Erstmal nochmal vielen, vielen Dank für eure ausführlichen Beiträge. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen :). In zwei Wochen habe ich nochmal ein Praktikum in einer Schule und ich bin, auch dank eurer Beiträge, ganz motiviert und freue mich sehr.
Trotzdem habe ich noch ein oder zwei Fragen, die ihr mir sicherlich beantworten könnt.
Ich bin ein ehrgeiziger Mensch, der Anerkennung bekommen will und möchte. Dafür würde ich auch hart arbeiten. Ich möchte Erfolg haben, auch damit ich Anerkennung durch andere bekomme.
Ich weiß aber, dass dies im Lehrerberuf eher weniger der Fall ist. Erfolg ist dort wahrscheinlich besonders guter Unterricht oder ein beliebter aber gleichzeitig kompetenter Lehrer zu sein. Im Endeffekt bekomme ich aber für meine Arbeit so erstmal wenig Anerkennung - sei es durch die Eltern oder durch Schüler, die zB. gar keine Lust auf Schule und Lernen haben.
Dieser Drang nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, verschwindet der mit dem Alter? Und: Bekommt man Anerkennung im Berufsalltag oder muss man sich kleine Erfolgsziele setzen (Schüler X verbessert sich deutlich im Fach Y) und freut sich dann darüber und sieht das als Bestärkung für seine Arbeit? Ich könnte mir (im Moment) vorstellen, dass mir diese eine Art der Anerkennung im Beruf fehlen könnte. Andererseits denke ich, dass ich vielleicht außerschulisch auch Möglichkeiten hätte, etwas zu bewegen, wo ich vielleicht diese entsprechende Bestätigung/Aufmerksamkeit/Anerkennung bekomme.
Ein Grund, warum ich mich für das Jurastudium interessiere, ist die Tatsache, dass ich dort (im Idealfall) sehr gute Karrieremöglichkeiten hätte und immer wieder die Möglichkeit, mir neue Ziele zu setzen und diese auch zu erreichen und immer wieder über mich hinauszuwachsen.
Im schlechtesten Fall (bei schlechten Examen) wäre ich dann eher Wald-und-Wiesen-Anwalt und das entspräche natürlich auch nicht meinen Vorstellungen...
Zweitens: Ich habe meine Fächer deswegen ausgewählt, weil sie mich begeistern. Sowohl als Schulfächer als auch im Studium.
Ich weiß aber aus meiner Schulzeit, dass es mehr als genug Schüler gibt, die sich für solche Fächer nicht begeistern. Ist es als Lehrer 'leicht' damit umzugehen, dass Schüler ggf. überhaupt keine Lust für ein Fach haben, dass einen selber so interessiert...? Freut man sich dann über die handvoll Schüler, die das ganze mit viel Spaß lernen wollen und wirklich Interesse haben...?
Und außerdem: Ich studiere Sozialwissenschaften und Germanistik ja auf einem recht hohen Niveau, zumindest werde ich ja große Teile davon so nie an der Schule weitergeben. Ist es frustrierend, dass man sich selber auf dem Gebiet so gut auskennt und das alles so vertieft hat, im Endeffekt aber nur einen Bruchteil davon weitergibt?
Und: Meine Schwester ist auf einer Gesamtschule, wo es neben dem normalen Unterricht unglaublich viele Möglichkeiten gibt. Die Schule organisiert regelmäßig Veranstaltungen von Schülern für Schüler, es gibt Wettbewerbe, AGs und Besuche von Museen, dem Landtag usw.
Ich hatte in meiner Schulzeit das Gefühl, dass sowas viel zu kurz kam und es da fast ausschließlich um das Lernen geht.
Mich würde es sehr reizen, mit den Schülern gemeinsam Dinge zu planen und ihre Begeisterung für Themen zu wecken, die nicht zwingend etwas mit dem Unterricht zu tun haben. Mir geht es eben nicht nur um Frontalunterricht und das Durchziehen meines Stoffes...
Gibt es diese Möglichkeiten in der Schule und schafft man es auch (zeitlich) sowas zu machen und zu organisieren?
Über ein Feedback würde ich mich sehr freuen :).
Liebe Grüße,
Mexx