Beiträge von Indigo1507
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Zitat von »Indigo1507«
Sudokus, Kreuzworträtsel oder kurz Arbeitsblätter die bei angedrohter Hinrichtung schweigend zu bearbeiten sind. Meine Kids malen auch gerne mal ein Bild während sie warten.Offen gesagt finde ich es ziemlich fahrlässig, wie hier mit der Lernzeit der Kinder umgegangen wird. Wieso sollten sie "warten" müssen? Es ist Aufgabe der Schule, bzw. der Lehrkraft, das so zu organisieren, dass der Unterricht normal weitergehen kann, wenn die reguläre Prüfungszeit zu Ende ist.
Ok, Scooby, da hst Du recht. Meine Formulierung ist mehr als irreführend. Hier die Klarstellung:
1. An "meiner" Schule wird darauf Wert gelegt, dass bei Klassenarbeiten Ruhe herrscht bis alle abgegeben haben. Ein Grund dafür ist, dass man sich sonst angreifbar mache wenn die "Langschreiber" sich aufgrund eines steigenden Lärmpegels am Ende schlechter konzentrieren können als die "Kurzschreiber". Dementsprechend wird von uns erwartet, dass wir diese Ruhe herstellen. Auf der anderen Seite ist es bei uns recht schwierig, Kinder mit Nachteilsausgleich woanders zu parken. Ergo müssen wir in der Regel alle Kinder in einem Raum behalten.
2. Wenn ich eine Doppelstunde habe und für die Nachschreiber in die zweite der beiden Stunden hininschreibe, gebe ich in der Regel Arbeitsblätter, sofern sie an dieser Stelle Sinn machen und selbsterklärend sind. Zu vielen meiner Themen habe ich Material, das diese Anforderungen erfüllt. Bei anderen Themen muss ich halt noch ein wenig basteln. Wenn ich keinen sinnvollen Stillarbeitsauftrag habe, dürfen die Kids auch was malen, ein Sudoku lösen o.Ä. Es sind ja i.d.R. nur 10 Minuten, das kann man dann mal verkraften. Wenn mich nach einer Einzelstunde ein Kollege ablöst, ist es seine Entscheidung, genauso wie ich umgekehrt mein DIng mache, wenn ich beispielsweise die Deutschkollegin ablöse und 10 Minuten meiner Stunde opfere. Ob ich an dieser Stelle fachspezifische Arbeitsblätter anbiete oder etwas ganz anderes, hängt einfach auch davon ab, ob es an dieser Stelle in meiner Reihe sinnvoll ist.
3. Meist schreibe ich meine Klassenarbeiten am Ende einer Unterrichtseinheit, so dass eigentlich für den Moment alles gelernt und geübt ist. Demnach ist es an der einen oder anderen Stelle schwer, ein sinnvolles Arbeitsblatt einzugeben. Kreuzworträtsel zu Vokabeln gehen immer, sind aber noch nicht für jedes Thema in jeder Klasse vorhanden.
4. Ich bemerke bei "meinen" Kids, dass sie nach einer Klassenarbeit erstmal recht platt sind. Ob ein didaktisch sinnvolles Arbeitsblatt dann für jeden auch mental Sinn macht, wage ich zu bezweifeln. Es gibt Schüler, die in dieser Situation einfach besser fahren, wenn sie sich mit etwas völlig anderem leise beschäftigen und nach Abgabe aller, einmal Durchlüften, kurz smalltalk halten und dem verspäteten Unterrichtsbeginn wieder "voll da" sind.
5. Ich biete demnach verschiedene Angebote an und berate vorher ein wenig. Aber es ist für mich ok wenn Schüler nach einer Englischarbeit erstmal kein Englisch sehen wollen. Doof, wenn sie eine Doppelstunde bei mir haben.
6. Meine Erfahrung ist, dass man zu unterrichtsaktuellen Themen problemlos ein Arbeitsblatt oder einen Stillarbeitsauftrag eingeben kann. Die Schüler sind im Thema zumindest soweit drin, dass sie keine inhaltlichen Nachfragen haben. Bei Wiederholungen zu Zeiten beispielsweise taucht doch immer mal wieder ein gewisser Grad an Unsicherheit auf "Herr Indigo, ist die Verneinung von went didn't go oder don't went?" Ich wollte doch aber vermeiden, dass die Schüler sprechen (siehe 1).
