Ich unterrichte in Ba-Wü und wir arbeiten mit der FRESCH-Methode. Da wir kein Buch verwenden, haben wir uns für das Jojo-Arbeitsheft zum Sprachbuch (Cornelsen) entschieden, da es unter anderem FRESCH berücksichtigt. Ergänzend gibt es noch einen Schreiblehrgang für die verbundene Schrift (VA) vom Jandorf-Verlag. Für den Bereich Lesen verwenden wir die Lesehefte 2-5 der bunten Reihe vom Schroedel-Verlag.
Wir arbeiten nun seit ein paar Jahren mit all diesen Heften und sind damit sehr zufrieden. Natürlich muss immer hier und da noch ergänzt werden, aber wir bleiben flexibel und die Kinder können auch in eigenem Tempo daran arbeiten.
Beiträge von Melanie01
-
-
Ich kenne es auch nur so, dass die Zeugnisübergabe OHNE Eltern stattfindet. Das war bisher an jeder Schule so, an der ich tätig war.
Das Zeugnis (Original) bekommen die Kinder von mir am letzten Schultag vor den Sommerferien - da noch Unterrichtszeit ist, haben die Eltern da auch nichts verloren (Datenschutz etc.). Nach den Ferien bringen die Schüler es wieder unterschrieben mit. Eine Kopie kommt sicherheitshalber in die Schülerakte. -
Also bei uns in Baden-Württemberg ist das durchaus erlaubt und es wird davon auch öfter Gebrauch gemacht. Das liegt aber ein bisschen auch am jeweiligen Rektor. Unsere jetzige Schulleitung sagt zu Beginn der Probezeit beispielsweise ganz klar, dass es unangekündigte Besuche geben wird und z.B. in welchem Quartal man damit rechnen sollte.
Steht das bei euch nicht im Beamtenrecht drin? -
Hogwarts
PS: Eine Umfrage aus der Hölle. wer denkt sich sowas aus? Spätestens nach 20 Fragen verliert auch der gutwilligste Proband die Nerven und beginnt auf Zufallsantworten zu klicken.
DAS IST ES!! Die suchen einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Der Job ist ja bekanntlich verflucht, da bewirbt sich keiner mehr. Mit dieser Umfrage versuchen sie, die SPreu vom Weizen zu trennen. Wer die Umfrage durchsteht, hält auch Zauberschüler in der Pubertät aus. Raffinierter Trick, aber nicht mit mir!
-
Das hab ich mir auch schon gedacht. Ich weiß natürlich auch, dass das gängige Praxis ist.
Trotzdem nerven diese offensichtlich vorgeschobenen gefakten Gründe. Wenn es so durchschaubar ist, fühle ich mich schon etwas...veräppelt. Da bekommen die doch auch keine realistischen Ergebnisse...naja. -
Ich finde die Fragen sehr plakativ. Viele zielen nur darauf ab, ob ich als Lehrer "gut dastehen" will bzw. besser als meine Kollegen sein will. Das sollte eigentlich kein Lehrer als Ziel in seinem Unterricht haben. Wenn Lehrer das vermehrt anklicken, haben sie andere Probleme als Duzen/Siezen.
Auch finde ich die Grundformulierung "...strebe ich danach..." sehr problematisch, denn bei vielen Fragen passen dann die Ankreuzfelder nicht (gerade im ersten Teil). Ich würde da sehr gern "Da brauch ich nicht mehr danach streben, das hab ich im Studium/Referendariat hoffentlich gelernt" ankreuzen.Um den Fragebogen in ein paar Sätzen zu beantworten: Ich wünsche generell von meinen Schülern gesiezt zu werden. Aber an meiner Schulart verlassen die Schüler die Schule auch vor dem 18. Lebensjahr (in der Regel zumindest). Unterhalb der gesetzlichen Volljährigkeit werden die Schüler von mir geduzt. Danach sieze ich sie, falls sie nicht auf dem Du bestehen. Aber auch dann möchte ich für meine Person das "Sie" behalten.
-
Was mich nervt, ist zur Zeit die Lieblingsbeschwerde meiner Zweitklässler:
"XY neeeeerrrvt mich!!!"
