Was soll ich denn demnächst in die Zeugnisberichte schreiben???
Das Wort „Förderung“ bereitet mir zunehmend Probleme. „Beschäftigung“ oder „Mitlaufen“ wäre hier wohl treffender. -
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Am Mittwoch und Donnerstag durfte ich 2 tolle Tage an der Stammschule verleben. Hier fand im Schülercafé ein Probekochen der jetzigen 8-er statt, die sich im nächsten Schuljahr für die Mitarbeit im Schülercafé bewerben können.
(Vorausgesetzt, dass es dann noch statt finden kann) Neben hoch motivierten Kids auch noch wieder Mathe live mit Sparkassenbesuch, Dreisatz und Buchführung. Nebenbei haben wir noch die Aula weihnachtlich geschmückt.Am Donnerstag ein „Megatag“ von morgens 7.00 bis abends um 22 Uhr, bis ich mal mit allen notwendigen Arbeiten so fertig war. Es fand bei uns ein Adventsbasar statt, bei dem beide Schülerfirmen (Gartenbau mit Adventsschmuck und wir mit der Bewirtung) involviert waren. Trotz der langen Arbeitszeiten ein schöner Tag obwohl es immer schwieriger wird, das Ganze zu organisieren, wenn man an verschiedenen Standorten tätig ist. Es wird wieder niemand die Spülmaschinen ausräumen, das Geschirr wird bis zum nächsten Mittwoch in der Lehrküche herumgeistern. Aber, man hat es so gewollt. Zu Gast auch meine Kollegin aus einer Förderklasse. Der GU Schule. Von ihr habe ich erfahren, dass sowohl die Klassenlehrerin als auch sie am Freitag nicht da sind. Ich müsse also in dieser Förderklasse vertreten und nicht in die Parallelklasse gehen, die heute eigentlich dran gewesen wäre.
Am Freitag wieder nur Unterricht an der GU Schule . Trotz meiner Anstrengungen, die Förderdiagnostik zu strukturieren, war alles nicht wie geplant verlaufen. Gut beladen, weil ungewiss wie der Tag verlaufen wird, bin ich in der Stammschule angekommen. Meine Förderkinder warten schon immer auf mich mit der Frage: Bist du heute bei uns? Diese Frage konnte ich noch nicht beantworten. Hier erfuhr ich auch, dass eines meiner Förderkinder die Englischarbeit mitschreiben musste und eine 5 bekam. Ich solle doch bitte mit der Lehrerin sprechen (die kenne ich noch nicht einmal, weiß sie nicht, dass dieses Mädchen nicht zielgleich unterricht wird?)
Es stellte sich dann heraus, dass in der Deutschstunde eine andere Vertretung da war und ich zu meinen Förderkindern durfte. Hier Notebook meine GE Kind in die Hand gedrückt damit es anfangen konnte am Wochenplan zu arbeiten. Die übrigen Kinder trugen ihre Ergebnisse ihrer Partnerarbeit war. Sehr schön mit Beifall der Mitschüler. Leider konnte diese Stunde auch nicht wie vom Klassenlehrer geplant verlaufen, weil meine Förderdiagnostikkollegen hereinkam und fragte ob ich sie unterstützen könnte, weil die andere Sonderpädagogin in ihrer Inklusionsklasse auch alleine wäre und nicht wie geplant mitmachen könnte.
Mit der Bemerkung, ich käme gleiche, drückte ich spontan meinen Förderkindern eine Wortartenkartei in die Hand ( gut dass mein Materialkörbchen zur Hand war) , so konnten sie wenigstens zu zweit arbeiten und gab ihnen Anweisungen.
Im Förderraum angekommen nahm ich nacheinander 2 Kinder mit, um mit ihnen den Lesetest zu machen. Zum Glück fand ich noch einen freien Raum, den ich benutzen konnte. Meine Feststellung hier:
Lesefähigkeiten dieser „Nichtförderkinder“ ganz OK, aber sehr schlechter Wortschatz. Hier sicher noch eine große Baustelle.Danach schnell die Klasse geeilt, in der ich vertraten sollte. Zunächst die hier Förderdiagnostik weiter machen lassen. Mein GE Kind:
- Dose mit Euroscheinen und Münzen auf den Tisch gestellt und Matheaufgaben im 100-er Raum mit Euros kleben und schreiben lassen. Es hat ohne 1zu 1 Betreuung fast nichts selbst gemacht und musste ständig aufgefordert werden, weiter zu arbeiten.
