Beiträge von MrGriffin
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Hallo DrSnuggles,
soweit auch ich weiß, gibt es keine allgemeinen Richtlinien. Das ist meistens auch von Schule zu Schule, Seminare zu Seminar und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Bei mir war es zum Beispiel so, dass ich mir meine beiden Mentorinnen selber aussuchen konnte und dann á la "Willst du mit mir gehen? Ja / Nein / Vielleicht" gefragt habe, ob sie sich vorstellen können mich zu betreuen. Den Stundenplan habe ich mir als Referendar dann selber zusammengestellt. Wenn du aber alleine für den LAA zuständig bist, ist es sicher sinnvoll, wenn ihr den Stundenplan des LAA zusammen entwickelt.
Meine Mentorinnen mussten mir selbstverständlich keinen Verlaufsplan abgeben. Ich habe zunächst nur hospitiert und mir alles, was mir hilfreich erschien aufgeschrieben. Ich hatte zwei ganz tolle Mentorinnen, die unheimlich viele Methoden, Tricks und Tipps auf Lager hatten. Deshalb habe ich immer ganz fleißig mitgeschrieben.Wenn ich selber Unterricht unter Anleitung gegeben habe, musste ich (und darüber bin ich im Nachhinein sehr froh) KEINEN Verlaufsplan o.ä. abgeben. Als Referendar hat man ja auch ansonsten schon genug zu tun.
Meine Mentorinnen haben nun hospitiert und auf einen Zettel aufgeschrieben, was sie besonders gut fanden und was verbesserungswürdig war. Am Ende der Stunde habe ich diesen Zettel dann jeweils bekommen (weil meistens müssen beide ja dann schon wieder in die nächste Stunde). Ich fand diese Zettel immer sehr hilfreich, weil ich mit der Kritik auch wirklich etwas anfangen konnte: Sie war konstruktiv, wohlwollend und unterstützend.Etwas intensiver war dann natürlich immer die Vorbereitung eines Unterrichtsbesuchs (bei dem meine Mentorinnen immer genauso aufgeregt waren wie ich). Das Thema hat sich meistens aus dem Lehrplan oder der Unterrichtsreihe ergeben. Dann habe ich erst einmal alleine entwickelt (Stundenziel, Unterrichtsverlauf, Entwurf schreiben, usw.) und das dann meinen Mentorinnen vorgelegt. Diese haben dann noch den Feinschliff gemacht. Mit den neusten Vorgaben des Seminars waren sie nicht so ganz vertraut, aber das fand ich auch nicht schlimm, denn dafür ist das Seminar bzw. die Fachleiter ja als Ansprechpartner zuständig.
Insgesamt hatte ich auch immer die Befürchtung mehr Belastung als Hilfe für meine Mentorinnen zu sein. Beide haben mir aber bestätigt, dass der Referendar ja auch ganz viel in die Schule hineinträgt, wie z.B. neue Ideen, Methoden und Ansätze aus dem Seminar.
Ich wünsche dir und deiner/m LAA einen guten Start ins neue Schuljahr.
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Ich habe einen Tipp, der dir vielleicht auch weiterhelfen kann. Ich weiß, es klingt sehr banal, aber oft wird das von Lehrern vergessen (und auch ich selbst musste das im Referendariat erst lernen):
Beginne erst dann den Unterricht, wenn alle ruhig sind.Wie gesagt, ich weiß, es klingt sehr banal, aber das ist einer der Tipps gewesen, die ich im Referendariat am wertvollsten fand. Denn oftmals ist man dazu geneigt, den Unterricht jetzt doch zu beginnen, da ja auch schon eine Minute lang Unruhe war.
Es ist oft schwer einfach vorne ruhig abzuwarten und nichts zu tun, aber meine Schüler haben immer sehr schnell gemerkt, dass jetzt Schluss mit lustig ist. Ich hatte nie den Fall, aber wenn eine Klasse z.B. 3 Minuten lang am Anfang der Stunde unruhig sein sollte, würde ich einfach mehr Hausaufgaben aufgeben - mit der Begründung, dass zu Hause der Stoff bearbeitet werden muss, der jetzt weg gefallen ist.Und auch während der Stunde - einfach den Unterricht unterbrechen, wenn es zu laut wird.
Auch sehr hilfreich ist, wenn die Schüler zu Beginn der Stunde aufstehen müssen. Dann begrüßen sich erst alle, wenn es ruhig ist und dann setzen sich die Schüler. Sollte es beim Hinsetzen wieder laut werden, lasse ich sofort wieder alle aufstehen.
Veilleicht waren ja ein paar Anregungen für dich dabei. Es ist ja auch eine Typfrage - nicht bei jedem Lehrer funktionieren dieselben Methoden. Man muss einfach schauen, was zum eigenen Typ und Unterrichtstsil passt. Aber ich würde mich freuen, wenn ich vielleicht etwas Nützliches dabei war
Ich drück dir die Daumen! Du schaffst das schon!
