Wir fangen frühestens Ende der 1. Klasse mit den ersten Einheiten am PC an. Dann zeigen wir den Kindern, wo der eigentliche Computer zu finden ist und dass es einen 'Einschaltknopf' gibt etc. Das Problem ist auch teilweise organisatorischer Art. Mit einer ganzen Klasse kann man definitiv nicht in den PC-Raum, weil auch im vierten Schuljahr immer noch Kinder sitzen, die den Monitor für den Computer halten ... Wer also zu Hause keinen Zugang mehr zu herkömmlichen Geräten hat, kann auch nicht üben wie z.B. eine Maus funktioniert. Selbst in Förderstunden (mit der halben Klasse; nur einmal pro Woche im Plan) machen Übungen am PC keinen Spaß. Ständig höre ich meinen Namen, weil wieder ein Kind (dem ich das gefühlte 289mal gezeigt habe) nicht weiß wie man das Fenster für die Einstellung des Kopfhörers, das sich automatisch öffnet, wieder schließt. Von Word-Anwendungen träume ich nur! Mein Dilemma ist folgendes: Die Schule hat Software und Online-Zugänge gekauft, die benutzt werden sollen. Es herrscht auch von Elternseite ordentlicher Druck, dass die Schule sich um diese Fertigkeiten kümmert (steht schließlich auch im Lehrplan ...). Aber ohne häusliche Übung stehe ich auf verlorenem Posten.
Mir fällt auch gerade in den letzten Jahren auf, dass es deutliche Unterschiede zwischen den Kindern aus meiner Anfangszeit in der Schule und heute gibt. Damals habe ich mich vor Anfragen zu freiwilligen AG's (auch außerschulisch) kaum retten können. Der Gedanke, dass die nachwachsende Generation automatisch mit mehr technischem Interesse heranwächst und dann auch einfache Geräte beherrscht, entpuppt sich nun als Trugschluss. Eltern sind teilweise sehr bemüht ihre Kinder vom Computer fernzuhalten. Auf der anderen Seite erwarten sie aber, dass dieser selbstverständlich zum Unterricht gehört. Ich bin im Moment einfach nur erschüttert und etwas ratlos. Aber wenn ihr das teilweise sogar in der Oberstufe so erlebt, bin ich sprachlos.
Beiträge von Talida
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"Vom Störenfried zum Lernwerkzeug " c't-Artikel Ausgabe 22/14
Für mich interresant: Wie (gut) sind weiterführende Schulen mit PC's, Laptops, Tablets (!) ausgestattet? Setzt ihr voraus, dass die Schüler die Geräte bedienen können?
An meiner Grundschule gehen die Bedienfertigkeiten stark zurück. Die Kinder kennen keinen herkömmlichen PC mehr. In vielen Elternhäusern gibt es noch nicht einmal ein Laptop (erforderliche Briefe etc. werden an der Arbeitsstelle erledigt ...). -
Um wieder etwas zielführender auf den Threadstarter einzugehen, möchte ich auch noch meinen Senf hinzugeben, obwohl eigentlich schon alles geschrieben wurde. Es ist nun mal in erster Linie ein Kommunikationsproblem zwischen den Kollegen der Grundschule und den weiterführenden Schulen bei jedem einzelnen vor Ort. Ich kann aber aus Sicht der Grundschullehrerin an einer engagierten GS folgendes feststellen: Trotz regelmäßigen Austauschs bleiben die Probleme.
Wir sprechen viel und inzwischen vertraut mit dem KiTa-Personal. Hier findet der tägliche Kampf um Kompetenzen statt. Die vielen U3-Kinder ziehen die gesamte Aufmerksamkeit, die Vorschulkinder werden nur sporadisch zu 'Kursen' herausgenommen. Woher soll denn auch die Kraft kommen? In den KiTas sieht es mit Personalausstattung und Altersstruktur nicht besser aus als in den Schulen. Hier sind Verständnis und reger Austausch gefragt, in einigen Fällen sogar bereits Unterstützung, denn Eltern nehmen Erzieherinnen noch weniger ernst als GS-Lehrer.