"Was macht er denn?"
" Er hat mich genervt!"
"Ja, das hab ich verstanden, aber WIE denn genau?"
"Was, wie denn?! Er nervt halt!"So in dem Stil. Ist echt hart nicht zu sagen: "Du, mich nervt auch grad jemand ...er steht vor mir..."
Klein Anekdote in dem Zusammenhang - Pausenaufsicht im Winter, aufgelöster Erstklässler kam auf mich zugerannt:
Samuel: "Meine Mütze ist kaputt und der Erik ist Schuld!!"
ich: "Was genau ist denn passiert?"
Samuel: "Der Bommel ist abgerissen!! Blöder Erik, der soll das bezahlen."
...ich hole Erik mal dazu...
ich: "Erik, der Samuel hat mir gesagt, dass du seine Mütze kaputt gemacht hast."
Erik (entsetzt): "Iiiich?? NEIN!!"
...ich schaue Samuel an...
Samuel: "Nein, der hat sie nicht kaputt gemacht."
ich: " ....aber du hast mir doch gerade gesagt, er ist Schuld, dass deine Mütze kaputt ist.."
Samuel: "JA!"
ich: " "
Samuel: "Der Erik hat mich genervt, da hab ich meine Mütze am Bommel genommen und in seine Richtung gewedelt." (macht dabei kreisende, propellerartige Bewegungen mit seiner Hand)
...mir dämmert langsam etwas, während mein Kollege neben mir schon unterdrückte Lachgeräusche von sich gibt...
ich: "Also hast eigentlich Du deine Mütze kaputt gemacht?"
Samuel: "JA, aber es ist Eriks Schuld! Der hat mich genervt, da musste ich das machen!!" -
Ich würde dir ebenfalls von einer Plakatstunde abraten. Die meisten Gründe wurden bereits genannt.
Bedenke auch, dass die Kleinen das noch nie gemacht haben und du dann höchstwahrscheinlich nicht mit vorzeigbaren Ergebnissen rechnen kannst - es sei denn, du steuerst selbst viel nach oder gibst viel vor. Das kommt dann aber nicht so gut bei einem UB.
In einer Gruppenarbeitsstunde kannst du auch nur bedingt etwas von dir selbst zeigen, zumindest ist es knifflig.
Zudem gibt es nach Meinung vieler Seminarbegleiter/Betreuer etc. keine gelingenden Gruppenarbeiten in der Grundschule. Die Methode selbst ist sehr komplex und muss oft geübt und gefestigt worden sein, damit sie als wirkliche Gruppenarbeit gut läuft und gut bewertet wird (Stichwort Rollenverteilung, Planung und Ausführung etc). Auch das Reflexionsvermögen ist bei den meisten Zweitklässlern noch nicht gut entwickelt.Somit wäre mein Vorschlag, dass du mal geistig "tabula rasa" machst und mit der Planung des UB vom Ziel her startest. Was willst du mit der Stunde erreichen? Erst dann kannst du die Methode sinnvoll auswählen.
Da ich nicht weiß, wo du mit deiner Klasse in der Einheit Tiere zum Zeitpunkt deines UB stehst, ist es schwierig, ein Thema vorzuschlagen. Generell fände ich es gut, wenn du dich entweder auf ein (oder zwei) bestimmtes Tier oder einen bestimmten Aspekt beschränken würdest.
Mal so als Ideensammlung ins Blaue:
* Detektivstunde: "Welches Haustier passt zu mir?"
* Katze vs. Hund: "Wer gewinnt den direkten Vergleich der Tierarten" - dafür kann man auch die Kinder einteilen, sie können die Rolle ihres TIeres übernehmen und in den "Ring steigen" oder so...mit Argumenten, die sie erarbeitet haben, natürlich
* Problemstellung: Kind (fiktiv) findet Hund/Katze/whatever...was macht es nun, damit das Tier richtig versorgt wird?
* Lapbookgestaltung zum Thema Haustiere - und im Rahmen der Stunde am Lapbook weiterarbeiten, z.B. eine neue Tierart hinzufügen etc.
