Beiträge von tina40

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    Und was kommt dann bei dir an die Wand? (Ich hab kein Kunstzeug im Klassenraum, das kommt draussen hin.) Dann musst du ja jedesmal schnell irgendwas an die Wand machen, wenn du die Schueler an etwas erinnern willst. (Ich mein, die sind ja net doof...meine sind schliesslich schon sechs Jahre in der Schule und die wissen schon, wozu die verschiedenen Bereiche sind. Meine Klasse letztes Jahr hat automatisch auf die "connectives" geguckt, wenn ich sie nach einem gefragt habe. Meine Schueler benutzen die Hilfsmittel an der Wand eigentlich regelmaessig. Ist das bei euch anders?)

    Am Anfang ist der Raum leer aber sauber, nur die Pflanzen sind schon da. ;) Und die Weltkarte! Dann kommen ziemlich schnell die Gesprächsregeln an die Wand, die wir gemeinsam ausgemacht haben. Dann gestalten wir einen "Geburtstagskalender", wie weiß ich noch nicht ganz genau, das hängt dann auch. In Mathe fangen wir mit Bruchrechnen (Wiederholung) an - die Regeln kommen dann nach und nach an die Wand. Ebenso die Klassendienste. Wöchentlich küre ich einen "Schüler der Woche", das wird aber jeder mal - mit positivem Feedback. Das wird dann wöchentlich ergänzt. Dazu ein Kalender mit wichtigen Terminen, der Stundenplan und der unvermeidliche Alarmplan. In Englisch fangen wir mit einem Plakat an, wo sich jeder kurz auf Englisch vorstellt, dazu kleben wir ein Bild von jedem - wieder was. Wichtige Redewendungen könnten noch an die Wand oder was zur aktuellen Grammatik. In AWT sollen die Schüler einen Beruf erkunden, das wird Schritt für Schritt besprochen und auch aufgehängt. Den Beruf stellt jeder vor, dazu wird ein kleines Blatt gestaltet - auch dazu. In Deutsch weiß ich noch nicht - in Geschichte entsteht Stück für Stück ein Zeitstrahl, PCB hab´ ich wahrscheinlich nicht. Manches muss irgendwann wieder weg, dafür kommt dann was anderes zum aktuellen Thema. Ich steh´ da eigentlich mehr auf Übersichtlichkeit.

    Das müssen nicht unbedingt die Schüler gestalten, wobei´s natürlich schön ist, wenn auch was von Schülern hängt - neben den obligatorischen Kunstbildern. Aber ich hänge halt nach und nach was hin, damit die Schüler jeweils wissen, was das soll.

    Bäh - nicht duschen können bei der Hitze! :cursing:


    Keine Ahnung, ob es da Fristen gibt. Wenn zu mir Handwerker kommen sind die meist grantig und völlig überlastet - und ich behandle sie dann wie ein rohes Ei und rede ihnen gut zu. Ehrlich! Komme mir immer vor, als hätte ich aus Bosheit etwas kaputt gemacht um so einen armen Menschen zu quälen. 8|

    Ja, ich glaube, das ist eher ein Frauenthema. ;) Für unsere Tochter hatte ich den Namen schon Jahre vor der Zeugung beschlossen und mein Freund hat das widerspruchslos akzeptiert. ;)


    Tara finde ich ganz schrecklich. Brutto, netto, tara - oder die Farm in "Vom Winde verweht" nee, geht gar nicht. ;) Mara hatte ich mal kurz als Alternative - aber das lässt sich auch gar nicht schön aussprechen, finde ich. Jedenfalls von mir nicht. ???

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    Warum kommt eigentlich der Normalo-Hauptschullehrer in öffentlich-rechtlichen Bildungs-Talks eigentlich nie zu Wort


    Na wegen der Quote!! :X: Weil "so schlimm ist es gar nicht - eigentlich läuft es ganz gut - nein, ich wurde noch nie verprügelt - von was reden sie eigentlich - es gibt gar keine soo großen Unterschiede - nein, die Probleme sind handelbar - oft läuft es sogar sehr gut" nicht besonders aufregend ist.


