Beiträge von CountTheStars

    Für den Magister-Abschluss (habe ich neben dem Staatsexamen gemacht - in Bayern vor langer langer Zeit) hatte ich zum Beispiel für Germanstik ein Fach, die Themen für die Prüfungen wurden vorher abgesprochen und eingegrenzt. Für das Staatsexamen in Deutsch hatte ich aber nicht nur eine Prüfung in Literaturwissenschaft, sondern eine mündliche und eine schriftliche, und die Themen waren durchaus nicht eingegrenzt. Und daneben hatte ich auch Prüfungen in Sprachwissenschaft, Mittelhochdeutsch, Didaktik und was nicht noch alles. (Nur für das eine Fach.)
    Und so kommt's, dass ich eine ganz ausgezeichnete Literaturwissenschaftlerin bin, die aber nebenbei auch noch (zumindest ansatzweise, so bescheiden bin ich ja :whistling: ) ein bisschen von anderen Bereichen versteht und im Unterricht bei Bedarf hervorzaubern kann.
    Das können Seiteneinsteiger mit einem "bloßen" M.A.-Abschluss eben nicht.

    Hm... es ist richtig, dass wir die Themen für die Prüfung grob abgesprochen haben, aber soweit ich weiß, läuft das beim M.ed. nicht anders. Dort wird auch eingegrenzt, denn ansonsten kann eine Prüfung nur oberflächlich erfolgen, da eine Vorbereitung über ALLE Themen, die dir in deinem Studium untergekommen sind, schlicht weg nicht möglich ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das vor dem Master so gelaufen ist.
    Ebenfalls habe ich während des Studiums Prüfungen in Mediävistik, Linguistik und NDL durchlaufen (sowohl schriftliche als auch mündliche, da eigentlich jedes Seminar so abzuschließen war). Aber ich denke mal, dass du gerade vom Magister redest... da aber der Master of Arts ebenso mit M.A. abgekürzt wird, fühlte ich mich als Seiteneinsteiger doch glatt mal mit angesprochen. :D

    sie machen deutlich mehr "bdu" stunden.. werden dafür deutlich besser bezahlt als refs machen aber schlechteren bdu als unsere refs das machen bzw. gemacht haben.
    sie haben einfach zu viel um die ohren um wirklich zeit zu haben sich intensiv auf alle stunden vorzubereiten.
    sie müssen an allen fronten kämpfen und strampeln oft nur rum um sich über wasser zu halten...


    Damit hast du ja völlig recht, das ist definitiv kein Idealzustand. ABER: wie soll es anders funktionieren? Wenn kein Seiteneinsteiger da wäre, bliebe die Stelle oft unbesetzt. Dann müssen Kollegen und Kolleginnen das auch irgendwie auffangen. Ich bin immer noch der Meinung, dass es eine längere Vorlaufszeit geben sollte, in der Seiteneinsteiger auf das Schuljahr vorbereitet werden sollten. Gleichsetzen mit dem Refrendariat bringt herzlich wenig, weil dann die Seiteneinsteiger sehr viel schlechter ausgebildet wären. Stundenreduzierung, um mehr Zeit für Hospitation zu haben: sehr gerne. Ich glaube auch kaum, dass ein OBASLER da etwas gegen hätte, ABER: wie ist das umzusetzen?

    Seiteneinsteiger unterrichten mehr Stunden als Referendare. Hat sich das noch nicht rumgesprochen?


    Ich glaube nicht. :D Bzw. was hier gefordert wird, ist eben eine gleiche Behandlung eines Referendars und eines Seiteneinsteigers. Gibt es aber nicht und wird es in Zukunft auch nicht mehr geben, da sonst der Seiteneinstieg seinen Sinn nicht mehr erfüllt, nämlich schnell den Bedarf in einigen Fächern zu decken. Ich glaube, was viele nicht verstehen, ist, dass der Seiteneinstieg kein Zuckerschlecken ist. Man durchläuft die selbe Ausbildung der Referendare + gibt von Anfang an eigenständig Unterricht mit allen Pflichten eines "richtigen" Lehrers, hat kaum Zeit für Hospitationen (da Stundenplan auch so ausgefüllt), muss noch BiWi nachholen (noch eine Prüfung mehr).


    Und nochmal zum Eignungspraktikum: Ist es nicht so, dass wenn ein OBASLER im ersten halben Jahr versagt, dass dann die Schule erstmal wieder bei der BR betteln muss, damit sie die Stelle wieder ausschreiben dürfen? Wäre da nicht eine Art "Praktikum" besser? Unrühmlich finde ich im übrigen auch die Annahme, dass Praktika immer umsonst sein müssen. Vielfach testen Schulen die Seiteneinsteiger ja auch bereits durch vorherige Vertretungsstellen.

