Beiträge von Teachme

    So ich dachte ich schreibe nochmal wie es mir weiter ergangen ist. Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen, gerade auch diejenigen die vielleicht auch einmal in so einer Situation stecken und vor der Entscheidung stehen, weiter machen oder nicht. Ich habe letztendlich abgebrochen, schon vor einigen Monaten. Schön ist es nicht, plötzlich ohne Geld und Perspektive dazustehen und nicht zu wissen wie es weiter geht. Ich bin da immer mal wieder in meine tiefen Löcher gefallen. Letztendlich habe ich die Zusage vom Regierungspräsidium geschickt bekommen, dass ich meine Ausbildung fortsetzen daf, jedoch aufgrund des logistischen Aufwandes wird das erst im Februar oder Sommer nächsten Jahres sein. Die Zeit bekomme ich aber überbrückt. Das sehe ich als sehr positiv. Schlimmer jedoch, als sich neue Perspektiven zu schaffen, ist jedoch der Selbstzweifel. Jetzt, da ich nicht mehr diese negativen Gefühle habe und emotional distanziert bin, frage ich mich, ob es nicht doch meine Schuld gewesen ist und ich einfach nicht für den Lehrerberuf geeignet bin. Ich weiss, dass ich sehr nett und freundlich bin und eher Schwierigkeiten habe mich durchzusetzen. Auf der anderen Seite habe ich, glaube ich, während meiner Höllenzeit so viel gelernt und mich so sehr verbessert. Trotzdem ist es sehr schwer, wenn man keinerlei Unterstützung bekommt, in sehr schweren Klassen unterrichtet (das mit den schweren Klassen kommt nicht nur von mir) und viele Kollegen die Probleme nicht sehen wollen. Nebenher wurde am Ende offen über mich gelästert, das summiert sich dann einfach und man kann sich als Referendar ja nicht wirklich wehren. Im Seminar gelte ich immer noch als Lehrerin, die es ruhig noch einmal probieren sollte, trotz der Kritik die es am Ende hagelte, als ich so ausgebrannt war. Die einzige Person, die ich noch vollständig überzeugen muss bin ich. Ich würde zwar immer noch gerne Lehrerin sein, habe aber immer wieder Zweifel, ob ich das packe, wer weiß denn schließlich, wie die Situation beim nächsten mal aussieht und meiner eigenen Schwächen bin ich mir auch sehr bewusst, während ich nach dieser Zeit Schwierigkeiten habe, das Positive zu sehen. Ich glaube vielleicht, dass ist neben dem Behördenkram bei einem Abbruch das Schlimmste. Man hat so viel Negatives erlebt, dass es schwer ist, etwas Positives zu finden, etwas, dass man vielleicht auch gut gemacht hat.Schließlich bleibt im Nachgeschmack immer das Bewusstsein, dass man gescheitert ist. Und trotzdem bereue ich den Schritt nicht, da ich genau weiss, dass ich in meiner Schule keine Zukunft gehabt hätte.

    So, also hier kommen nochmal ein paar Neuigkeiten von mir, verbunden mit einigen Fragen, die mich gerade nicht ruhig werden lassen.


    Ich bin mittlerweile zum häufigsten Male krank geschieben, weil ich mittlerweile ausgebrannt bin und einfach nicht mehr kann. Ich schaffe es gerade einfach nicht! Wie gesat kann ich die Schule nicht wechseln und müsste in der Schule bleiben, bis Juli. Da aber diese Schule mit der allgemeinen Situation meine Situation herbeigeführt hat, natürlich auch kombiniert mit dem Druck der Prüfungen, kann ich gerade wirklich gar nicht mehr, bin einfach so fertig, weine unkontrolliert, habe das Gefühl nichts zu können, und bin nicht mehr handlungsfähig.


    Nun sieht es so aus, dass ich bald von einem Amtsarzt untersucht werde. Wenn der sagt ich bin gesund, muss ich wieder zurück in die Schule. Das führt mich zu Frage 1: Ich kann mir nicht vorstellen wieder zurück in diese Schule zu gehen, da ich bis zum Urteil der Amtsarzt bezüge bekommen würde, müsste ich sie falls ich im Anschluss an die Krankschriebung kündige, diese wieder zurückzahlen?


