Ja, seh ich auch so.
Beiträge von remo
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*gähn* Langsam wirds langweilig....
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@Silicium,
du hast dein Lebensthema gefunden, scheint so. Schön für dich, wenn dich das so befriedigt.
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Für den Bereich Grundschule fühle ich mich wirklich nicht kompetent; meine Schüler sind i.d.R. zwischen 16 und 20 Jahre alt, manche auch weit darüber. Aber ich bekomme die Folgen der familiären und schulischen Sozialisation natürlich genauso hautnah mit. Und da hat sich schon einiges geändert, mit den genannten Folgen.
Mehrere Jahre lange war ich 1x in der Woche zu einer Fördermaßnahme in verschiedenen Kindergärten eingesetzt und habe dort z.B. hautnah mitbekommen, dass sich die Kleinen in einer ständigen Unruhe und Hektik befinden, aus meiner Sicht hervorgerufen durch dieses offene Konzept, das in Kindergärten zunehmend gelebt wird, d.h. es gibt zwar Gruppen, aber alle Türen stehen ständig offen, jeder kann überall hin, jederzeit. Mag einigen Spaß machen; ich habe es aber immer wieder so erlebt, dass viele davon eher eingeschüchtert waren oder völlig überdreht-überfordert. Nicht nur die ganz Kleinen (die sowieso), sondern durchaus auch Vorschulkinder. Sitzkreise gibts offenbar kaum; ruhigere Spiele kennen sie nicht (keiner kannte z.B. sowas wie "Ringlein, Ringlein, du mußt wandern" - Konzentration, abwarten müssen, Spannung aushalten ......; ich habe das mal angeboten, sie waren total überrascht und (!) begeistert!)
Was mir auch auffiel: Für viele Eltern scheint es das Allerschlimmste zu sein, wenn das Kind mal äußert: "Mir ist langweilig!". Dann werden die Erzieher gefragt, was sie denn den ganzen Tag täten, und Eltern überschlagen sich darin, ihr Kind sofort wieder zu bespaßen, anstatt das Kind selbst kreativ werden zu lassen, damit es die unangenehme Situation meistert.
Will sagen: Keine äußere und damit auch keine innere Ruhe; keine Konzentration; kein Aushalten von unangenehmen/frustrierenden Situationen; kein Abwarten können in Gruppensituationen; keine Eigeninitiative und Verantwortung für sich selber.
Wenn ich lese, dass weder Kinder noch Eltern in der Grundschule wirklich Interesse daran zeigen, dass das Kind richtig schreibt, erkläre ich mir das ähnlich: Dafür braucht man Ruhe, Konzentration; man muß das "nervige" Geübe aushalten; als Eltern muß man das "nervige" Hausaufgabenmachen überwachen.
Ich erlebe im Sekundarbereich auch zunehmend in den letzten Jahren Rechtschreibkompetenzen, die mich manchmal fast schockieren. Aber das ist nur ein Teilbereich der Veränderungen im schulischen Verhalten. Offengestanden finde ich z.B. den allseits geforderten Methodenwahn (man verzeihe mir diesen Ausdruck, aber ich empfinde es manchmal so) manchmal eher absolut ungeeignet, um diese Verhaltensveränderungen aufzufangen. Sind dadurch die Jugendlichen wirklich selbständiger im Lernverhalten geworden? Diese Frage stelle ich mir immer öfter. Oder haben sie dadurch vielleicht noch verstärkt gelernt, dass ihnen alles, was ansonsten relativ frustrierend und unspannend ist, möglichst leicht dargebracht wird und schnelle, aber äußerst oberflächliche Ergebnisse offenbar reichen? Diese Einstellung haben sie nämlich zunehmend, wenn sie an unsere Schule kommen, und sind zumindest anfangs oft überrascht und auch überfordert von den Anforderungen.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Es gibt natürlich nicht DIE Schüler; ich denke sogar, dass es eher der kleinere Teil der Schüler ist, der wirklich Probleme hat (und macht); aber auch dieser kleine Teil beeinflußt das Unterrichtsgeschehen maßgeblich.
