Möchte nur mal kurz berichten, was ich so erlebt habe.
Das Gespräch und die Dame waren sehr nett! Ich konnte ganz offen meine Anliegen, Gedanken, Probleme vor ihr ausbreiten. Sie war so verständnisvoll, dass es mir schon wieder unwahrscheinlich vorkam - schließlich saß ich in der Höhle des Löwen.
Zuerst hab ich ihr schön langsam und kommentiert alle meine Kopien überreicht. Sie war dann schon beeindruckt von meiner Fortbildungswut (!) und meinte, es wäre alles wichtig für die Bewerberakte. Dabei erfuhr ich, dass es auch noch eine Personalakte gibt, wo die Fortbildungsnachweise vom Schulamt (und was weiß ich noch) abgeheftet werden. Dafür ist aber eine andere Abteilung zuständig. Nun ja, für unsereins wäre es sinnvoller, diese Akten zusammen zu verwalten, oder?
Im Grunde habe ich nichts Neues erfahren. Es sieht düster aus mit festen Stellen. Es wird wohl dieses Schuljahr (im Bezirk D'dorf) keine Ausschreibungen mehr geben und aus der Liste wird so gut wie niemand mehr gezogen. Sie teilte meine Meinung, dass ich durch alle mir nachfolgenden Refs benachteiligt sei: Die Studienseminare vergeben im Schnitt zu viele überdurchschnittliche Noten und sorgen - durch falsches Mitleid - für eine Verstärkung der Misere!
Da niemand weiß, was die Landtagswahl bringt, rührt sich bis zum nächsten Schuljahr erstmal nichts. Realistisch betrachtet bekomme ich 'meine' Stelle bei der nächsten großflächigen Pensionierungswelle - in fünf bis zehn Jahren ...
So kamen wir zu den Alternativen: Sek I, Schule auf dem Land. Angeblich suchen Realschulen gezielt nach Grundschulleuten mit SU/Naturwissenschaften, weil sie auf unsere Methodenkompetenz setzen! Sek I-Bewerber mit Physik, Chemie gibt es kaum, die meisten Refs mit diesen Fächern sind Seiteneinsteiger. Das widerspricht zwar den Aussagen einiger Forumsteilnehmer, die sich erfolglos beworben hatten; vielleicht ist es aber auch ein regionales Problem.
Ich sortiere im Moment noch die Gesprächsinhalte bzw. das, was sie mir zwischen den Zeilen zu vermitteln versuchte. Das muss jetzt erstmal sacken. Geschockt bin ich nicht, anscheinend war es mein Vorteil, so gut informiert zu sein. Wir kamen überein, dass sich ein gewisser Punkt einstellen muss, an dem ich bereit bin, eine so schwierige Entscheidung zu treffen. Ich werde nächste Woche ein offenes Gespräch mit meiner Schulleiterin führen und mich nicht mehr - auch wenn es ehrlich gemeint ist - mit Bitten und Komplimenten einwickeln lassen.
Allen, denen es ähnlich geht, wünsche ich Entscheidungsmut.
LG Talida