Beiträge von Talida

    Zitat


    Außerdem müssen Kinder einer 3. Klasse meiner Meinung nach, ein mehr-minütiges Unterrichtsgespräch führen können und das lernen sie doch nicht, wenn sie nur alleine selbstständig arbeiten?!


    Da bin ich ganz deiner Meinung. Die betreffenden Kinder meiner Klasse sind allerdings alles 'Aufmerksamkeitssüchtige', z.T. Einzelkinder oder von den Eltern oft sich selbst überlassen. Dieser Drang, immer im Mittelpunkt zu stehen, verhindert natürlich ein Unterrichtsgespräch mit 20 anderen Kindern. Ich setzte diese Kinder auch nur aus dem Kreis, wenn es gar nicht mehr anders geht. Ansonsten habe ich durch viele Einzelgespräche oder Üben der Situation in der Förderstunde schon kleine Besserungen erzielt. Bei einem Jungen funktioniert ein bestimmtes Signal (Ruhezeichen mit einer Hand vor dem Mund), um ihn an die Pflicht des Zuhörens zu erinnern. Es sind solche Kleinigkeiten, die ich immer wieder ausprobiere, die manchmal auch nur für eine Woche funktionieren.


    Was ich so ermüdend finde ist, dass die Eltern überhaupt nicht verstehen, wie sich ihr Kind verhält und nicht mithelfen, die Situation zu verbessern. In einem Fall habe ich nun nach zwei Jahren endlich eine Erleichterung - aber auch nur, weil die Mutter plötzlich Angst vor schlechten Noten hat! Das kann es ja nicht sein!


    strucki

    Es ist bei Grammatik- und Rechtschreibübungen sowieso besser, sie mit einer Thematik zu mischen und nicht isoliert zu üben. Ich fange auch bald mit Perfekt/Imperkfekt an und werde die zuletzt geschriebenen Geschichten der Kinder mit einbauen. Dort verwenden die Meisten die nicht so gut klingende Perfektform. Vielleicht merken sich die Kinder anhand ihrer eigenen Texte besser, welche Vergangenheitsform wann verwendet wird.


    strucki

    Tusnelda
    Das kenne ich auch! Meistens verpasse ich die letzte Viertelstunde einer Serie, die ich eingeschaltet habe, um nicht einzuschlafen und ärgere mich dann doppelt.


    In den letzten Wochen hatte ich mittags gar keine Zeit, mich länger als ne halbe Stunde hinzusetzen. Das ist meine Grenze, sonst schlafe ich auch im Sitzen ein. Leider gehe ich aber auch abends nicht früher zu Bett, so dass ich im Moment ziemlich erschöpft bin und die Wochenenden zum Erholen brauche.


    strucki

    Zitat


    Letzte Woche habe ich eine Stationsarbeit zum Thema Wetter gemacht. Da gab es viele Experimente, für die sie teilweise in Partnergruppen auf den Schulhof gehen mussten. Auch wenn ich sie vom Klassenzimmer aus sehen konnte, war mir zunächst nicht ganz wohl. Aber das hat super geklappt. Die haben ganz diszipliniert ihre Aufträge ausgeführt und sind zu Ergebnissen gekommen. Insgesamt gab es aber auch Kinder, die in diesen Stunden fast nichts zu Stande gebracht haben und nicht verstanden haben, was sie eigentlich in den Experimenten gemacht haben.


    Ich habe eine ähnliche Klasse mit auch 'nur' 22 Kindern, von denen fünf (vier Jungs, ein Mädel) nicht in der Lage sind, Arbeitsaufträge für selbständige Arbeit auszuführen. Ich habe es auch mit unterschiedlichen offenen Unterrichtsformen versucht, immer mit dem Ergebnis, dass diese Kinder nichts zu Stande bringen, aber jede Menge Zeit opfern, um andere vom Arbeiten abzuhalten. Es ist auch nicht immer alles mit Konzentrationsstörungen, ADHS etc. zu entschuldigen. Bei meinen Schätzchen ist es die fehlende Arbeitshaltung, die von zu Hause einfach nicht bekannt ist.