- Nach und nach wurden die Kids fertig. Ein Junge dabei, der sehr gut rechnen kann. Mein LE Kind in die Nachbarklasse geschickt, um meine Subtraktionskartei zu holen. Zwei Jungen rechneten hier sehr erfolgreich an schwierigen Aufgaben.Zwei anderen gab ich Würfel, mit denen sie selber Aufgaben zum kl. 1x1 erstellten und lösten.
Nach der Stunde bin ich heute mit in die Mensa gegangen, um mal zu sehen wie das hier so abläuft. Danach in den Förderraum, um den neuen Schrank einzuräumen. Begleitet von 4 Kids, die in der Pause unbedingt mitkommen wollten, habe ich mit dem Einräumen angefangen, während die Mädchen „Schule spielten“ Sehr interessant ihr Spiel zu beobachten.
Zwischendurch noch versucht abzuklären, dass die Termine der Elternsprechtage koordiniert werden, damit ich sie wahrnehmen kann. Mal schauen ob das klappt. Da ich in 2 Klassen arbeite fühlt sie irgendwie jeder Klassenlehrer nur für seine Kids verantwortlich.Es fällt ihnen schwer, sich in meine Situation hineinzuversetzen. Ich meinerseits kann aber wenige der wenigen Anwesenheitszeiten diese Koordination erst recht nicht übernehmen.
Resümee dieses Tages:
Um den GU unter den gegebenen Rahmenbedingungen einigermaßen erfolgversprechend zu realisieren, wäre ein enormer Absprachebedarf mit allen involvierten Kolleginnen und Kollegen in regelmäßigen Abständen erforderlich. Dafür gibt es aber weder Stunden im Stundenplan, noch genügend Personal, was dann den Stundenausfall in den Klassen auffangen könnte. In einer meiner Inklusionsklassen sind 10 Lehrer im Unterricht eingebunden. Von der anderen I-Klasse weiß ich das noch nicht einmal, weil noch keine Gelegenheit da war, danach zu fragen. Ich habe zunehmend das Gefühl, dass einige Kolleginnen und Kollegen noch nicht einmal wissen, welches die GU Kinder sind (Mitschreiben von Klassenarbeiten usw.) Ich bin mal gespannt wie das mit den Zeugnissen im Halbjahr laufen wird. Alle Kollegen müssen mir ja Berichte, statt Noten, zukommen lassen. Was wird hier drin stehen? Eigentlich hätten die I-Kids ja zieldifferent unterrichtet werden müssen. Für Fragen zu Unterrichtsinhalten hätte ich ja gerne zur Verfügung gestanden. Aber es fragt mich keiner. Wie soll das nur alles organisiert werden!!!!
Die Sache mit dem Vertretungsunterricht in der HS muss ich auch im Auge behalten, als Vertretungsreserve sollen wir nur gelegentlich eingesetzt werden.Den Job, den die HS Kolleginnen und Kollegen machen müssen kann man nicht genügend anerkennen:
- Schlechte Rahmenbedingungen
- Nicht genügend Personal
- Sehr heterogene Lerngruppen
- Druck der Richtlinien und Leistungstests, die gemacht werden müssen. Die verhindern doch individuelle Förderung. -
Heute mit GE Kind, Regelschullehrer und Mutter mit Schwägerin die zuständige GE Schule besichtigt. Nach anfänglichem Misstrauen und eigentlich schon der Überzeugung, dass Kind in der Regelschule zu belassen, haben wir ein ausführliches Gespräch mit dem Konrektor geführt und die Schule besichtigt. Zum Schluss hatte ich den Eindruck, dass unsere Argumente sehr ernst genommen wurden und es vielleicht gelingen wird aus diesem verängstigten, defizitorientierten Kind ein glückliches zu machen. Die Mutter erbat Bedenkzeit bis Montag und wäre evtl. damit einverstanden, dass das Kind erst einmal für 3 Wochen zum „Probeunterricht“ diese Schule besuchen wird. Wenn ihre Entscheidung anders ausfällt, wäre alles umsonst gewesen. Theoretisch könnte man als Schule auch einen solchen Antrag stellen, aber in der Regel mir wenig Aussichten auf Erfolg. Hoffen wir für das Kind das beste.