    Das soll nun nicht provokant wirken, aber es ist doch so, dass die OBAS Leute nach ihrer Ausbildung direkt an ihrer Schule verbleiben. Wenn also die Prüfung mit 4,0 bestanden wird, haben sie die Stelle als auch -sofern sie unter 40 sind - den Beamtenstatus. Mit nem Schnitt von 4,0 würde jedoch ein Referendar relativ schwierig eine Stelle bekommen. Wenn das nicht stimmt, korrigiert mich bitte!


    Im Normalfall ist das so. Hat aber auch seinen Sinn, da eine Schule schon sehr viel Arbeit in die Ausbildung eines Seiteneinsteigers steckt. Schulen machen dies in der Regel nur, wenn sie wirklich Bedarf bei einigen Fächern haben und keinen regulär ausgebildeteten bekommen haben. Damit sich der ganze Ausbildungsaufwand lohnt, bleibt der so ausgebildete an der Schule. Ich will natürlich nicht bestreiten, dass dies auch für die OBASler sehr angenehm ist.

    Darüber hinaus bin ich ebenfalls der Meinung, dass ein Seiteneinsteiger ebenfalls durch's Referendariat geschleust werden sollte. Vielleicht mit kleinen Anpassungen, aber die Ausbildung sollte für "normale" Lehrer und Seiteneinsteiger möglichst ähnlich verlaufen. Immerhin wollen ja alle den selben Beruf ausüben.


    Aber das tut sie doch auch. Abgesehen davon, dass inzwischen die Seiteneinsteiger schon eher anfangen, BiWi nachholen müssen und direkt von Anfang an eigenständig unterrichten, gibt es doch keine größeren Unterschiede? Oder bin ich da jetzt schief gewickelt? Unterrichtsbesuche und Prüfungen sind doch gleich, oder bin ich falsch informiert?

    mein mann ist im ref... wir haben 1 kind in 5 wochen 2.... und wir bauen ein haus... das zu dem thema.... und trotzdem müssen wir auch mit seinem "hungerlohn" und meinem elterngeld auskommen..


    Glückwunsch, dass ihr das schafft. :) Ich würde das nicht. Als ich von der Uni kam, habe ich alles über 400 Euro für einen unheimlich gut bezahlten Job empfunden. Ich will ja nur sagen, dass es für viele sicherlich einfacher ist, direkt nach dem Studium mit dem wenigen Geld zurecht zu kommen, da sie das auch bereits vom Studium her kennen. Ich wage auch zu behaupten, dass man eher selten direkt nach dem Studium ein Häuschen baut.

    Und um die Frage "Wer aus der freien Wirtschaft wäre denn bereit zu diesen Konditionen zu kommen?" direkt zu beantworten: Diejenigen, die wirklich aus Überzeugung Lehrer werden wollen, sind nach meiner Erfahrung auch bereit diese 18 Monate in ihre Ausbildung zu investieren.


    Ich persönlich würde dafür plädieren, den Seiteneinstieg zu ermöglichen - aber nur über das ganz normale Referendariat und zu den gleichen Konditionen und Ausbildungsbedingungen.
    Und um die Frage "Wer aus der freien Wirtschaft wäre denn bereit zu diesen Konditionen zu kommen?" direkt zu beantworten: Diejenigen, die wirklich aus Überzeugung Lehrer werden wollen, sind nach meiner Erfahrung auch bereit diese 18 Monate in ihre Ausbildung zu investieren.
    Unter den übrigen Kandidaten der Sorte "zum Referendariat bin ich nicht bereit, zum besser bezahlten Seiteneinstieg aber schon" gibt es sicher auch den ein oder anderne Brauchbaren, die Quote ist aber so verschwindend gering, dass sich der Aufwand nicht lohnt.


    Prinzipiell sehe ich das sehr ähnlich. An der Ausbildung der Seiteneinsteiger müsste ehrheblich gearbeitet werden. Allerdings seh ich nicht, wie es möglich sein soll, diese über das ganz normale Referendariat laufen zu lassen. 1. müssen Seiteneinsteiger zum größten Teil noch Dinge während der Ausbildung nachholen, die ein grundständiger Referendar schon mitbringt. Ich denke, beides komplett gleichzusetzen würde das Ganze nicht verbessern. 2. Mit zunehmendem Alter kommen auch andere finanzielle Verpflichtungen, die man zu Anfang meist nicht hatte (Familie, abzuzahlende Raten, ....). Ich denke, für sehr viele wäre es tatsächlich das Aus, wenn sie mit dem normalen Ref-Gehalt klar kommen müssten und das nicht, weil sie es nicht wirklich wollen, sondern einfach, weil sie es sich nicht leisten können. Und ich denke nicht, dass dies ein so verschwindend geringer Anteil ist. Einigen wir uns doch einfach darauf, dass die Ausbildung bisher alles andere als perfekt verläuft. Aber Seiteneinsteiger mit Refs gleichzusetzen, kann sicher auch nicht funktionieren.

    sorry, aber ich neide niemanden etwas. ich habe meine feste stelle und bin schon auf lebenszeit verbeamtet.
    trotzem kann ich kundtun, dass ich das system nicht gut finde. es braucht lehrer.. richtig.. aber m.e. nicht die, die aus dem se kommen...
    mag ja sein, dass das die einzigen möglichkeiten sind um schnell den lehrermangel in einzelnen fächern auszugleichen, aber auf dauer halte ich das system für falsch.
    wie gesagt da mache ich gar nicht den se den vorwurf, sondern der politik...