    Bei offensichtlicher Orientierungsschwäche (Stationen, Werkstatt etc.) treffe ich mit diesen Kindern die Entscheidung, welche Angebote bearbeitet werden. Wir legen dann eine Reihenfolge für die jeweilige Stunde fest, der Rest muss zu Hause fertig gemacht werden. Das klappt ganz gut, wenn ich zwischendurch immer mal wieder ans Arbeiten erinnere. Aber solche Unterrichtsformen sind Gift für Kinder, die nicht in der Lage sind, in einer Großgruppe zu arbeiten. Ich denke aber, sie müssen das lernen und ich werde nicht wegen dieser Kinder auf Frontalunterricht zurückgehen.


    Den Kindern, die sich durch permanentes Stören Aufmerksamkeit verschaffen wollen, gebe ich einen Arbeitsplatz hinten in der Klasse mit dem Rücken zum Rest der Kinder. Auch das klappt. Unterrichtsgespräche finden im Kreis statt, wo ich diese Kinder neben mich setze oder mit einer Aufgabe an ihrem Platz lasse.


    Da ich dieses Problem schon in den beiden ersten Schuljahren hatte und mit den Kindern immer viel über notwendige Regeln, Rücksichtnahme usw. spreche, wissen die 'Störer', dass sie mit Konsequenzen zu rechnen haben. Jetzt im dritten Schuljahr greife ich da auch hart durch und bestelle mir öfter mal jemanden zum nacharbeiten bzw. schließe solche Kinder von Aktivitäten aus.


    In einer anderen Klasse habe ich mal ein System erlebt, das ebenfalls effektiv erschien. Die Klassenlehrerin hatte eine Namensliste ausgehangen und vergab täglich grüne, gelbe und rote Punkte für entsprechendes Verhalten. Als Belohnung gab es einen Zoobesuch, Kinder mit drei roten Punkten durften nicht teilnehmen. Das hat unheimlich viele positive Gespräche unter den Kindern hervorgebracht. Auch so etwas wie Solidarität und Gruppengefühl war erkennbar. Für die 'Gefährdeten' wurde sogar Partei ergriffen, statt sie von Anfang an auszuschließen.


    Ein Kinderpsychologe hat mir kürzlich geraten, viel mehr mit Lob und Stempelchen und sonstwas zu hantieren. Gut und schön, aber wann mache ich dann noch Unterricht? Und wer verteilt im fünften Schuljahr die Stempelchen?


    auch noch nicht der Weisheit nahe
    strucki

    Ich habe letzte Woche die vierte Bewerbungsmappe der Ausschreibungsrunde vom Juni zurückbekommen! Drei kommen dann wohl nicht mehr zurück. Ist ne teure Angelegenheit besonders, wenn man Fotos beilegt...


    Ansonsten gestalte ich es auch so, wie Justus beschrieben hat. Allerdings habe ich inzwischen so viel anzupreisen, dass der normale Umfang eines Anschreibens gesprengt wird. Mein Lebenslauf hat auch schon zwei Seiten, obwohl ich mit allen Tricks, die Word hergibt, komprimiere und layoute.


    strucki

    Also, mir wurde mal davon abgeraten, die Schulen vorab anzurufen. Eine Schulleiterin meinte, sie würde das als lästig empfinden, da sie den Stapel an Bewerbungen auch noch durchzuarbeiten hätte.
    Ein Kollege hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Er wurde am Telefon unfreundlichst abgewimmelt.


    Ich habe mir aber bei der letzten Ausschreibungsrunde erlaubt, meine Bewerbungsunterlagen persönlich in der jeweiligen Schule abzugeben. Geht natürlich nur in der näheren Umgebung und zur Mittagszeit, wo die Schule noch besetzt ist. So hatte ich schon einige kurze, aber freundliche Begegnungen mit Schulleitern. Das war unverbindlicher als ein Termin.
    Hat mir aber nix genützt, da meine Noten zu schlecht sind und ich sofort aussortiert werde!


    Werde diesmal keine Bewerbungen schreiben. Die Texte lassen mal wieder alle auf bereits fest stehende Personen schließen. Ich habe einfach keine Lust mehr auf die Enttäuschung, dann doch wieder den ersehnten Anruf/Brief nicht zu bekommen.


    etwas gefrustet
    strucki

    Kann in die Stimmung der NRWler nur einstimmen. Für meinen Bereich ist auch nix dabei. Da bei den letzten Ausschreibungsrunden aber jeweils ein anderer Regierungsbezirk besonders stark vertreten war, hoffe ich einfach, dass nächstes Jahr D'dorf mal wieder dran ist.