* Lerngang vorbereiten, z.B. ins Tierheim - dazu dann in der Stunde Fragen erarbeiten etc.Vielleicht hilft dir das ein bisschen weiter.
-
ähem...ich schau manchmal in den Quellcode beim Zaubereinmaleinskalender und geh dann direkt zu den Links, wenn ich mal keine Zeit zum Knobeln hab...ist nicht ganz fair gespielt, aber manchmal hab ich einfach keinen Nerv mehr.
Zusätzlich zu den bereits genannten Kalendern finde ich den von http://www.chip.de ganz nützlich, da gibt es jeden Tag eine Gratis-Vollversion für den PC zum Download. Viele Programme erleichtern einem auch das Lehrerleben.
-
Bei uns in Ba-Wü gibt es die Möglichkeit, einen Schulausschluss zu erwirken, wenn ein Schüler eine Gefahr für Erziehung, Unterricht, Gesundheit oder Sicherheit der anderen darstellt. Das ist im Schulgesetz geregelt (im Bereich Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen) und läuft über die Schulleitung. Vielleicht habt ihr etwas Ähnliches?
-
Ich hab schon nach den ersten zwei Fragen das Handtuch geworfen! Was sind das denn für multiple-choice-Antworten?!
Ich zitiere mal:Geschlecht: W M Sonstiges??? Meines Wissens nach gibt es bei der Spezies Mensch nur zwei (bekannte) Geschlechtsmöglichkeiten. Oder ist mir da was entgangen? Selbst Transgender etc. legt sich doch auf ein Geschlecht fest. Halt, warte mal, es gibt ja noch Hermaphroditen...hab ich aber im Kollegenkreis bisher nur wenige getroffen.
Alter: ....70 Jahre und älter?? Wer unterrichtet denn da bitteschön noch??
Sorry, das ist mir echt zu mau.
-
Deine nächste Chance kommt 2022. Für das Jahr sagen nämlich die Freimaurer den Weltuntergang voraus. Also - durchhalten!
Ich finde übrigens, dass wir diesen Weltuntergängen viel zu passiv begegnen. Wir machen da einfach bei jedem Untergang mit, der uns vorgesetzt wird. Im Sinne der Handlungsorientierung schlage ich vor, dass wir als Gruppe der Lehrer nun endlich mal einen eigenen Weltuntergang festsetzen.
Ich plädiere für Sommer 2016 - da endet nämlich auf mysteriöse Weise der bisher geltende Bildungsplan in Baden-Württemberg! Die bestehende Ordnung wird aufgebrochen, bisher bekannte (Fächer-)Strukturen werden aufgelöst und überhaupt beginnt dann eine neue Weltordnung. Wer weiß, ob die Gesellschaft das verkraften wird? Meiner Meinung nach ist das Grund genug, vor einem möglichen Weltuntergang zu warnen.
Ihr werdet alle noch an mich denken..... -
Das Rad neu erfinden kann man halt nie, alles was im Lehrplan steht, haben die Herren Prüfer schon mal gesehen. Wenn ihnen das zu langweilig ist, machen sie vielleicht den falschen Job
Ist jetzt zwar total off-Topic, aber ich muss dir hier kurz widersprechen. Wenn ich mal auf den "Bürger fragt..." Thread verweisen darf, gibt es durchaus Möglichkeiten, die Prüfer mit neuen Interpretationen der Lehrplanthemen völlig zu überraschen und vom Hocker zu hauen. Es gehört allerdings ein Haufen Courage dazu, das in einer Prüfungsstunde zu machen.
Ein bisschen on-Topic: Magnetismus ist auch ein lohnendes Thema für spannende Experimente, allerdings kann ich von keinen Prüfungserfahrungen berichten.
-
Habt ihr vielleicht einen Schulpsychologen oder einen Schulsozialarbeiter, mit dem du zusammenarbeiten könntest? Wenn ihr keinen an eurer Schule habt, gibt es vielleicht jemanden in eurem Schulbezirk, den man für eine Kooperation ins Boot holen könnte.
