Beiträge von Melanie01

    @ marienkäfer: Ich habe das Buch von Vera Kaltwasser auch und kann es nur empfehlen! Es heißt "Persönlichkeit und Präsenz - Achtsamkeit im Lehrberuf", und enthält neben vielen anderen, sehr interessanten Informationen und Übungen eben auch das 8-Wochen-Programm.


    Das Ganze ist nicht sehr zeitaufwendig. In der ersten Woche sind es beispielsweise 5 Minuten täglich und an einem Tag 30 Minuten. In den nächsten Wochen ändern sich die Übungen und Aufgaben. Beispielsweise gibt es Anregungen zur Meditation, dem Wahrnehmen des Körpers, dem Beobachten des Atems, Qi Gong-Übungen etc.


    Daneben gibt es stets einen direkten Bezug zum Schulalltag und der eigenen Reflexion belastender und erfreulicher Situationen.



    Insgesamt geht es in diesem Buch darum, sich seiner selbst und seiner Bedürfnisse wieder mehr bewusst zu werden. Nach ihrer Überzeugung (gestützt durch die moderne Hirnforschung) entsteht unser Lehrer-Stress vor allem deshalb, weil viele Reize ungefiltert auf uns einströmen und in unserem Unterbewussten dann die archaichen Stressreaktionen in Gang setzen. Mit mehr Achtsamkeit und Selbstreflexion läst sich diese Stress-Spirale vermeiden.


    Ich bin gerade dabei, das 8-Wochen-Programm auszuprobieren, und ich muss sagen, dass es mir wirklich schon etwas gebracht hat. Ein durchweg empfehlenswertes Buch!

    Bei mir ist das im Moment so geregelt - wenn ich mich durchs Zimmer bewege, um z.B. einzelnen Kindern in der Freiarbeit zu helfen, dann melden sich die Kinder, die Hilfe brauchen. Ich schaue eimmer wieder durchs Zimmer und signalisiere dem Hilfesuchenden, dass ich gleich zur Verfügung stehe.


    Wenn ich an meinem Tisch sitze, bin ich die "Hilfestation". Dann können die Kinder mit ihren Fragen oder ihrem Material zu mir kommen (z.B. bei bestimmten Arbeitsphasen, wenn ich die Laufzettel abarbeite etc.). Allerdings dürfen maximal drei Kinder bei mir anstehen. Die anderen müssen warten, bis ein Platz frei wird. ;)


    Das klappt bei meinen Erstklässlern recht gut. Das System ist einfach zu verstehen und ich habe nicht ständig Kinder, die an mir herumzupfen. :rolleyes:

    Leute, ihr glaubt gar nicht, wie froh ich bin, dass es nicht nur mir so geht!! :D


    Mein Umfeld hält mich deshalb nämlich schon länger für verrückt - für die bin ich sowas wie eine Mischung aus Messie und Putzteufel.


    Aber anscheinend ist das sowas wie eine Berufskrankheit bei uns Lehrern. Danke, jetzt bleibt mir der Therapeut erspart! Für was so ein Forum doch gut ist!! :thumbup:

    Ich mag meine Schule, weil...


    ...sie weit weg ist und ich so niemanden in meiner Freizeit zufällig treffe. :X:



    Aber auch, weil...


    ...ich sehr liebe Kolleginnen habe (z.T. wenigstens... :whistling: ).


    ... unsere Sekretärinnen einfach Perlen sind!


    ... ich nach meiner Versetzung dorthin meinen Beruf irgendwie wieder ganz neu gelernt habe. Es wird zwar an unserer Schule viel von den Kollegen an Zeit und Einsatz erwartet, aber man bleibt total am Puls der Zeit.



    Und zu guter Letzt:
    ...und weil die Mütter unserer Schüler zu Festen immer wahnsinnig leckere Sachen fürs Buffet mitbringen. :essen: :lach:

    Ich finde es bei mir immer wieder spannend, wie sich im Laufe des Ausmistprozesses die Wichtigkeit der Materialien ändert.


