Oooch, ich glaube schon, dass die Lehrer gerne erfahren, was die Eltern wissen und können. Nicht um es zu benoten, sondern um die Gesamtlage richtig einschätzen zu können. Um es also aus der häuslichen Leistung rauszurechen und in die Schulformempfehlung wieder einzurechen.
Töchterchen fragte mich übrigens, ob sie denn Eimer und Gläser in den Sachunterricht mitbringen sollte, obwohl schon genug vorhanden wäre - weil es dafür Noten gäbe. Da sie sich nicht in der Lage sah, diesen "groben Unfug" aufzuklären, bin ich mal mit hin. (Einmal kläre ich bei jeder Lehrerin gerne mit ihr ein lösbares Problemchen, das hat viele Vorteile.)
Okay, es gibt natürlich keine Noten für das Mitbringen von Eimern und Dosen sondern für "häusliche Suchaufträge". Gut, offenes Motivieren durch Noten ist vielleicht nicht ganz der Stand der Grundschulpädagogik, aber es muss nicht zwangsläufig ungerecht werden. Ein Kind, das Zuhause keine Zeitung hat, kann auch was zum Thema malen. Mein Töchterchen kann die Ingenieurszeitschrift ausschlachten. Damit hat sich für die Lehrerin auch die Frage nach meinem "Wissen und Können" beantwortet. Technisch-fachlich spielen wir nicht in derselben Liga.
Nur hat die Lehrerin dann noch erwähnt, dass es einen neuen Vorschrift gäbe, der ihr die Benotung solcher Sachen vorschreibe. Und ich glaube ja an keine schulische Vorschrift, die ich nicht selber gelesen habe. Ganz ohne Hass , ich hege die Grundvermutung, dass Lehrer schon mal bequemerweise eine "zielgerichtet verkürzte" Version an Eltern weitergeben - so sie denn die Vorschriftenlage überhaupt wirklich kennen.
- Martin