Wir bekommen dann ins erste Schuljahr mindestens 1/3 Kinder, die nicht schulfähig sind. Alle müssen die Chance auf die Wiederholung des ersten Schuljahres bekommen. Sie werden also ein Jahr lang frustriert (in NRW gibt es keine Schulkindergärten o.ä. mehr), dann nochmal in die nächste Lerngruppe mit wieder einem hohen Anteil schulunfähiger Kinder gesetzt. Einige folgen im Laufe des zweiten Schuljahres noch nach, für einige wird sonderpädagogischer Förderbedarf beantragt, aber alle sitzen ihre drei Jahre in Klasse1/2 ab. Das bedeutet: Sie können kein weiteres Jahr in der Grundschule wiederholen. Wenn für diese Kinder ein sonderpäd. FöBedarf ausgeschlossen wird, müssen sie irgendwie bis Ende Klasse 4 durchhalten. Dann macht es auch keinen Sinn auf den Zeugnissen mit 5en um sich zu schmeißen. Für jede 5 oder 6 müssen wir eine Förderempfehlung als Anlage zum Zeugnis schreiben. Zusätzlich zum Zeugnistext, zusätzlich zu den ohnehin schon umfangreichen Notizen, die man für solche Schüler anfertigt. Deshalb ist die Kontaktaufnahme zur weiterführenden Schule so wichtig, die die Kollegen auch bitte einfordern sollten.
Was ich persönlich jetzt im zweiten Schuljahr sehe, sind überwiegend interessierte, aber hilflose Eltern. Es hapert hier bereits an der Kompetenz und an der Struktur (Zeit, Ordnung usw.) am Wochenende die Einmaleinsreihen zu üben oder das Kind an abendliche Schmökereinheiten vor dem Schlafengehen zu gewöhnen. Das müssen meine Kolleginnen und ich mit viel Geduld und Ernsthaftigkeit erklären. Unsere Elternabende und -sprechtage sind gut besucht. Es liegt nicht am Willen. Größtenteils hat unsere Elternschaft Haupt- oder Realschulabschluss und geht einer Arbeit nach. Trotzdem sind die grundlegendsten Dinge der Erziehung nicht klar und die Beratung der KiTa-Leiterinnen wird erstmal in den Wind geschlagen. Die Hemmschwelle fällt aber recht schnell, teilweise schon im ersten Schuljahr, spätestens jetzt mit den ersten Zeugnisnoten Ende der Klasse 2. Aber das ist halt zu spät. So schleppen wir jetzt (auch wieder ca. 1/3) Kinder mit ins dritte Schuljahr, die von der Intelligenz her gut mitkommen würden, aber durch versäumte Entwicklungsförderung im Arbeitsverhalten, als verzweifelte Vorschulkinder auf ihren Stühlen hängen.
Es kommen im Laufe der vier Jahre auch vermehrt Eltern in die Sprechstunden, die die Wiederholung von Klasse 3 oder 4 beantragen. Bisher steckte der Wunsch dahinter keine Hauptschulempfehlung zu bekommen. Aber auch mit der Wahlfreiheit der Eltern möchten die meisten eine Notenverbesserung, die jedoch nicht automatisch kommt. Aktuell haben wir zwei Kinder, die wiederholen, aber nicht über die zuvor erreichten Noten hinaus kommen. Da sich Kinder (und teilweise die Eltern) wirklich anstrengen, bekommen diese beiden ihre 4en, auch wenn einige Arbeiten 5 waren. So erklären sich evtl. die vermeintlich guten Noten auf den Abgangszeugnissen der Grundschule.
Ich kann nur raten sich nach der Grundschullaufbahn der einzelnen Kinder zu erkundigen und auch nachzuschauen, ob es evtl. vorzeitig (auf Antrag) eingeschulte Kinder sind. In meinen Klassen fällt mir auch immer wieder auf, dass Kinder, die im Herbst/Winter geboren sind, wesentlich schulreifer sind als ihre Altersgenossen aus dem darauffolgenden Sommer. Dann macht eine Klassenwiederholung aus Entwicklungsgründen durchaus Sinn.
Sprecht mit uns Grundschullehrern und lasst euch nicht von grummeligen Schulleitern abwimmeln. -
Wir haben einen ähnlichen Fall. Die Versetzung wird aus pädagogischen Gründen ausgesprochen bzw. muss erfolgen, weil der Schüler seine drei Jahre Schuleingangsphase erfüllt hat. Sofort ein AO-SF einleiten, Elterngespräch führen, Unterlagen sammeln! Bei uns ist auch ein kritisches Gespräch mit dem Schulamt fällig, denn hier ist die Grundschule mal nicht der geeignete Förderort.
