Beiträge von Angestellte

    Hallo rotherstein,


    nun haben wir ja Ferien, daher habe ich Zeit dir zu antworten.


    Also: Noch haben wir keine Inklusion! Was zur Zeit läuft ist "Integration"! Zuletzt hatte ich eine 8./9. Integrationsklasse (24 SuS - davon 9 Förderbedarf Lernen). Hier lief es wirklich sehr gut, da die I-Sus, wie eben auch die Doppelbesetzungen (6 von 10 Stunden bei mir) konzentriert waren und ich mich mit meiner Förderschul-Kollegin sehr gut verstand. War schon mehr Arbeit, aber andererseits ja auch weniger Arbeiten und Zeugnisse für mich, da meine Kollegin ja für Ihre SuS korrigiert und bewertet hat. Ganz wichtig war auch, dass die Kommunikation im Unterricht wirklich reibungslos war und wir die Vorbereitung gemeinsam erledigt haben. Für die Klasse sind ich und die Fachkollegen/innen mit der Förderschulkollegien als Team aufgetreten, es war aber immer klar, wann eine Hausaufgabe oder ein AB nur für einige Schüler galt - das konmnten auch mal Hauptschüler sein.


    Also könnte man denken: Alles gut? Nein, nun soll die Inklusion kommen, und davor haben wir alle Angst! Konzentration der I-Kinder in einer Klasse bedeutet jetzt Diskreminierung! Jezt sollen die Kinder mit Förderbedarf auf alle Klassen verteilt werden. Unsere Förderschulkollegen/innen sollen dann ab und zu vorbeischneien und uns beraten - aber nicht mehr direkt im Unterricht dabei sein - gemiensam planen - besprechen usw.


    Ja, wir in S-H sind auf dem Weg zur Kostenotimierung. Und das Schönste ist, dass die Eltern der Kinder mit Förderbedarf wirklich glauben, dass ihre Kinder nun nicht mehr benachteiligt werden.


    Inklusion ist so nicht möglich!

    Hallo Danae,


    als zuständige Sek I Kollegin für den sozial-emotionalen Förderbedarf von Regelschülern, habe ich schon öfter mit solchen Anfrage zu tun gehabt. Allerdings gab es da immer einen Fragebogen zum Ankreuzen oder Ausfüllen; die sahen unterschiedlich aus, je nach Problematik und Schwerpunkt der Praxis. Bestimmt wir der Therapeut auch bei dir ganz bestimmte Sachen wissen wollen. Am besten lässt du dich durch die Eltern von deiner Schweigepflicht entbinden und bittest sie dieses auch gegenüber dem/der Therapeuten/in zu tun. Dann kannst du erfragen, welche Informationen eigentlich gewünscht werden.


    So ganz allgemein ist so ein Gutachten eher schwierig. Da kannst du dich dann eigentlich nur an den bei euch festgelegten Kompetenzen für das Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten orientieren.


    Schönes WE

    Hallo Merlebi, ich habe im Ref. mal eine Stunde zu "Die Tulpe" von Guggenmos gesehen. Ließ sich prima szenisch darstellen (so mit transparenten Tüchern...) und kam "sehr gut" an.


    Dass ihr armen Refis aber auch nie abschalten könnt. Trotzdem schöne Ferien!

    @ Jorge: Dass unterrichtsfreie Zeit nicht gleich Urlaub ist, habe ich ja gerade versucht deutlich zu machen. Aber dennoch danke, dass du die entsprechenden Erlasse hier eingestellt hast. So kann ich wenigstens nachvollziehen, wie es zu dieser Ungerechtigkeit gekommen ist. Und für ungerecht halte ich es immer noch. Ich habe z. B. meine 15 Stunden auf 5 Unterrichtstage verteilt, eine Kollegin auf nur 4. Wären wir beide befristet angestellt, stünden mir also mehr Urlaubstage bei gleicher Wochenarbeitszeit zu. Auch wenn das "Recht" ist, ist es doch "ungerecht".


    Ich hoffe sehr, dass Susannea, auch wenn sie kein Gewerkschaftsmitglied ist, zu "ihrem Recht" kommen wird. Hoffentlich lässt sie uns das wissen.


    Vom VBE wurde ich in einem anderen Fall (der passt hier nicht rein, ist auch SH-spezifisch) abgebügelt, eben weil die Rechtslage klar war. Musste ich eben so schlucken, für eine Klage fehlte mir einfach die Energie. Aber grundsätzlich bin ich trotzdem vom Sinn einer Gewerkschaftsmitgliedschaft überzeugt. Sonst wären wir ja nur noch Spielball zwichen öffentlicher Meinung und Parteipolitik.