    Ich bin eigentlich froh, jetzt keine Bewerbungen schreiben zu müssen, weil mein Vertrag noch bis nächsten September geht und ich meine Klasse gerne auch noch ins vierte Schuljahr führen würde. Ich kann sowieso nicht mehr verbeamtet werden, finde es aber interessant die Entwicklung in anderen Bundesländern zu verfolgen. Haben wir eigentlich jemanden aus Rheinland-Pfalz im Forum? Das hat mich mal sehr interessiert.


    strucki

    An diese verdächtig friedlichen Hausmänner:


    Bei mir liegt ein riesiger Berg Bügelwäsche inklusive etlicher Bettbezüge (Ja, ich weiß, die bügelt man nicht ...), der mich ank...
    Ich könnte euch auch noch ein richtig dreckiges Bad bieten. Na, wer hat Lust auf Schrubben und Wienern?
    Ach ja, die Fenster sollen vor der Weihnachtsdeko auch noch mal geputzt werden.
    Und mangels Spülmaschine stapelt sich gerade sämtliches Geschirr in der Küche. Der November ist einfach grausam. Ich bin keinen Nachmittag/Abend mehr zu Hause. Und wenn, dann drücke ich mich vor der Hausarbeit und lese lieber hier im Forum oder surfe gemütlich nach Unterrichtsmaterial.


    Warte auf eure Angebote während ich mir was Leckeres koche


    strucki

    Hallo Meike,
    ich habe "Die verschwundenen Hirten" und bin mal sehr gespannt. Ich habe ja eine recht quirlige Klasse (3. Schuljahr) und möchte mit der täglichen Vorlesezeit ein bisschen Ruhe in die Vorweihnachtszeit bringen.


    Nur, was mach ich jetzt mit dem Postkalender? Beide sind wohl etwas zu viel ...


    strucki

    Habe nicht direkt eine Antwort auf deine Frage, aber doch einen Kommentar.
    Ich wurde vor ca. 2 1/2 Jahren von der Elterninitiative einer freien Schule angeworben. Das Konzept stand, die Räumlichkeiten lagen fest, es klang alles ganz gut und auch die Finanzierung schien gesichert. Es fehlte lediglich eine Lehrerin, die sich den Anfang zutraute, zumal sie gleichzeitig noch die Schulleitung übernehmen sollte.
    Ich habe nach reiflicher Überlegung abgelehnt, obwohl es in erreichbarer Nähe gewesen wäre, die Schule teilweise mit Montessori-Material arbeiten wollte und ich mein eigener Chef gewesen wäre.
    In den Sommerferien erfuhr ich dann per Zufall, dass die Schule immer noch nicht eröffnet hat. Die Genehmigung der BezReg lag vor und auch eine Lehrerin hatte zugesagt.


    Es gibt also viele Hindernisse, auf dem Weg zu einer freien Schule und es kann evtl. länger dauern, als man eingeplant hat. Ich habe mir auch schon öfter vorgestellt, mangels einer festen Stelle, mit ein paar Gleichgesinnten eine private Schule zu gründen. Das o.g. Beispiel hat mich - vorübergehend - davon abgebracht.


    Hier ein paar Links, die evtl. interessant sein könnten:
    http://www.paritaet.org/bfas/
    http://www.montessori-deutschland.de/


    strucki

    Hat sich schon mal jemand damit beschäftigt???
    Ich blicke nämlich nicht mehr durch. Habe nur gehört, dass sich die Riester-Rente nicht lohnt. Es gibt wohl noch ein Modell nach Eichel.


    Da ich als angestellte Lehrkraft arbeite, finde ich über meine üblichen Links nur Angebote, die auf Beamte zugeschnitten sind.


    Wer kann helfen?


    Gruß
    strucki

    Ach, Hannes! Das ist ja zu schön, um wahr zu sein. Sieht deine Frau deine Hilfe im Haushalt auch so???
    (Das war jetzt gemein, ich geb's zu.)