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Bisher wurden die Stunden eines Sonderpädagogen über den Förderbedarfsschlüssel der jeweiligen Schüler errechnet, z.B.:
Förderschwerpunkt Lernen - 2,6 Stunden pro Woche pro Schüler
Förderschwerpunkt E/S - 3,5 usw.
Ergab die Addition der Stunden zum Meldetermin beim Schulamt nicht die Stundenanzahl des Lehrers (z.B. 28 Std. bei einer voller Stelle), musste der Kollege damit rechnen, noch an eine Nachbarschule teilabgeordnet zu werden. Noch nicht abgeschlossene AO-SF-Verfahren (bei aber schon stattfindender Förderung der betreffenden Schüler) zählen nicht mit.
Zusätzlich muss der Kollege/die Kollegin für die Feststellungsverfahren an benachbarten Schulen zur Verfügung stehen bzw. dort im Notfall einspringen. Wer also einen 'eigenen' Förderschullehrer im Kollegium hat, der nicht viel pendeln muss, wird vom Schulamt als Luxusstandort bezeichnet und wagt es nicht weitere Forderungen zu stellen ... -
Es ist leider genau so. Die Lehrerstunden auf dem Papier sprechen eine ganz andere Sprache als die Realität. Das kommt zum einen durch Ermäßigungsstunden, von denen wir einige zusammen bekommen, zum anderen durch eine Langzeitkranke. Wir haben bereits eine Vertretungskraft, deren Verträge nur kurzfristig verlängert werden und mehrere Fachlehrer (sogenannte Nichterfüller), die nur stundenweise als Verstärkung einschweben. Die können jedoch keine Klassenleitung übernehmen. Wir wissen bald nicht mehr wie wir gerade für die Klassen 1 und 2 die Kontinuität gewährleisten sollen, die ein entspanntes Lernen möglich machen soll. In Klasse 3 und 4 halten wir uns durch häufigen Lehrerwechsel und klassenübergreifenden Unterricht über Wasser. Schön ist das nicht.
Die Sache mit der Verteilung der ehemaligen Schulkindergartenmitarbeiter ist bei uns etwas schief gelaufen. Die ehemalige Leiterin sollte damals pensioniert werden, musste dann doch noch einige Stunden untergebracht werden und wurde schließlich wegrationalisiert. Die angebliche Nachfolgerin, die zwischen mehreren Schulen springen sollte, tauchte nie bei uns auf. Eine unserer Nachbarschulen (mit Sozialpädagoge) ist mehr als doppelt so groß wie unsere und der Schulleiter lässt sich nicht in die Karten schauen. Wir sind immer wieder erstaunt, wie viele zusätzliche Stunden diese Schule zur Verfügung hat.
Elternengagement müsste man anleiten. Das ist meiner Schulleiterin zu heikel. Wird auch nichts bringen. Das Schulamt vetritt eine harte Linie.
Leider ist es auch so, dass die Nachbarschulen mit den jüngeren Kollegen uns die Schüler abziehen. Die Eltern wählen dann das vermeindlich modernere System - und fallen auf die Nase. Die Ummeldungen im Laufe eines Schuljahres sprechen Bände, vor allen Dingen bei 'schwierigen' Kindern. Die landen dann doch alle bei uns, weil wir mit Erfahrung und sonderpädagogischer Förderung punkten können. Diese Tatsachen werden uns dann immer wie Honig um den Bart geschmiert. Wie viel Kraft das kostet - danach fragt niemand. -
Wie bantragen wir einen Sozialpädagogen für eine Grundschule in NRW? Es käme auch evtl. eine andere pädagogisch ausgebildete Fachkraft infrage. Das Problem: unser Schulamt sieht uns als gut bis überversorgt an. Die Realität: wir haben keinen regulären Lehrer unter 45 und sind deshalb gesundheitlich etwas angeschlagen.
Unsere Baustelle (wie in ganz NRW): die Schuleingangsphase mit z.T. nicht schulfähigen Kindern und den daraus resultierenden Kraftfressern. Bevor ein Antrag auf sonderpäd. Förderung gestellt werden kann, muss das Kind seine drei Jahre in Klasse 1 und 2 absolviert haben. Das Schulamt ließ deutlich verlauten, dass es nicht gesprächsbereit für Härtefälle ist. Der Schulkindergarten fehlt an allen Ecken und Enden. Wir verwahren immer mehr Kinder im Laufe des ersten Schuljahres, weil wir es nicht schaffen, diese nebenbei altersgerecht zu fördern. Es fehlt diesen Kindern an sämtlichen Kompetenzen, die eine Mitarbeit überhaupt möglich machen würden. Die ersten fallen bereits bis zu den Herbstferien auf, der Rest nun zu Beginn des zweiten Halbjahres. Die Kinder sind grenzenlos überfordert und können nicht mehr zielgleich beschult werden. Inzwischen haben wir natürlich Material und Ideen gesammelt, können aber die größtenteils damit verbundene Einzelförderung nicht leisten.
