Beiträge von Paprika

    Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit Gruppenpuzzles, d.h. Bildung von Stamm- und Expertengruppen. In den Expertengruppen werden unterschiedliche Themenaspekte erarbeitet, die Stammgruppen setzen sich aus jeweils einem Mitglied der verschiedenen Expertengruppen zusammen, so dass JEDER die Aufgabe hat, seine Stammgruppe über die Ergebnisse seiner Expertengruppe zu informieren.

    Dass die ganze Klasse verschwindet, scheint ja recht beliebt zu sein!


    Wir haben das an einem Tag zweimal mit Variationen geschafft (in der 6. oder 7. Klasse).


    An unser Klassenzimmer grenzte ein Nebenraum mit Milchglastür, der normalerweise verschlossen war, an diesem Tag aber nicht. Vor der Biostunde hat sich die gesamte Klasse bis auf drei oder vier von uns da drin versteckt, und die übriggebliebenen Hanseln haben dann der Biolehrerin erklärt, bei uns wären Läuse ausgebrochen. Sie war ein bisschen verwundert, dass das anscheinend nur unsere Klasse betraf, hat aber brav mit dem Unterrichten begonnen. Nach ein paar Minuten kam dann der "Überraschungsangriff" vom Rest von uns. Sie fand das witzig und hat sich überreden lassen, die Tür noch nicht abzusperren.


    Vor Musik sind dann wieder alle bis auf zwei von uns in den Nebenraum, aber die beiden haben sich in der Klasse ein Versteck gesucht.Da saßen wir dann alle seitlich um die Tür herum (dass wir halt was sehen konnten, aber nicht gesehen wurden...) und haben die Musiklehrerin beobachtet, wie sie zigmal verwirrt rein und raus gelaufen ist. Irgendwann haben wir sie dann auch erlöst, die Aktion kam aber nicht so gut an. Und als sie grad mitten im Anschiss steckte, hüpften die beiden noch fehlenden Schüler schreiend und winkend aus ihrem Versteck. Auch das fand sie gaaar nicht witzig, wir aber umso mehr, wir KONNTEN danach einfach nicht mehr ernst bleiben und der Rest der Stunde ging auch noch baden... Gab nen Eintrag ins Klassenbuch und ziemlichen Stress mit dem Klassenlehrer, aber das war's wert :whistling:

    Bei uns gibt es eine Kooperation zwischen mehreren Schulen (GS bis Gym), der Stadt, der Uni und einer Stiftung, die finanzielle Mittel zur Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund bereitstellt. Diese Stunden (die Stiftung finanziert studentische Förderlehrer) werden von den meisten beteiligten Grunschulen tatsächlich in Forderunterricht investiert, da sich Förderstunden ja auch auch anderweitig finanzieren lassen. Den Schulen steht es frei, ob sie die Stunden fest in den Stundenplan integrieren oder als Zusatzangebot in den Nachmittag legen, und bei teilnehmenden Kindern kommt das auch ins Zeugnis.
    Leistungsstarke Kinder ohne Migrationshintergrund haben davon allerdings nix...

    Auf der Homepage der Kindernothilfe (und schätzungsweise auch bei anderen Hilfsorganisationen) gibt es reichlich Lehrermaterial zum Thema "Kinder in Afrika". Lässt sich kostenlos bestellen und kommt dann auch sehr schnell. Wenn ich mich richtig erinnere, schneiden diese Themenhefte recht viele Dinge an: die Vielfalt des Kontinents, afrikanische Küche, Leben in Slums...

    Hallo zusammen,


    ich nähere mich langsam aber sicher dem Ende meines Studiums und würde gern auch Englisch unterrichten dürfen.
    Leider hatte ich bei Studienbeginn nur die Wahl zwischen Englisch als Hauptfach oder aber gar nicht. Warum ich alle anderen Fächer auch als Didaktikfach belegen kann, bloß Englisch nicht, hat mir damals schon keiner erklären können ?(


    Kennt sich jemand damit aus, wann sich die nötige Zusatzqualifikation einschieben ließe? Geht das möglicherweise doch noch studienbegleitend (ich glaubs ja eher nicht, die Uni weiß von nix)? Kriegt man die Gelegenheit dazu im Ref? Oder muss ich tatsächlich warten, bis ich als fertige Lehrerin irgendwann zu dieser Fortbildung antreten kann? Letzteres fände ich sehr schade...