    Am ersten Tag - so etwa Ausmiststunde 1 bis 3 - finde ich praktisch nichts, auf das ich verzichten könnte. Ich wusste gar nicht, wie viel brauchbares Material ich hier habe!Den Rest des Tages verbringe ich dann damit, diese kostbaren Schätze irgenwie kreativ in noch vorhandenen Nischen meines Arbeitszimmeruniversums zu verstauen (wo sie dann meist aus meiner Realität verschwinden, da praktisch nicht mehr auffindbar - vielleicht habe ich doch ein kleines Wurmloch hinter meinen Regalen...?).


    Am zweiten Tag nehme ich mir fest vor, heute etwas in die blauen Müllsäcke zu tun, die ich mir extra demonstrativ bereitgelegt habe. Da muss es doch was geben...


    Ich finde dann tatsächlich Arbeitsblätter, die noch im Klassenzimmersatz vorhanden sind, und werfe stolz alle bis auf eines weg! Dann geht es wieder zögerlicher voran und ich trenne mich bis zum Abend höchstens von ca. 12 Blättern, von denen ich nachts, als ich auf die Toilette gehe, nochmal drei aus dem Sack hole, denn die brauche ich ganz sicher nochmal!


    Tag drei und vier verlaufen ähnlich, meine Motivation erlahmt nun deutlich - das hat ja doch alles keinen Sinn. Ich habe schlichtweg nichts zum Ausmisten und fange deshalb schonmal an, die Wohnungsanzeigen durchzuschauen und nach einem bezahlbaren Reihenhaus Ausschau zu halten - das ich dann als Arbeitshaus anmieten werde. Bestimmt kann ich das dann auch irgenwie den Leuten vom Finanzamt erklären...


    An Tag 5 stolpere ich morgens beim Gang ins Bad über mehrere Lagen Papier, da einer meiner Papierstapel - der ebenfalls im Jenga-Stil geschichtet war - über Nacht versucht hatte, aus meinem Arbeitszimmer zu fliehen und nun über den ganzen Flur verteilt ist. Wahrscheinlich wollte er blattweise zur Wohnungstür robben und sich drunter durch verdünnisieren. Ich kanns ihm nicht verdenken, mir ist auch grad nach Flucht zumute. Deshalb lass ich einfach alles liegen und verlasse in leichter Panik meine Wohnung, wohl wissend, dass ich abends wieder zurückkommen muss. Aber dann ist es dunkel, und wenn ich kein Licht anmache, sondern direkt ins Bett falle, sehe ich mein Chaos nicht mehr.


    Tag 6 - SuperGAU! Mir hat sich fürs Wochenende lieber Besuch angekündigt (d.h. MORGEN!!), nach dem Motto "Du langweilst dich ja sonst in deinen Ferien - und wann hast du denn sonst mal Zeit." Also muss ich dieses Chaos nun irgendwie in den Griff kriegen. Meine Ausmist-Methode hat sich nun um 180° gedreht - alles, was irgenwie unverpackt rumliegt kann gar nicht so wichtig sein, sonst hätte ich es bestimmt schonmal weggeräumt! Also wird alles unbesehen in den Sack gestopft. Nach etwa 30 Minuten habe ich schon drei Säcke voll Papier, die ich alleine nicht mehr hochheben kann - aber darum kümmere ich mich später.


    Ich habe nämlich in meinen Regalen ein paar schon leicht ramponierte Ordner entdeckt. Da ich mich nur noch vage daran erinnern kann, wann ich die das letzte Mal in der Hand hatte, werden die kurzerhand auch entsorgt. Mich hat so etwas wie ein Aufräum-Fieber gepackt. Nach etwa 3 Stunden bin ich ziemlich erschöpft, habe keine leeren Säcke mehr und setze mich erstmal. Verblüfft stelle ich fest, dass ich plötzlich 2 leere Regale in diesem Zimmer habe!


    Ich wusste gar nicht, wie wenig brauchbares Material ich überhaupt habe! Am besten werfe ich alles weg und nutze das Zimmer als Fitnessraum!