Das war dann die Langfassung meines obigen Beitrags. Ich hoffe, man spricht mich offiziell vom Vorwurf der fahrlässigen Verdummung von Schülern frei. -
Man wird auf jeden Fall in beiden Fächern ausgebildet und geprüft. Das steht - bestimmt auch außerhalb meines Bundeslandes Hessen - in Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen. Weiterhin wird man mit seiner Fächerkombi nach Bedarf angestellt. Ob man dann im Laufe seines Lehrerdaseins regelmäßig beide Fächer unterrichtet, steht auf einem anderen Blatt. Ich unterrichte zum Beispiel seit locker 4 Jahren fast nur Englisch und werde bevorzugt bei den wild Pubertierenden eingesetzt. Das ist aber absolut ok für mich, auch weil ich nicht ständig irgendwelche Räder neu erfinden muss, sondern mittlerweile auf einen recht ansehnlichen Pool an Arbeitsmaterialien zurückgreifen kann. Klar, die Korrekturen sind doof, aber da muss man halt durch. Es gibt keinen Beruf, der nicht auch irgendwelche Nachteile hat.
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Sudokus, Kreuzworträtsel oder kurz Arbeitsblätter die bei angedrohter Hinrichtung schweigend zu bearbeiten sind. Meine Kids malen auch gerne mal ein Bild während sie warten. Ein Weihnachtsbild einer Sechstklässlerin hängt über meinem Schreibtisch.
Ich bin bisher meist ganz gut damit gefahren, der Klasse vor der Klassenarbeit (also in einer vorangegangenen Stunde) zu erklären, wie sie sich zu verhalten haben wenn sie fertig sind. Mit einer entsprechenden Begründung sehen die das auch ein und verhalten sich normalerweise auch ruhig wenn man ihnen Material zur stillen Beschäftigung anbietet. -
Erstmal: GAAAAAANZ RUHIG!!
Dann: versuche, die Provokationen an Dir abperlen zu lassen. Das Verhalten dieser Schüler ist völlig daneben, aber es ist eben IHR Verhalten, Deines ist - so mutmaße ich mal - in Ordnung. Dementsprechend bist Du im Lehrerberuf nicht falsch. Nimm das Angebot Deines Schulleiters dankend an und rufe ihn an, dass der größte Störenfried abgeholt wird. Das setzt auch ein Zeichen den anderen gegenüber.
Sieh es auch mal von der Perspektive, dass die Tage gezählt sind, in denen Du Dich mit ausgerechnet diesen Schülern rumschlagen musst. Zähle die Tage und freue Dich über jeden Tag, den Du hinter Dich gebracht hast. Das hilft Dir vielleicht auch, die A****backen zusammenzukneifen. Zur Not bist Du halt mal eine Woche krank, aber ich fände es für Dein Selbstbewusstsein tausendmal besser wenn Du mit der nötigen emotionalen Distanz anwesend wärst und Dein Ding machst (strukturierten Unterricht mit den entsprechend klaren aber ruhig vorgetragenen Ansagen an die Störer und dem konsequenten Anwenden von angedrohten Maßnahmen). Wichtig: bilde einen Gegenpol: je emotionaler die Kids in einem Konflikt werden, desto ruhiger musst Du sein, je respektloser und aggressiver sie sich benehmen, desto sachlicher musst Du wirken. JE abgedrehrer die Kids sich verhalten, desto klarer muss Deine Ansage und Deine Körpersprache sein.Spiele eine Rolle, dieses Klassenzimmer ist Deine Bühne: Du spielst den Profi, der seine wild pubertierenden und verhaltenskreativen Kampfzwerge einnordet, ohne Angst aber auch ohne persönlichen Groll. Deine Empfindungen bleiben hinter der Maske, die Du dann trägst.
