Wo ist das Problem? Und wer fragt überhaupt nach?
... das soll man gar nicht glauben, wo da Probleme gesehen werden und wer da in (in welcher Form!) nachfragt. Bei meiner letzten großen Studienfahrt forderten Elternteile detaillierte Informationen, wieviel Geld für was ausgegeben wird. Da ist ja erstmal nichts gegen zu haben. Es kam aber nicht nur einmal der Hinweis, dass das ein oder andere doch sicher günstiger zu bekommen sei. Ich war damals noch nicht schlagfertig genug... sonst hätte ich gesagt: "Wenn Sie das recherchieren möchten, nehme ich dann gerne das von Ihnen gefundene günstigere Angebot für Aktivität XY. Ich habe keine Zeit für ausführliche Preisvergleiche."
Stark war auch ein Vater, der mit dem Hinweis insistierte, er sehe sich als "kritischen Verbraucher"...
Die Rückzahlung der zu viel gezahlten Gelder war ein einziger Horror: Wir mussten auf die Erstattung einer Reiserücktrittsversicherung warten, das dauerte ewig. Vorher konnten wir aber keinen genauen Kassensturz machen. Während dieser Zeit "erkundigten" sich etliche Eltern gerne auch direkt über die Schulleitung, wo denn das Geld bliebe. Als ich dann den genauen Betrag pro Kopf hatte und schriftlich per Elternbrief um die Kontoverbindung zwecks Überweisung bat, kamen auf einmal kaum Rückmeldungen und ich musste den Leuten hinterherlaufen...
Würde ich so heute alles nicht mehr machen, da habe ich echt Lehrgeld gezahlt.
Beim Besuch eines Theaterstücks einer Kollegin hat neulich eine Schülermutter einen Kontrollanruf beim Theater gemacht, ob denn wirklich der günstigste Gruppentarif gewählt worden sei.
Will sagen: Sicher das besser über die SL ab. So wie sich da bei uns einige Eltern aufführen, ist im Zweifelsfall der Vorwurf der Veruntreuung nicht weit...
Echt schade, dass das Vertrauen in unsere Fähigkeit, so eine Fahrt ordentlich zu planen und durchzuführen, bei immer mehr Beteiligten offenbar nicht vorhanden ist. Für mich ist das ein Hauptgrund, Studienfahrten nur noch auf Anordnung hin zu machen. Der andere gewichtige Grund ist die um sich greifende Haltung bei Eltern, trotz vorher geleisteter Unterschrift die frühzeitige Heimreise ihrer Kinder zu verweigern, wenn diese massiv Mist gebaut haben. Wenn dann die SL nicht knallhart ist (und wir alle wissen, dass es Schulleitungen gibt, die sich nicht trauen, Eltern gegenüber auch mal wirklich robust aufzutreten), steht man wie der letzte Depp da...
Total schade, aber für mich ist das Thema Klassenfahrt/Studienfahrt innerhalb weniger Dienstjahre zu einem roten Tuch geworden. Vielleicht hatte ich eine Pechsträhne; in meinem Kollegium bin aber nicht der einzige, der den Kanal voll hat.
Schöne Grüße und ein noch schöneres Wochenende!
Brasstalavista