Beiträge von sally50

    Bei uns ist gar nichts kostenfrei. Wir müssen unterschreiben, dass wir auf das Geld verzichten, wenn der Erstattungsbetrag nicht ausreicht. Andernfalls werden Fahrten nicht genehmigt. Wir zahlen alles selbst, als meine Kinder noch klein waren und ich gezwungen war, sie mitzunehmen, habe ich sogar für drei bezahlt. Ein lächerlicher Betrag wird manchmal erstattet, der geht aber bei uns stets an begleitende Praktikanten oder LAAs. Selbstverständlich zahle ich auch die Busfahrten.

    Ich möchte während einer Projektwoche eine Sportschau mit den Kindern vorbereiten und beim anschließenden Schulfest präsentieren. Dabei sollen die einzelnen Beiträge Musikbegleitung haben.
    Weiß jemand, ob das genehmigungspflichtig ist und was ich sonst noch berücksichtigen muss?

    Mister X


    Ein Kind schreibt eine Ergebniszahl aus dem Einmaleins verdeckt an die Tafel. Die anderen melden sich, um Aufgaben mit der Lösung zu nennen. Das erste Kind darf die anderen aufrufen und das jeweilige Ergebnis links (zu klein) oder rechts (zu groß) neben das X an die Tafel schreiben. Wer die richtige Aufgabe trifft, ist als Nächster dran.
    Vorteil: Alle rechnen mit. Man kann vorher die Reihen bestimmen.
    Heidi

    Schule ohne Zensuren?


    Ich wundere mich darüber, wie viele Menschen Zensuren befürworten, obwohl die meisten mit Sicherheit oft negative Erfahrungen diesbezüglich gemacht haben. Vermutlich liegt es daran, dass im Grundschulalter erlernte Denkmuster bis ins Erwachsenenalter hinein prägend bleiben und deswegen Frontalunterricht und Zensuren in unserer Gesellschaft immer noch bevorzugt werden.


    In der Eingangsklasse gibt es Entwicklungsunterschiede von bis zu vier Jahren. Hier sitzen Kinder, die bereits lesen und schreiben können, neben Kindern, die noch nie einen Stift in der Hand hatten. Diese Bandbreite ändert sich im Laufe der Grundschulzeit nur unerheblich. Das Kind, das vor der Schule schon lesen konnte, lernt das richtige Schreiben eher als ein Kind, das noch keinen Buchstaben bei der Einschulung kennt. Es kann dann schon Rechtschreibregeln anwenden, wenn das andere noch lautgetreu schreibt. Beide entwickeln sich aber stetig weiter, jedes auf seinem individuellen Lernweg.


    Kann und darf ich solche Kinder miteinander vergleichen? Soll ich ein Kind dafür bestrafen, dass es nicht bei 20, sondern bei 0 begonnen hat? Vergleichende Zensuren sind völlig unsinnig, sie verletzen nur. Kinder wollen Zensuren, weil Erwachsene ihnen zu verstehen geben, dass Zensuren wichtig sind. Kinder wollen aber vor allem gute Noten. Es gibt viele Kinder, die weinen, weil sie keine Eins bekommen haben. Sie haben doch ihr Bestes gegeben. Die meisten Kinder wissen sehr genau, welche ihrer Mitschüler schönere Geschichten schreiben oder besser rechnen können als sie selbst. Sie wollen aber ebenso ihre eigene Leistung anerkannt wissen. Sie brauchen Lob und Anerkennung für ein erfolgreiches Weiterlernen. Welchen Sinn haben Zensuren dabei? Wenn man erkannt hat, dass Kinder, die so unterschiedlich sind, nicht gleichschrittig unterrichtet werden können, muss man auch so konsequent sein, auf vergleichende Noten zu verzichten.


    Zensuren dienen ausschließlich der Selektion. Sie haben überhaupt keine Aussagekraft, zeigen höchstens eine Tendenz auf. Da es keine einheitlichen Bewertungsstandards gibt, „kocht jeder Lehrer sein eigenes Süppchen“, allenfalls verständigen sich die Lehrer einer Jahrgangsstufe. Es kommt also auf die jeweilige Zusammensetzung der Klasse an, welche Bewertungsmaßstäbe angelegt werden. Eine Drei an einer Schule im sozialen Brennpunkt bedeutet etwas völlig anderes als eine Drei an einer Schule, die vorwiegend Kinder aus sozial besser gestellten Familien besuchen.


    Kinder im 1. und 2. Schuljahr lernen, weil sie neugierig sind und wissbegierig. Sie schreiben mit Begeisterung Geschichten, je nach Vermögen sehr umfangreich oder nur aus zwei bis drei Sätzen bestehen. Diese sind alle sehr individuell, anrührend, manchmal „zum Brüllen“ komisch. Diese Begeisterung lässt schnell nach, wenn es in Klasse 3 Zensuren gibt. Das gilt auch für alle anderen Bereiche. Die Kinder lernen nicht mehr aus Interesse, sondern nur noch für Noten. Falls es dann schlechte Noten gibt (wobei alle Zensuren außer Eins und Zwei schlecht sind), versiegt das Engagement.


    Eltern geben oft an, mit Zensuren die Leistung ihres Kindes besser einschätzen zu können als mit einer schriftlichen Beurteilung. Ist eine Drei aussagekräftiger als Folgendes: „X erzählt gern anschaulich und lebendig eigene Erlebnisse und stellt Sachverhalte zusammenhängend dar. Den anderen Kindern hört er meistens zu, wird aber manchmal ungeduldig und muss an die Gesprächsregeln erinnert werden. Er vermag seine Gedanken in Geschichten aufzuschreiben und hat einen angemessenen Wortschatz. Seine Geschichten sind aber häufig zu kurz, außerdem setzt er Schreibhilfen oft nicht um.“?


    Schaut man auf die PISA-Ergebnisse und ins benachbarte Ausland, zeigt sich eindeutig, dass Selektion und vergleichende Zensuren der falsche Weg sind. Bei uns sind ansatzweise richtige Tendenzen zu erkennen. In Klasse 1 und 2 sieht man die positiven Ergebnisse des Verzichts auf Zensuren, sowie die Vorteile eines individualisierten Unterrichts. Allerdings wird dieser positive Ansatz ab Klasse 3 wieder zunichte gemacht, wenn spätestens bei der ersten Klassenarbeit wieder Kinder miteinander verglichen werden, die man bis dahin auf ihren individuellen Lernwegen begleitet hat. Für mich steht fest, dass Zensuren -zumindest in den Grundschuljahren- überflüssig, ja kontraproduktiv für die Lernentwicklung sind.

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