Und denk dran: 7. Klasse ist oft ohnehin etwas schwieriger, weil da hast du nicht nur 30 Schüler, sondern auch deren Hormone noch im Klassenzimmer :-)) -
Zitat
Original von zerberus
Führ dir immer vor Augen, dass du den Schülern etwas Gutes tust, wenn du nicht locker lässt.P.S.: Das finde ich übrigens eine sehr RICHTIGE und sehr WICHTIGE Aussage.
Wenn ein Lehrer konsequent und streng ist, heißt das ja nicht, dass das Lernen keinen Spaß macht. Im Gegenteil: Ich frage mich, wie Lernen in einem lauten Klassenraum, in dem Anarchie herrscht, überhaupt möglich sein soll?!? -
Liebe Katze mit Hut,
du hast mein volles Mitgefühl. Es ist traurig, dass manche Leute offensichtlich gar nicht für den Lehrerberuf geschaffen sind, wie diese Klassenlehrerin offensichtlich, und andere KollegInnen darunter leiden müssen.
Kannst du den ggf. auf die Unterstützung des Schulleiters / der Schulleiterin zählen? Dann würde ich um ein Gespräch bitten, zunächst ggf. alleine mit der Schulleitung und anschließend ein gemeinsames Gespräch mit allen KollegInnen, die in dieser Klasse unterrichten.
Das EINE Patentrezept für Disziplinprobleme gibt es ja leider ohnehin nicht. Aber vielleicht helfen dir ein paar Anregungen, wie ich es mache.
Ich selber hatte bisher noch in keiner Klasse Disziplinprobleme, aber das liegt nicht alleine an mir, sondern ist oft auch eine Glückssache. Ich bin an einer Schule, wo alle an einem Strang ziehen und man immer auf die Schulleitung zählen kann. Die Schulordnung wird von den meisten KollegInnen durchgesetzt und beachtet.Also, ein paar Dinge, die ich im Unterricht beachte:
1) Gerade zu Beginn eines Schuljahres,a ber auch zu Beginn jeder Stunde, bin ich erst einmal sehr streng. Bei mir dürfen die SuS selbstverständlich NICHT essen, nicht trinken, keine Flasche auf dme Tisch stehen haben und auch im Unterricht nicht aufstehen (um z.B. zum Papierkorb zu gehen). Wenn ich eine Klasse neu übernehme, gibt es in der esrten Stunde etwas Gegenwind, aber sie merken sehr schnell, dass ich es ernst meine.
Sobald die Klasse "funktioniert" werde ich auch im Unterricht lockerer. Das geschieht von ganz alleine. Ich finde, das kannst du jetzt auch noch machen. Beginne eine neue Woche mit neuen Regeln. Wenn die SuS z.B. bisher bei dir aufstehen durften, sag ihnen, dass es ab jetzt verboten ist und dass dies eine Konsequenz ihres gemeinsamen Verhaltens ist.2) Konsequenz. Ich achte immer darauf, dass ich das, was ich angekündigt habe auch konsequent durchsetze.
Wenn deine SuS also sagen "Bei unserer Klassenlehrerin dürfen wir aber früher zum Schulbus", dann würde ich ganz klar sagen, dass ich nicht die Klassenlehrerin bin und es in meinem Unterricht nun mal andere Regeln gibt.
Ich weiß ja nicht, wie deine Stellung innerhalb des Kollegiums ist, aber wenn diese einigermaßen gesichert ist, würde ich die Schulleitung auch um Hilfe bitten, dass die Klassenlehrerin sich bitte auch an die allgemeine Schulzeit/Schulpflicht hält. Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder macht, was er will? (Entschuldigung: Ich bekomme schon wieder Schaum vorm Mund :-))3) Sanktionen: Es ist sehr traurig, aber ich habe festgestellt, dass Sanktionen noch am besten wirken. Also das volle Programm: Wer (auch nur 1 Minute) zu spät zum Unterricht kommt, schreibt die Schulordnung ab und markiert darin, gegen welche Regeln er verstoßen hat und schreibt dazu noch, wie er sein Verhalten das nächste Mal verbessern möchte.
Wer den Unterricht extrem stört, wird des Klassenraums verwiesen. Entgegen vieler Aussagen ist dies legitim, sobald der Schüler das Gefühl hat, er wird beaufsichtigt. Meine SuS wissen ganz klar, dass sie unmittelbar neben der Türe zum Klassenzimmer stehen bleiben.
Wenn ein Schüler des Klassenraums verwiesen wurde, gibt es einen Eintrag im Klassenbuch und eine Mitteilung an die Eltern. Der Klassenbucheintrag ist m.E. wichtig für später eventuell folgende Klassen- oder Teilkonferenzen.