Einige Schulen im Umkreis haben einen Sozialpädagogen zugeteilt bekommen, einige haben eine Erzieherin im Team. Wie kommt man an solche Leute? Aus welchem Topf werden die bezahlt? Der Schulträger (also die Stadt) stellt sich stur. Es ist natürlich kein Geld da. Ist die Bezirksregierung in irgendeiner Weise zuständig, weil sie ja auch entsprechende Stellen ausschreibt?
Ich habe im Netz versucht herauszufinden, ob es Pilotprojekte (z.B. für eine in die Schule integrierte Vorschule) gibt. Es fehlen mir Begrifflichkeiten und kreative Gedankengänge, aber vielleicht kann jemand helfen?
(Das Wort 'Inklusion' habe ich mit Absicht nicht erwähnen wollen, deshalb habe ich meine Frage nicht in den entsprechenden Thread geschrieben ...) -
Liebe NRWler,
ich brauche mal ein Brainstorming bezüglich Wohnsituation im Großraum Düsseldorf. Wir sehen uns aktuell nach Häusern um und können einige Wohngegenden kaum einschätzen. In Moers beispielsweise entsteht gerade ein riesiges Neubaugebiet. Kommt jemand aus der Ecke und kann positive/negative Erfahrungen beisteuern? Ich müsste jeden Morgen die A57 runter, was mir einige Bauchschmerzen bereitet. Im Düsseldorfer Norden sind bezahlbare Häuser rar bzw. kommen zu nah an die Einflugschneise des Flughafens heran. Den Lärm möchten wir natürlich auch nicht. Gibt es in Düsseldorf schöne/ruhige Ecken, an die ein Außenstehender nicht denkt? Ähnlich geht es uns mit Ratingen und dem Duisburger Süden. Die Industrieecken möchten wir ebenfalls aussparen.
Bitte gebt mir alle Arten von Gedanken.
Danke
Talida -
Kann er denn nicht die Ferien plus das Vierteljahr nutzen um die Lerninhalte des zweiten Schuljahres - in komprimierter Form - durchzuarbeiten? Wenn er so fit ist, schafft er das in Mathe doch sicher und in Deutsch könnte er dann zu Schuljahresbeginn im Januar die Lücken auch noch schließen. Ich finde es auch immer sinnlos, gerade die intelligenten, lernbereiten Kinder auszubremsen.
Passt denn der Altersschnitt in seiner neuen Klasse zu seinem Einschulungsjahr, d.h. verliert er ein Schuljahr oder wird sein Jahrgang an der Auslandsschule im Januar regulär zum zweiten Schuljahr (also um das Vierteljahr verschoben im Vergleich zu seiner alten Klasse)?
Ich kann natürlich die Eltern verstehen, wenn sie ihm Zeit für die neue Umgebung geben wollen. Man müsste nur wirklich wissen, welche Förderung die neue Schule für ihn vorsieht. Vielleicht haben die Möglichkeiten, von denen wir hier nur träumen. -
Die Sommerferien sind in Fernsicht und es wird Zeit, Urlaub zu buchen. Deshalb schiebe ich diesen Thread mal nach oben.
Ich suche konkret ein gutes, sauberes Hotel mit bezahlbarem Frühstücksbuffet. Die einschlägigen Webseiten helfen mir nur bedingt weiter. Man darf einfach die ganzen Bewertungen nicht lesen ...
Kommt es mir nur so vor oder ist Kopenhagen ziemlich teuer? Vor einigen Jahren war ich schon in Stockholm und hatte ähnliche Befürchtungen. Es hielt sich aber in Grenzen. -
Gibt es beim Känguru nicht immer ein kleines Knobelspiel für alle Teilnehmer? Ich meine bei uns käme jedes Jahr so ein Päckchen an.