    Das Schlimmste in so einer Talkrunde war für mich bis jetzt ein türkischer Streetworker, der ganz eindrucksvoll beschrieben hat, wie wenig muslimische Jungs Frauen achten und diese deshalb von Lehrerinnen ununterrichtbar seien. Bleibt natürlich so stehen als sei das deutschlandweit allgemeingültig. Und alle Mittalker nicken mit großen, entsetzten Augen. Komisch - bei mir noch nicht angekommen - in keiner Einsatzschule. Seltsam...

    Aus Italien haben wir vor kurzem erst mehrere Schüler bekommen mit nicht mal rudimentären Englischkenntnissen und Mathe so Stand 3. Klasse. Regulär sind sie in 6, 7 und 8. Ich weiß nicht, ob man das dann als Vorbild nehmen muss. :cursing:

    Klar, müssen nicht alles Vollzeitkräfte sein - sind es bestimmt auch nicht. Über dem Standard sind in jedem Fall die 5 Sonderpädagoginnen - wir haben einen, aber der gehört eigentlich zur Förderschule - und zwei Sozialpädagoginnen, 32! Erzieher und Schulhelfer sowieso. Wobei es da auch sehr auf die Qualität ankommt.


    Und wenn man sich die beachtliche Anzahl an AGs anschaut- wir haben z.B. gar keine mehr. Únd gerade AGs können ja zu einem Wohlfühlklima beitragen.

    Hm, ich habe mir jetzt einfach mal eine Schule herausgepickt und finde das:




    Und:


    Da ist schon vom Personalaufwand her und von der Organisation einiges anders als an der normalen Durchschnittsschule. Setzen wir voraus, Inklusion gelingt dort tatsächlich - was ich jetzt gar nicht anzweifeln möchte, dann ist es zumindest nicht so, dass sie auf ganz normale Bedingungen einfach aufgesetzt wurde und dank "wollender" Lehrer gelingt. Das sind 87! Beschäftigte an der Schule!

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    Und das ist dann die Schuld des kranken Kollegen, der sich nur einen Tag krank schreiben lässt, weil er denkt, dass ein Tag zur Genesung reicht anstatt sich, was er vllt auch könnte, gleich eine Woche krank zu schreiben? Schon wieder wird einem Kollegen die Krankheit angelastet nur, dass er diesmal nicht lange genug krank ist.
    Es ist doch der Fehler der Schule, dass erst dann eine mobile Reserve zur Verfügung steht, wenn jemand länger ausfällt. Es muss immer genug Reserve eingeplant sein!

    Die "Macht" über die Mobilen hat nicht die Schule sondern das Schulamt. Unser alter Chef hatte uns darum durch die Blume gebeten, uns lieber gleich ein paar Tage richtig auszukurieren als uns durchzuschleppen und dann immer wieder auszufallen. Da finde ich, hat er auch recht.

    Ich sehe es ähnlich wie annasun - kommt auf die Schicht an - ich hatte Migranten von absolut spitzenklasse bis absolut lernunwillig - wie halt bei den Deutschen auch. :D Ab und an erwischt man noch welche, die eigentlich nicht auf die Hauptschule gehören, aber aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse noch dort sind, bzw. noch nicht lange in D - das sind dann Glücksgriffe, weil sich dann echt was tut - leider sind die dann in der Regel irgendwann doch weg aus der Regelklasse. Leider für die Regelklassenlehrer natürlich. :)


    Wenn ich sage, an welcher Schule ich unterrichte, dann höre ich das auch immer: "Ach Gott, ihr habt ja so viele Ausländer!" - das ist mir im Alltag überhaupt nicht bewusst, weil in den letzten Jahren alle ausreichend Deutsch konnten um dem Unterricht zu folgen. Und ab dem Zeitpunkt finde ich es dann egal.