Ein kleiner Hinweis, der die Situation zwar nicht ändert, aber dich vielleicht ein bisschen entlastet:
Dass sich Schüler bei der Klassenlehrerin anders / besser verhalten als bei einem Fachlehrer, ist an sehr vielen Schulen so. Die Rolle des Klassenlehrers hat da eine ziemlich magische Funktion. Es liegt also nicht an dir, wenn es bei dir schwieriger läuft. Das hast du ja auch bestätigt bekommen.Und genau aus diesem Grund lastet die Aufgabe, diese Schüler aufzufangen und ihr Verhalten zu verbessern, auch nicht allein auf deinen Schultern. Das kannst du gar nicht leisten. Das geht nur, wenn alle Lehrer, die in der Klasse eingesetzt sind, eine klare, gemeinsame Linie fahren (am besten wäre, alle Lehrer der Schule). Schaff dir da eine gewisse innere Distanz. Versuche es mit kleinen Schritten und sei mit kleinen Erfolgen zufrieden.
-
Ich selbst nutze in Klasse 1 nie Stempel - das ist mir viel zu zeitaufwändig!
Wir haben eine Stille-Zeit, die durch ein entsprechendes Tafelschild und akustisches Signal gekennzeichnet wird. Schafft es die Klasse, in dieser Zeit wirklich still zu arbeiten, gibt es einen Belohnungsstein in die Klassenkiste (da gibt es auch Steine für schnelles Aufstellen, alle haben die Hausaufgabe gemacht etc.). Ist die Kiste voll, gibt's eine Spielestunde.
Ich habe auch gute Erfahrungen mit dem KlasseKinderSpiel gemacht, das haben meine Erstklässler auch immer schnell verstanden und vor allem in unruhigen Gruppen hat es wahre Wunder gewirkt. Ist halt etwas anstrengender für den Lehrer, das genau zu überwachen. -
@ hanuta: Also, ich finde auch, dass dem FSM viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird! Ich muss da gleich morgen mal unsere Reli-Kollegen zusammenstauchen! Seit 2000 Jahren immer das gleiche Zeug im Reli-Unterricht, die haben´s mit ihrem Lehrplan aber auch echt leicht. Und wir armen Deutschkollegen haben schon zig Schriftarten, Rechtschreibreformen etc. umsetzen müssen. Da könnte der Reli-Fachbereich aber auch mal nachziehen und etwas modernisieren.
@ Neuprimar: Das ist wahrscheinlich eine Verschwörung, die Beamten bewusst bestimmte Informationen vorenthält. Sonst wären wir ja keine so guten Staatsdiener mehr. Das bekommen die anderen Berufsgruppen wahrscheinlich im Rahmen ihres heimlichen Lehrplans an den Berufsschulen vermittelt. Deswegen dürfen die auch streiken, und sich dann gegen die Alienherrschaft oder was auch immer zur Wehr setzen.
Aber irgendwer muss ja noch den Flughafen etc. am Laufen halten, wenn die Ufos landen - und dafür sind wir Beamte doch ideal.
Und die kleinen Alien-Kinder haben sicher auch Anspruch auf inklusive Beschulung in einer Regelklasse. Natürlich müssen dann erstmal passende Sprachkurse geschaffen werden, das wird etwas knifflig am Anfang. Und ich bin auch nicht sicher, ob unser Schulgebäude aktuell überhaupt Alien-gerecht ausgebaut ist. Da muss man mal schauen, ob die Kleinen Tentakeln oder so was haben, wegen unserer vielen Treppen. Ich stell mir auch die Toiletten-Situation nicht ganz einfach vor. Aber da ist ja zum Glück der Schulträger verantwortlich für.
Und womit halten sie die Stifte? Haben sie mehr Augen und können leichter abspicken? Wie kriege ich die in einem Berufspraktikum unter?
Fragen über Fragen - aber ich sehe schon, wir werden uns dem Thema wohl demnächst stellen müssen.