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Danke für die vielen Antworten und Tipps! Ich bin im Moment so überarbeitet, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe. Als wir noch die jahrgangsgemischte Eingangsstufe hatten, habe ich natürlich ohne Probleme sehr differenziert gearbeitet. Nun fällt mir das in der jahrgangsbezogenen Klasse wieder sehr schwer. Diese Kinder müssen ja nächstes Jahr raus aus der Klasse, wenn sie das 1. Sj wiederholen und das alleine finde ich schon heftig.
Die vergangene Woche habe ich mit Elterngesprächen bzw. den Versuchen zu solchen verbracht. Die für uns zuständige Sozialpädagogin aus dem aufgelösten Schulkindergarten ist im Ruhestand und es wurde keine Nachfolgerin eingestellt ... Ich werde diesbezüglich eine Anfrage ans Schulamt stellen. Ich habe noch nie eine Sozialpädagogin an einer Grundschule erlebt.
Nun bin ich auf der Suche nach Vorschulmaterial. Ich habe definitiv während des Unterrichts nicht mehr Zeit als normal, mich neben eines dieser schwachen Kinder zu setzen. Deshalb bin ich auf Material angewiesen, das überwiegend selbständig bearbeitet werden kann. Es gab mal für Vorschulkinder eine Mappe mit Aufgaben zum Ausschneiden, Bilder ordnen etc. Kennt die jemand? Ich bin schon alle Verlagsseiten durchgegangen und kann sie nicht finden. Also: nächster Termin - Materialaustausch mit der KiTa meines Vertrauens. Ich sollte vielleicht doch nicht die sonderpäd. Zusatzquali machen, sondern noch ne Ausbildung als Erzieherin ... -
Ich hoffe, es kann mir jemand spontan weiter helfen.
Das Problem: mehrere Kinder im ersten Schuljahr, die bereits jetzt überhaupt nicht mehr mitarbeiten können. Sie kennen/erkennen die Zahlen/Ziffern/Mengen bis 10 und die eingeführten Buchstaben/Laute kaum bzw. gar nicht. Hinzu kommen erhebliche Wahrnehmungsschwierigkeiten und eine absolut mangelnde Schreibmotorik. Vom emotionalen/sozialen Entwicklungsstand mag ich gar nicht sprechen. Natürlich haben fast alle Eltern, die sich so gut wie gar nicht kümmern oder aber selbst nicht in der Lage sind, ihre Kinder zu unterstützen. Das Jugendamt ist in einigen Familien schon tätig.
Es macht nun überhaupt keinen Sinn, diesen Kindern weiterhin, das (differenzierte) Material zu den aktuellen Mathe-/Deutsch-Inhalten zu geben. Der Frust ist sehr sehr groß. Vom Schulamt gab es die Anweisung, im ersten Schuljahr noch keinen Antrag auf sonderpädagogische Förderung zu stellen. In der letzten Änderung zur AO-GS lese ich nun erschreckenderweise:"VV 7.3 zu Absatz 3
Der Beschluss, dass eine Schülerin oder ein Schüler ein drittes Jahr in der Schuleingangsphase verbleibt, soll nicht vor
dem zweiten Halbjahr des zweiten Schulbesuchsjahrs getroffen werden."Selbst wenn ich diese Kinder bis ins zweite Schuljahr 'schleppe', kann ich doch dann frühestens im ersten Halbjahr die Eltern um einen freiwilligen Rücktritt bitten bzw. dann ein AO-SF einleiten. Das ist Wahnsinn! Was mache ich jetzt mit den armen Würmchen?
Die Vernunft sagt mir, dass ich diese Kinder aus dem normalen Programm herausnehmen und ihnen Vorschulmaterial geben muss. Dann könnten sie im nächsten Sommer mit den dann hoffentlich vorhandenen Basiskompetenzen neu ins erste Schuljahr starten. Aber: darf ich das - mit oder ohne Elternwille?Edit: In NRW gibt es keinen Schulkindergarten mehr!
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Danke Referendarin, genau so habe ich es gemeint. A13 ist mir ziemlich wurscht, da ich nicht verbeamtet bin.
