Beiträge von tina40

    Hallo,


    ich habe einen neuen Schüler in die 9. Klasse bekommen. Die 8. Klasse hat er nicht bestanden, die vorletzte Schule ließ aber aus pädagogischen Gründen vorrücken. Er bringt keine einzige Note mit - in beiden Schulen, in denen er in diesem Schuljahr war, wurden keine Leistungen erbracht. Die Arbeiten, die wir bis zum Zwischenzeugnis schreiben kann ich auch kaum benoten, denn er hat ja nicht am Unterricht teilgenommen - bzw. sie werden wohl sehr schlecht ausfallen.


    Kann rein theoretisch ausschließlich mit den Leistungen des 2. Halbjahres überhaupt der Hauptschulabschluss erreicht werden, bzw. können damit Vornoten für den Quali erstellt werden? Im Moment sieht es wohl so aus, dass er zum Zwischenzeugnis überwiegend keine Noten erhalten kann.

    Zitat


    --> Ich bin ja auch noch nicht an der Schule. Was soll ich also groß dazu beitragen? Da haben Sie sicherlich mehr Erfahrung als ich. Ich beteilige mich hier, weil ich der Meinung bin, dass hier zu sehr künstliche Ängste geschürt werden und vor allem Lehrerinnen und Lehrer sich nicht davon vereinnahmen lassen sollten.


    Hm - vielleicht traust du es den Lehrerinnen und Lehrern einfach mal zu, dass sie über genügend reale Erfahrungen verfügen, dass sie sich eine Meinung bilden können - die sicherlich nicht "künstlich" ist. Theoretisch ist immer leichter als praktisch. ;)

    Meine Tochter ist in einem Kindergarten mit 80% Migrationsanteil - wobei Migration ja nicht zwingend nicht-christlich bedeutet. Die Kinder haben Nikolaus, Ostern, Adventsfeiern und auch den Sankt Martins-Zug inklusive der dazugehörigen Geschichte. Zuckerfest wird aber auch gefeiert. Was mir an religiösem Hintergrund fehlt, muss ich halt zuhause etwas aufarbeiten (wir sind katholisch). Das ist für mich ok so, ich weiß ja, dass es kein konfessioneller Kindergarten ist.


    Hasenfest, Lichterfest und ähnlichen Quatsch würde ich aber nicht mittragen - andere "einheimische" Eltern auch nicht - dann bliebe man halt unter sich uns müsste auf die verbliebenen 20% "Integrationsmasse" verzichten - irgendwann ist Schluss.

    Persönlich denke ich, dass allein ein Kopftuch nicht alle Berufschancen verderben sollte. Wenn ein Mädchen gute Noten hat, über gute Kompetenzen verfügt und bereit ist, eine Ausbildung zu machen (eine hatte sich tatsächlich auch als Industriemechanikerin beworben, mit ausgezeichneten Mathenoten, einer 1 in Technik - den Einstellungstest hatte sie gut bestanden, gescheitert ist es dann im Vorstellungsgespräch), dann ist das schade, wenn gar nichts geht.


    Andererseits ist es halt so - das bringt dann auch nichts, wenn wir es in der Schule schönreden.

    Fakt ist, egal wie man persönlich darüber denkt, dass die Mehrheitsbevölkerung Gesichtsverschleierung und auch Kopftuch ablehnt. Realistisch gesehen haben - zumindest bei uns - Mädchen mit Kopftuch null Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Wir raten inzwischen - obwohl ich mich nicht 100% wohl damit fühle, offen dazu, das Kopftuch abzulegen, weil es keinen Sinn macht, Tatsachen zu ignorieren. Burkas sind hier zum Glück noch nicht aufgetaucht - da gäbe es vermutlich nicht mal mehr Praktikumsplätze. Tragisch ist das dann, wenn ein Mädchen eine Ausbildung machen möchte, die Familie dahinter steht - das Kopftuch aber im Weg ist.

    Nee - die Steuerlast ist nicht immer gleich, sonst wäre das ganze System ja völlig unsinnig. :) Kann sein, dass das bei euch zutrifft, aber mit I hatte ich definitiv weniger.