Vielleicht ist der Thread-Eröffner ja sogar selbst schon ein Alien und möchte uns auf dem Weg unterwandern...sie lauern überall...hilfe... -
Ich finde, ihr habt alle durchaus Recht mit euren Argumenten. Eine so wichtige Entscheidung wie die Berufswahl will wohlüberlegt sein. Aber irgendwie hab ich gerade das Gefühl, dass man es dem armen Kerl gerade ausreden will, Lehrer zu werden.
Lieber Jan, wenn du wirklich Lehrer werden willst (und nach reiflicher Überlegung dabei bleiben möchtest), dann mach es. Es gibt im Land genug Lehrer, die eine wesentlich schlechtere Grundeinstellung mitbringen als du.
Der Lehrberuf hat seine Schattenseiten, ganz klar. Welcher Beruf hat die nicht?! Aber ich finde, es ist einer der wenigen Berufe, bei dem man so viel und so direkt etwas bewegen kann. Wie du gesagt hast, es werden wichtige Grundsteine gelegt. Eine Arbeit mit Menschen kann sehr erfüllend sein, man sieht darin vielleicht eher einen Sinn als z.B. Autos zu verkaufen.Klar, Schule bietet nicht die Karrieremöglichkeiten wie die freie Wirtschaft. Aber dort schafft es auch nicht JEDER ins hohe Management. Außerdem gibt es auch im Bildungssektor durchaus Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung.
Und was die Geisteswissenschaften betrifft - stimmt, der Markt ist überlaufen. Aber wenn dein Herz dran hängt und du dafür "brennst", dann kannst du es auch damit schaffen. Liebe zum Fach ist eine wahnsinnig wichtige Voraussetzung, um ein gute Lehrer zu sein, finde ich. Ich habe Deutsch studiert, obwohl damals auch alle gesagt haben, das sei Wahnsinn. Aber ich liebe mein Fach und ich kann es (hoffe ich) deshalb auch gut vermitteln. Ich hätte NIEMALS ein guter Physik- oder Chemielehrer sein können, weil mir da selbst der Zugang fehlt.Sieh die ganzen Beiträge hier einfach als persönliche Entscheidungshilfe und Anregungen. Schau dann für dich, was dich am meisten anspricht.
-
Pures Glück!
Nein, im Ernst, ich denke, da unterschätzt du die linguistischen und didaktischen Fähigkeiten unserer Vorfahren doch etwas. Ich habe gerade das faszinierende Buch "Lesen - Die größte Erfindung der Menschheit und was dabei in unseren Köpfen passiert" von Stanislas Dehaene gelesen. Dort schildert er sehr genau und auf beeindruckende Weise, welche Leistungen Völker wie die Sumerer, Ägypter und Griechen bei der Erfindung und Entwicklung der Schriftsprache erbracht haben. Da müssen wir erstmal hinkommen.
off-Topic: Das Buch kann ich übrigens nur empfehlen, ebenso das Buch "Das lesende Gehirn" von Maryanne Wolf. Es geht zwar primär ums Lesen und nicht um die Grundschrift, aber Lesen und Schrift bedingen sich ja gegenseitig.
-
Vielleicht fehlt mir da nun ein Teil der Diskussion, aber wo genau liegt dann die Festlegung, dass es eine Schreibschrift sei muss? Viele Schüler können leserlicher und zügiger Druckschrift als Schreibschrift schreiben.
Ich spreche jetzt nur für Baden-Württemberg (wow, wie das klingt...).
Bei uns legt das ganz klar der noch gültige Bildungsplan fest. Die Kinder müssen nach der Druckschrift eine verbundene (Schreib-)Schrift erlernen.
Im neuen Bildungsplan, der schon als Erprobungsfassung vorliegt, wird dies Gott sei Dank relativiert (..von der Druckschrift wird zur Handschrift übergeleitet...) und ebnet damit den Weg der Grundschrift.Ist es nicht so, dass die Lehrerinnen und Lehrer an der Grundschule schauen, wem man das Erlernen einer verbundenen Schrift nach der Druckschrift noch "zutraut"? Ist doch evtl. auch schlauer - auch wenn ich viele Druckschriften ziemlich hässlich finde, habe ich aber lieber eine eher hässliche Schrift und dafür möglichst richtig, als zwar ein schönes Schriftbild, aber dafür eine kreative Rechtschreibung.
