Ja, das sehen Sie wohl genauso wie ich und meine Förderschulkollegin.
Wenn ich jetzt versuche, die Fragen zu beantworten, so bezieht sich das auf meine Erfahrungen in einer Grund- und Hauptschule, jetzt Gemeinschaftsschule. Unterschiedliche Kreise in S-H verfahren da auch durchaus unterschiedlich. Über ein wenig Einblick, gerade für den Bereich sozial-emotionaler Förderbedarf verfüge ich allerdings, weil es bei uns ein Kooperationsmodell zur Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe gab (zwischenzeitlich Regierungswechsel, daher alles wieder auf Eis gelegt), in dem ich für den Bereich der Lernnpläne an der Regelschule zuständig war. Es gibt hier keine richtigen Förderschulen e-s, sondern die gar nicht mehr in der Regelschule zu beschulenden Kinder gehen dann auf Schulen in privater Trägerschaft, die vom Jugendamt bezuschusst werden. Sie sind offiziell aber immer noch einer Regelschule zugeordnet (sehr kompliziertes Verfahren!).
Siehe z. B.: http://kiel.cylex.de/firma-hom…hencke-heime-2168439.html
oder hier: http://www.heilpaedagogium-eckernfoerde.de/
Zum Teil wohnen die Schüler dann auch dort in Wohngruppen, es gibt aber auch Tagesschüler.
Eine Alternative sind sog. Schulbegleiter (z. B. bei Autisten, oder der Gefahr von Selbstverletzungen), aber auch die sind nur sehr schwer zu bekommen und auch nicht immer optimal ausgebildet (Preisfrage!). Die Förderschullehrer sind in diesem Bereich schon jetzt eher beratend tätig.
Sprachheilschulen mit eigenen Klassen gibt es in meinem Kreis nicht mehr, die sind alle bestimmten Grundschulen zugeordnet.
Bei Förderbedarf L gibt es die schon erwähnten Integrationsklassen, die natürlich sehr personenabhängig mal mehr und mal weniger gut funktionieren. Sehr schwer ist es für die nun erstmalig mit diesen Kindern konfrontierten Realschulkollegen/innen in den neuen Gemeinschaftsschulen. Doch das wäre allein schon ein Thema für sich.
Ansonsten gibt es die ganze Bandbreite, je nach Grad der Behinderung. Möglichst wird versucht, die Kinder in der Regelschule unterzubringen. So reisen dann z. B. Lehrer für Hör- oder Sehgeschädigte von Schule zu Schule und versuchen vor Ort zu helfen und zu beraten. Auch das kann gut funktionieren, wenn wirklich alle engagiert zusammenarbeiten (incl. der Eltern).
Das "Modell Schleswig-Holstein" würde ich selbst gerne kennen. Aber geredet wird bei uns tatsächlich schon länger darüber.
Inklusion gibt es m. W. in Schleswig-Holstein noch nicht.
Einen schönen Abend noch wünscht
die Angestellte