    Grüße,
    Paprika

    Das ist doch "scripted reality" nach Drehbuch ... habe mich vor ein paar Tagen mit einem der wie es heißt "Realisateuren" von "Mitten im Leben" unterhalten ...

    Tja, und der Herr Raab trägt noch dazu bei, dass solche Sendungen als Realität angesehen werden. Über den Einfallsreichtum irgendwelcher Drehbuchschreiber lässt sich halt nicht so schön lachen, wie über "echte Deppen" :wacko:


    Ich glaub, mit "Rambo" könnte es auf dem Standesamt schon Probleme geben. Aber gegen unmögliche Kombinationen an sich akzeptabler Namen sagen die da ganz sicher nix...

    Ich weiß nicht... das läuft doch auf zwei Möglichkeiten hinaus:


    a) Das Gedicht wird brav auswendig gelernt, d.h. letztendlich wird der Störer durch eine gute Note BELOHNT (setzt m.E. falsche Signale und kann von den anderen Schülern auch ganz schnell als ungerecht empfunden werden)
    b) Ein Störer lernt das Gedicht einfach nicht, entzieht sich also dem zusätzlichen Arbeitsaufwand und kassiert die 6 - was bei den eh schon Leistungsschwachen u.U. gar nicht mehr groß "auffällt". Bei so jemandem sehe ich dann auch die Gefahr, dass die Störungen munter weitergehen. Aber dein Ziel ist es ja nicht, 6er zu verteilen, sondern ungestört unterrichten zu können.


    Ich finde alles, was du schreibst, grundsätzlich gut. Nur auf eine "Strafaufgabe" Noten zu vergeben, scheint mir widersinnig. Aber da bin ich jetzt auch gespannt auf andere Meinungen dazu.


    Gruß
    Paprika

    Hallo Bateaulvre,


    du kriegst bestimmt noch jede Menge Meinungen der "alten Hasen" (und ich zähle mich ganz klar nicht dazu), aber über das hier bin ich gestolpert:

    Dieser Vortrag wird dann benotet - man hat also auch die Chance, seine Störung in eine gute Nte zu verwandeln, wenn man sich bemüht. Lernt man es gar nicht, erhält man eine "ungenügend".

    Das verführt die "Guten" ja geradezu zum Stören - stören, Gedicht lernen, super Note kassieren, freuen... wieder stören, Gedicht lernen usw. ... Schlechte Idee, finde ich :S

    Hallo,


    wenn du durch die schriftliche Prüfung fällst, musst du die mündlichen auch wiederholen. Aber Dúrchfallen muss man auch erstmal schaffen. Schriftlich ne 4 und mündlich zwei Einser gibt nen passablen Notenschnitt.
    Schreib's doch einfach mal und lass dich überraschen! Einen Tag vor EWS fühlt sich NIEMAND ausreichend vorbereitet... Kopf hoch, aus jedem Teilbereich nochmal deine Lieblingskapitel durchlesen, hoffen dass die drankommen und dir heute noch nen schönen Abend machen... Wird schon!


    Gruß,
    Paprika

    Lieben Dank für Eure ausführlichen Antworten! Die Unterschiede sind ja wirklich enorm.

    Diese Hausaufgabenbetreuung ist für Schüler sinnvoll, die keine helfenden Eltern zu Hause haben oder deren Eltern nicht zu Hause sind und die betreut werden sollen, wenn diese Schüler gleichzeitig fleißige Schüler sind, die sich selbst darum kümmern, DASS sie alle Hausaufgaben bearbeiten. In solchen Fällen kann die Hausaufgabenbetreuung sehr hilfreich sein, da wir Fragen beantworten und Hilfestellungen geben können, die deren Eltern nicht geben können. Nicht möglich ist aber, zu überschauen, dass jeder Schüler alle Hausaufgaben gemacht hat (was manche Eltern erwarten) und schwierig wird es auch bei sehr unorganisierten oder ummotivierten Schülern, die eine Eins-zu-Eins-Betreuung bräuchten.