Ich könnte mir nur vorstellen, dass diejenigen, die keine Art der verbundenen Schrift lernen, auch auf Dauer langsamer bleiben oder eher 'verkrampfen' beim Schreiben - ich merke bei mir, dass ich in "Druckschrift" länger brauche zum Schreiben.Der Grundgedanke hinter der Grundschrift ist unter anderem, dass die Kinder alle als Basis zunächst die Druckschrift erlernen (allerdings schon mit Häkchen an manchen Buchstaben wie z.B. u oder n, um spätere Verbindungen anzubahnen). Danach werden den Kindern mögliche (und bei den meisten Erwachsenen-Schriften geläufige) Verbindungen angeboten, sprich den Kindern vorgestellt und gemeinsam ausprobiert. Das machen alle Kinder.
Dann entscheidet das jeweilige Kind gemeinsam mit seiner Lehrkraft (später auch in Schriftgesprächen mit Mitschülern), ob es eine bestimmte Verbindung (z.B. en, ie...) beibehalten wird oder ob es das besser sein lässt. Dies kann und soll individuell unterschiedlich sein.
Die Kriterien sind dabei z.B.: Kannst du mit der Verbindung schneller schreiben als ohne, ist deine Hand locker oder verkrampft, wird das Wort dabei besser oder schlechter lesbar für dich und andere...Das ist ein andauernder und individueller Prozess, der sowohl von Kind als auch Lehrkraft eine deutlich intensivere Auseinandersetzung mit dem Schrifterwerb fordert, als das reine Erlernen der Schreibschrift.
Das Problem des Tempos oder des Verkrampfens, das du ansprichst, hat man dann gar nicht mehr. Denn die Kinder, die weiterhin eher Druckschrift statt verbundener Schrift schreiben, tun dies ja dann gerade deshalb, WEIL sie damit entspannter und schneller schreiben als mit verbundener Schrift.
Wie bereits gesagt: Der Grundgedanke ist, die Kinder zu der für sie individuell besten und effizientesten Handschrift zu führen. Wie diese dann aussieht, ob sie eher mehr oder weniger verbunden ist, hängt vom jeweiligen Kind und seinen Möglichkeiten ab.
-
"sondern vertiefen ihre Kompetenzen im Umgang mit Schrift dahingehend, dass sie selbst ausprobieren, an welcher Stelle ihnen Verbindungen leichter fallen als drucken. "
ja, leichter fallen, DAS ist das Wichtigste.
Es fällt auch leichter, Worte irgendwie zu schreiben statt auf richtige Rechtschreibung zu achten.
...
Die Anstrengungsbereitschaft liegt bei Null.Was mich nicht verwundert, wenn es in der Grundschulpädagogik normal ist dafür zu sorgen, dass die Kinder möglichst große Erfolgserlebnisse bei minimalem Einsatz haben.
Ich glaube, du hast mich hier missverstanden oder meinen Beitrag nicht richtig gelesen. Es geht darum, den Kindern einen Weg zur persönliche Handschrift zu ebnen. Diese ist bei 99% der Erwachsenen individuell unterschiedlich. Die meisten Erwachsenen schreiben eine Mischung aus Druck- und Schreibschrift - eben genau die Variante, die ihnen am leichtesten fällt, am schnellsten geht und noch gut lesbar ist.
Deshalb regen wir die Kinder dazu an, auszuprobieren, wo ihnen die SCHREIBSCHRIFT mit Schwung und Verbindungen leichter fällt als die DRUCKSCHRIFT.Das hat nicht das Geringste mit Rechtschreibung oder Anstrengungsbereitschaft zu tun.
Solche verallgemeinernden Aussagen finde ich ehrlich gesagt in einer sachlichen Diskussion immer wieder schade, denn sie führen völlig am Thema vorbei und erwecken bei mir irgendwie den Eindruck, der Verfasser möchte einfach mal seinen Unmut loswerden ohne viel Ahnung vom Thema zu haben.
Werbung