Zudem gibt es Sonderarbeiten für SuS, die stören. Denn sie haben den Unterrichtsstoff ja verpasst. Schon im Zuge der individuellen Förderung habe ich als Lehrer ja Sorge zu tragen, dass der SuS trotzdem alles mitbekommt.
Sollte eine Sonderarbeit nicht erledigt werden, muss der Schüler (nach vorheriger Mitteilung an die Eltern) nacharbeiten. Unsere SuS machen dies entweder vorm Lehrerzimmer (dort gibt es einen Tisch) oder ich nehme den Schüler mit in meinen Unterricht (wenn der Schüler beispielsweise schon frei hat - Randstunden) und ich noch Unterricht habe.Hier in NRW steht im Schulgesetz §53 sehr detailliert, welche erzieherischen Einwirkungen und Ordnungsmaßnahmen es gibt.
Wie schon gesagt, an unserer Schule halten sich zum Glück alle daran und es gibt auch Unterstützung durch die Schulleitung. Es werden also durchaus auch mal SuS vom Unterricht ausgeschlossen oder vorübergehend in andere Klassen gesetzt. Das wirkte bisher immer. Die Schüler merken, dass jetzt Schluss mit Lustig ist.
Entschuldige, dass meine Antwort ziemlich lang geworden ist. Ich hoffe, es kommt jetzt nicht so belehrend rüber und macht den Eindruck, dass ich denke, ich kriege alles in den Griff.
Im Gegenteil: Ich stehe auch oft ratlos da und frage KollegInnen um Hilfe. Aber vielleicht konnte ich dir ja den ein oder anderen Tipp geben.Ansonsten drücke ich dir ganz fest die Daumen, dass du etwas mehr Unterstützung auch seitens der Klassenlehrerin erhälst (die scheint es sich ja sehr einfach zu machen - aber den "Typ" Lehrer gibt es leider häufig - klar so gehen sie selber jeder Konfrontation aus dem Weg).
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Hallo zusammen,
ich bin schon lange nur stiller "Leser" hier im Forum und dachte mir, dass ich mich jetzt doch auch einfach mal anmelde.
Ich habe diesen Thread wieder belebt, weil ich bei einer Suche darauf gestoßen bin. Ich überlege derzeit auch ein Raabits Abo für Deutsch abzuschließen.
Das Deutschbuch an unserer Schule haut mich nicht wirklich von den Socken. Bisher habe ich auch noch nie ein wirklich gutes Deutschbuch gefunden.
Daher habe ich mich bei Raabits einmal umgesehen und bin bisher sehr positiv überrascht. Eine Reihe (zum Thema Bewerbungen) kann man sich auf der Homepage kostenlos herunterladen und eine zweite Reihe (zum Thema Zeitung, das ich dieses Halbjahr in einer 8 noch durchführen werde), habe ich mir dort bestellt - denn einige wenige Unterlagen kann man auch ohne Abo dort bestellen.
So wie es bei diesen beiden Reihen bislang aussieht, muss ich selber nichts mehr vorbereiten. Die Materialien sind wirklich tadellos und dazu gibt es Unterrichtsverläufe und didaktische Hinweise. Genau so etwas suche ich im Grunde. Denn ich bereite ohnehin schon immer genug selber vor. Da zahle ich gerne mal ein paar Euro dafür, dass mir etwas Vorbereitung abgenommen wird.
Ich habe einmal nachgefragt, was das Ganze kostet:
Also der Ordner für Realschule kostet 70 Euro plus 8 Euro Porto. Enthalten sind 300 Seiten und einige Farbfolien (und ich glaube eine CD).
Man muss dann gleichzeitig für mindestens ein Jahr das Abo beziehen. Das kostet ca. 35 - 40 Euro pro Quartal. Also, wie viele schon gesagt haben, eine sehr kostspielige Sache. Deshalb zögere ich noch ein wenig. Immerhin gibt es auf der Homepage eine Übersicht, was im Ordner ist und welche Einheiten im Abo dieses Jahr noch kommen.Nun meine Fragen an alle:
1) Hat sonst noch jemand Erfahrungen mit den Raabits Unterlagen gesammelt? Wer nutzt sie z.B. regelmäßig? Gerne auch direkt Rückmeldung zum Fach Deutsch
2) Habt ihr sonst noch gute Tipps, wo man "fertige" Unterrichtsreihen erwerben kann, die wirklich gut sind?
3) Was nutzt ihr zur Vorbereitung? (Ich habe mir gerade vom Auer Verlag die Reihe Stationenlernen für die Stufen 5 - 8 gekauft. Die kosten 20 Euro pro Heft, also auch nicht gerade billig, und sind relativ gut. Ein wenig rechtschreib- und grammatiklastig, aber dennoch zu gebrauchen.)So, sorry für die ziemlich lange Nachricht. Ich freue mich über weitere Rückmeldungen und lasse euch wissen, wie ich mich entscheide
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