Auf dem Weg zur Dienstbesprechung in der Stammschule habe ich mich gar nicht wohl gefühlt. Das sind Aufgaben, die ich bisher gelegentlich im Rahmen eines AO-SF gemacht habe, Diese Art von Aufgaben, die mir eigentlich gar nicht liegen, werden wohl zukünftig zum meinem Alltagsgeschäft gehört.
Habe mal die gesamte Zahl der gefahrenen km in meine Abrechnung geschrieben. Wahrscheinlich wir sie mir nicht ganz erstattet (030€/km eigentlich eh schon lächerlich wenig), weil nur die Fahrten vom Dienstort zur GU Schule anerkannt werden. Auch so eine Sache, die mich rasend macht. Mal erwartet einfach, dass der eigene PKW zur Verfügung steht.
In der Stammschule eine kleine Überraschung: Meine "Königin" hat mir einfach einen Teil meiner Deko an eine andere Stelle verfrachtet. Das ganz ohne Absprachen oder irgendwelche Kommentare. Es ist wirklich wie im Kindergarten. Ich habe nun heute einen Weihnachtsbaum und Tannengrün gekauft, meinen Keller von der Weihnachtsdeko samt Beleuchtung befreit, alles ins Auto verfrachtet, noch fürs morgige "Probekochen" eingekauft in der Hoffnung, dass ich es noch schaffe mit einigen Kids die Aula für den Adventsbasar vorzubereiten. Auf dieses Niveau werde ich mich nicht begeben. Das sind noch so Nebenschauplätze, die einem das Leben nicht gerade einfacher machen. Aber es ist ein schöner Stoff für mein Buch, das wahrscheinlich keiner lesen will.
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Danke, ich habe es auch so verstanden. Die mehr als 11000 Leser meiner Seite und 116 Antworten und auch eine Vielzahl privater Nachrichten zeigen mir, dass ich schon richtig verstanden werde. Wie gesagt, es gibt Kollegen, die an Teamarbeit nicht interessiert sind. Dann kann ich auch nichts machen. Selbstverständlich habe ich hohe Ansprüche, aber das muss doch nicht negativ sein. Was ist eigentlich eine einfache Kollegin? Eine , die zu allem ja und Amen sagt. So bin ich sicher nicht. ( Zum Glück) Nach so vielen Jahren im deutschen Schulsystem wusste ich, was mich erwartet; Nichts Gutes. Je toller die Konzepte, desto schlechter die Realität.
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Ich kann mir vorstellen, dass du als Inklusionspartner nciht gerade einfach bist, weil du der Inklusion so ablehnend gegnüber stehst, aber diese Antwort ist ja wohl überhaupt nicht zu rechtfertigen. Wollte sie sich selbst betrügen indem sie es mit ihnen zusammen macht oder wie soll man die verstehen. Ich dachte, dass heißt: "Danke dass du mir diese Arbeit abgenommen hast und schön, dass du mir die Ergebnisse mitteilst!"
Die Kollegin scheint wohl auch nicht wirklich Teamfähig zu sein oder an einer Zusammenarbeit interessiert!Hast dich ja erstaunlich lange aus diesem Thread herausgehalten. Hier wirst du aber jetzt sehr persönlich. Falls du meine Beiträge richtig gelesen hast, wird dir aufgefallen sein, dass ich durchaus keine prinzipielle Gegnerin von "Inklusion" bin. Ich bin aber der Meinung, dass es nicht mit allen förderbedürftigen Kindern sinnbringend ist. Meine Befürchtungen, dass es für die Politik ein willkommenes Sparpaket ist, haben sich leider bestätigt. Dir wird auch sicher aufgefallen sein, dass es mit dem Kollegen im Team recht gut klappt ( was die Zusammenarbeit angeht, hier spreche ich nicht von sinnvoller Förderung) . Die ganzen strukturlosen Inklusionsbemühungen gehen auf Kosten aller Beteiligten. Dass irgendeiner hiervon profitiert, konnte ich noch nicht feststellen. Ganz im Gegenteil, das GE Kind ist inklusionsgeschädigt.
