Beiträge von Talida

    Falls er gerne liest: Lektüren plus Kopiervorlagen für höhere Klassen. Gibt es sehr viele. Am besten stimmst du das mit den Kollegen ab, damit du nichts vorwegnimmst. Lass die Materialien, wenn es geht, von der Schule anschaffen. Für meine besonders begabten Schüler gehe ich zunehmend dazu über, sachunterrichtliche Themen aufzubereiten. Der Schüler kann dann - passend zum gerade aktuellen SU-Thema - über einen Bereich referieren, ein Lernplakat erstellen, einen Infotext am Computer erstellen usw. Oft finden sich Mitstreiter, dann ist die Sonderrolle nicht so unangenehm. Material und Umfang stimme ich mit ihm ab. Das beschäftigt diese Kinder gut, sie können ihr Potenzial ausschöpfen und haben das Gefühl, ihr Wissen anbringen zu können (sehr wichtig!).


    Gruß
    Talida

    Gibt es denn reine MP3-Player? Mit Lautsprecher am Gerät?
    Ich fürchte allerdings, meine älteren Kolleginnen legen Wert auf CD's. Sie haben sich ja gerade erst von Kassette auf CD umgestellt. (Das ist jetzt böse, geb ich zu.) Unser Hausmeister wird Kopf stehen, wenn ich wieder von mp3 anfange, denn er hat mir schon vor Jahren einen Vortrag darüber gehalten, dass das alles illegal sei! Leider hat die Chefin ihm das geglaubt und er hat daraufhin diese Billigplayer bestellt. Jetzt darf ich aussuchen! :tongue:

    Wir haben in jedem Klassenraum einen tragbaren CD-Player (mit Radio und Kassettenteil). Die Dinger waren ein Billigangebot und geben einer nach dem anderen den Geist auf. Nun suchen wir einen qualitativ höherwertigen Ersatz, der aber nicht zu teuer sein darf. Bei amazon ist kaum etwas im Angebot, dessen Bewertung gut genug ist. Es wäre sehr schön, wenn das Gerät mp3 abspielen könnte bzw. über einen USB-Zugang verfügt. Gibt es so etwas zwischen 50 und 70 Euro? Wo könnte ich mich informieren - außer dass ich die fachkundige Beratung einschlägiger Elektrogroßmärkte in Anspruch nehmen muss ... ?


    Talida

    Wir müssen leider die Hausaufgabenbetreuung abwarten, weil dort Lehrer eingesetzt sind. Da diese ein Recht auf ein Päuschen haben, fangen wir immer erst um 15:30 Uhr an. Für mich lohnt es sich nicht nach Hause zu fahren. Ich fand es besser, als wir noch wöchentlich konferiert haben (dann halt kürzer) und dafür eine erste oder letzte Stunde in den Stundenplan eingebaut haben. Allen kann man es nie Recht machen, aber die Kollegin, die unbedingt ihr Mittagsschläfchen braucht, sollte einmal darüber nachdenken, dass sie dieses als Bürokraft auch nicht machen könnte ...


    Talida

    Ein spezialisierter Ergotherapeut ist sicher eine der ersten Adressen. Befrage die Eltern über folgende Punkte:
    - Schwierigkeiten bei der Geburt (Verspannungen/-krampfungen u.ä. wirken sich ein Leben lang aus, wenn nichts dagegen getan wird; KISS-Syndrom möglich - ist umstritten, aber ein Chiropraktiker kann helfen)
    - verzögerte Entwicklung der Feinmotorik gekoppelt mit Verkrampfungen durch verfrühte Anforderungen (Beherrscht er den Pinzettengriff? Könnte er Perlen auffädeln?)
    - gestörter Muskeltonus (Sportlehrer befragen, ob es in anderen motorischen Bereichen auch Probleme gibt --> Ergo)
    - Schreibenlernen in der Grundschule (gleiche Probleme bei Druckschrift? evtl. durch Schulwechsel zwei Schreibschriften erlernt?)