    Als ich die Papiersäcke zum Müll trage und irgendwie neben den Tonnen stapele, fällt mir am Rande das ein oder andere Blatt auf, dass ich an Tag 1 als besonderen Schatz in den Ordner geheftet hatte, den ich auch gerade wegschmeiße...na sowas...




    In diesem Sinne...HALTET DURCH! :thumbup:



    P.S. Als an diesem Samstag mein Besuch kam, war der von meinem Arbeitszimmer beeindruckt, von dem "zufälligerweise" die Tür offen stand. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich dann sagte: "Schaut da bitte net zu genau rein, da muss ich noch aufräumen!" :rotwerd:

    Ich habe auch mit diesen "Pfeifenputzern" gute Erfahrungen gemacht. Damit haben wir die verschiedensten Formen gebogen und Kunstwerke gestaltet. Man kann z.B. ein Männchen in verschiedenen Körperhaltungen biegen und dann als "Selbstporträt" auf ein Blatt Papier kleben, dazu einen Hintergrund aus gerissenem Papier und fertig ist das Kunstwerk. Du kannst sie auch die Buchstaben ihres Namens noch ausschneiden und aufkleben lassen. ;)


    Die Pfeifenputzer standen bei mir das ganze Jahr über in der Freiarbeitsecke mit dem Material ais dem Zaubereinmaleins dabei. Dort gibt es eine Kartei mit Formenkärtchen (z.B. Stern, Zickzack...) die die Kinder nachformen konnten. Das war echt hilfreich, weil es auch den motorisch schwächeren Kindern immer wieder Freude machte.

    Als Erstklasslehrerin bleibt mir leider nichts anderes übrig, als die Druckschrift und VA (*würg*) einigermaßen erkennbar schreiben zu können. Das habe ich auch mit Schreiblehrgängen geübt. Für die höheren Klassen benutze ich eine Art schräge Druckschrift, die witzigerweise der aktuell modernen Grundschrift recht ähnlich sieht.


    Diese kann ich als Tafelschrift auch für höhere Klassenstufen sehr empfehlen. Sie ist leserlich, nicht so verschnörkelt und sieht immer gut aus. :thumbup:

    Bei uns ist es üblich, dass jeder an seinem Geburtstag etwas für die Kollegen mitbringt. Das kann je nach Saison und Zeitmanagement sehr unterschiedlich ausfallen:


    Mal bringt jemand 2-3 Kuchen für alle mit (wir sind etwa 30 Kollegen), oder es wird eine große Schüssel mit Süßkram á la Celebrations hingestellt. Das kommt immer sehr gut an, weil bei uns jeder chronisch in Zeitnot ist und dann wenigstens ein bisschen was vom Geburtstagessen abbekommt. Wichtig ist, dass die Sachen länger stehen können, ohne schlecht zu werden - wir haben meist erst in der Mittagspause Zeit, um in Ruhe zusammenzusitzen.


    Im Winter gibts dann auch gern mal Plätzchen oder Lebkuchen, im Sommer eher Obst oder - besonders fein - Eis aus der Kühlbox!


    Ansonsten gehen immer auch Sachen vom Bäcker gut weg,z.B. ein paar Tüten Brezeln, ein bissl Butter dabeigestellt, fertig.


    Gerade diese Vielfalt und Abwechslung ist eigentlich sehr schön.


    An runden Geburtstagen, Hochzeiten, Dienstjubiläen etc. gibt es dann auch bei uns vor der nächsten Konferenz etwas Größeres für alle, z.B. kalte Platten, Salate oder so.




    Ich denke, am Wichtigsten ist es, dass die Mehrheit des Kollegiums mit der Regelung gut zurecht kommt und es deswegen keinen zusätzlichen Stress gibt. Bei uns ist es auch ok,wenn jemand mal nichts mitbringt.

    Vielen Dank für die Symbole, Moonlight! Ich finde es sehr nett von dir, dass du trotz Klassenfahrt so schnell geantwortet hast!


    Der Tipp mit den Stempeln ist auch klasse, dass werd ich mir gleich mal näher anschauen!


    Schöne Ferien euch allen (ENDLICH!!!:klatsch: )


    Liebe Grüße,


    Melanie01

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