Beiträge von MSS

    Freundlich drauf hinweisen.

    Ich wollte dir da ja auch gar nicht widersprechen, sondern dir nur ans Herz legen, dich nicht zu sehr aufzuregen. Ich schieße dann oft auch ein kurzes "Sie" dazwischen.

    Teilweise kann das auch einfach am sprachlichen Hintergrund liegen und in stressigen Situationen rausrutschen. Ich habe z.B. eine Schülerin, der passiert das dann ganz schnell und die ist absolut nicht respektlos.
    Freundlich drauf hinweisen. Wenn da keine angemessene Reaktion kommt, dann kann man immer noch sauer werden. Aber man verfällt schnell in altgewohnte Sprachmuster!
    (Ich fange an, Schimpfwörter zu benutzen und kriege nen rheinischen EInschlag. :rotwerd: )

    Zu den Experimenten im Unterricht: Das hängt ab, an welchem Zweig du unterrichtest. Ist der Zweig naturwissenschaftlich/technisch, sind die Experimente aufwändiger als an anderen Zweigen. Ich unterrichte Chemie in nicht-naturwissenschaftlichen Zweigen von der 9. - 12. Klasse. Längst nicht in jeder Stunde gibt es ein Experiment. Wenn ich z.B. Isomerieformen oder die Nomenklaturregeln bespreche, gibt es keine Experimente. Oder bei der Abhängigkeit der Siedepunkte von der Länge der Kohlenwasserstoffe. Soll ich tatsächlich eine Stunde damit vertun, dass ich die Flüssigkeiten erhitze und die Schüler auf ein Thermometer schauen? Hier arbeite ich mit Diagrammen, die die Schüler auswerten. Diese Kompetenz müssen sie ja auch erwerben. Ansonsten sind die meisten Experimente wenig aufwändig. Für den Aufbau brauche ich selten mehr als fünf Minuten, entsprechend das Aufräumen/Spülen hinterher. Schließlich sollen die Schüler die Experimente auch nachvollziehen können, und zwar auch die nicht so begeisterten/begabten Schüler. Schülerübungen können in der Vorbereitung natürlich aufwändiger sein, wenn man alles für mehrere Gruppen vorbereitet, aber auch diese sind je nach Zweig häufiger oder selten.Meine Experimente in dieser Woche (10. Klasse) bestanden darin, dass ich die Farbänderung verschiedener Indikatoren bei sauren und alkalischen Lösungen zeigte. Der Aufwand bestand darin, die Lösungen herauszusuchen und sechs Reagenzgläser aufzustellen. In der anderen Klasse hatte ich Ammoniumchlorid erhitzt und die entstandenen Gase mit Indikatorpapier nachgewiesen.


    Sarek

    Ich möchte noch ergänzen (die Versuche ergeben sich bei mir an der Anzahl der Wochenstunden, was die Themen hergeben und wie sehr ich den SuS zutraue, keinen Mist zu bauen):
    Je nachdem, wie gut deine Schule ausgestattet ist, ist es kompliziert oder einfach. Lehrerexperiment hängt alleine vom Experiment ab, das du machst. Schülerexperiment hängt davon ab, ob es Schülerarbeitsplätze mit Ausstattung oder wenigstens Boxen gibt. Sonst muss man mehr raussuchen. Und eine gut strukturierte Sammlung hilft natürlich auch. Die Anfangszeit ist immer schwer, bis man weiß, was wo steht, aber danach geht es halbwegs schnell.
    Gibt es nicht genug Lehrerrolltische, muss man den Kram mühsam durch die Gegend jonglieren und kann nicht alles draufschmeißen und erst mal liegenlassen (minus stinkende/empfindliche/giftige Sachen).
    Und eine Frage die auch für Zuhause wichtig ist: Gibt es eine Spülmaschine? Wenn ja, können die Schüler grob vorreinigen und dann kann man es als Lehrer einfach schnell reinsortieren, wenn nicht, hat man den ganzen Kram auf den Tropfbrettern und muss den alten erstmal wegräumen und gründlicher kontrollieren, dass es wirklich sauber ist. Das passiert zwar im Unterricht, aber nervt und dann steht man hinterher doch da, weil einem irgendwas im Nachhinein aufgefallen ist.


