Beiträge von gmg


    dass bestimmte kombis wie z.b. wissenschaftler/nicht-religiös vielleicht öfter vorkommen als wissenschaftler/religiös (ist das so? keine ahnung... weiß einer der sozialwissenschaftler hier mehr? zahlen? studien?)

    Ich kann dir keine konkrete Studie nennen aber ich habe vor wenigen Jahren in einem damals aktuellen Anthropologie-Lehrbuch gelesen, dass 70% der Biologen Atheisten seien.

    [quote='Claudius','http://www.lehrerforen.de/index.php?thread/40966-erfahrungen-mit-kreationismus-an-staatlichen-schulen/&postID=368585#post368585'Klassische Fragen meiner Schüler zu dem Thema sind zum Beispiel auch:- Wann beginnt in der Evolution der Mensch, der nach Gottes Ebenbild entstanden ist?- Wann ist in der Evolution die Seele hinzugefügt worden?- Wieso kam laut Bibel der Tod erst durch den Sündenfall der ersten Menschen in die Welt, während der Tod die Triebfeder der Evolution von Anfang an gewesen sein soll?- Warum schafft Gott den Menschen mittels Evolution und über solche Umwege, mit Dinosauriern und Co., die er dann mit einem Meteoriten wieder auslöscht etc.- Wenn die Schöpfungsgeschichte nicht stimmt, warum sollte man dann überhaupt noch an die Bibel glauben, obwohl die Bibel voll ist mit Wundern Gottes, die alle eigentlich der Naturwissenschaft widersprechen?Ein spannendes und immer heiss diskutiertes Thema.[/quote]
    Ich werfe mal für ein paar Minuten meine atheistische Weltanschauung über den Haufen und gebe reli-konforme Antworten auf die Fragen:
    1. Der Mensch begann, als er anfing an Gott zu glauben. Seine Seele bekam er in dem Moment, in dem er der Meinung war, eine Seele zu haben.
    2. Evolution muss nicht unbedingt mit Tod einher gehen. Unterschiedlich starke Fortpflanzung begünstigt auch schon die erfolgreiche Ausbreitung der Angepassten. Das heißt, im Paradies gab es z.B. schnelle Geparden (Vmax 120 km/h), die den langsamen Geparden (Vmax 100km/h) das Tofu wegschnappten -- das Tofu wurde aber ausschließlich synthetisch erzeugt, sonst wären ja Sojabohnen-Zellen gestorben! Als dann in den Apfel gebissen wurde, gab es etwa 10 000 schnelle Geparden und nur 3000 langsame, weil die schnellen auf Grund ihrer größeren Tofu-Portionen mehr Junge gebaren.
    3. Wie wir ja alle wissen, hat Gott die Tiere, Pflanzen und das Universum nur erschaffen, damit sein Lieblingsgeschöpf H. sapiens es sich darin gut gehen lassen kann. Vögel stammen von Dinosauriern ab. Hätte es keine Dinosaurier gegeben, könnte der Mensch heute kein Geflügel und keine Eier essen. Weil die meisten Dinosaurierarten ja groß und gefährlich waren, mussten die weg. Die kleinen Arten mussten auch weg, damit sie keine Kinder angreifen und sich zu größeren Arten entwickeln. Die Krokodile durften bleiben, weil man aus ihnen Leder machen kann.
    4. Naja, die Schöpfungsgeschichte ist ja nicht ganz falsch. Man muss sie halt nur etwas anpassen.

    Naja, zumindest ist die Entstehung eines Auges durch evolutionäre Prozesse bisher nicht empirisch beobachtet worden, wie eben so viele Hypothesen der Evolutionstheorie empirisch nie beobachtet wurden und auch gar nicht empirisch untersucht werden können, sondern eher - nach meiner persönlichen Meinung - ein naturphilosophisches Gedankenspiel sind.


    Es gibt eine ganze Reihe von Tieren und Protisten (Einzellern), die
    primitive Vorstufen von Augen haben und daraus einen Nutzen gegenüber
    völlig blinden ähnlichen Tieren haben: Seeohren, Euglena, Planarien ...


    Insofern ist die von Intelligent Design-Vertretern propagierte "irreducible complexity" beim Auge schon einmal hinfällig, sodass eine schrittweise Entwicklung zu immer komplexer werdenden Augen absolut nachvollziehbar erscheint. Deshalb ist der ehemalige Kreationisten-Klassiker Auge auch inzwischen etwas aus der Mode geraten.