    Drückt er mit dem Stift sehr stark auf? Oder zittert seine Hand? Dann könnte es ein Tremor sein.


    Talida

    Ich frage jetzt mal ganz neutral und etwas neugierig: Wie schaffst du eine Vollzeitstelle und einen Nebenjob und einen Haushalt mit Kind? Also ich habe 'nur' eine volle Stelle und arbeite weit mehr als 8 Stunden pro Tag. Von daher sage ich nicht Nein zu mehr Geld.


    Talida

    Die DaZ-Box ist für alle Kinder geeignet, die schon besser lesen können. Sonst kann man nur die Hör-CD's nutzen. Das wäre zu wenig. Das Material ist nach Themen sortiert und je nach Sprachstand kann man die einfachen Übungen aussortieren. Ich arbeite gerne damit, suche aber dringend noch Ergänzungen für Erstklässler, die noch nicht oder kaum lesen können und auch kaum Sprachverständnis haben.

    Wir haben die DaZ-Box vom Finken-Verlag. Sehr gut, aber auch sehr teuer. Besteht aus Logico-Material plus Hör-CD's plus Erzählposter und einige Kopiervorlagen. Wir haben das vom Förderverein sponsern lassen.


    Talida

    Hallo Ismo,


    ich habe kürzlich auch meinen ersten AOSF für ES gestellt. Meine bisherigen Unterlagen musste ich umfassend erweitern. Zum Glück bekam ich Hilfe von unserer GU-Lehrerin.
    Hier mal alle Stichpunkte des Antrags:
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    Anlage 1: Bericht
    Aktuelle Lernbedingungen
    Klasse:
    Klassengröße:
    Lehrerin:
    Förderstunden:


    Soziales Umfeld/Familiensituation
    Eltern:
    Geschwister:
    Großeltern:


    Somatischer Bereich
    ...


    Wahrnehmung
    Auditives System:
    Visuelles System:
    Mimik:


    Motorik
    Vestibuläres System:
    Feinmotorik:
    Grobmotorik:


    Kognition
    ...


    Emotionalität
    ...


    Sozialverhalten
    Kontaktfähigkeit:
    Kooperationsfähigkeit:
    Kritikfähigkeit:
    Soziale Produktivität:
    Verlässlichkeit:


    Arbeitsverhalten
    Aufgabenverständnis:
    Konzentration:
    Selbständigkeit:
    Leistungsbereitschaft:


    Aktueller Leistungsstand
    Deutsch
    Sprechfähigkeit:
    Phonologische Bewusstheit:
    Mündliches Sprachhandeln:
    Schriftliches Sprachhandeln:
    Lesen:


    Mathematik
    Raum-Lage-Beziehung:
    Arithmetik:
    Geometrie:


    Anlage 2:
    Dokumentation aller Fördermaßnahmen und deren Ergebnisse


    DATUM:
    Gespräch mit ____:
    Vereinbarungen:
    Ergebnisse:
    --> alle Elterngespräche und sonstige Gespräche auflisten; wichtig sind die Vereinbarungen zwischen Schule und Eltern und deren Ergebnisse


    Beschreibung der besonderen pädagogischen Bedürfnisse des Schülers
    --> hier die bestmöglichste Situation für den Schüler erwarten, auch wenn es unrealistisch klingt


    Stellungnahme der Schule
    --> ggf. nach Absprache mit der Schulleitung eine Beschulung im GU für nicht sinnvoll/durchführbar erachten


    Anlage 3:


    Anlagen in chronologischer Reihenfolge


    Ergebnis der schulärztlichen Untersuchung – DATUM
    Beobachtungsbogen im Rahmen des Anmeldeverfahrens – DATUM
    usw.
    --> Lernzielkontrollen, HSP etc.
    --> alle Seiten mit Datum und Unterschrift versehen
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    Hoffentlich hilft dir das etwas weiter.