    Nun habe ich mir die Beiträge zu Werk- Arbeits- und sonstigen Tagen mehrnmals durchgelesen, aber ich finde das passt für uns Lehrer doch hinten und vorne nicht.


    Grob unterteilt sich unser Jahr doch in Unterrichts- und unterrichtsfreie Zeit. Zu letzterem gehört alles, was nicht Unterricht ist, also auch die Ferien. Da wir keine Vorschriften haben, was wann zu erledigen ist, können wir also außerhalb der Ferien ca. 46 Stunden (bei Teilzeit prozentual weniger) arbeiten und un den Ferien voll entspannen, oder wir arbeiten auch in den Ferien mal mehr und mal weniger. Wie gesagt das schreibt uns doch niemand vor.


    Da wir nunmal ca. 12 Wochen Ferien haben, fällt rein rechnerisch auf jeden Arbeitsmonat eine Woche vollständig unterrichtsfreie Zeit - sprich Ferien. Nach meinem Gerechtigkeitsempfinden kann es bei befristeten Verträgen nur so laufen, dass diese Zeit (also 1 Woche pro Arbeitsmonat) als Urlaub am Ende des Vertrages gewährt wird. Denn die in der unterrichtsfreien Zeit zu eredigende Arbeit, wurde ja definitiv irgendwann erledigt. Nur die Begrifflichkeit stimmt halt nicht, weil Urlaub in der freien Wirtschaft ja Regenerationszeit sein soll. Das Abfeiern von geleisteten Überstunden fällt da nicht hinein.


    Es ist und bleibt ungerecht, wie die TE hier abgebügelt wurde, und der Grund ist wieder einmal, dass wir kein funktionierendes und auch die Ferien erfassenden Arbeitszeitmodell haben. Da sucht sich der Arbeitgeber dann mal fein aus allem was es so gibt das für ihn günstigste heraus. Sauerei!

    Hallo rotherstein,
    ein interressanter Beitrag (trotzdem hätte einmal posten gereicht ;)).


    Wir in SH betreiben den integrativen Unterricht schon länger. Zuletzt hatt ich eine Hauptschul-I-Klasse mit 8 Förderschülern (L). Meine Förderschul-Teampartnerin war in ungefähr der Hälfte aller U-Stunden mit dabei. D. h. hauptsächlich Mathe und Deutsch, die anderen Fächer teilweise, oder in kurzen Nebenfächern eben auch gar nicht. Wir haben wunderbar zusammengearbeitet, aber jede Stunde allein war ein Krampf. Dabei hat meine Partnerin für ihre Kinder sogar Material für die Stunden erstellt, in denen sie nicht in der Doppelbestzung dabein war - nicht selbstverständlich, glaube ich.


    Aber jetzt kommt die Inclusion! Die Integration hat ja wohl die I-Kinder diskriminiert. Inclusion heißt also: keine Doppelbesetzung mehr sondern nur noch einzelne Förderstunden. Die I-Kinder sollen nicht merken, dass sie anders sind. Differenzierung sollen die Regelschullehrkräfte alleine wuppen. Letztlich wohl nur eine Sparmaßnahme auf dem Rücken der Schüler! Gruselig! Wenn die Inclusion kommt, werde ich trotz vieler guter Erfahrungen keine I-Klasse mehr übernehmen. Ohne Teamarbeit geht das nicht!

    Zitat

    Original von callum


    Und was bekommen Anstellte bei so einem Fall? Auch nicht besonders mehr, und ich bezahle schon einiges für meine Versicherung,,,,


    Naja, wenn man eine Versicherung hat, sollte der Unterschied auch nicht so groß sein. Und ein bisserl mehr als 1000€ ist die Mindestversorgung schon auch - natürlcih abzüglich der30% PKV. Aber Krankengeld von der GKV gibt es eben nicht sondern volles Gehalt, bis der Amtsarzt die Dienstunfägigkeit feststellt.


    Aber darum ging es mir auch nicht, sondern es war ja gefragt nach der Gerechtigkeit bei den Brutto- und Nettogehältern. Ich wollte nur deutlich machen, dass das nicht so einfach zu vergleichen ist. Ich selbst bin als Angestellte Mitglied einer Solidargemeinschaft (GKV, Rente, Arbeitslosenversicherung), die ich für sinnvoll halte. Nachteile (und die gibt es!) muss ich dafür eben in Kauf nehmen.