    Allerdings gehört meiner Meinung nach dann auch die begründete Kritik an dieser Theorie dazu. Und natürlich sollte die Evolutionstheorie keinesfalls als die ultimative, von allen Schülern zwingend anzunehmende und zu vertretende "Wahrheit" dargestellt werden. Es ist halt nur eine biologische Arbeitshypothese und keine verpflichtende Weltanschauung.


    Du hörst dich an wie meine besagte Kollegin! Die Evolutionstheorie ist inzwischen viel mehr als eine Hypothese. (Das hat Marlboroman schon erklärt). Die Existenz der Evolution ist heute klar erwiesen. Man kann mit ihr zwar nicht alles erklären. Aber die Annahme, dass sie deshalb falsch sein könnte, ist Wunschdenken kreationistisch geprägter Leute. Mir fällt bei Menschen, die die Evolutionslehre ablehnen, halt immer wieder auf, dass sie mit zweierlei Maß messen: Die Religion ist bei nichts Beweise schuldig, die Evolutionstheorie bei allem.



    Nachtrag: refi27: Das klingt ja alles ganz gut, was du vorschlägst. Aber es kann doch nicht Aufgabe eines Biolehrers sein, sich mit Imamen und jeder Menge Religionsliteratur auseinanderzusetzen, nur um die Fundamentalisten von ihren sturen Standpunkten abzubringen! Meine Kollegin (evan.) hat mir übrigens versichert, dass sie den SuS nicht diese Ideen vermittelt hat. Nur bin ich mir auch sicher, dass sie nicht tun wird, um dagegen zu steuern.

    Hallo zusammen! Ich arbeite seit einem halben Jahr an einem staatlichen Gymnasium im Norden von BaWü. Hier gibt es viele SuS, die die streng muslimisch erzogen sind sowie solche, die christlich-fundamentalistischen Religionsgemeinschaften angehören. Beide Gruppen sperren sich gegen die Evolutionslehre, die sich ja eigentlich quer durch den Biologie-Unterricht zieht (vor allem durch meinen). Außerdem gibt es auch mindestens eine Reli-Lehrkraft, die mir zu verstehen gegeben hat, dass sie auch nicht an die Evolutionstheorie glaubt. Und unter den SuS wurde ich schon mit Ansichten konfrontiert, die dabei losgehen, dass wir nicht mit Affen verwandt sein und dabei enden, dass die Erde ca. 10 000 Jahre alt sei.


    Ich muss sagen, mit solcher Ignoranz gegenüber der Wissenschaft habe ich einfach ein Problem. Hier werden meine Unterrichtsinhalte ohne echte Argumente als falsch abgetan und keinen scheint das so wirklich zu stören. Die anderen Biolehrer nehmen das einfach so hin. Ich kann das irgendwie nicht so locker sehen. Vor allem, dass die kreationistischen Ansichten auch im Kollegium Anhänger ihre finden, schockiert mich. Ich sehe hier die Errungenschaften der Aufklärung der letzten Jahrhunderte in Gefahr.
    Deshalb wollte ich jetzt einfach mal eure Erfahrungen mit so etwas hören bzw. wie ihr damit umgeht.

    Der Amtsarzt hat mir gesagt, dass er testet, ob Glucose oder Proteine im Urin sind. Beides haben die Nieren herauszufiltern und dem Körper zurückzuführen. Wenn sie das nicht tun, sind sie nicht in Ordnung.

    Und die Garantie des Ref-Platzes gibt es schon, seitdem ich denken kann. Referendare ersetzen natürlich echte Lehrerstellen, schon immer.


    Das Problem liegt doch auch woanders: derzeit ist einfach, dass der Schweinezyklus wieder funktioniert: bis vor drei/vier Jahren wurden Lehrer eingestellt, was das Zeug hielt, weil einfach Bedarf da war...und das hat die Studienanfängerzahl für das Lehramt in die Höhe schießen lassen. Diese drängen nun alle an die Schulen und müssen untergebracht werden. Die Garantie gibt es und wird erfüllt.
    Nur als Zahlenmaterial (sehr grob): Normal sind Referendarzahlen von etwa 600 pro Jahrgang (an der Realschule), im letzten Jahr kamen über 1200-1400 an die Schulen. Wir haben einen festen Schlüssel an den Realschulen, bei dem wir entsprechend der Schülerzahlen eine bestimmte Zahl von Reffis zugewiesen bekommen MÜSSEN. Wenn ich also jedem einen Platz gebe, dann brauche ich auf der anderen Seite freilich keine Lehrer mehr. Plus die Tatsache, dass der Tausendste, der Deutsch und Geschichte studiert, einfach keine Jobaussichten hat.