    Gruß Talida

    Hallo Brotkopf,


    ich würde mich an den Bezirkspersonalrat in Köln wenden. Ich habe kürzlich ähnliche Erfahrungen mit der BezReg Düsseldorf gemacht und die Dame vom Bezirkspersonalrat löste das Problem auf dem kurzen Dienstweg. (In D'dorf sitzen die zuständigen Stellen im gleichen Haus.) Auch hat man beim BezPersonalrat immer ein offenes Ohr und versucht zu helfen.


    Viel Glück dabei
    Talida

    Das klingt echt nicht schön. Mich hat es dieses Schuljahr auch hart erwischt. Ich kann dir nur empfehlen, sofort mit der Schulleitung zusammen Elterngespräche zu führen. Bei Härtefällen gibt es bei uns schriftliche Vereinbarungen, die alle Beteiligten unterschreiben. Nach ein paar Wochen folgt dann ein Gespräch. Sollte keine Besserung eingetreten sein schalten wir alle Stellen ein, die irgendwie greifbar sind (Jugendamt, Schulpsychologe, ...).
    Nachdem ich nun schon bei einigen Eltern Stufe 2 fahre (zahlreiche Gespräche zeigen keine Änderung), lasse ich Kinder, die in der Pause immer noch beißen, schlagen etc. und dabei andere Kinder sichtbar schwerer verletzen (d.h. sie müssen abgeholt werden) ebenfalls von den Eltern abholen. Das wirkt! Zumindest bemühen sich diese Eltern jetzt um Termine bei Kinderpsychologen, wo ich mich auch gerne zwischenschalte, um die Terminvergabe zu beschleunigen und die Therapie in Richtung Elternbeteiligung zu beeinflussen. Denn in den meisten Fällen braucht ja nicht das Kind die Hilfe, sondern die erziehungsmüden Eltern.
    Auch hier wieder mein derzeitiges Hauptaufregungsthema: Warum hat der Kindergarten nichts getan? Die Kinder sind doch nicht erst seit der Einschulung verhaltensauffällig. Ich kann die Entschuldigung ('Auf uns hören die Eltern nicht.') nicht mehr akzeptieren, da ich mittlerweile durch intensive Gespräche mit Kindergärten, wo es anders läuft, weiß, dass sie etwas tun könnten.
    Ganz wichtig: die eigenen Kräfte schonen! Wir sind keine Allzweckwaffe für verhaltensauffällige Kinder. Das muss man den Eltern deutlichst klar machen.

    Ich empfehle den Eltern immer 'BrainGym'. Die 'liegende Acht' kennst du sicher. Solche Übungen mache ich mit meiner Einser-Fördertruppe vor Beginn einer Stunde und es wirkt tatsächlich. Such mal bei amazon nach diesem Stichwort. Es gibt auch Spiele dazu.

    Auf jeden Fall Prag! Nur nicht im Hochsommer. Wir sind vor lauter Hitze nicht zu allen Touren gekommen, die wir machen wollten. Sehr empfehlenswert ist das Technische Museum (falls es nach der Renovierung schon wieder geöffnet ist).