    Aber warum denn nicht die, die aus dem Seiteneinstieg kommen? Nur weil sie nicht schon zu Anfang ihres Studiums ahnten, dass der Beruf etwas für sie sein könnte? Das System halte ich allerdings auch für bedenklich. Sehr viel ratsamer wäre es, den Seiteneinsteigern (wie auch den Refs) Möglichkeiten zur Hospitation zu geben und vielleicht die didaktischen Grundlagen vor Beginn der eigentlichen Unterrichtstätigkeit zu vermitteln.


    Viel Bedenklicher finde ich es, dass schon Studenten auf Schüler losgelassen werden und das ohne jegliche Begleitung. Aber das ist ein anderes Thema. :)

    hier gehts doch gar nicht um "notlösungen", sondern dass ich es prinzipiell nicht gut finde wenn "jeder" irgendwie meint lehrer sein/ werden zu können, weil er in seinem "echten" job nichts bekommen hat oder auf einmal meint.. ach unterrichten kann ich schon...


    außerdem hat der TE keine mangelfächer.


    ich seh das problem eher in der verkorksten schulpolitik....


    Und dieser "jeder" muss wie jeder andere auch bei einem Berufswechsel eine Art Umschulung mitmachen. Verstehe dieses Problem einfach nicht. Die Obasler holen doch während ihrer Ausbildungszeit das nach, was die grundständig Ausgebildeten ihnen voraus haben.

    Hmm, also dein Partner hat aus beruflichen Gründen vor 19:30 Uhr keine Zeit, aber du beschwerst dich, dass deine Seminarveranstaltungen bis 18:30 Uhr gehen. Heißt dass, du siehst das Lehramt nicht als "echten" Beruf an? Oder woher kommt dieses Anspruchsdenken?


    Sorry, aber das passt voll in das "Halbtags-Job"-Klischee. Das musste jetzt einmal raus.


    Wenn ich das richtig gelesen habe, ging es doch "nur" um die Schwierigkeit Kinder mit der OBAS-Ausbildung zu verbinden. Und wenn der Mann so lang arbeitet, ist er da nicht sehr hilfreich, genau wie die langen Seminarzeiten. Sehr verständlich, will ich meinen. Eine Wertung habe ich da jetzt nicht draus gelesen.

    Der Arbeitsvertrag läuft sogar über mehr als 24 Monate ... denn hinzu kommen noch die Monate, die der OBASler vor den OBAS-Startterminen November bzw. Mai eingestellt wird - wobei es da keine Ausbildung gibt und die Zeit daher auch nicht zu den 24 Monaten OBAS zählt.


    Aber das ist ja auch nicht immer so. Gibt auch OBASler, die wirklich erst zum 1.11. eingestellt werden.

    Bei mir gabs auch noch nen Unterrichtsbesuch oben drauf. War aber nicht weiter schlimm, da man ja "nichts" erwartet. Ich habe einige gute Tipps bekommen. Bei meiner zweiten Stelle wollte noch bisher keiner in den Unterricht. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich schon "bewährt" habe?! Keine Ahnung...

    Also mir persönlich hat dieses kleine Spielchen gut geholfen, die Namen zu lernen. Wurde von den Schülern selbst vorgeschlagen und ich nutze es jetzt ständig:


    Schüler 1 fängt an und nennt ein Adjektiv, welches mit dem Anfangsbuchstaben des eigenen Namens beginnt, und seinen Namen, z.B. fabelhafter Felix. Schüler 2 wiederholt Schüler 1 und nennt ebenfalls Adjektiv und Name (fabelhafter Felix, intelligente Ina), Schüler 3 wiederholt Schüler 1 + 2, usw. Am Ende versuche ich alles zu wiederholen und meistens klappt das sehr gut und die Schüler sind beeindruckt. ;) Bisher hatten immer alle sehr viel Spaß damit und es geht vor allem schnell und klaut kaum Unterrichtszeit.

    Ich würde mich an deiner Stelle möglichst bald ans LBV selbst wenden und darum bitten, dir wenigstens einen Abschlag zu zahlen. Haben die bei mir im übrigen sowieso schon von selbst gemacht. Bis dann das erste RICHTIGE Gehalt kommt, können allerdings schon 1-3 Monate vergehen.

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