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Ja, DU und wir alle müssen unseren Weg finden, nicht "man". Ich weiß nicht, was genau du unter Softie-Lehrern verstehst oder was du mit deinen männlichen Tugenden meinst oder mit den ins Gewissen redenden Lehrerinnen; ich höre da viele Klischees heraus, das ist mir offen gestanden zu albern, darauf einzugehen. Du bist noch sehr jung und insofern gestehe ich dir gerne zu, mit solchen Klischees zu leben; sie werden hoffentlich vom Leben überholt.
Pädagogisches Denken hat nichts mit roten Karten oder sonstwas zu tun. Tut mir leid, aber da disqualifizierst du dich zum wiederholten Male - du hast nicht wirklich VERSTANDEN, um was es geht.
Und ja, niemand kann aus solchen Forenbeiträgen ein vollständiges Bild von einem Menschen bekommen; ich hoffe auch, dass das von dir dargestellte Bild deiner selbst nur fragmentarisch ist; ansonsten bliebe ich bei meinen Bedenken.
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Ich hielt Silicium anfangs für einen Troll. Wenn er aber - davon gehe ich jetzt aus - wirklich "echt" ist, mache ich mir schon Gedanken über seine künftigen Schüler.
Auch wenn er pädagogische und psychologische Konzepte rein analytisch-theoretisch versteht, heißt das noch nicht, dass er sie leben kann. Dazu gehört mehr als die Art von Intelligenz, die für ihn offenbar die allein zugängliche ist. Und diese Fähigkeit, wirklich pädagogisch zu denken und fühlen und die Bedeutung dieses Aspekts des Lehrerdaseins zu würdigen, kann ich nicht erkennen.
Der Erziehungsbedarf z.B. wird künftig auch in Gymnasien ansteigen; ein großer Teil der Lehrtätigkeit ist heute schon (und in der Zukunft noch mehr) bestimmt von pädagogischer Begleitung der Schüler, Übernahme von Erziehungsaufgaben, die im Elternhaus versäumt werden. Und das neben dem reinen Fachunterricht. Das mag einem gefallen oder nicht, als Lehrer ist man aber Pädagoge, nicht nur Stoffvermittler, insofern gehört es mit dazu. Ich bin froh, dass seinerzeit ich selber und auch später meine Kinder immer wirkliche PädagogInnen in ihrer Schullaufbahn an ihrer Seite hatten und ich halte mich auch selbst für eine solche.
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@ Silicium:
Meine Güte, wieviel Energie, Schreibarbeit und Argumentationsstrategien du für dich entwickelst, nur um dir selber immer wieder vorzusagen (du wiederholst dich ja ständig!), wie hochqualifiziert deine Ausbildung ist. Dass du daneben überhaupt noch Zeit hast, dich um den Unterricht zu kümmern, bewundere ich grenzenlos. Hast du dir schon mal überlegt, es dir deutlich sichtbar eintätowieren zu lassen (z.B. auf die Stirn oder den Handrücken), dass du ein "Studierter" bist und noch dazu von einer "richtigen" Universität, nicht so ein "Halbspurakademiker" wie die von den PHs oder gar FHs (so schätzt du das ja offenbar ein)? Damit es auch ja keiner übersieht, der mit dir zu tun hat???
Sorry, aber ich konnte grad nicht anders.....
Bloß so nebenher - ich wage auf dieser Ebene mit dir zu sprechen, weil ich einen gleichwertigen Abschluß habe wie du. Und das schon inzwischen mein halbes Leben. Aber so viel eingebildet wie du habe ich mir darauf bisher noch nie.
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Ich meine auch, dass man ansonsten falsche Signale aussendet. In der Regel sind in solchen Gruppenarbeitsphasen doch Aufgaben, wie Friesin sie beschrieben hat, zu erledigen.