    Es ist wirklich traurig, dass viele Kollegen an diesem Konzept scheitern. Die Umsetzung gelingt auch nur, wenn man 100%ig dahinter steht. Das sehe ich an Kollegen, die immer mal wieder stark zweifeln. Es war in den ersten Jahren auch nur mit viel häuslicher Zusatzarbeit zu bewältigen. Mittlerweile haben wir einen gut funktionierenden Rahmen und wir sitzen jede Woche ca. 1-2 Stunden zusammen um uns abzusprechen. Das ist enorm wichtig!
    Es klang vielleicht so, aber nicht alle Eltern sind unzufrieden. Viele sind skeptisch und sagen das auch offen. Ich bemühe mich um viel Kommunikation. Das war nie mein Ding und daran musste ich hart arbeiten, aber dank Email verteilen sich die Gespräche sehr gut. Ich musste lernen, sehr direkt und trotzdem freundlich darauf zu bestehen, dass Kinder gewisse Grundkompetenzen (z.B. Schuhe binden) mitbringen müssen, weil ich keine Zeit dafür habe und meine Zweitklässler nicht ständig mit solchen Dingen beschäftigen kann (Das denken sich nämlich viele Erstklasseltern!). Wenn im KiGa so gar nichts in dieser Richtung gelaufen ist, nehme ich die Eltern in die Pflicht. Das geht nicht immer friedlich ab, aber inzwischen habe ich diese Gespräche im Griff.
    Von den Skeptikern kommen dann viele im Laufe der zwei Jahre und loben unser Konzept. Es bleiben nur wenige Eltern, die sich beschweren, die es aber auch ablehnen, mal zu hospitieren oder sachlich zu diskutieren. Die werden wir aber immer haben. Vielleicht als Tipp für andere Betroffene: Wir veranstalten jedes Jahr einen Infoabend für künftige Erstklasseltern, einen Tag der offenen Tür mit Unterricht zum Zugucken, die Kindergärten kommen mehrmals im Jahr mit kleinen Gruppen zu Besuch, die Kindergärtnerinnen kommen zu einem umfasssenden Gespräch, ich gehe in die Kindergärten, ... Wir haben uns auch Hilfe von Schulen in der Umgebung geholt, die schon länger jahrgangsübergreifend arbeiten.
    Gerade diese Arbeit lohnt sich! Es ist eine Durststrecke, aber wie gesagt, ich möchte nicht mehr anders arbeiten. Es gibt keinen Stillstand mehr, ich muss mein persönliches Konzept ständig überarbeiten. Das ist für viele ältere Kollegen schwer, die es gewohnt waren, ein Arbeitsblatt zu einer bestimmten Zeit im Jahr über mehrere Jahrgänge alle vier Jahre einzusetzen. ;) Aber das gehört halt auch zur Differenzierung und es klappt auch ohne Kopierschlachten. Für die Kinder sind ein Rahmen (Wochen-/Tagesplan) und klare, immer wiederkehrende Grundaufgaben wichtig (z.B. bei Buchstabeneinführungen oder Grundwortschatzwörtern), die sich dann individuell erweitern lassen.


    Wenn Zweitklässler auf Fehler der Erstklässler warten müssen, geht das gar nicht! Bei mir arbeiten immer alle. Ich habe zeitweilig sogar separate Gruppentische für Erst- und Zweitklässler, damit die Großen leise im Team arbeiten können. Die Sitzordnung wechselt bei mir aber alle paar Wochen bzw. wenn Kinder mich bitten den Platz wechseln zu dürfen. Das trägt auch sehr zur Zufriedenheit bei und die Kinder wissen genau, welche Sitzplätze ich für einige für günstig halte. ;)


    Einen Vorteil habe ich noch: Einige Kinder sind sehr fit, können/sollen aber nicht überspringen. In diesen Fällen arbeiten Erst- und Zweitklässler bei lehrgangsgelösten Aufgaben (LAA sei Dank!) prima zusammen. Für die fitten Zweitklässler habe ich immer Zusatzaufgaben und spreche gerade bei diesen mit den Eltern alle paar Wochen die nächsten Lernschritte ab.


    Jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben und ihr müsst mein Plädoyer für die Jahrgangsmischung lesen. ;)

