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Janejane schrieb am 25.04.2006 12:38:
Ermutigend und beruhigend die Tipps von Schattentheater und Flexi, dass es alles halb so wild ist.
Ich habe meinem Töchterchen immer den Eindruck(!) vermittelt, das Mathe halb so wild ist, und so kam es glücklicherweise auch.
Daraus würde ich aber nicht den Schluss ziehen, dass eine Matheschwäche halb so wild ist!
Vor dem Übergang auf ein Gymnasium schon gar nicht.
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Ich habe sie auch laut rechnen lassen und da habe ich festgestellt, daß sie analog zu ihrer umgedrehten Zahlen-Schreibweise auch den Rechenvorgang z.B. bei der Subtraktion von rechts nach links macht.
Bei der schriftlichen Subtraktion ist das ja auch völlig korrekt, bei anderen Ansätzen ist es zumindest eine Möglichkeit. Welchen Weg hat sie denn gewählt?
Oder meinst Du, dass sie erst die Hunderter, dann die Einer und dann die Zehner subtrahiert, also analog ihrer Schreibreihenfolge vorgeht?
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540 - 350 ergibt dann bei ihr 290. 290 schreibt sie von links nach rechts,
Und? Wie hat sie nun gerechnet? Schriftlich?
Hat sie die Stellenwerte nicht verstanden?
Oder das Borgen/Entbündeln weggelassen?
Oder hat sie die Zehner einfach addiert statt zu subtrahieren?
Oder hat sie halbschriftlich bzw. im Kopf gerechnet?
Ein Weg wäre 540-300=240, 240 - 40 -10 = 190
Oder 350 + 150 + 40 = 540, 150 + 40 = 190
Gepaart mit einem Fehler beim Hochzählen(!) der Hunderter.
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aber 293 fängt sie mit 2 an, dann lässt sie etwas Platz und dann schreibt sie zuerst die 3 und danach die 9.
Das hat mein Töchterchen auch gemacht, manchmal macht sie das noch heute. Zumindest für ein mathestarkes Kind ist das kein Problem.
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Bei den Sachaufgaben,die sie gar nicht anrührt, ist es meist eine abschreckend hohe Zahl, wie 287 435 Schuhkarons werden bestellt.........
Reduziere ich dann die Zahl auf ihr Vorstellungsvermögen, klappt es.
Es könnte auch darauf hindeuten, dass sie zählend rechnet.
Zu 35 noch 20 dazu zu zählen ist bedeutend einfacher als zu 287435.
Vielleicht hat sie aber auch die Stellenwerte nicht wirklich verstanden.
Vielleicht ist ihr aber auch einfach die Zahl zu groß.
Vielleicht ist es aber auch etwas ganz anderes...
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So bin ich überhaupt erst darauf gekommen, daß für ein richtiges Ergebnis ihr die
Struktur fehlt.
Die Schlußfolgerung verstehe ich nicht. Was haben große Zahlen mit der Strukturierung von Textaufgaben zu tun?
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Zuhause habe ich sie unseren Sommerurlaub nach Griechenland ausrechnen lassen, Flüge, Kinderermässigung 1. Drittel auf den Erwachsenenpreis, App./Tag, angesparte Urlaubskasse, u.sw.
insgesamt 7 Schritte. Das hat sie wunderbar gemacht, da könnte ich sie glatt im Reisebüro arbeiten lassen.
Wenn sie das alleine strukturiert und gerechnet hat ist es sehr gut, aber auch sehr erstaunlich.
Wenn Du ihr alles kleinschrittig vorgegeben hast, dann hat es m.E. allenfalls motivatorischen Wert.
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Vielleicht weisst Du eine Möglichkeit, oder einen Trick, wie ich sie an die RECHTS
NACH LINKS Methode gewöhnen kann.
Du meinst bei der schriftlichen Addition bzw. Subtraktion?
Also z.B. 2001 - 1999 = 2 berechne ich nicht von rechts nach links, ich ergänze einfach im Kopf.
- Martin
P.S.: Ist doch interessant zu lesen, wie sich die Sichtweise einer Förderschullehrerin von meiner techniklastigen Sicht unterscheidet.