    Das war jetzt Worst Case gegenüber Optimum. Prinzipiell gilt, dass mit Erfahrung alles schneller von der Hand geht, aber ich gehe jetzt wenn möglich (in der Oberstufe) so vor, dass ich Versuche zum Thema sammle und dann in einer Doppelstunde abhandle, so dass man entspannt arbeiten und aufräumen kann, mit ein bisschen Verknüpfung zur Theorie.

    Auf keinen Fall Deutsch zu Englisch! Dann hörst du mit dem Korrigieren nicht mehr auf. Ganz egal, was das Fach dir bedeutet, nein! Besonders, wenn du dann viel Oberstufe haben solltest.


    Mathe: Muss nicht schaden, dass du mit Mathe zu kämpfen hast, das hilft beim Reindenken in die SuS.



    Chemie: Joa, mag ich so ein bisschen. ;) Aber wie viel hattest du da in der Schule? Ein Protokoll zu schreiben ist das kleinste deiner "Probleme", sprich der Anforderungen. Das lernt man eigentlich schnell, denn es ist durch sein starres Schema sehr gut zu erlernen. Das Fach kann Spaß machen, man muss halt putzen nach den Versuchen.Oder die SuS anschreien, bis die es tun. :P Ich finde es schwer, Übungsstunden in dem Fach zu konzipieren, da es für mich immer das Gleiche ist. (= Einfach Chlor gegen Brom austauschen bei einer Reaktion kommt mir wie Verar...e vor. Auch wenn es für die Schüler oft was ganz Neues ist.)



    Physik: Kann ich auch ein bisschen leiden :D , entdecke ich jedes Jahr mehr die Schönheit des Ganzen. Auch von Sachen, die ich ätzend finde...Manchmal muss man sich was länger reinfuchsen, um den Sinn zu sehen. Ich habe aber eigentlich nur Oberstufe, deswegen geht das auch was weiter als in der Mitterlstufe. (Müsste mein Profil mal updaten)

    Also ich mag auch Bio ;) , das bietet aber teilweise (besonders in der Oberstufe) Frustrationspotential, wenn die Lehrer feststellen, dass da Schüler drinsitzen, weil das so einfach ist und man da doch Hunde und Blumen malt. (Habe mich letztens mit nem Biokollegen drüber unterhalten, der meinte, in der Mittelstufe erwarten die Kleinen dafür, dass man über jedes Tier Bescheid weiß: "Wie schnell ist denn jetzt ein Regenwurm?" etc.) Dann lieber das Fach, das die Schüler nicht mögen und ihnen zu mathelastig ist. :P



    Aber letzten Endes: Wirf ne Münze. Kopf für Bio, Zahl für Physik. Dann schläfst du ne Nacht drüber und dann wirfst du die Münze so lange nochmal, bis sie das erwünschte Ergebnis zeigt. :D

    Physiklehrer sind tendenziell gefragter, in der Oberstufe besonders wichtig: Korrekturzeiten sind wohl geringer verglichen mit Bio (falls du überhaup Oberstufe machen wirst, welche Schulform?) und Versuche lassen sich mit weniger Putzen aufräumen. ;)
    Dafür kann man in Bio teilweise echt interessante Themen aufgreifen, und die auch schülergerecht runterbrechen, während das bei Physik schon mal schwierig wird.

    Anmerkung zu den Krankentagen: In den letzten drei Monaten ist zu kurz!
    Da ist gerade die Erkältungswelle durchgeschwappt, da kann ein wesentlich höherer Krankenstand vermutet werden, als tatsächlich vorliegt. Bei mir an der Schule hat es die Kollegen reihenweise zerlegt, die normalerweise nie fehlen.