    Ja gut, das Schweineproblem, wie du es nennst, hat ja ganz Deutschland. Was aber in Bayern schon auffällt, ist, dass dort Referendare mehr Wochenstunden haben als in jedem anderen Bundesland und dass ich, wie gesagt, keinen kenne, der aus einem fremden Bundesland kommend in Bayern abgewiesen wurde. Dabei kenne ich Leute, die genommen wurden, die Fächerkombinationen (z.B. Bio & Engl.) oder sogar Fächer haben (z.B. Politik & Wirtschaft), die es so in Bayern gar nicht gibt. Hingegen werden in anderen Bundesländer sogar die Landeskinder abgelehnt.


    Und wenn ich meinem ehemaligen SL glauben kann, war es vor ein paar Jahren noch nicht so, dass jeder StRef mindestens 16 Wochenstunden hatte. Es wäre mal interessant, nach Ländern aufgefächerte Zahlen zu haben, wieviel % aller Unterrichtsstunden von Referendaren gehalten werden.

    Na, dann frag mich doch direkt anstatt auf so eine affirmative Ich-Botschaft auszuweichen!


    Uns hat man das im Ref in München so gesagt. Ich kenne aber auch Leute, von denen ich glaube, dass sie sich direkt beworben haben. Vielleicht ist das bei euch auf der Realschule anders.


    Zu dem anderen: Bayern versucht seinen Bedarf vollständig mit Referendaren abzudecken und stellt nur dort Lehrer ein, wo es nicht anders geht. Wie sonst lässt sich erklären, dass jeder in Bayern einen Ref-Platz kriegt, dass jeder mit der maximalen Stundenzahl eingesetzt wird und dass in denselben Fächern kaum Leute danach eine Stelle bekommen? Mein ehemaliger Seminarleiter sagte mir, dass dieser Zustand vor allem so ist, seitdem sich der Freistaat mit dem Alpa-Adria-Geschäft über den Tisch ziehen hat lassen.

    Ihr vermischt hier zwei verschiedene Dinge: 1. Das Bewerben von angehenden Referendaren, die aus anderen Bundesländern nach Bayern wollen, um dort das Ref zu machen, und 2. fertig ausgebildete Lehrkräfte, die gerade das 2. StEx abgelegt haben und eine Stelle für danach suchen.


    Zu Erstem: Ich denke, ich habe ausführlich beschrieben, wie die Sachlage aussieht.
    Zu Zweitem: Bayern stellt so wenig neue Lehrer wie möglich ein. Trotzdem kann man sich im gesamten Freistaat an staatlichen und städtischen Schulen direkt bewerben. Die können selbstständig entscheiden, ob sie einen einstellen. Verbeamten können sie einen nicht. In den letzten Jahren sind die meisten neuen Lehrer auf diese Weise zu einer Stelle gekommen.


    Für beides gilt: Niemanden interessieren deine Auslandsaufenthalte und sonstige Referenzen werden auch nur pro forma eingefodert. Im Lehramt gelten einfach völlig andere Regeln als in der freien Wirtschaft.


    Ich weiß nicht, ob man Landeskinder einfach bevorzugen darf, auch wenn "Externe" bessere Noten haben.


    Ist ja auch eine müßige Diskussion, denn bisher ist Bayern ja so großzügig, alle Bewerber aufzunehmen, was ja nicht in vielen Bundesländern der Fall ist!

    Ich denke, man kann Landeskinder bei sowas bevorzugen, weil Bildung ja Ländersache ist. Anders gesagt, kann der Bund da wohl gar nicht einschreiten.
    Abgesehen davon hat die CSU (= bayerische Staatsregierung) mit der Forderung nach einer PKW-Maut bewiesen, dass ihr egal ist, ob man Landeskinder bevorzugen darf oder nicht. Sie tut es einfach.


    Dass Bayern so viele Fremdreferendare aufnimmt, hat nichts mit Großzügigkeit zu tun, wie ich weiter oben ausgeführt habe (3 StRef sparen 2 StR). Das Gegenteil ist der Fall: Je mehr Referendare Bayern verheizen kann, desto weniger Junglehrer muss es einstellen.


    Ganz schön angstbesetzt !
    Liegt es nur an Dir, oder werdet Ihr Refs alle überwacht ? Ist unser Schulsystem mittlerweile schon so DDRisiert, dass Referendare so etwas ähnliches wie eine Schulstasi fürchten müssen ? 8_o_)

    Wieso? Das ist ein öffentlich einsehbares Forum, in dem ich zustimmend reagiere, wenn das heilige didaktische Zentrum meines Studienseminars als Begriff zum Bullshitbingo vorgeschlagen wird. Die wären bestimmt nicht begeistert.