    Sie wachsen doch nicht nur durchs Helfen! Und mal ehrlich: wer es negativ sehen möchte, dass die Zweitklässler den Erstklässlern helfen, der wird auch alle positiven Argumente ins Gegenteil kehren können. Das habe ich jetzt schon so oft gehört. Es ist doch nicht so, dass ich lauter kleine Hilfslehrer um mich herumlaufen habe. Das würden die Kinder gar nicht mitmachen. Die Hilfe geschieht meist indirekt, wenn die Kleinen sich bei den Großen abgucken, wo denn der Zeichenblock abgelegt wird, was als Matheheft bezeichnet wird, wie der Tisch aufgeräumt wird, bevor gefrühstückt werden kann, was der Kakaodienst zu erledigen hat, usw. Die direkte Hilfe besteht in kurzen Tipps oder Kommentaren (manchmal sehr trocken und urkomisch). Die einzige Hilfe, die ich einfordere, besteht in gemeinsamen Lesestunden. Dadurch haben alle Erstklässler bis zu den Herbstferien die Lesetechnik verstanden, bis Weihnachten können fast alle lesen. Die Zweitklässler üben dadurch auch, schwache Leser sind angespornt, gute Leser hochmotiviert, ihre Fähigkeit zu zeigen. Das macht die Großen und mich immer mächtig stolz und diese gemeinsamen Glücksmomente zu etwas Besonderem. Das muss man vielleicht erlebt haben, um es zu verstehen.
    Für mich liegt auch einer der Vorteile darin, dass Zweitklässler, die keine jüngeren Geschwister haben, ein paar wichtige Kompetenzen erwerben, z.B. Rücksichtnahme, Toleranz, aber auch 'wohlwollendes Gönnenkönnen', Freude am Teilen, gemeinsames Spiel, ... Und genau das kommt ihnen im dritten Schuljahr zugute, wenn sie aus vielen Klassen zusammengewürfelt werden. Bei uns hatte kein Kind der Eingangsstufe Schwierigkeiten, sich in den 30er-Klassen einzuleben und fast alle meiner Ehemaligen haben mittlerweile neue Freunde gefunden.
    Das kleinste Problem haben die Kinder mit der Eingangsstufe. Ich kann jetzt nur für unser Einzugsgebiet sprechen: Hier machen die Eltern den Wind, weil sie nicht bereit sind, hinter das System zu gucken und weil sie sich im zweiten Schuljahr schon Gedanken über die weiterführende Schule machen. Denn sie wollen ja alle aufs Gymnasium ... Und dann frage ich: Welche Kompetenzen werden denn dort erwartet? - Selbstständigkeit, Aufmerksamkeit, Kooperation usw. - Das lernen sie in der Eingangsstufe und es wäre schön, wenn die Lehrer des dritten Schuljahres daran weiterarbeiten könnten. Ich beobachte aber leider bei uns, dass die Kollegen, die nur noch 3/4 unterrichten, so langsam den Blick dafür verlieren, dass wir aus 1/2 keine 'fertigen' Schüler entsenden. Ich erzähle deshalb immer gerne von alltäglichen Begebenheiten, die eigentlich in den Kindergarten gehören und mir Lernzeit rauben (Schuhe binden, Jacken schließen, 'Die mag mich nicht mehr'-Gespräche führen, Hände waschen nach WC-Gang lernen, Kinder vor dem Sport fast komplett umziehen, Stift halten, Schere benutzen ...). Meine Kritik geht deshalb Richtung Bildungspolitik: Wann sind wir endlich soweit, dass das Personal im Kindergarten eine vernünftige Ausbildung absolvieren muss? Dort werden in Vorschulgruppen ABC-Lieder geübt - natürlich buchstabiert, nicht lautiert, obwohl wir seit Jahren solche Infos weitergeben! Sowas ärgert mich. Da wird an der ersten Basis schon viel verdorben und versäumt. Nicht in allen Kindergärten, ich kenne auch Ausnahmen, aber ich merke an den Erstklässlern deutlich, wer aus welchem KiGa kommt.

    Ich schalte mich mal dazwischen und möchte euch ein paar Vorteile der jahrgangsübergreifenden Eingangsstufe nennen:
    Die neuen Erstklässler kommen in ein bestehendes soziales Gefüge und wissen nach einer Woche bereits alle organisatorischen Dinge, für die ich zuvor bis zu den Herbstferien gebraucht habe. Die neuen Zweitklässler übernehmen die Rolle, die sie im Jahr zuvor genossen haben, ganz selbstverständlich und wer absolut nicht helfen will (was selten vorkommt) wird von mir auch nicht gezwungen. Aber die Großen fühlen sich dadurch auch groß und wachsen auch zu Hause selbstverständlicher in Aufgaben hinein wie mir von Eltern berichtet wurde.


