Beiträge von alter ego

    Danke an alle, die "irgendwie" versuchen, zu helfen. Ich weiß, dass ihr ein nicht bekanntes Problem nicht lösen könnt (und es es so brisant, dass das Internet nicht der richtige Ort dafür ist).
    Mir geht es ja auch nicht um die Lösung, sondern viel allgemeiner um das "wie gehe ich (persönlich) damit um". Denn: "Irgendwie" wird sich ein Problem schon bearbeiten lassen, selbst wenn "Experten" zunächst entsetzt zurückschrecken, wenn sie vom Problem hören. Insofern war meine Frage nach "Supervision" (die ich aus anderen Ländern kenne für Menschen, die im Bereich Psychologie arbeiten) - oder irgendeiner anderen Möglichkeit, die ihr kennt - das Hauptziel meiner Anfrage. Ist vielleicht nicht ganz deutlich geworden.
    Raket-O-Katz vermutet richtig, dass ich diese Dinge im Rahmen einer Funktion an der Schule erfahre, jedoch nicht als Vertauens- oder Beratungslehrer (der ja meist hier und da eine Fortbildung gemacht hat und somit wahrscheinlich besser auf den Job vorbereitet ist).
    Meike.'s Hinweis "Beratungsstellen beraten auch anonym und auch jemanden, der nicht selbst betroffen ist sondern mit drin hängt. " ist schon ganz hilfreich - man könnte sich dort evtl. Anregungen holen. (Denn den Schulpsychologen habe ich bisher nur ein einziges Mal "schemenhaft" wahrnehmen können (in Zusammenhang mit einem Missbrauchsfall). Ansonsten ist der viel zu überlastet, als dass er zeitnah zur Verfügung stünde.


    Nun gut, es war zumindest einen Versuch wert. Ich weiß, dass ich alles mache, was anscheinend möglich ist. Andere (ihr...) scheinen auch nichts weiter tun zu können als Probleme selbst zu lösen, auf Beratungsangebote zu verweisen und sich irgendwie "durchzuwurschteln". Weitere externe Angebote zur Beratung von Menschen in Beratungsfunktion scheint es für Lehrer wohl nicht zu geben.


    Bevor also irgendwer noch weiter zweifelt, ob ich ein "Fake" bin - und da es in diesem Thread keine neuen Erkenntnisse o.ä. gibt - könnte ja evtl. ein Mod sich entschließen, wie bei "unangemessenen" Postings üblich, ihn zu schließen und zu löschen.


    Danke noch mal an alle, die beigetragen haben.

    Bei einem Mord wäre wenigstens eine klare Gestzeslage - keine Schweigepflicht (zumindest nicht für mich als Lehrer/in) -> einschalten der Polizei - Ende der Geschichte.


    Ansonsten: No comment.


    Nochmals: Ich bin kein Troll, übertreibe nicht,
    weiß in den meisten Fällen, was zu tun ist, was man tun kann (- oder vermittle diesen Eindruck - und aufgrund dieser "Lebenspraxis" genieße ich ein gewisses "Ansehen", das immer wieder dazu führt, dass man mich um Rat bittet - in letzter Zeit eben mehrfach bei Fällen, die absolut nicht einfach gelagert sind - und bei denen sehr erfahrene, hinzugezogenen Personen reagieren mit "sehr betroffen" - und auch nicht sofort Lösungen parat haben.)

    Danke, Philou, für deine Antwort.
    Mein Problem (bzw. das Problem meiner Schüler / Kollegen) geht leider weiter als Alkoholismus (durch Eltern, Schüler oder Kollegen), Schläge, Missbrauch oder Scheidung.
    Wie heißt es so schön: Been there, done that.
    Da gibt es klar umrissene, spezialisierte Angebote, auf die man zurückgreifen kann und die gut (wenn auch nicht von heut auf morgen) funktionieren.


    Was tun mit, du formulierst es so schön, dem hier:

    Zitat

    ein existenzbedrohendes heißes Eisen


    Ich weiß wirklich nicht, was tun...


    (Warum sonst sollte ich mir ein "alter ego" für diese Forum zulegen, kein Geschlecht, Bundesland, Fächerkombi angeben - und nur für den Fall, dass ein Mod neugierig wird, dafür sorgen, dass ich mich mit einer anderen als der üblichen IP-Adresse und Browserkonfiguration einlogge?)