    Frage 2: Ich bin ja nun emotional krank. Falls der Amtsarzt dieses anerkennt, könnte dann mein Dienstherr mir kündigen, weil ich ungeeignet bin. Schließlich müsste der Amtsarzt mich ja wieder für gesund befinden und wie kann er das tun?


    Frage 3: Gibt es für den Amtsarzt eine Grund die Krankschreibung anzuerkennen, obwohl es ja keine offensichtliche Krankheit sondern nur ein Burn-Out ist?


    Frage 4: Wenn ich lange krank bin bekomme ich keine Bezüge, heißt das dann Hartz IV


    Frage 5: Es könnte sein, dass ich erst wieder im Februar in den Vorbereitungsdienst einsteigen kann, da die Bürokratie ja recht langsam läuft und es wahrscheinlich dauern wird bis ich wieder für gesund befunden werde (so die Information). D.h. wenn der Amtsarzt mih im Oktober wieder als gesund empfindet, kann ich auch erst im Februar starten. Wenn ich nun bis Februar nicht in den Schuldienst zurück kann, heißt das dann bis dahin Arbeitslosigkeit, auch wenn ich ab z.B. Oktober wieder gesund bin?



    ich weiß, dass sind viele Fragen. Ich bin nur wirklich gerade am verzweifeln, völlig ausgebrannt und würde einfach gerne eine Chance in einer anderen Schule bekommen und nicht gleich aufgeben. Die Chance bekomme ich aber nur, wenndie Krankschreibung anerkannt wird. Und ich weiß nicht, ob es das wird, ist ja schließlich psychosomatisch und ob ich damit jemals wieder in den Schuldienst kann. Ich bin gerade echt völlig fertig und würde mich über einige Antworten freuen.

    Hallo nochmal,


    ja, dass mit dem Zeitmanagement ist so eine Sache, Danke für die Tipps :-).
    Ich glaube auch das man einen guten Ausgleich für das Referendariat braucht und sich Freizeit gönnen muss, trotzdem gerät man manchmal in die "Stressmühle".


    Kurz wollte ich nochmal sagen, dass ich mit meinen Beiträgen gar nicht sagen möchte, dass das Ref. grundsätzlich nur schrecklich ist. Ich sehe es ja bei anderen, dass es auch viel besser verlaufen kann. Leider ist man aber Opfer der Rahmenbedingungen in denen man steckt und da kommt man nur schlecht raus. Wenn die Rahmenbedingungen einfach zu sehr gegen einen sind und man das Gefühl hat, mit dem, was man bekommen hat einfach sehr schlecht zu fahren, ist es schwer, da die nötige Ruhe zu behalten.
    Denn im Ref., der Ausbildungsphase, schon mehr alleine zu kämpfen als mit Unterstützung und das an Schulen, in denen die Bedingungen nicht einfach sind, saugt einem so schnell die Kraft aus, dass man sie sich kaum wiederholen kann. Gerade unter dem Arbeitsdruck unter dem man steht.
    Naja, bald ist es vorbei und ich hoffe ja immer noch, dass ich die Prüfungen schaffe und dann endlich fertig bin.
    Aber wie gesagt, das Ref. kann auch ganz anderes laufen, es hängt auch viel von verschiedenen Umständen ab.

    Vielen Dank für die vielen lieben Antworten. Ich schreibe erst jetzt, weil ich lange hin und her überlegen musste, was ich jetzt tue. In Baden-Württemberg kann man die Schule im eigenverantwortlichen Unterricht tatsächlich nicht wechseln. Man muss dort bleiben, wo man zugeteilt wurde, das heißt friss oder strib.
    Ich habe mich jetzt dazu entschieden, doch weiter zu machen, da ich mich schon als Lehrer sehe, auch wenn die Situation weiterhin schrecklich ist. Meine Klassen scheinen aber langsam den Dreh zu kriegen und verhalten sich besser, leider kann ich dem Frieden noch nicht so ganz trauen und warte immer auf die nächste Eskalation. Deshalb werde ich nun des öfteren kritisiert, dass ich so unsicher vor der Klasse stehe :rolleyes: . Naja, was will man dazu noch sagen. Unterstützung bekomme ich weiterhin mehr schlecht als recht und kämpfe mich von einem Tag zum nächsten. Durch meine Krankschreibung ballen sich die Besuche und Abgabetermine bedrohlich vor mir und ich hoffe trotzdem, dass ich es irgendwie packe, möglichst beim ersten Anlauf. und während sich alle anderen wegen der Noten stressen, kann ich nur mit den Schultern zucken und sagen, hauptsache durch, egal wie. Danach habe ich wenigstens den Härtetest bestanden und kann selbstsicher in die nächste Schule gehen.