Da schreibst: "Ich zweifele, ob es danach besser wird". Warum? Hast Du nur Zweifel an Dir, weil Du in dieser speziellen Klasse kein Bein auf den Boden bekommst oder unterstellst Du Dir grundsätzliche pädagogische oder didaktische Schwächen? -
Aktenklammer: wie fest ist relativ einfach erklärt: SEHR FEST, gebrochene Rippen sind bei einer Reanimation Peanuts im Vergleich zu einem Leben, das gerettet wird. Wichtig ist, dass man einen recht schnellen Rhythmus beim Pumpen hat. Man singe das Lied von Bob der Baumeister "Jo, wir schaffen das..." in Gedanken mit, dann ist man bei halben Noten ungefähr im Tempo. Auch der richtige Punkt will getroffen werden. Ist man zu weit oben, nützt es nichts, zu weit unten macht man knack und trifft auch nicht richtig. Das ist viel wichtiger als die Frage, wie fest.
Ich finde es wichtig, dass möglichst viele Leute an einer Schule so etwas können. Neben den offensichtlichen Gründen spielt - aus eigener Erfahrung - noch etwas anderes eine Rolle: es ist sch***-anstrengend, man wird schwächer und dann ist es einfach gut, wenn ein anderer übernehmen kann. Man vergesse nicht, dass ein Rettungswagen unter normalen bis zu 12 Minuten brauchen darf (zumindest ist das bei uns so wurde mir mal erzählt). Ich habe es ausprobieren müssen als ich einen Verwandten leblos vorgefunden habe, es ist absolut KEIN SPASS! Ich war vorher weder physisch noch psychisch je in einer solchen Situation. Je länger es dauert, desto mehr fühlt man seine eigenen Kräfte schwinden und hat das Gefühl, man würde schon eine halbe Stunde oder mehr pumpen. Mein ohnehin angeknackster Halswirbel hat ein halbes Jahr gebraucht, um wieder halbwegs im Lot zu sein (Schmerzmittel, Physio usw.). Das wäre wahrscheinlich durch mehr Routine und eine bessere Technik auch vermeidbar gewesen. -
Finde ich nicht. Egal was hier gelaufen ist, lasst C.B. ihre Chancen...
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Ach Gott, das bringt doch alles nix. Lasst uns hier zumachen, da bewegt sich doch nichts mehr. C.B. wird ihr Ding machen, ich meines, Nele muss wegen übermäßigen Kopfschüttelns zum Orthopäden. Die Welt wird den Fortgang dieser Diskussion nicht vermissen, ich auch nicht.
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Tirocinante: vielleicht wäre dieser Gesichtspunkt der Ergebnissicherung ja mal einer Diskussion im Fachseminar würdig, gerade unter dem Gesichtspunkt, dass viele Refs die Kompetenzen vermischen. Ich habe keine Ahnung wie Dein FL tickt, aber eigentlich gehört die Diskussion, die wir hier führen, ins Fachseminar. Leider - dessen bin ich mir bewusst - sehen viel FL das anders, vor allem dass Themenvorschläge aus den Reihen der Refs kommen wird mitunter nicht so gerne gesehen.
Wenn Ihr das wirklich besprecht, gib doch bitte mal Laut, wie es gehen soll. Ich finde das Vorgehen ehrlich gesagt ein wenig *hust* speziell. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Schüler einen Lern- bzw. neudeutsch Kompetenzzuwachs haben, wenn sie sich eine Stunde lang austauschen und jede Ergebnissicherung die Gefahr der Kompetenzvermischung birgt. Aber ich bin neugierig und offen.