    Hallo fossi,


    hier ist auch ein ganz brauchbarer Gehaltsrechner


    http://oeffentlicher-dienst.in…rechner/tv-h?id=tv-l-2010


    Das mit der PKV habe ich nicht verstanden. Egal ob PKV oder GKV, dein Arbeitnehmeranteil wird doch vom Gehalt abgezogen, oder gibt es da noch einen Zuschuss, den gesetzlich Versicherte nicht bekommen?


    @ floridapanthers: 500 € Unterschied zum Nettogehalt eines Angestellten sind doch ganz schön viel. Den Unterschied im Brutto macht wohl eher das höhere Lehramt und die Eingliederungsstufe. Der Arbeitgeber zahlt übrigens bei angestellten (aktiven und gesunden) Lehrern sowieso ganz schön drauf. Zu den Arbeitnehmerbeiträgen zur Arbeitslosen-, Renten- und Krankenversicherung muss er fast die gleiche Summe als Arbeitgeberanteil auf deas Bruttogehalt dazurechnen. Das taucht nur nicht auf der Gehaltsabrechnung auf. Deshalb wird ja verbeamtet! Wenn man also die Brutto-Gehalter vergleicht, müsste man schon sehr viel mehr Faktoren einbeziehen. Diese Rechnung überschreitet aber wegen der Altersversorgung ein Legislaturperiode bei weitem.


    Heide Simonis, die Als Ministerpräsidentin von SH ihrerzeit das Angestelltenverhältnis für Lehrer durchsetzen wollte, könnte dir ein Lied davon singen.


    Anders sieht es natürlich bei Dauerkrankheit oder im Alter aus. Bei Beamten gibt es das "Rundum-Sorglos-Paket" aus Steuermitteln, was oft ganz schön teuer sein kann. Für Angestellte sind dann die Krankenkasse (die bezahlt ein Krankengeld -ich glaube es sind 60 % vom Netto- nach 6 Wochen Krankheit), das Arbeitsamt (wenn man nicht mehr berufsfähig wird, gibt's Arbeitslosengeld, später ggfs. ALG 2), bzw. die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte für die Rente zuständig. Ja, und Steuern und Krankenkassenbeiträge bezahlen die Rentner inzwischen auch.


    Grob gesagt kann man zur Eingangsfrage antworten: Rechne die Arbeitnehmerbeiträge zur Krakenkasse, zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung zusammen und addiere es zu deinem Nettogehalt. Davon abziehen müsstest du als Beamter dann nur noch deine Beiträge zur PKV.


    Soviel zu meinem Lieblingsthema von eurer Angestellten.

    Allerdings werden angestellte Teilzeitkräfte für die Dauer von Klassenfahrten voll bezahlt. Außerdem darf keine Mehrarbeit (gemeint sind Unterrichtsstunden) angeordnet werden! Nur auf freiwilliger Basis und gegen Ausgleich (finanziell oder zeitlich). In S-H ist es so, dass Beamte bis zu 3 Unterrichtsstunden (entsprechen 5 Arbeitsstunden für andere Beamte)) monatlich ohne Ausgleich unterrichten müssen - wenn die Schulleitung darauf besteht.

    Ach, wossen, da hast du mir aber meinen freien Tag verhagelt.


    Du meinst also die GEW schiebt die Forderungen für uns Angestellte nur vor, um die wirklichen Verbesserungen für die Beamten zu erreichen? Lass mich doch noch ein wenig an das Gute in den Gewerkschaften glauben und relativier deine Aussagen (oder sag mir, was ich dagegen tun kann).


    Andererseits, wenn man diesen Gedanken weiterspinnt, dann würde es für die Länder ja gar keinen finanziellen Vorteil mehr haben ihre Lehrkräfte zu vebeamten (schon gar nicht wenn man an die in die Zukunft verlagerten Ausgaben für Pensionen und Beihilfe denkt).


    So lange es genügend Leute gibt, die das mitmachen (d. h. zu allen Bedingungen in den Schuldienst streben), sollten die Gewerkschaften da wohl besser aufpassen, dass die Bruttogehälter von Beamten und Angestellten nicht zu weit auseinander klaffen.

    Danke für den Link, wossen,


    ich weiß ja, der VBE ist keine wirkliche Alternative, aber die sind einfach nicht so grenzenlos verlogen, wie die GEW.
    Zitat:
    Eine lineare Tariferhöhung von ca. 2,3 % im Rahmen des Inflationsausgleichs


    verschärft das Problem der angestellten Lehrer/innen, da bei einer Übertragung


    auf die Beamten sich die Einkommensschere zwischen angestellten und


    verbeamteten Lehrkräften weiter öffnet.