    Wenn ich das lese, weiß ich schon, dass meine Kandidaten in so einem System nicht gut aufgehoben wären... Und die Positivbeispiele kommen alle von Grundschullehrern :) Gibt es solche funktionierenden Konzepte auch in der Sekundarstufe??

    Hallo,


    ich habe z.Zt. mit Viertklässlern zu tun, die kognitiv recht fit sind, aber eine grauenhafte Arbeitshaltung an den Tag legen und sich auf diese Weise selbst im Weg stehen. Im Hinblick auf den Übertritt tendiere ich dazu, den Eltern zu (Ganztags-)Schulen zu raten, die die Hausaufgaben- und Lernzeit mit abdecken, da dort m.E. viel aufgefangen werden kann, was diese Eltern daheim eben nicht leisten können.


    ABER aus meinem persönlichen Umfeld sind mir zwei Kinder bekannt, die auf zwei verschiedenen Schulen recht negative Erfahrungen mit der Hausaufgabenbetreuung gemacht haben. Von Betreuung kann in beiden Fällen keine Rede sein, eher von Verwahrung. Eines der Kinder sitzt die Zeit quasi ab, während um ihn herum das pure Chaos tobt und erledigt die Hausaufgaben dann doch zu Hause, der Zweite fühlt sich während der HAB zwar pudelwohl, sitzt dort aber inmitten seiner Klassenkameraden und hat wahrscheinlich noch nicht einmal selbst nachdenken müssen, weil er einfach wartet, bis er bei irgendwem abschreiben kann. Wenn's so läuft, ist die HAB natürlich eher kontraproduktiv.


    Mich interessieren daher brennend Erfahrungsberichte, wie die Hausaufgabenbetreuung an jenen Schulen geregelt ist, bei denen diese
    verbindlich zum Schultag dazugehört. Wie kann ich mir das organisatorisch vorstellen? Auf wie viele Schüler kommt eine Aufsichtsperson? Welche Regeln gelten? Wird kontrolliert, ob und wie die HA angefertigt werden? Wird darauf geachtet, dass die aufsichtsführenden Lehrer in allen Fächern halbwegs fit sind, um ggf. auch helfen zu können? Klar kommt's auf die jeweilige Schule an, aber so ganz allgemein wüsste ich gern, ob eher die Positiv- oder die Negativbeispiele überwiegen...


    Beste Grüße,
    Paprika

    Hallo Freckle,


    das kenn ich: Wenn der Arbeitsauftrag lautet, IRGENDEINE Rechenfrage zu finden, wählen immer einige Kinder zielstrebig die leichteste aus. Ist doch eigentlich ganz pfiffig ;) Ich würde nicht im Nachhinein darüber diskutieren, welche Frage "wichtiger" ist, sondern die Aufgaben lieber anders angehen. Da gibt's m.E. mehrere Möglichkeiten:


    1.) Zu einer Aufgabe mehrere Fragen finden und lösen lassen - dann sind automatisch auch die schwierigeren dabei.


    2.) Den Arbeitsauftrag präzisieren, z.B. "Finde eine Frage, für deren Lösung du eine Teilaufgabe benötigst!"


    3.) Aufgabenstellungen auswählen, bei denen solche "Ausweichmanöver" gar nicht erst möglich sind, weil sich mit den anderen im Text versteckten Zahlen nicht sinnvoll rechnen lässt.


    Grüße,
    Paprika

    Hallo notavailable,


    kennst Du das Material der Kindernothilfe dazu? Ich habs grad leider nicht hier, aber auf deren Homepage kannst Du kostenloses Unterrichtsmaterial bestellen. Bei mir kam's innerhalb von ein paar Tagen. Wenn ich mich richtig erinnere, gab's da in einem Heft zum Schwerpunkt "Kinder in Afrika" Anleitungen für eine Stationenarbeit zum Thema Kinderarbeit mit fertigen Arbeitsblättern.


    Beste Grüße,
    Paprika

    Hallo Dr. Max,

    Nun noch einmal: Wie darf man sich die Germanistik vorstellen?

    wie "die" Germanistik der Uni Leipzig aussieht, kann dir wahrscheinlich wirklich nur die Uni Leipzig beantworten... Musst du ein "normales" Germanistik-Studium absolvieren oder liegt der Schwerpunkt auf Didaktik-Veranstaltungen?