Meine Güte, bin ich froh, dass ich das hinter mir habe. Mein Beileid! -
Ich glaube nicht, dass man so auf einen männlichen Lehrer ü 50 losgegangen wäre mit einer wahren LUST daran, ihm aufzuzählen, dass er überhaupt GAR KEINE und ABSOLUT GAR KEINE CHANCE hat, an der Uni irgendwie zu ankern (und sei es nur mit einem befristeten Lehrauftrag) - mit Häme sondersgleichen und persönlichen Angriffen, die in der Tat einen frauenfeindlichen Touch haben,
Das ist aber genau, was ich gemeint habe. Ich habe eben einige der Posts nochmal gelesen und als Außenstehender sehe ich das nicht. Ich sehe keine Lust, Dir abzuraten weil Du eine Frau bist (das ist ja Deine Sichtweise), ich sehe in vielen Beiträgen eher so eine unterschwellige Besorgnis, dass Du Dich verrennst und dass Du unglücklich bist weil Du nie zufrieden sein kannst. Ich glaube, Du interpretierst da aufgrund Deiner Sozialisation Sachen rein, die gar nicht da sind.Ach, noch etwas zu deinem "väterlichen" Ton. Es könnte nicht schaden, wenn du auch selbst mal überlegst, wie du wirklich eingestellt bist. In sachen Mann und Frau und so. Könnte ja sein, dass auch du noch was dazu lernen kannst. Oder ist das völlig ausgeschlossen ?
Gleiches Spiel, andere Akteure. Ich wollte nie väterlich sein, sondern nur sachlich beraten. Ich habe mit meinem Ton versucht, ein bisschen deeskalierend zu wirken, mehr nicht. Wenn es den Anschein hatte, dass ich Dich patronisieren wollte, tut mir das natürlich Leid. Ich hätte übrigens genauso an einen Mann geschrieben.
Whatever, ich glaube wirklich, dass Deine Wahrnehmung in Bezug auf Diskriminierung von Frauen zu sensibel ist und dass Du deswegen zu schnell scharf schießt. Trotzdem denke ich mit ein bisschen Abstand nochmal über Deine Worte zu meinem Post nach.
Edit: wir hatten das Thema eben beim Mittagessen. Weder wurden von meiner Frau und meiner erwachsenen Tochter in meinen Posts und im realen Leben irgendwelche Spuren von Diskriminierung entdeckt, noch können sie nachvollziehen, woher Du dies ableitest. Ebensowenig konnten sie nachvollziehen, woher Du das "Väterliche" in meinem Beitrag nimmst. Meine Frau denkt, dass Du vor lauter Geisterfahrern gar nicht merkst, dass die Schilder falschrum stehen. -
Ich glaube, ich verstehe langsam, warum C.B. so reagiert. Am deutlichsten sieht man das an der Reaktion auf die mannigfaltig vorhandenen Aussagen, dass Frauen über 50 keine Chance haben, zu wirtschaftlich guten Bedingungen an die Uni zu wechseln. Die Kollegen stellten insofern die Realität dar, als dass man all over the country mit zunehmendem Lebensalter immer größere Schwierigkeiten beim Job- und vor allem Branchenwechsel hat und dass Frauen es dabei noch ein wenig schwerer als Männer haben. Diese Aussage ist - leider wie ich finde - empirisch belegbar und somit keine Meinungsäußerung. Es wurde also dargestellt, welche Chancen man für ihren Wechsel sieht. C.B. regte sich darüber auf, weil sie dachte, es sei Fossis, Neles und Marlboro Manns Meinung ("Du hast als Frau keine Chance und das ist auch gut so" oder so ähnlich muss da wohl das Kopfkino gewesen sein). Die Reaktion kennen wir. Nachdem sich das Ganze hochgeschaukelt hatte, ging es um die Angemessenheit der Posts auf beiden Seiten, aber nie darum, ob Frauen oder alllgemein Menschen ab 50 wertvoller oder wertloser für was auch immer sind. Themen waren chancenverbessernde bzw. -verschlechternde Qualifikationen C.B.s oder es ging darum, sich von dem Vorwurf der Frauenfeidlichkeit zu distanzieren und auf den persönlichen Angriff C.B.s zu antworten, weil sie halt ordentlich ausgeteilt hat.
Ich halte es weiterhin für logisch, dass man in dem Moment, indem man erfährt, dass C.B. Ü50 (wichtig in diesem Zusammenhang) und weiblich (nicht zentral wichtig) diese Gegebenheiten auch in seine Beratung einarbeitet. Immerhin stehen die Chancen eines oder einer Dreißigjährigen ja deutlich besser als bei C.B.