Ich habe schon mehrfach beschreiben, dass die Regelschullehrer, ob ihrer vielen anderen Aufgaben und Probleme, mit der der ganzen Inklusion restlos überfordert sind. Ich ja eigentlich auch. Ich versuche mir ständig Möglichkeiten auszudenken, um doch noch irgendetwas Förderliches hier zu bewirken. Aber es gelingt nicht wirklich. Glücklich sind meine Förderkinder hier auch nicht wirklich. Wenn ich komme, wollen alle immer zu mir und mit mir in den Förderraum. Und ich arbeite an einer HS an der schon seit 12 Jahren integrativ gearbeitet wird.Vieles läuft schon besser als woanders: Die Stundenpläne sind abgesprochen, hier fördern wir in Mathe und Deutsch und nicht in Religion und Geschichte wir in anderen GU Schulen in die meine Kollegen reisen müssen. Wie lange sollen wir an den Kindern noch herumprobieren bis es endlich klappt. Passend zum Thema: Die Lehrerin einer Förderschule hat den deutschen Lehrerpreis heute bekommen, einer Förderschule, die es bald auch nicht mehr geben wird. Ob sie im Regelschulsystem auch so erfolgreich sein wird?
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Heute wieder Pendeltag. Da die SS noch im Praktikum sind und ich nicht vertreten musste, habe ich versucht unsere Aula mit Hilfe einer „Praktikumsabbrecherin“ adventlich zu schmücken, weil am Do ein Adventsbasar der Schülerfirma „Gartenbau“ statt findet, den meine Schülerfirme „Cafè“ mit Leckereien versorgen wird. Dienstag bin ich nicht in der Schule ( nur GU) und am Mittwoch werde ich mit den 8-ern ein Probekochen veranstalten, weil es evtl. Bewerber für die Schülerfirma (so es sie noch geben wird) im nächsten Schuljahr sind. So habe ich eigentlich keine Zeit mehr irgendwas irgendwie zu schmücken.
Eine Sache, die ich eigentlich sehr gerne mache. Doch der Umstand, dass ich zu Nichts mehr richtig Zeit habe und auch Vieles nicht mehr mitbekomme, nimmt mir die Lust und die Begeisterung.
Halb fertig musste ich die Stammschule verlassen und zur GU Schule, im strömenden Regen, eilen. Mein Kofferraum war voll mit Materialien. Kurz entschlossen nahm ich nur den Stick und das Notebook und natürlich meinen Inklusionstrolley mit.
Schnell noch meine Mathekollegin bei der Pausenaufsicht angesprochen ( sie hatte eigentlich keine Zeit für mich, weil alleine in der Aufsicht) wie sie sich die Förderdiagnostik vorstellt. Da die andere Kollegin schon an Freitag sehr erkältet war, rechnete ich schon damit, dass ich hier die Vertretung machen müsste (darf gelegentlich sein, so steht es in den Vereinbarungen zu GU). Ich bot ihr, der Aufsichtslehrerin an, mit der Matheförderdiagnostik anzufangen. Sie wollte wohl erst Morgen, aber dann musste sie aber auch schon weg.
Schnell in den Förderraum geflitzt, um die Arbeitsmappen (die noch hoffentlich in ausreichender Zahl) im Förderraum lagen zu holen. Dem GE Kind in Parallelklasse mein Notbook und den Stick in die Hand gedrückt, damit es in sinnvoll am Wochenplan üben konnte.
Den Förderdiagnostik - Kids die Vorgehensweise erklärt, sie auseinander gesetzt, einen Störenfried bei offener Tür vor der Klasse platziert und angefangen.
Dafür, dass mich die anderen Kids (außer meinen Förderkindern) kaum kennen, klappte es mit der Disziplin recht gut. Nach einer ½ Std. erschien eine Kollegin und fragte ob ich sie bräuchte. Ich verneinte und sie konnte sich eine kl. Pause gönnen.
Meine flüchtigen Blicke auf die Ergebnisse waren zum Fürchten:
- Kaum ein Kind konnte schriftlich mal nehmen und teilen. Mein LE Kind hat wenigstens 2 Geteiltaufgaben gerechnet.
- Viele hatten Probleme Additions- und Subtraktionsaufgaben richtig untereinander zu schreiben.