    Ich kann für München sprechen, und vor diesem Hintergrund würde ich ein Germanistik-Studium bei mäßigem Interesse dafür nicht empfehlen. Wir haben drei Teilbereiche: Linguistik, Neuere Deutsche Literatur und Mediävistik, alle drei sind anspruchsvoll und ohne Interesse mörderisch. Man liest sich durch halbe Bibliotheken, befasst sich mit grammatikalischen Besonderheiten, die ganz sicher NIEMALS in irgend einer Schülergrammatik auftauchen werden und lernt Mittelhochdeutsch mit dem Wissen, dass das alles fürs spätere Leben als Grundschullehrerin völlig irrelevant sein wird... Ohne Freude an der Sache sind Sinnkrisen m.E. vorprogrammiert.
    Ganz anders die Deutschdidaktik (vielleicht brauchst du auch nur die??): Da geht's wirklich nur darum, wie sich die Inhalte am besten an den Schüler bringen lassen. Das ist alles sehr wichtig, spannend und intellektuell bricht dabei keinem ein Zacken aus der Krone.


    Grüße,
    Paprika

    Hallo Mezzaluna,

    1. Wie soll ich an die Sache rangehen: Wie fängt man am besten eine erste Nachhilfestunde an? Der Schüler ist ein bisschen schüchtern, beim Vorgespräch hat hauptsächlich sein Vater mit mir geredet.

    Ich fange die allererste Nachhilfestunde immer gern mit den aktuellen Hausaufgaben an, so lässt sich am besten einschätzen, ob wir nah am aktuellen Unterrichtsstoff arbeiten können, oder ob die "Baustellen" schon sehr viel früher entstanden sind. Außerdem kannst du ihn erstmal "machen lassen" und schwerpunktmäßig beobachten - nicht nur, wie er inhaltlich klarkommt, sondern auch sein Arbeitsverhalten.

    2. Wie kann ich am besten überprüfen wo seine Probleme liegen? Ich kann ja auch nicht einfach sagen "So, ich diktier dir jetzt mal was, jetzt lies mir mal was vor usw.", da kommt er sich ja total überprüft vor und macht vielleicht Fehler allein aus der Nervosität heraus

    Gemeinsam in den Schulheften und -büchern blättern: einfach mal nachfragen, was leicht und was schwieriger war, was Spaß gemacht hat und was nicht so... Ein Drittklässler wird dir keine umfassende Stärken-Schwächen-Analyse liefern, aber du gewinnst schonmal einen ersten Überblick.
    Material, das ich meinen Schülern gebe, wähle ich anfangs bewusst eher zu leicht, als zu schwer. Besser, wir tasten uns von unten an die Probleme ran, als dass wir gleich mit einer Überforderungssituation einsteigen. Außerdem habe ich so viele Möglichkeiten, zu loben, finde ich anfangs als "Eisbrecher" wichtig.

    Demotiviert es einen 3. Klässler, wenn ich sage "Das üben wir nachher einfach nochmal."?

    Kommt aufs Kind an und darauf, WIE und wie oft du das sagst... Schwächen anzusprechen, halte ich für wichtig, außerdem kennt er die eh, in der Schule vergleichen sich die Kinder ja nahezu zwangsweise ständig miteinander. Klar kannst du sagen, was nochmal geübt werden muss - und nach der Übung dann drauf hinweisen, was sich schon verbessert hat.


    Und dann noch ein Tipp zur Materialsuche: Die Unibibliothek hilft auch oft. Die suuuper motivierenden Materialien aus dem Zaubereinmaleins sind ja leider oft Welten vom Schulalltag weg, und ab und an mal ein stinknormales Arbeitsblatt in der Nachhilfe muss irgendwie auch sein... Und in der Pädagogik-Bibliothek stehen i.d.R. massenhaft Lehrwerke, da einfach mal ein Arbeitsbuch durchkopieren, dass das Kind NICHT in der Schule hat, und schon ist ganz viel zusätzliches Übungsmaterial gewonnen :)


    Liebe Grüße,
    Paprika

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