Und um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen, kann man evtl. Leerlauf in so einer Phase auch zur eigenen Regeneration verwenden. Jede Minute optimal zu verplanen, mag möglich sein, aber ob es dadurch weniger anstrengend wird, bezweifle ich. Ich plane meinen Unterricht eigentlich immer so, dass ich zwischendurch "runterkommen" kann von dieser genannten Dauerpräsenz. Präsent im Raum und ansprechbar bleibe ich aber dennoch immer.
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Ich habe doch einiges an Lehrgeld bezahlt (sozusagen im wahrsten Sinn) für viel Fachliteratur, die inhaltlich weit weniger hergab als ich dachte. Inzwischen bin ich hier extrem kritisch, auch wenn Lobeshymnen sich fast überschlagen. Ich habe die wenigsten behalten und vieles verkauft.
Ansonsten handhabe ich es so, dass ich durchaus bereit bin, Geld auszugeben, wenn es - klar! - sinnvoll für die Stoffvermittlung ist, aber PRIMÄR MIR den Unterricht erleichtert. Sprich, ich "bastle" mir kaum noch selber Anschauungsmaterial, das Geld ist es mir wert, hier professionelle Dinge zu haben. Viele Anschaffungen kosten zwar Geld, aber sparen sowohl in der Vorbereitung viel Zeit (Zeit ist ja auch Geld) und machen den Unterricht spannender, flüssiger, für die Schüler motivierender (das ist ja auch meine Zeit und die will ich für mich auch möglichst angenehm gestalten). Und diese Anschaffungen kann man ja i.d.R. über längere Zeit nutzen.
Und manches ist vielleicht nicht notwendig, aber ich will es einfach haben, weil es schön ist und mir selber der Unterricht damit mehr Spaß macht. Da rechne ich dann nicht pfennigfuchserisch, es ist ja meine Lebenszeit, die ich mir damit verschönere.
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Ich wage mal ein paar Gegenfragen:
In welchen Berufen bekommt man denn den Respekt und die Anerkennung, wie du es dir wünscht? Dieses permanente Herumgereite auf dem eigenen ach so tollen akademischen Abschluß geht mir ziemlich auf die Nerven. Es gibt in allen Berufsschichten Menschen, die wichtige und sinnvolle und sehr anspruchsvolle Arbeit verrichten. Ich will weiß Gott nicht unseren Berufsstand heruntermachen - aber das ist ein Beruf unter vielen anderen, die ebenso wichtig sind. Und kriegen die anderen Berufe mehr Anerkennung? Glaub ich nicht.
Und wieso bist du so abhängig davon, dass andere dir sagen, wie toll du bist? Da will ich jetzt aber nicht weiter psychologisieren ..... Nur so als Gedankenanstoß.
Und wieso willst du unbedingt Lehrer werden (schreibst du oben), obwohl dir aus eigener Erfahrung aus deiner Berliner Schulzeit klar war, dass der dir so notwendige Respekt damit nicht zu bekommen ist? Das kann ja dann nicht wirklich der große Schock gewesen sein.
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Ui, da bin ich ja nicht allein mit meiner Einschätzung ...
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Eigentlich wollte ich nur mitlesen; jetzt schreibe ich hier meinen ersten Beitrag ausgerechnet in diesem Thread ....
Grund: Ich kann mir nicht helfen - ich halte Silicium für einen Troll. Seine geschilderten "Erfahrungen" wirken wie irgendwo abgelesen oder sich ausgedacht oder nach "jetzt provoziere ich sie aber mal, hähä....". Aber sie wirken nicht nach gelebtem Lehrerdasein, auch nicht nach einem Anfänger. Und auf jeden Fall nicht nach echter Betroffenheit; allein schon der lächerliche Titel dieses Threads!!!! Jedenfalls hat er - wie von einem Troll gewünscht - ja ganz schön viel Unruhe gebracht.
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