- In den 60 Minuten haben sie nur wenige Aufgaben geschafft und waren dann froh, als die Mathelehrerin erschien, um sie zu erlösen.Auf meine Bemerkung „ Die schriftlichen Grundrechenarten könnten sehr viele Kinder nicht“ bekam ich zur Antwort: „ Ich wollte es ja Morgen früh mit Ihnen machen“ ------- Hääääääääääh? Na ja, dann hat es wohl daran gelegen.
Mit dieser Kollegin klappt es gar nicht gut. Mit der Bemerkung, dass ich ja nun in der anderen Klasse fördern muss, verließ ich den Raum. So hab man es schließlich gewollt; bis zum 12.11.12 montags in Klasse 5b und danach in Klasse 5a.
Hier prima mit den Kindern, erst im Klassenraum, dann im Förderraum, weil es in der Klasse zu unruhig wurde, gearbeitet. Mein LE Kind konnte nach einer kurzen Erklärung doch schriftlich multiplizieren und löste alle Aufgaben richtig. Angefangen ihm die schriftliche Division zu erklären. Das kannte es noch nicht. Also: Hier im Förderplan – Schriftliche Division. Mein GE Kind war glücklich, dass es am PC einige englische Vokabeln aus dem Bereich „ In der Schule“ (Bild –Ton- Lösungsklick- Rückmeldung über das Ergebnis) lernen konnte.
Eigentlich wäre es sinnvoll, dass man die gemeinsamen Stunden dafür nutzt, mit allen Kindern die schriftlichen Grundrechenarten zu wiederholen, in kleinen Gruppen, weil es alle nötig hätten. Mal schauen ob es hier gelingen wird. Ich glaube eher kaum.
Ach ja, der Förderraum bekam einen neuen abschließbaren Schrank und ich einen Schlüssel.
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Heute alles anders als geplant. Als ich zur Schule kam, erzählten mir die anderen Kinder, dass das GE Kind gebrochen habe und es abgeholt worden sei. Da heute der gemeinsame Besuch des Schulfestes in der GE Schule anstand, hatte ich sofort den Verdacht, dass es wieder „somatisiert“ und bin kurz entschlossen zu ihm nach Hause gefahren.
Leider keinen angetroffen,- Mutter am Handy erreicht, waren beim Arzt. Schließlich hat es doch noch geklappt und ich konnte mich mit der Mutter unterhalten. Das GE Kind war wirklich an einem Darmvirus erkrankt und konnte leider nicht mit zum Schulfest. Danach wieder zur HS gefahren, um den Kollegen zu informieren. Auf dem Flur die Mathekollegin nach der Durchführungsentscheidung der Förderdiagnostik, die ich ihr ja zugemailt habe, im Vorbeigehen gefragt: Modell b) wurde favorisiert. Eine Antwortmail bekam ich nicht.
Ich bin dann trotzdem hingefahren, um mir diese, mir noch unbekannte Schule, anzuschauen. Der Regelschulkollege kam auch und war erwartungsgemäß ob der Fördermöglichkeiten begeistert. Jeder Klassenraum war sehr groß, hatte Ruhe- und Arbeitsecken und einen PC in der Klasse. An jeder Klasse war ein Gruppenraum mit einer Küchenzeile usw. Eine super schöne Schule.
Am Dienstag haben wir den offiziellen Besuch mit der Schulleitung, der Mutter, dem Regelschulkollegen und dem GE Kind.
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Habe doch wieder mein Notebook und den Stick mit den vielfältigen Übungsmöglichkeiten mitgeschleppt, weil die versprochenen Notebooks doch noch etwas dauern werden. Auch heute bin ich wieder in der Klasse geblieben, bei dem netten Kollegen. Das LE Kind ist vergleichsweise leistungsstark, so dass ich mich frage, wer denn eigentlich hier Förderbedarf hat. Im Mathematikunterricht habe ich das GE Kind ans Notebook gesetzt und ihn Übungen zum Zahlenbegriff im ZR bis 100 machen lassen. Es kann schon prima alleine damit umgehen. Derweil konnte ich dem LE Kind beim Runden von großen Zahlen helfen. Auch für die anderen Kinder hatte ich noch Zeit, um ihnen zu helfen.
Alles in Allem ziemlich harmonisch und ohne „Zickenalarm“. Wenn wir immer doppelt besetzt wären, würden ganz sich alle Kinder davon profitieren. Die Leistungen der „Nichtförderkinder“ sind kaum besser als die meines LE Kindes.
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