    Meine Schule hat sich das 'Problem' der Zweitklässler ebenfalls lange durch den Kopf gehen lassen. Es war zwar mehr ein Problem der Eltern, aber wir haben verschiedene Änderungen vorgenommen:
    - Während die Erstklässler (ab Februar) Englisch haben werden, kommen die Zweitklässler aus zwei Parallelklassen zusammen und haben eine Übungsstunde in Mathe oder Deutsch - frontal und einheitlich (soweit es möglich ist, denn wir haben auch noch GU-Kinder). Im übernächsten Jahr wird ja dann für alle Englisch sein.
    - Die Zweitklässler haben eine Einzelförderstunde pro Woche in ihrer Kleingruppe. In dieser Stunde schreiben wir z.B. Tests, besprechen Rechtschreib-/Grammatikübungen oder den Wochenplan. Da nur ca. 12 Kinder in der Gruppe sind, schafft man dann schon eine Menge inclusive individueller Förderung. Auf meinem Wunschzettel für nächstes Schuljahr stehen zwei dieser Förderstunden.
    - Durch die geringere Anzahl Erst-/Zweitklässler habe ich diese Kinder bereits nach wenigen Wochen so gut kennengelernt, dass mir mittlerweile Diagnosen und Förderpläne schnell von der Hand gehen.
    - Ich habe eine Lehramtsanwärterin und wir trennen öfter die Gruppe, wenn wir im Team auf dem Stundenplan stehen. Trotz der vielen Arbeit, die man mit einer LAA hat, kann ich nur empfehlen, sich am Ausbildungsunterricht zu beteiligen.
    - Die Drittklasskollegen loben ausdrücklich das sehr gute Sozialverhalten und die Selbstständigkeit der Kinder, die sie übernehmen. Alle Klassen fanden sich sehr schnell, vielleicht auch, weil wir dazu übergegangen sind, direkt am Anfang des dritten Schuljahres auf Klassenfahrt zu gehen. Es ist nicht alles eitel Sonnenschein. So kämpfen wir sehr mit Eltern, die versuchen, die Lehrer gegeneinander auszuspielen, nach dem Motto 'Das haben wir im 1./2. Schuljahr nicht so gelernt.'. Diese Probleme gibt es aber immer. Es gibt ja auch Schulen, die generell nach dem zweiten Schuljahr einen Klassenlehrerwechsel durchführen.


    Nach vier Jahren Eingangsstufe kann ich sagen:
    Ich differenziere nur, wenn es absolut notwendig ist. Ein Pflichtprogramm muss schon jeder bewältigen - auch als Hausaufgabe. Nach drei super Jahrgängen in der Klasse, habe ich zum ersten Mal echt schwierige Erstklässler, die mich an meine Grenzen bringen. In einer reinen Jahrgangsklasse wäre ich mit diesen Kindern längst untergegangen! So kann ich in aller Ruhe die vielen schweren Elterngespräche führen, die mich sonst mehr stressen würden (mehrere ADS/ADHS-Kinder, ein potenzieller Förderschüler, ein hochbegabtes Kind) Dank meiner Zweitklässler sehe ich aber jeden Tag ein bisschen Licht ... Im Moment erziehe ich mehr, als dass ich bilden kann, aber da ich die Basis schaffe (die teilweise vom Kindergarten versäumt wurde ...), nehme ich mir den Mut zur Lücke und lasse mich nicht durch festgesetzte Ziele stressen (Nächsten Montag müssen wir im Mathebuch auf Seite 50 sein, sonst können wir den Lerntest nicht schreiben!). Kopierschlachten habe ich abgeschafft. Ich arbeite viel mit Tages- und Wochenplänen, die ich oft einfach nur an die Tafel schreibe - weniger ist mehr. Das klappt prima.