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"(1) An der berufsbegleitenden Ausbildung kann teilnehmen, wer
1. eine Lehramtsbefähigung nach § 3 oder § 19 des Lehrerausbildungsgesetzes
erworben hat,
2. als Lehrerin oder Lehrer im Schuldienst des Landes beschäftigt ist,
3. in der sonderpädagogischen Förderung auf einer entsprechenden Stelle an
einer Förderschule oder an einer allgemeinen Schule tätig ist und
4. bereit ist, eine Tätigkeit im Sinne der Nummer 3 dauerhaft auszuüben."Letzte Woche gab es dazu eine Rundmail von der BezReg, inklusive Rücknahme, weil wohl nur ein bestimmter Personenkreis gemeint ist. Es wurden in den letzten Einstellungsverfahren z.B. viele Lehrer mit dem Lehramt für die Grundschule an Förderschulen oder im GU an Grundschulen eingestellt. Diese sollen sich jetzt nachqualifizieren können, so dass sie danach vollwertige/gleichgestellte Sonderschullehrer sind. Eine Anfrage, ob diese Maßnahme auch als Fortbildung für Grundschullehrer angeboten wird, die im GU arbeiten und sich für die Inklusion fit machen wollen, wurde vehement verneint. Warum auch - dann müssten sie uns ebenfalls A13 zahlen ... Eine 'abgespeckte' Variante ist nicht in Planung. So lässt man uns auf dem Trockenen sitzen.
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Ich hatte so gehofft, dass einer von euch den Clou in dieser Methode erkennt ... Was mach ich jetzt mit meinen total begeisterten Kolleginnen?
Der Dödl Dumpf hat mich auch beschäftigt. Ich habe das ebenfalls für einen Scherz gehalten, aber es gibt tatsächlich ein Heft mit Arbeitsblättern. Die sind dann aber wieder zweidimensional und man muss den Wasserstand einzeichnen.
Haltet ihr die Methode für so fragwürdig, dass ich aktiv werden sollte oder hake ich das unter Aktionismus von Nachhilfeinstitut ab? Ich bin echt verunsichert, weil wie gesagt die Runde grad durch unsere KiTas geht. -
O.k. Hab verstanden.
Aber nochmal im Ernst: ich habe die Originalgläser benutzt und gaaanz vorsichtig geschüttet. Die sehen allerdings aus wie Kölschgläser ... -
Hat hier jemand Erfahrung mit der Wasserglasmethode von Angelika Schlotmann?
http://wasserglasmethode.com
In meinem Schulumfeld finden zur Zeit einige Veranstaltungen zum Einsatz dieser Methode statt (auch in den KiTas) und ich bin nach der ersten Einführung zwiegespalten. Es wird von Erfolgen bei rechenschwachen Kindern berichtet, jedoch fehlt mir die wissenschaftliche Fundierung. Es gibt nur eine Dissertation und eine Examensarbeit zu diesem Thema. Das Material selbst ist mir suspekt. Ich sehe zwar den Ansatz - Wasser ist nicht zählbar und schaltet deshalb das Hauptsymptom der zählenden Rechner aus - jedoch habe ich gelernt, dass gutes mathematisches Material strukturiert sein sollte. Das schließt Wasser somit aus und ist durch das ständige Umschütten auch ziemlich willkürlich in der Einteilung. Es gehen jede Menge Tropfen verloren. Ich habe es selbst ausprobiert.
Mein Bauchgefühl sagt mir im Moment, dass es wieder nur ein Versuch ist, den Lehrern eine neue Methode unterzuschieben, die sich in einigen Jahren als 'doch nicht so toll' herausstellt. Bis dahin haben sich aber unsere Fortbilder vom Schulamt und auch das Studienseminar darin verbissen und wollen die Methode in der Schule sehen.
Für die Anwendung in der Schule muss übrigens ein jährlicher Beitrag gezahlt werden und zuvor eine Lizenz erworben werden ... -
Danke Dalyna. Ich habe nun schweren Herzens Abstand von diesem Projekt genommen. Es würde mich trotzdem interessieren wie das an anderen Schulen (auch weiterführenden) organisiert wird. Benötigt man dafür 'einfach' mehr Lehrerstunden, selbstorganisierte Schüler und helfende Eltern? Wie sonst soll ich denn unsere Jüngsten an Naturwissenschaften heranführen? Die Sachunterrichtsstunden reichen dafür nicht aus. Ich hätte so gerne etwas für die interessierten und begabten Kinder getan. Bin etwas gefrustet.
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Oh jeh! Keiner aus der Grundschule mit Tipps für mich? Wie sieht es mit Klasse 5 aus? Da wären meine Viertklässler ja relativ nah dran. Ist das für mich alleine mit bis zu 20 Schülern machbar? Mittlerweile bin ich immerhin schon so weit, dass ich die Themenfindung als schwierigste Schwelle sehe. Ich würde so gerne dort mitmachen und muss mich bis Freitag entscheiden, weil die Stundenpläne ausgeteilt werden.
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