    Hallo,


    ich möchte mich heute mit einer etwas "kniffligen Frage" an euch wenden und hoffe - wieder einmal - auf euren reichhaltigen Erfahrungsschatz.


    Folgendes Problem:
    In der letzten Zeit ist es mehrfach vorgekommen, dass sich sowohl Schüler als auch Kollegen mit massiven schulischen und privaten Problemen an mich gewandt haben. (Dass manchmal die Grenze zwischen schulisch und privat sehr fließend sein kann, muss ich wahrscheinlich nicht erst betonen.)


    Ehrlich gesagt fühle ich mich aber völlig überfordert. Was macht man, wenn man eine emotional völlig aufgelöste Person am Telefon hat? Wie "verfolgt" man solche Dinge sinnvoll weiter?
    Das Problem ist, dass diese massiven Probleme im allgemeinem unter dem "Siegel der Verschwiegenheit", in einer Situation, in der man an eine Schweigepflicht gebunden ist (zumindest, wenn man seinen Job ernst nimmt), vorgebracht werden.


    Vielleicht ist es ja ganz hilfreich, dass ich im Allgemeinen emotional mindestens genauso begabt bin wie ein Holzklotz - so kann ich wenigstens, egal was los ist, einen gewissen emotionalen Abstand halten, egal wie aufwühlend / schockierend / etc. das ist, was mir dort anvertraut wird - und von dem jemand hofft, dass ich es schon irgendwie richten kann...


    Klar: Ein erster Schritt ist es, sich ein Einverständnis zu holen, dass man auf der Suche nach weiteren Informationen / Hilfe eine klar benannte Person mit einweihen darf. Aber was passiert bis dahin? Und: Reicht diese eine Person aus? Wahrscheinlich ist sie genauso hilflos wie ich. Wenn ich Glück habe, kann diese Person sehr anonym weitere Informationen einholen. (Und ohne Glück?)


    Es bleibt aber mein Grundproblem:
    Ich laufe mit einem Haufen "unangenehmer" Geheimnisse durch die Gegend, hoffe darauf, dass ich das allein bearbeiten kann oder ausgewählte Personen behilflich sein können. Und währenddessen geht "der normale Wahnsinn" in der Schule weiter. Man weiß, was im Hintergrund läuft, und wird eigentlich immer verschlossener, da man vieles nicht mitteilen kann / darf / sollte.


    Bei der Suche nach Lösungen / Hilfen sind mir eigentlich nur zwei (mehr oder weniger absurde) Möglichkeiten eingefallen:
    Supervision: Gibt es hier jemanden, der so etwas (für den schulischen Bereich) kennt und vielleicht sogar Erfahrung hat? Vor allem: Ist die Person, die die Supervision anbietet, ebenfalls an eine Schweigepflicht gebunden? Ist dies als Möglichkeit sinnvoll (ist es also etwas zum "Schutt abladen" und Input bekommen, um Schülern und / oder Kollegen behilflich zu sein)? Kann jemand vielleicht sogar konkret eine Empfehlung aussprechen?
    Fernstudium Seelsorge (ohne den kirchlichen Aspekt): Wie gesagt, ich war auf der Suche nach Möglichkeiten - egal wie absurd... Aber das, was ich zur Zeit regelmäßig leiste / leisten soll, geht schon in den Bereich "Seelsorge" (also nicht unbedingt psychologische Beratung, auch wenn dies ebenfalls mit hineinspielt). Insofern die Frage: Gibt es Fortbildungsmöglichkeiten, um aus dem oben erwähnten Holzklotz jemanden zu machen, der professionell mit solchen Situationen umgehen kann - inklusive eigener Verarbeitungsstrategien (denn irgendwie hänge ich an meinem nächtlichen Schlaf, und der ist zur Zeit - trotz Holzklotz - längst nicht immer gegeben...)


    Andere Vorschläge sind natürlich herzlich willkommen - ich möchte aber nochmal deutlich das Problem der Verschwiegenheit betonen (das so manche Lösung ausschließt).


    Ich würde mich freuen, wenn andere nicht ganz so hilflos wären wie ich...

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