    Bei den angestellten Lehrern geht es um 20 % Netto-Gehaltsunterschied


    gegenüber den verbeamteten Lehrern bei identischer Ausbildung und


    Qualifikation", so Renate Koch vom Landesvorstand SchaLL.


    SchaLL fordert seit Jahren, dass tarifbeschäftigte Lehrkräfte einen


    Nachteilsausgleich bekommen. Verdi und GEW hatten das Ziel ausgegeben,


    die Entgeltordnung der Lehrkräfte erstmalig tariflich zu regeln.


    Während der Streiks äußerte sich eine GEW-Frau im Regionalfernsehen von Sat 1 so: "Wir kämpfen gegen die Ungleichbehandlung von Lehrkräften. Es kann ja wohl nicht angehen, dass eine Sozialpädagogin, die in einer Integrationsklasse die gleiche Arbeit wie eine angestellte Lehrkraft leistet anders als diese bezahlt wird."


    Ich habe in mein Sofakissen gebissen! Leider war kein Name eingeblendet.


    Die Leute vom VBE wissen jedenfalls meistens, was sie sagen, nur leider sagen sie ja zu unserem Problem nicht viel. Gewerkschaftlich organisiert zu sein, finde ich aber schon sehr wichtig. Also, wenn jemand eine Alternative weiß???


    Mein Zukunftstraum wäre, dass es keine (Netto-) Gehaltsunterschiede zwischen Beamten und Angestellten mehr gäbe. So könnte sich jede/r dann völlig frei entscheiden, ob ihm/ihr die "Zwangsjacke" Beamtentum incl. Sicherheitspaket wichtiger ist oder die Arbeit als Angestellte/r. Und mehr Angestellte unte den Lehrkräfte hieße dann ja auch eine stärkere Lobby in den Gewerkschaften und vielleciht sogar Streiks für bessere Arbeitsbedingungen Seite an Seite mit den Eltern im Interesse der Schüler. Traum Ende!


    Schade eigentlich, dass die Beamten so wenig Solidarität mit uns zeigen, diese von uns aber sehr vehement ("Du gehst aber schon streiken oder?")
    eingefordert wird.


    Trotzdem bin ich meistens fröhlich und gerne (Angestellte) Lehrerin

    Zitat

    Original von wossen
    Nuja, für angestellte Lehrkräfte ist sie aber alternativlos (der Beamtenbund ist ja z.B. immer noch hellauf begeistert vom TVL - hat sogar noch 2009 (!) zusammen mit Verdi demonstriert, damit auch in Hessen endlich der BAT durch den TVL abgelöst wird: 2010 waren sie dann erfolgreich - die GEW verhielt sich neutral, soweit ich das mitbekommen habe)


    Es gibt aber sowas (aber ne richtige Gewerkschaft scheinen die nicht werden zu wollen, sind aber in etlichen Personalräten in NRW):


    SCHALL


    Das ist ja eine interessante Organisation! Ich glaube aber bei uns im Norden gibt es das nicht (wenn doch, bitte antworten). Ich bin im VBE organisiert, einfach weil ich aus den genannten Gründen die GEW nicht als Interessenvertretung der angestellten Lehrkräfte ansehen kann. Der VBE argumtentiert zumindest sehr ausgewogen und sachlich, fühlt sich aber natürlich auch mehr seiner Hauptklientel verpflichtet.


    Ich finde es wird Zeit, auch einmal die Vorteile des Angestelltenstatus herauszustellen (bevor uns hier wieder jemand des Neides und der Jammerei bezichtigt ;)).


    1. Kostenlose Krankenversicherung von Ehepartner ohne Einkommen und Kindern.


    2. Jährliche Rentenvorausberechungen von der BfA (leider ohne Garantie)


    3. Keine Verpflichtung zu Überstunden ohne Ausgleich


    4. Im Alter mit Rente, wenn sie denn auch geringer ausfällt als eine Pension, nicht den Neid und die Häme anderer Rentner auf sich zu ziehen, wie es ja jetzt schon die Pensionäre oft zu ertragen haben. Ein Problem, dass mit sinkenden Renten sicher noch an Brisanz zunehmen wird.


    5. Als Teilzeitkraft bekomme ich für die Zeiten, in denen ich Klassen auf Klassenfahrten begleite oder dies leite das volle Gehalt (gilt das eigentlich auch für andere Bundesländer?).


    6. Das unbezahlbare Gefühl, für meine Leistung bezahlt, anstatt für eine Position alimentiert zu werden (hört sich blöd an, ist aber bei mir so).


    Vielleicht fällt euch ja noch mehr ein, dann bitte die Liste erweitern.