All diese Umstände beschreiben die Gesellschaft und die ökonomische Struktur, aber nicht die Einstellung der Foristen gegenüber Frauen und Leuten, die dem Ruhestand näher stehen als der Ausbildung. Insofern war C.B.s Reaktion stark überzogen.
Liebe C.B.,
in anderen Deiner Threads und in Deinen Posts hier sieht man o.g. Verhaltensweise sehr deutlich. Bitte lerne zu differenzieren zwischen dem Überbringer der Nachricht und der Nachricht selbst. Deine Chancen an der Uni sind nicht besonders gut, aber dafür können WIR nichts. Nur weil Du wenig Chancen für einen lukrativen Wechsel an die Uni hast, bedeutet das noch nicht, dass WIR das gut und sinnvoll finden und schon gar nicht, dass wir das gut finden, weil Du eine Frau bist, die aufgrund ihres Geschlechts von diesem Arbeitsmarkt ferngehalten gehört. So ein Blödsinn! Es gibt gesellschaftliche Gegebenheiten (s.o.) auf der einen Seite und jede Menge Neuorientierungen auf Deiner Seite, die Dir bei der Qualifikation für eine wissenschaftliche Tätigkeit einen ordentlichen Malus bescheren. Das wollte man Dir sagen. Statt Dich über die Nachricht zu ärgern, ärgerst Du Dich über den Überbringer der Nachricht und unterstellst ihm Missgunst und Häme. Ach ja und Tendenzen zur Diskriminierung.
Auch Dein Herumreiten auf Beziehungen zur Emma sind letztendlich auch nur ein Ausdruck der empfundenen Hilflosigkeit gegenüber gesellschaftlichen Sachzwängen, die Dir hier vor Augen geführt werden. Einige der Aussagen der anderen gingen nicht gegen Frauen sondern gegen Dich, weil Du von Deiner Seite aus auf zunächst nicht nachvollziehbare Weise mit der verbalen Keule auf Leute draufgeschlagen hast, die noch komplett im Beratungsmodus waren und Dir abgeraten haben, weil sie Deine Chancen schlecht einschätzen und vielleicht deswegen Dich auch ein Stück weit vor Deiner eigenen Unruhe schützen wollten. Dies ist aber geschlechterunabhängig. Sie hätten, um Deinen Test anzuwenden, genau das Gleiche zu einem Mann gesagt. Dementsprechend haben einige Foristen auch - berechtigt oder nicht - Deine persönliche Eignung in Frage gestellt und nicht die Eignung von Frauen Ü50 allgemein. Daran ist nichts Frauenfeindliches zu sehen.
Das "Küchengespräch", das Du zitierst, würde ich in diesem Zusammenhang auch nicht zu hoch hängen. Letztendlich werden die besten Gespräche auf einer Party von Männlein und Weiblein in der Küche geführt (bevorzugt mit einem Glas Rotwein in der Hand...).
In diesem Sinne, komm wieder runter. Wir sind nciht so böse wie Du glaubst, aber wir wehren uns wenn man uns Dinge unterstellt, die so gar nicht stimmen. Und mach Deine Diss fertig, anstatt Dich in sinnfreien projektionsgesteuerten Scharmützeln zu verlieren.
Herzlichste Grüße
Indigo -
Wenn für die eigentliche Kompetenzförderung schreiben benötigt wird und Schreiben als Kompetenz schon bedeutet, dass Ergebnisse in ein Heft übertragen werden oder Notizen zu Rollenspielen angefertigt werden, damit man im Plenum eine Rückmeldung geben kann, dann musst Du das halt entsprechend begründen und natürlich auch darauf achten, dass Du Arbeitsaufträge mit Stift so weit entschlackst, dass die Kompetenz Schreiben keine Eigendynamik entwickelt. Auch das Lesen einer Instruktion oder einer Textstelle zu einem Thema (für eine Pro-/Con-Debatte o.Ä.) muss eben genauso begründet werden. Die Schüler müssen doch ÜBER EINEN INHALT sprechen. Ansonsten wäre ein dreißigmal gesprochenes "My name is Peter." mit englischem Akzent doch schon die Erfüllung des komptenzorientierten Lernzieles. Wir sprechen beim Schaffen eines Sprechanlasses in einer Fremdsprache doch auch von der Anwendung von Fachvokabular und -wissen, von grammatischen Strukturen und von Idiomen. Die Förderung der oralen Ausdruckskompetenz kann doch nicht im inhaltsleeren Raum stattfinden. Klafki kann doch nicht von einer Lehrergeneration zur anderen auf einmal Unrecht haben, nur weil man - berechtigt oder nicht - zu der Überzeugung gekommen ist, sich auf einen Kompetenzbereich pro Unterrichtsstunde zu beschränken.
