Hallo alle zusammen,
erst mal zu Melosine,
bei Klassenarbeiten ist das mit dem Differenzieren ziemlich schwer, weil ja alle die "Norm" haben möchten und etwas brauchen, um sich daran zu messen.
Da gibt es immer Ärger, also halte ich mich an die Norm.....und gestalte Arbeiten für den gesamten Klassenverband.
Ich würde aber auch gerne Klassenarbeiten differenzieren. Mal ehrlich, warum soll ich ein paar schwachen Kindern ein Zeug abfragen, von dem ich weiß, dass sie es sowieso nicht schaffen, bzw. wissen?
Dann sind die Kids total gefrustet und sitzen mit einem schlechten Gewissen in der Arbeit.
Für die Kinder wär es jedenfalls humaner, weil sie das Gefühl haben etwas richtig zu machen.
Wenn jetzt Kritik kommen sollte, von wegen: Was passiert, wenn ich ein Kind als schwach einstufe und es mehr kann?
Dazu sage ich nur: 1. ein guter Lehrer kennt seine Kinder und weiß wie er sie fördern kann
und 2. hoch rutschen geht immer.....
Mit der Benotung ist das meiner Meinung nach auch kein Problem.
Man kann den Eltern schon klar zeigen, dass auch wenn ihr Kind alles richtig hat, es vom Lernumfang und vom Leistungsstand leider eine 3 ist.
Man hat ja immer die starke Leistungsstufe zum Vergleich.
Unser Schulsystem ist viel zu sehr darauf angelegt, Gruppen im ganzen zu fördern, als Individuen.
Das finde ich ziemlich schade.
Ich würde viel lieber kleine Klassen haben und dafür einzelne Schüler mehr fördern.
Sozusagen einen individuellen Förderplan für jedes Kind ( so machen die es doch in Finnland auch....und mal sehe sich mal deren PISA Ergebnisse an)
Auch finde ich das dreigliedrige Schulsystem bescheuert.
Da gibt es schon in der ersten Klasse Eltern, die sich ernsthaft Gedanken darüber machen, ob ihr Kind am Ende der Vierten aufs Gymnasium kann, weil es das D immer noch verdreht.
Das ist doch krank.
Und mal ehrlich, wir stecken unsere Kinder doch auch in Schubladen - Hauptschüler- Realschüler - Gymnasiast.....
Und wenn schon dreigliedrig, dann könnte man die Grundschulzeit doch noch ein wenig nach Hinten schieben. Es gibt so viele Nachzügler, die erst ein wenig später begreifen, dass sie ihr Hirn zu viel Mehr benutzen können.
Aber ich bin ja kein Politiker oder Minister sondern braver Staatsdiener und achte darauf nicht allzusehr aus der Reihe zu tanzen.
Aber es ist erstaunlich, dass immer mehr Junge Lehrer/innen differenzieren, die älteren Kollegen (obwohl viel mehr Erfahrung) sich dagegen sträuben.
Oder sehe ich das falsch?
Viele Grüße
Brain