    Die Frage ist doch keine persönliche Missgunst, sondern was mit Steuervergünstigungen erreicht werden soll. Mit dem Ehegattensplitting wird die traditionelle Familie gefördert und die Hausfrau oder die Teilzeit arbeitende Mutter alimentiert. Das macht ja auch Sinn.


    Mit 3/5 wird aber bei kinderlosen Paaren die Hausfrau gefördert, die dem schwer arbeitenden Ehemann den Rücken frei hält und das mehr, als der alleinerziehende Elternteil mit einem Kind - und das finde ich rückständig, ein patriarchalisches Relikt. :)


    Was mir auch noch einfällt - ob du Unterhalt bekommst oder nicht, hat keinerlei Einfluss. Das wird bei mir gar nicht abgefragt, bzw. ich habe halt den vollen Kinderfreibetrag, das macht aber kaum was aus.


    Wenn´s ganz doof kommt hast du einen zahlungsunfähigen Partner kurz unter der Pfändungsgrenze, der aber den halben Kinderfreibetrag beansprucht und dein Kind ist über 12, bekommt also keinen Unterhaltsvorschuss mehr. Wenn du dann noch wenig verdienst, macht das alles dann eben schon was aus.



    Wie gesagt - bereitet mir keine schlaflosen Nächte, weil wir dicke genug haben - aber nicht jede Alleinerziehende kann das gelassen sehen. :)

    Das muss doch gar nicht persönlich genommen werden. Ich find´s lediglich einen Denkfehler im System.


    Nochmal: Du bekommst über die Steuer mit Klasse 2 auch nichts anderes zurück, das ist im Gehalt schon eingerechnet. Das mit den2/3 für die Kinderbetreuung halt, die hättest du für Ehemannbetreuung halt nicht. ;) Das Geld hast du ja aber auch real ausgeben müssen.


    Unterhalt bekommst du auch nur, wenn der Kindsvater zahlungsfähig ist, Unterhaltsvorschuss gibt es nur 6 Jahre lang - oder 12??


    Wenn du als alleinerziehend in Klasse II willst, darf kein Partner bei dir wohnen - große Unterstützung fällt also flach, zieht ein Neuer ein, ist die Lohnsteuerklasse II weg.


    jA eben, in Klasse III verdient der Mann nichts, in Klasse II verdient das Kind nichts - mit dem Hausmann bekommst du aber mehr raus als mit dem Kind. :)

    Ja, ich meinte 3 - und nein - es ist eben nicht das Gleiche. Äh - nee, außer, dass du die Kinderbetreuungskosten zu 2/3 absetzen kannst, bekommst du sonst großartig nichts zurück. Der Freibetrag bei 3!! ist von vorneherein höher - da kommt dann auch nichts mehr.


    Und nein, noch einmal - mir persönlich ist es so was von egal, ICH bin so was von nicht benachteiligt. Bei meinem Gehalt ist ein Unterschied von knapp 200 Euro nicht existenziell entscheidend - aber in der Lage sind ja nicht alle Frauen.


    Es ist auch nicht wirklich reine Privatsache, denn der Staat nimmt ja Einfluss, wäre es reine Privatsache, wären ALLE ausnahmslos in der gleichen Steuerklasse, oder? Der Staat würde es mehr fördern, würde ich mir ein Hausmännchen halten. Natürlich ist da mehr an die Hausfrau gedacht, das ist mir schon klar.

    [quote][ Da kam ein netter, aufgeweckter, aufgeschlossener, intelligenter Junge in die Klasse mit nichts, aber auch gar nichts außer der Kleidung am Leib. Nicht mal einen Stift, kein Frühstück, keine Flasche Wasser...
    /quote]


    Ja, leider ist das so - und komm´ bloß nicht auf die Idee, eine Klassenfahrt machen zu wollen - das zahlt nämlich dann keiner. :(

    Ich gehe davon aus, dass ich eine Person ernähre.