    Allen ein schönes Wochenende. Ich habe schon alle Korrekturen und Vorbereitungen für Dienstag fertig :)!


    Eure Angestellte

    Also gut, ein letzter Versuch:


    Neid bedeute, dass ich das was jemand anderes hat diesem nicht gönne, es statt dessen selber haben möchte.


    Ich gönne den Beamten aber ihr höheres Nettoeinkommen, wünsche mir aber für mich und meine tarifbeschäftigte Kollegen und Kolleginnen keinen weiteren Ausbau des Unterschiedes sondern den Abbau desselben, und zwar ohne irgendjemandem etwas wegzunehmen.



    Zur Versöhnung: Ich habe gelogen. In Wirklichkeit habe ich doch "gestreikt". Hat nur keinen interessiert, weil der Streik um 10.00 Uhr begann und ich meinen Unterricht schon um 9.30 Uhr beendet hatte.


    Irgendwie schade, dass es unsolidarisch oder Neid sein soll, wenn man für sich das Gleiche möchte, wie man für diejenigen, für die man mitstreikt auch verlangt.


    Aber damit soll es jetzt auch gut sein.


    Es würde mich nur noch interessieren, wie der Streik bei euch in BW so gelaufen ist. Bei uns in S-H war die Beteiligung ziemlich mau. Allerdings sind noch Verfahren anhängig, weil (verbeamtete) Schulleiter in der Probezeit nicht übernommen wurden, eben weil sie an dem Streik teilgenommen hatten. Unser Bildungsminister (z. Zt. FDP) schaltet da auf stur. Es ging bei dem Streik aber auch um einige andere Dinge, vor allem um die Umwandlung von Gesamtschulen in Gemeinschaftsschulen und die damit verbundenen Nachteile.


    Keine Neiddebatte mehr, versprochen!

    Sozialneid? Ich glaube, da hat mich jemand völlig falsch verstanden.


    Also zunächst einmal bin ich freiwillig Angestellte. Ich habe die Verbeamtung abgelehnt. Das gab damals viele Gründe für mich(z. B. BAT), aber das würde hier zu weit führen. Da ich als alte Angestellte auch den Überleitungstarif bekomme und nur Teilzeit arbeite (das hält die Abtzüge gering), gehts mir wirklich nicht schecht dabei (Kinder kostenlos mitversichert). Ich bin zufrieden!


    Ich will doch gar nicht, dass die Beamten weniger bekommen, ich hätte doch nur gerne, dass Netto bei der Erhöhung für beide das gleiche rausspringt. Da bin ich glaube ich mit 3 % / 6 % gar nicht so weit weg von. Na gut ich fände es schon prima, wenn sich die Nettogehälter von Beamten und Angestellten auf lange Sicht angleichen würden. Und das geht ja nur wenn die Prozente vom Bruttogehalt unterschiedlich berechnet werden.


    Der zweite Teil (mit den Verwaltungsstunden) war wirklich nur mal geträumt. Aber da muss man doch nicht gleich so schimpfen?!


    Also nochmal nicht weniger für die einen, sondern gleich viel (netto) für alle ist mein Ziel. Ist denn das wirklich zu viel verlangt?

    5 % mehr für Angestellte und Beamte ... d. h. also 5 % vom höherern Bruttogehalt der Beamten (sofern auch in BW der TV-L gilt). Außerdem schmälern natürlich auch die mit dem Gehalt steigenden Sozialabgaben das Ergebnis der Angestellten. Warum sollten denn Angestellte dafür streiken, dass die Schere noch weiter auseinander klafft? Wie kann die GEW so etwas von uns verlangen? 6 % für Angestellte und 3 % für Beamte halte ich für einen solidarischen Vorschlag. Aus diesem Grund habe ich auch den Streik in S-H im vergangenen Jahr nicht mitgemacht.


    Aber eigentlich fände ich eine Verbesserung der Arbeitsbedigungen wichtiger. Lasst uns doch für 3 Verwaltungsstunden (anrechenbar als 1,5 UWstd.) streiken. Alternativ könnten die Ministerien ja überlegen, ob jede/r von uns 3 Sekretärinnenstunden in der Woche beanspruchen darf (z. B. für Listen, Ablage in Schülerakten, Info-Telefonate, evtl. sogar Vera-Auswertung usw.). Das wäre doch eine richtig gute Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Alle hätten was davon, natürlich müssten dem Sekretariat die Stunden auch zusätzlich bewilligt werden. Nicht, dass man sich nur den nächsten Rücken für die immer noch zunehmenden unterrichtsfremden Tätigkeiten sucht.


    Liege ich mit meiner Einschätzung daneben?

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