    So wie oben beschrieben arbeiten Kolleginnen, die ihr System nicht weiterentwickeln. Sie stecken fest und lassen in ihrer Verzweiflung Abteilungsunterricht laufen oder sie stehen nicht hinter der Mischung, werden aber durch die schulischen Gegebenheiten dazu gezwungen. Wir können uns leider nicht auf Schulbücher stützen. Selbst nach zwei Überarbeitungen passen unsere 'Bausteine' in Deutsch immer noch nicht. Auch ich fluche manchmal und hatte am Freitag das Gefühl noch nie so ferienreif zu sein, aber das liegt wirklich nicht am jahrgangsübergreifenden Unterricht, sondern an anderen gesellschaftlichen Gegebenheiten, die sich im Moment zuzuspitzen scheinen (bildungsferne Elternhäuser, öffentlicher Druck, Aufgabenflut aus dem Mininsterium, ...). Ich versuche, mich davon nicht irritieren zu lassen, denn: Ich möchte keinen Jahrgangsunterricht mehr. Ich liebe meine gemischten Wusel und würde am Liebsten bis zur vierten Klasse mischen.


    Talida

    Heute kam eine Email von Jokers. Sie haben tatsächlich den geschenkten Gutschein berechnen wollen!!! Das tue man sich mal weg!
    Sie entschuldigten sich zwar dafür, aber ich weiß nicht, ob ich den neuen Gutschein (gestern per Weihnachts-Email) einlösen soll. Eigentlich wollte ich vor Weihnachten nochmal bestellen.


    Talida

    Ich brauche mal ein paar Tipps:


    Letzte Woche flatterte mir eine Mahnung von unserem allseits beliebten Bücherlieferanten ins Haus. 5 Euro, Artikel: Gutschrift.
    Mir brach sofort der Schweiß aus und die panische Suche nach der vergessenen Rechnung begann. Es gibt aber gar keine Rechnung, weil es keine Bestellung gab. Meine letzte Bestellung kann ich ja auf der personalisierten Jokers-Seite abfragen. Die Überweisung war längst getätigt und liegt auch schon fast drei Monate zurück. Woher kommt also dieser ominöse Betrag? Und dann eine Gutschrift? Mein Verdacht: zum Geburtstag bekam ich einen 5 Euro-Gutschein, den ich bei der letzten Bestellung einlöste. Ist alles ausgewiesen und vermerkt. Nach einer kurzen Google-Recherche fand ich aber heraus, dass es einige Leute gibt, die ihre Gutscheine bei Jokers/Weltbild plötzlich bezahlen sollten!
    Auf meine Email habe ich noch keine Antwort erhalten, bis Freitag soll ich zahlen. Was mach ich denn jetzt? Hatte noch nie eine Mahnung.


    Talida

    Das sind ja schon mal viele Tipps! Danke!
    Schloss Moyland kommt auf die Liste für nächstes Jahr, in Münster müssen erstmal ein paar von den ganz schrecklichen Buden weg. Aber dort stimmt die Kulisse, das ist schon sehr schön.
    Ich war nun gestern auf Schloss Broich (Mülheim an der Ruhr) und kann Folgendes berichten: klein, aber fein; ausschließlich mittelalterliche Stände; viel für Kinder; leckeres Essen. Das Highlight war ein Krippenspiel, bei dem die Zuschauer von Station zu Station der Weihnachtsgeschichte gehen mussten. Begleitet wurde man von einem Erzähler, der gut verständliches Mittelhochdeutsch sprach (wahrscheinlich sehr vereinfacht ans Hochdeutsche angepasst). Es gab drei Stationen (Herberge, drei Könige, Stall), an denen Schauspieler, teilweise auf Lateinisch, eine Szene darstellten. Das war mal was ganz anderes und irgendwie schön. Ach, ja, der Markt kostete 4 Euro Eintritt, aber das war o.k.

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