    Obwohl - bei der Berufsberatung sind das schon die schwierigeren Kandidaten. ?(

    Grundsätzlich gebe ich keine mehr - weil der Unterricht ja teilweise auch wieder auf den HA aufbaut und wenn die dann nicht da sind, ist das schwierig. Außerdem mache ich mir ja Gedanken, warum ich etwas aufgebe, das ist ja selten sinnbefreit.

    Die Erzieher in unserem Kindergarten führen regelmäßig "Tür und Angel" - Gespräche. Das finde ich auch gut - aber nach dem letzten Gespräch war ich zunächst verwirrt und dann belustigt.


    Erzieherin: "Ihre Tochter x macht Probleme beim Essen."


    Ich: "Welche genau? Das kann ich jetzt nicht bestätigen!"


    Erzieherin: "Was sie von daheim mitbekommt isst sie. Das Mittagessen auch. Aber bei den Feiern- Schokolade, Kuchen, Muffins, Bonbons - nicht mal Wassereis - sie probiert nicht einmal und sagt sogar "iiii!"


    Ich: "x mag nichts Süßes, sie mag zum Naschen lieber Rüben, Kohlrabi oder Weißkohl.."


    Erzieherin: "Aber das ist doch nicht normal!" - Große Augen, besorgter Blick.


    Hallo? Das ist ein Kiga, der gesunde Ernärhung propagiert, Obst- und Gemüsepausen macht und regelmäßig Ernährungsprojekte durchführt. Jetzt funktioniert das mal bei einem Kind- und dann ist das ein Problem? Ehrlich - ich hab´ Süßes nie verboten!


    Verwirrend, oder?? :D

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    Andererseits muss man sich natürlich auch fragen, wie man als Spezialisist in ein bis drei Fachrichtungen damit umgehen soll, wenn man Kinder ganz anderer Förderschwerpunkte in inklusiven Kontexten unterstützen soll.

    Ähm ja - und genau das ist ja die Frage, die einen zweifeln lassen, nicht ein verqueres Menschenbild oder bösartiger Unwille!

    Von Schweinfurt bis Bamberg bin ich auch schon gefahren - ging prima. Dann sind wir allerdings nach Kulmbach weiter.


    Essen kannst du in SW auch im Brauhaus am Marktplatz - oder ihr besucht unseren wunderbaren Wildpark (Eintritt frei) und da ist auch eine Gaststätte. Abends kann man auch in den Korkenzieher in der Bauerngasse - oder Ebracher Hof - wenn ihr früh genug da seid - sogar die Bucherei daneben finde ich sehenswert, Museum ist auch gleich nebendran. Odes was alternativer: Grüne Gans. Oder einfach mal in der Altstadt (Zürch) umschauen.

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    Aufwändig zu korrigierende Klausuren entfallen so auch, weil man bei gezielten, kontinuierlichen Beobachtungen, für die dann Zeit ist, sowieso einen viel intensiveren Einblick in die Lernentwicklung der Schüler erhält.


    Und die Noten gebe ich dann nach meinem subjektiven Einblick?


    In einer Hauptschulklasse kriegst du locker 3 bis 5 Leistungsstufen unter - warum sollte man das auf 15 bis 20 erweitern, wenn doch eh nicht wissenschaftlich erwiesen ist, dass heterogene Klassen besser fördern?


    Und wenn ich sehe, wie viele unserer Schüler abdrehen, sobald der Klassenlehrer entschwindet und der Fachlehrer das Zimmer betritt - dann nur her mit einem Kurssystem. Man kann´s sich auch mit Gewalt schwer machen.

    Jepp - und dennoch ist niemandem der Weg zum höheren Abschluss versperrt, so bekommen ganz viele meiner Schüler nach der Ausbildung den Quabi und haben damit die Mittlere Reife. Und dann kann es weitergehen - so Mensch denn will.

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