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Toller Beitrag, unter uns!
Ich habe mit Kompetenzorientierung erst nach dem Referendariat zu tun gehabt und habe die Aufregung eigentlich nie verstanden. Mir wurde beigebracht, Lernziele zu entwickeln und eine Unterrichtsstunde stringent zu planen (nicht, dass das in der Durchführung immer klappen würde, aber immerhin). Diese Lernziele haben eigentlich immer recht zuverlässig verhindert, dass ich tausende von Medien, Sozialformen und was weiß ich wild durcheinandergerührt habe. Dementsprechend wurden dann auch keine vier Kompetenzen explizit gefördert, wenn man schreiben, sprechen, hören und lesen zum Maßstab nimmt, sondern eine bzw. maximal zwei. Andere Kompetenzen waren vielleicht notwendig, damit man eben diesen Arbeitsauftrag bearbeiten kann, aber sie waren dem eigentlichen Lernziel eben untergeordnet.
Wenn ich als Lernziel definiert habe "Die Schüler sollen den Inhalt der Kurzgeschichte verstehen", dann ist die angesprochene Kompetenz Lesefähigkeit, wenn ich herausfinden will, ob das geklappt hat, dann müssen sie sprechen oder schreiben. Früher hieß das dann "und ihn in Form einer Mindmap/eines Kurzvortrags/eines Tanzes/whatever wiedergeben". Heute triggere ich eine weitere Kompetenz, mit dem Erfolg, dass Referendare sich fragen, ob sie das dürfen ohne am Fahnenmast aufgehängt zu werden. Klar.dürft Ihr! Ich kann ja wohl kaum den Kopf aufschneiden um zu gucken, was drin ist. Dementsprechend kommt es mir vor, als würde Raider jetzt einfach mal für ein paar Jahre Twix heißen. -
Bedeutet Kompetenzorientierung für einen Referendar tatsächtlich, dass er keinen Text im Unterricht lesen darf und keine Ergebnissicherung an der Tafel durchführen darf, weil dann die Kompetenz "Sprechen" verwässert wird? Soll DAS guter Unterricht sein? Aber zuhören dürfen sich die Schüler schon gegenseitig, hoffe ich.
Ich habe das Konstrukt der Kompetenzorientierung eigentlich bisher immer so verstanden, dass man Schwerpunkte auf eine Kompetenz in einer Stunde setzt und alle anderen dabei dienende Funktion haben und nur begründet eingesetzt werden sollen. Bin ich da jetzt falsch? -
Ich denke, dass die Redakteurinnen von Emma deutlich differenzierter lesen können als C.B. Deswegen wird es wahrscheinlich ehe keinen Artikel geben....
Aktenklammer: natürlich ist es keine objektive Bedrohung, aber es ist als solche gemeint. Für mich ein absolutes NO GO! -
Wie wäre es, wenn wir C.B. einfach viel Glück auf ihrem weiteren Lebensweg wünschen und hier ein Miniaturneuschwanstein hinhängen? Ob die Drohung mit Emma (ich habe es genauso aufgefasst wie Meike) zu einer Sperrung von C.B.s Account berechtigt, mag ich nicht beurteilen. Wenn ich Admin oder Moderator wäre, würde es mich auf jeden Fall in den Fingern jucken, vor allem wenn Schüler als asozial, Kollegen als spießig und Männer ab einem gewissen Alter generell als frauenfeindlich betitelt werden.