    Danke, für eure Antworten. Es ist schön zu hören, dass es im Ref. auch anderen so ging wie mir jetzt. Ich war schon bei der Seminarleitung und weiß, dass ich die Schule nicht wechseln kann. Das heißt für mich, dass ich entweder die Situation durchstehen oder aufhören muss. Ich bewundere diejenigen die sich durchgebissen haben, aber ich glaube kaum das ich das schaffe bei der ganzen Perspektivlosigkeit die ich gerade verspüre. Ich habe leider nicht wirklich Unterstützung im Kollegium, wo der allgemeine Tenor heißt: "Wir haben keine Probleme an der Schule" und "ein Lehrer muss auch mit schwierigen Klassen auskommen". Und so friste ich mein Dasein ohne das Verbesserung in Aussicht ist. Ich habe schon überlegt, ob ich einige Jahr an einer Privatschule arbeiten sollte und dann vielleicht noch einmal ins Ref. starte, aber realistisch sehe ich es so, das ich kaum eine Chance sehe, mich nach dieser Hölle noch einmal für das Referendariat aufzuraffen. Zu schrecklich ist die Situation die ich gerade durchlebe. Aber so ganz ohne Referendariat Lehrer sein? Ich weiß nicht. Vielleicht hat ja noch jemand Ideen, was man außer dem Lehrersein noch mit einem Magister im bilingualen Lehren und Lernen machen kann.

    Hallo
    ich bin seit Sommer im eigentverantwortlichen Unterricht und weiß nicht mehr weiter. Ich habe in zwei meiner drei Klassen erhebliche Disziplinprobleme und kämpfe einen nicht enden wollenden Kampf. Der geht von Schlägereien, massiven Beschimpfungen von Mitschülern und dauerhaftem Schwätzen in der Grundschule bis zu Mobbingversuchen in der Hauptschule. Ich bin echt fertig mit den Nerven und kann nicht mehr. Alle anderen Lehrer kämpfen in den Klassen auch, aber denen geht es nicht so zu Herzen wie mir. Sie müssen ja auch keine Prüfung machen. Ich mit mittlerweile deprimiert, haben selten Hunger, schlafe schlecht, habe Bauschmerzen, wenn ich in die Schule muss. Das war nicht immer so. Ich war anfänglich noch richtig motiviert, aber jetzt ist es vorbei. Ich kann den Unterricht nur mit Brechen und Würgen und völlig demotiviert vorbereiten, weiss ich doch, dass er sowieso wieder zerissen wird oder ich nur die Hälfte schaffe. Von meiner Schule brauche ich keine Hilfe zu erwarten, die sind alle viel zu superprofessionell. Die Kritiken der Schulleitung sind vernichtend, auch wenn sie vor den Ferien noch so große Stücke auf mich gehalten hat. Besonders wird meine "minimale Präsens" vor der Klasse kritisiert, die durch den vielen Frust entstanden ist. Auch das Seminar kann mich aus dieser Lage nicht befreien.
    Nun stehr ich nur noch vor einem Loch und sehe keine Möglichkeit zur Verbesserung der Situation, auch weil ich keine Kraft mehr habe und über ständiges Krankschreiben kann ich sie auch nicht lösen. Deshalb würde ich das Ref. möglichst bald abbrechen, bevor ich völlig daran kaputt gehe. Bin nämlich eigentlich eine recht fröhliche Person und kenne mich so gar nicht. Meine Frage wäre, ob jemand weiß, was man mit einem 1. Staatsexamen machen kann. Ich habe außerdem einen Magister in bilingualem Lehren und Lernen.
    Ich wäre über Ideen sehr dankbar.

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