Liebe Diskutantinnen und Diskutanten hier im Forum!
Wir gehen davon aus, dass Sie, Nele, in Ihrem Post auf die Studie von Kube und Kaiser aus dem Jahr 2009 anspielen. Diese Studie arbeitete zwar auch mit Vornamenwahrnehmung, allerdings ging es dabei nicht um die Schichteinschätzung, sondern um die Bewertung der Persönlichkeit und Leistungsfähigkeit der Kinder – und zwar ohne weitere Informationen zu diesen Kindern zu geben und, wie Sie richtig schreiben, ohne repräsentativ zu sein. Aus dieser aus unserer Sicht methodisch unzulänglichen Studie wurden insbesondere in der medialen Berichterstattung Schlüsse gezogen, die wir für äußert fragwürdig halten (und die übrigens Grundschullehrerinnen und -lehrer in keinem besonders guten Licht erscheinen lassen).
Wissenschaft lebt auch von kritischer Replikation und Hinterfragung bestehender Ergebnisse. Unser jetziges Projekt – zu dem die vorliegende Umfrage nur eine kleine (und tatsächlich nicht repräsentative) Ergänzung ist – nimmt daher das Thema Vornamen neu auf und erweitert es um den Aspekt der Schichtwahrnehmung. Die Ergebnisse des größeren (und repräsentativen!) Teils unseres Projektes zeigen übrigens keinen Einfluss der Vornamen auf Leistungsbewertung, wenn eine konkrete Leistung (ein Aufsatz) des Schülers vorliegt.
Wir können die Skepsis angesichts der vergangenen Berichterstattung nachvollziehen. Wir möchten Sie alle aber dennoch bitten, uns eine Chance zu geben und die Umfrage offen und ehrlich zu beantworten!