    Bei Lohnsteuerklasse 2 bleiben mir laut Gehaltsrechner 3096 + Kindergeld. Da versorge ich ein Kind - ergo, ich habe Arbeit.


    Mit Lohnsteuerklasse II blieben mir- würde ich ein Männlein durchfüttern wollen - 3486€ und er könnte mir Arbeit abnehmen.


    Dass wir uns richtig verstehen - das ist mir relativ sch..egal, ich komme so oder so hin, aber ganz logisch ist mir das nicht.

    Also die Wut packt mich da noch lange nicht - aber ein bisschen seltsam finde ich das schon, dass ich, würde ich mir daheim ein Männlein halten, das mich bekocht und die Hausschuhe bringt, mehr Geld zur Verfügung hätte, als wenn ich ein Kind großziehe. ;)

    Ich habe mein Kind auch nicht bekommen weil es Kindergeld gibt, aber Kindergeld + Familienzuschlag, Elterngeld + Elternzeit, Angebote wie Kinderkrippe, Kindergarten und Hortplätze, insgesamt eine kinderfreundliche Stadtpolitik haben die Entscheidung schon erheblich erleichtert. Da kann ich mich nun nicht persönlich dran bereichern - aber wenn´s nur Mühsal und Elend gewesen wäre, hätte ich definitiv kein Kind bekommen.

    ich arbeite eben aus dem Grund Vollzeit, weil ich finde, dass Teilzeitkräfte benachteiligt sind. Halbes Geld sollte eben auch zumindest ungefähr halbe Arbeit bedeuten. Zum Glück befinde ich mich an Schule und Wohnort in Umständen, die das problemlos möglich machen. Die Betreuung im Kindergarten von 7 bis 16.30 gebucht kostet im Moment schlappe 24 Euro und die Schulleitung hat Verständnis bei den wenigen Notfällen bis jetzt, im Gegenzug bin ich im Normalfall auch voll einsetzbar. Trotzdem finde ich, dass man mit Teilzeit auch fair behandelt werden sollte - ist ja eine individuelle Entscheidung.

    Ja, verwirrt im Sinne von sehr merkwürdig, wenn ich einen dauerhaften 12 - 14-Stundentag als wünschenswert propagiere - dann bleibt mir für ein Kind einfach zu wenig. Wenn´s Kind dann noch so 10 Stunden schläft, bleibt dann rein rechnerisch halt nichts mehr außer minimaler Grundversorgung.


    @ neleabels - ok, in Sinne von Schwierigkeiten kann ich das akzeptieren, wobei man die auch aus dem Weg schaffen kann durch gegenseitiges Entgegenkommen.

    @neleabels: Wieso bitte ist das "natürlich" mit beruflichen Nachteilen verbunden? Ehrlich gesagt - ich sehe keinerlei berufliche Nachteile für mich - welche sollten denn das sein? Wird man automatisch schlechter beurteilt, öfter krank, dümmer... oder was stellst du dir da vor??


    Und wer hat da "natürlich" Nachteile - nur die Mutter oder der Vater auch? :)

    Dejana: Doch, um 13 Uhr gehe ich nach Hause - denn dann sind meine Schüler weg, die meisten Kollegen ebenfalls und einen Arbeitsplatz habe ich in der Schule auch nicht - der ist daheim. Wenn du nach deiner Beschreibung um ca. 6 Uhr oder früher aufstehst, dann bis 18 Uhr in der Schule bist, bis halb acht nach Hause fährst und dann bis 22 Uhr korrigierst - dann spielst du Tennis um drei Uhr morgens oder was?? :)


    Und doch - Kinder brauchen auch mal Eltern - nicht durchgehend, aber alles an Erziehung und Lebensgestaltung an staatliche Istitutionen übergeben, während ich die Kinder anderer betreue fände ich jetzt recht verwirrt. Selbst wenn du um 15 Uhr nach Hause kommst, bleibt dir kaum noch Zeit bis zur Bettzeit, in der du dein Kind beim Korrigieren zuschauen lassen kannst. ;)

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