    Nachtrag zum Thema HeimwerkerIn:
    Aber endlich mal ein Mann, der die Bezeichnung 'Schraubendreher' kennt! Ich muss nämlich im Baumarkt immer schmunzeln, wenn da so ein baumähnlicher Kerl mit übertrieben zur Schau getragener Fachkenntnis auf seiner farbbeklecksten Latzhose nach 'Schraubenziehern' u.ä. sucht. Schön ist es auch, wenn FRAU die richtigen Dichtungsringe eher gesichtet hat und ER sich mit Schweißperlen auf der Stirn aus der Affäre ziehen will, weil er ja parallel auch schon nach Duschkopf und Schlauch gesucht hat.
    Mit Ausnahme von allem, was mit Starkstrom oder der Bohrmaschine zu tun hat, erledige ich das Heimwerkeln gerne selbst. Wäre ja auch traurig, wenn eine SU-Lehrerin mit Schwerpunkt Technik das nicht könnte ...


    strucki


    Als Gott den Mann erschuf, hat sie sich geirrt ... (war zu meiner Schulzeit ein beliebter Spruch der 'Batikträgerinnen')

    Muss spontan noch was ergänzen, weil ich als "Junglehrerin" manchmal auch noch bei den älteren Kollegen auf Granit beiße. Habe letzte Woche die Sitzordnung in meiner Klasse geändert. Von einem U mit nach vorne gerichteten Mitteltischen zu einem L und zwei Gruppentischen. Nun ließ mir die Religionslehrerin (ist dieses Schuljahr nur mit einer Wochenstunde in der Klasse) von den Kindern ausrichten, ich soll (!) die Gruppentische wieder gerade hinstellen. Sie könnte so keinen Unterricht machen!
    Ich bin fast geplatzt vor Wut! Nicht nur, dass sie mir das nicht persönlich sagen kann, sie setzt die Kinder auch noch ein, um meine Unterrichtsformen zu kritisieren.


    Ein weiterer Fachkollege hat auch immer so seine Wünsche, wer wo sitzen sollte und räumt regelmäßig meinen sorgfältig aufgebauten Materialangebotstisch ab, um einen störenden Schüler daran zu platzieren, obwohl es einen speziellen freien Tisch für diesen Zweck gibt.


    Es scheint also erstmal nicht aufzuhören, dass man von einigen Kollegen bevormundet wird. Warum ich allerdings in fremden Klassenräumen auf alles und jeden Rücksicht nehme und für jeden Furz frage, z.B. ob ich die AB auf der Fensterbank deponieren darf, frage ich mich zunehmend mehr.
    ... ansonsten hab ich aber ein wirklich nettes Kollegium ...


    Gruß
    strucki

    Hallo Numilla,


    da würde ich unbedingt Druck machen! Mir ging es mit der ersten Mentorin ähnlich, die dann beim ersten UB der Hauptseminarleiterin erzählte, ich hätte gar nicht unterrichten, sondern lieber hospitieren wollen!


    Gruß
    strucki

    Zitat


    Ich hab so viele Ideen, die ich gerne umsetzen würde...


    Das Problem kenne ich! Aber du hast genug Zeit, dich auszuprobieren. Nutze die Stunden, die du alleine in einer Klasse bist (auch die zusätzlichen Vertretungsstunden, über die man im ersten Moment innerlich stöhnt). Denn das 'Drumherum', das Wolkenstein schon schilderte, kann man nur in der Praxis erleben und ist mindestens genauso wichtig wie der eigentliche Unterrichtsinhalt. Mach lieber erst kleine Schritte, was methodische Neuerungen angeht. Beispiel: Eine Klasse, die noch nie Werkstattunterricht genossen hat, sollte nicht direkt mit einer Flut an Arbeitsangeboten erschlagen werden.
    Ich hatte im Ref u.a. eine junge, aber nicht übermotivierte Mentorin, mit der ich zusammen ein erstes Schuljahr begann. Dort haben wir recht schnell einen Tagesplan eingeführt, dann Stationen (besonders beliebt zur Buchstabeneinführung) und etwas später eine Mini-Werkstatt (zu Weihnachten). Hat alles super geklappt, war in einem realistischen Umfang und würde ich auch alleine in einer Klasse durchführen können.


    Überschlag dich nicht! Das führt entweder zu einer Überfrachtung deiner U-Einheiten oder zu einer Überorganisation (dazu neige ich immer noch ...), die leicht im Chaos enden kann, weil man den roten Faden und damit den Überblick verliert.


    In welchen Klassenstufen bist du denn mit welchen Fächern? Welche Themen stehen demnächst an?
    Vielleicht fällt mir ja spontan etwas ein, mit dem du starten kannst, ohne deine Mentorin allzusehr zu schocken und die Kinder direkt zu überfordern.


    strucki

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