Ich bin ein ehrgeiziger Mensch, der Anerkennung bekommen will und möchte. Dafür würde ich auch hart arbeiten. Ich möchte Erfolg haben, auch damit ich Anerkennung durch andere bekomme.
Ich weiß aber, dass dies im Lehrerberuf eher weniger der Fall ist.
Zweitens: Ich habe meine Fächer deswegen ausgewählt, weil sie mich begeistern. Sowohl als Schulfächer als auch im Studium.
Ich weiß aber aus meiner Schulzeit, dass es mehr als genug Schüler gibt, die sich für solche Fächer nicht begeistern. Ist es als Lehrer 'leicht' damit umzugehen, dass Schüler ggf. überhaupt keine Lust für ein Fach haben, dass einen selber so interessiert...? Freut man sich dann über die handvoll Schüler, die das ganze mit viel Spaß lernen wollen und wirklich Interesse haben...?
Und außerdem: Ich studiere Sozialwissenschaften und Germanistik ja auf einem recht hohen Niveau, zumindest werde ich ja große Teile davon so nie an der Schule weitergeben. Ist es frustrierend, dass man sich selber auf dem Gebiet so gut auskennt und das alles so vertieft hat, im Endeffekt aber nur einen Bruchteil davon weitergibt?
Ehrgeiz ist gut. Anerkennung durch SuS finde ich immer besonders lohnend, da dies neben dem rationalen Lernstoff oder erkennbaren Leistung auch viel mit menschlichem Miteinander, Vertrauen, pädagogischem Geschick und fairem Miteinander zu tun hat. Außer bei Schleimern ist diese Anerkennung sehr ehrlich.
Niveau Studium - Schulniveau === Mache Dir bewußt, dass Schule z.Zt. und in der Zukunft immer weniger mit dem geschickten Vermitteln von Wissen zu tun hat. Fast sämtliche Bildungsniveus aller Schulformen sinken seit Jahren. Lernfrust, schwache Motivation und geringe Durchhaltekraft kennzeichnen viele Schülerzustände, die es zu reaktivieren gilt. Da über viele Jahre zu bestehen, den Spaß nicht zu verlieren und nicht auszubrennen ist eine hohe Aufgabe, die menschliche Größe, hervorragende Selbstreflektion und angemessene pädagogische Grundwerte erfordern. Das gelingt vielen nicht. Schau dir mal die Werbung im GEW- Blättchen an.
LG
Achim