    Ich habe vor zwei Jahren in Bayern abgebrochen. Danach bin ich herumgeirrt, habe versucht im Verlagswesen Fuß zu fassen, habe Praktika gemacht, obwohl ich dafür eigentlich schon zu alt war. Bin nur Leuten begegnet, die mit mir nichts anfangen konnten und mit denen ich nichts anfangen konnte. Eine vernünftige Stelle habe ich in einem Jahr nicht gefunden. Habe dann noch zwei stupide Jobs zum Geldverdienen angenommen und beschlossen, dass ich doch in die Schule gehöre, wo die meisten Leute in Ordnung sind.
    Habe mich in 4 Bundesländern beworben, auch wenn ich problemlos in Bayern weitermachen hätte können. Hessen hat mich gleich genommen, wo es mir jetzt auch gut geht. Berlin und Sachsen hätten mich wahrscheinlich auch genommen. S.-Anhalt hatte zu viele Bewerber. Keiner hat mich aber abgelehnt, weil ich Abbrecher war.


    Mein persönliches Fazit: Wieder in ein Ref zurückzukehren ist leichter als den Beruf zu wechseln. Das hängt aber natürlich immer von den Fächern und vom Bundesland ab!


    Wenn du nicht vom Lernziel der Stunde ausgehst um die Stunde zu planen, wie behaelst du denn dann den Ueberblick darueber, was Schueler bei dir eigentlich lernen sollen?

    Indem du vom Thema her denkst. Du wirst dich wundern, wie viele Zielkompetenzen sich automatisch ergeben, die lehrplankonform sind, wenn du die Stunde am Blumentopf aufhängst.
    Außerdem geht es bei dem d. Zentrum nicht um Inhalt vs. Kompetenz, sondern vielmehr um ein übergeordnetes Lernziel dem alle anderen Lernziele der Stunde untergeordnet sind.


    meike: Ich stimme dir weitgehend zu. Ich hoffe nur, meine Ausbilder lesen hier nicht mit und erkennen mich.

    Leider sind wir eine sehr große Schule (1500 SuS) und das führt auch zu großen Klassen.

    Das kann kein Grund sein. Meine Schule liegt auch in der Größenordnung und hat sehr selten die 3 davor stehen. Das Ganze ist alleine eine Frage des Budgets, das das Bundesland bereit ist, für Bildung auszugeben.

    Was können die SuS am Ende der Stunde besser, bzw. sollten sie besser können?" sollte es doch in irgendeiner Form in Bayern geben????

    Klar gibt es in Bayern Lernziele. Die Stunde wird aber nicht um ein bestimmtes Lernziel herumkonstruiert. Sie wird an einem Inhalt aufgehängt und die Lernziele ergeben sich dann ganz natürlich, indem man sich überlegt, wie man die Kompetenzen im Lehrplan mit dem Stundeninhalt sinnvoll verbinden kann.


    @immergut: Danke für deine Mühen aber ich bekomme in meiner Ausbildung genug vom DZ mit. Ich wollte lediglich wissen, wie weit dieses ganze Konzept verbreitet und üblich ist.

    Wolltest du "nur mal so herumfragen", oder hat deine Frage irgendeinen Hintergrund?
    Hast Du vor dem herumfragen mal eine Suchmaschine befragt?

    Mir ist halt einfach aufgefallen, dass in Hessen die Klassen kleiner sind als in Bayern.
    Ich habe keine Suchmaschine befragt. So ist das kommunikativer und ich weiß nicht, ob ich die PDF aus deinem ersten Link alleine gefunden hätte. Danke, sie war sehr aufschlussreich.


    Auch danke an alle anderen Antwortenden!

    Hallo!


    Für alle, die mich noch nicht kennen kurz zur Erläuterung: ich bin Referendar in Hessen und habe vorher ein Ref in Bayern angefangen.
    In Hessen bekommen wir jetzt eingebläut, dass jede Stunde ein sog. Didaktisches Zentrum braucht, also eine Art Hauptlernziel, um das sich alle anderen Lernziele der Stunde, alle Methoden und alle Unterrichtsschritte drehen müssen; über das wir uns auch jede Stunde im Klaren sein müssen. In einem Unterrichtsentwurf muss das Didaktische Zentrum immer benannt werden.


    In Bayern hingegen ist mir dieser Begriff nie unter gekommen. Es gab auch keinen anderen Begriff, der dasselbe meint und aus dem auch so ein Kult gemacht wird.


    Ist das D.Z. eine hessische Spezialität oder ticken auch hier wieder die Uhren in Bayern anders?


    Welche Erfahrungen habt ihr mit dem D.Z. in euren Bundesländern?

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