Übrigens: wenn spießig bedeutet, dass ich glücklich in einem langfristigen Beschäftigungsverhältnis mit sicherem Einkommen und einer sinnvollen Tätigkeit mit netten Menschen bin und weiterhin bedeutet, dass ich für mich keinen Anlass zu einem Wechsel sehe, weil ich eben mit meinem beruflichen Dasein zufrieden bin, dann bin ich verdammt gerne spießig! Auch wenn man mir dann vielleicht unterstellt, dass ich zu doof oder ignorant bin um nach links und rechts zu gucken.... -
Naja, ganz so absurd ist Claudius' Statement nicht. Wir haben bei uns an der Schule schon Spielraum, wie lange wir für Korrekturen brauchen sollten. Das ist gut, dann kann ich den Kram auch mal in die Ecke schmeissen und mit meinen Jungs einen Nachmittag lang Farrad fahren gehen.
Und mal ehrlich: wer von Euch wird regelmäßig kontrolliert, ob er guten Unterricht macht? Ich wurde das letzte Mal 2011 besucht. Wenn man zumindest den Anschein erweckt, solide zu arbeiten, tendiert die Kontrolle gegen 0, zumindest bei uns. -
Möglichkeit 1, der Schüler/Student/Prüfling hat die Arbeit selbst geschrieben und von einem Muttersprachler korrigieren lassen. Keine Ahnung, wie man das nachweist. Vielleicht geht es über Nachfragen zu benutzten Fremd- oder Fachwörtern oder zu benutzten Formulierungen. Ob man daraus aber eine Art Beweis, der juristisch solide ist ableiten kann, weiß ich aber nicht.
Möglichkeit 2, der Prüfling hat relevante Teile der Arbeit aus dem Netz. Da kann man eventuell ein paar besonders schöne Sätze bei Google eingeben und gucken, was da so als Antwort kommt. -
Claudius, ich kann Dich ja verstehen. Du ärgerst Dich darüber, dass Du gute Leistung erbringst, aber keinen Vorteil gegenüber den Luschikollegen hast. Geht mir manchmal genauso. Aber eine Leistungsüberprüfung von Lehrern geht immer auf Kosten der Flexibilität in einem ohnehin schon recht starren System und auf Kosten des solide arbeitenden Mittelbaus (mehr Druck, mehr Angst, mehr Enge), selbst wenn man die Pappnasen mit dieser Maßnahme rauskriegt.
Und noch ein Gesichtspunkt: die Landesregierungen sind ja nicht doof. In dem Moment, indem sie nach einem wie auch immer gearteten Leistungskatalog bezahlen, werden sie sicherstellen, dass sie dabei einen Schnapp machen. Wer kriegt denn dann weniger? Vielleicht Du....
Eine Sache auf die ich gar keinen Bock habe ist, dass auf einmal irgendwelche Leute, die über mein zukünftiges Einkommen befinden wollen, unangekündigt in meinem Unterricht stehen. Ich habe nichts zu verbergen und bin meist gut vorbereitet, aber das brauche ich so nötig wie ein Loch im Kopf. -
Das Problem mit Vergleichsarbeiten ist doch, dass ein guter Lehrer in schwachen Lerngruppen wahrscheinlich schlechter abschneiden wird, als ein mittelmäßiger Lehrer in einer guten Lerngruppe. Dementsprechend kann man Vergleichsarbeiten nicht als Meßinstrument für die Leistung des Lehrers heranziehen. Es gibt einfach Aspekte bei der Messung der Lehrerleistung, die diese - meist zum Nachteil des Lehrers - verfälschen können.
Weiterhin mag ich zu bedenken geben, dass das Bisschen, was uns nach allen Standardisierungen und Zentralisierungen an Freiheiten bleibt, ein schützenswertes Gut ist. Wir haben genug Regeln, Vorschriften und genug Evaluation. Wir verwalten genug und werden gut genug verwaltet. Wir sollten man ein bisschen Vertrauen in unsere Kollegen haben, sollten einfach mal darauf bauen, dass ein Großteil von uns seinen Beruf gut ausüben möchte und dies in der Regel auch einigermaßen hinkriegt und dass jeder von uns an der einen oder anderen Stelle mal ins Klo greift, weil wir halt Menschen sind und mit Menschen nicht nur auf der kognitiven Ebene arbeiten.
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