Hallo Tamina,
du bist nicht allein!
Schade nur, dass Schulleitung und Kollegen nicht hinter dir stehen. Da muss man sich eben mal selbst loben bzw. die vielen Engagements so reduzieren, dass die lieben Leute merken, wer die Arbeit macht. Wahrscheinlich machst du den gleichen Fehler wie ich: immer für alles offen sein und dann im Stillen wirken. Ich erlebe im Moment eine Referendarin, die sich sehr geschickt in verschiedene Bereiche einbringt und auch bei Besprechungen das Wort ergreift und so gar nicht 'ergeben/untergeben' ist.
Ich habe mir angewöhnt in Pausen und vor/nach dem Unterricht das Gespräch über meine Arbeitsbereiche zu suchen. Wenn ich eine selbst organisierte Fortbildung am Wochenende zum Bereich XY besuche, bringe ich immer Material mit, das ich zur Ausleihe 'anpreise'. Mittlerweile wehre ich mich auch, wenn die Parallelkollegen meinen, ich hätte die Aufsätze ebenfalls an einem Nachmittag korrigiert. Ich brauche Zeit dafür und die nehme ich mir!
Zum Elternproblem: An meiner Schule wird demnächst in einer anderen Klasse ein Elternabend mit Mediatorin stattfinden. Die Elternvertreter haben das angeregt und den Motzmüttern die Pistole auf die Brust gesetzt. Wer da nicht hingeht, hat anschließend den Mund zu halten! Kostenpunkt pro Person ca. 15,- €. Soweit ich erfahren konnte, ist das Echo positiv.
In meiner Elternschaft ist vorerst Ruhe, weil die beiden Vorsitzenden wohl deutliche Worte gesprochen haben.
Hast du eine Kollegin (evtl. als Fachlehrer in deiner Klasse), die mit dir zusammen und den Elternvertretern ein offenes Gespräch führen kann? Ich wäre auch bis zur Schulrätin gegangen, wenn die Rektorin nicht so resolut gewesen wäre. Wenn man sich selbst nichts vorzuwerfen hat und im Gegenteil über das normale Maß hinaus engagiert ist, müssen diese Eltern ihre Grenzen kennen lernen. Leider bekommen gerade die jungen, arbeitswilligen Lehrer das schlechte Image unseres Berufsstandes zu spüren. Wir müssen uns dagegen wehren!
Gönn dir ein Gläschen Wein und die Reste vom Schokihasen und ruf eine Freundin an. Mir geht's danach immer besser.
Mitfühlende Grüße
strucki