    Bei uns geht das prinzipiell auch. Ist nur leider eine Sache, die nicht Standard ist, sondern erst wahrgenommen wird, wenn das Vertrauensverhältnis gekippt ist. (Nicht dass ich mich freuen würde, da fühlt man sich ja wie im UB! Wobei es natürlich auch dran liegt, dass es als Kontrolle empfunden wird.)

    Wenn ich das so lese... Kannst du nicht an der Gewichtung drehen?
    Am Anfang wollte ich erstmal fragen, auf was für einem Niverau die Aufgabe war, man kann sich ja als Lehrer mal verschätzen in seiner Begeisterung. :rotwerd: Aber das hast du ja beantwortet.
    Dann wollte ich vorschlagen, die Note so stehen zu lassen, weil die Kinder so auch etwas lernen können, nämlich mit Enttäuschungen umzugehen, aber wenn die Note eh aufgehoben wird, gib regulär Punkte auf die Aufgabe, aber etwas weniger und auf ne andere dann mehr. Dann gibt es hoffentlich nen besseren Schnitt, der aber wenigstens noch ein bisschen realistisch ist. :traenen:


    edit: Achja, weil's über mir erwähnt wurde: bei einer Gerichtsverhandlung bezüglich der Nichterstattung der Reisekosten hat ein hessischer Jurist die Nichtzahlung damit begründen wollen, dass "Klassenfahrten überwiegend dem Vergnügen der Lehrer dienen". Der Richter hat ihm nen Einlauf verpasst. Immerhin.

    Fängt der Name dieses reizenden Herrn zufällig mit F an?



    BTT: Ich hasse es. Ich muss mehrere Tage lang so tun als wäre ich ein Mensch und würde meine SuS mögen. :teufel:


    Nee, ich mag meinen LK sehr, aber die sind zum Zeitpunkt der Fahrt alle 18, dementsprechend werde ich Spaß haben. Immerhin brauche ich ausreichend Schlaf, um belastbar zu sein, d.h. das Wochenende nach der Fahrt wird gepennt. Egal was ansteht. Da kann die SL mich mal gernhaben. Gut, eigentlich würde sich vermutlich ne Lösung finden lassen, wenn ich darauf bestehen würde, aber die Sonderwünsche will ich mir für das Zeitfenster aufsparen, wenn ich mal kleinen Nachwuchs haben sollte. Ich wusste ja vorher, dass der Job Klassenfahrten und Korrekturen beinhaltet.

    Hat du daran gedacht, die Krankenkasse einzugeben? Ich habe noch nicht angefangen, weil ich noch auf den Wisch gewartet habe (kam gestern mit der Post).
    Das macht den größten Posten aus.

    Mathe, Chemie und Physik als Siebfächer? Klar, kann man so machen, wenn man es will. Ein paar SuS werden da bestimmt ausgesiebt. Interessanterweise sind in den letzen beiden Tutorien, die ich hatte, die Leute wegen Englisch und Deutsch sitzen geblieben.


    Wenn ich unterrichte, habe ich nicht nur Anspruch an die SuS, sondern auch an mich. Nicht nur, dass sie es kapieren sollen, nein, ich soll es auch erklären können. Funktioniert nicht immer, und manche Leute sind halt so schlau wie 3m Feldweg, aber ich kann behaupten, hin und wieder gute Inhalte zu machen.
    Gute alte "Friss oder stirb"-Pädagogik gibt es noch an der Uni genug. Ich will meinen SuS erstmal vermitteln, wie man sich Sachverhalte selbst erschließen kann, wie man die Systematik dahinter erkennt. Das funktioniert nicht, wenn ich sage: "Och, findest du schon selbst raus."
    Ich lebe übrigens im Grenzgebiet und weiß, dass einige SuS aus Bayern "rübermachen". Na und? Dann lernen sie wenigstens was Anständiges und haben bessere Abinoten. ;)


    Ich kann Mrs Pace, was die Haltung zum Lehrerselbstverständnis angeht, nur Recht geben.

    Ich will auch mal meine Meinung in die Mitte werfen:
    Wir haben keine interaktiven Tafeln in den Räumen, in denen ich bin, zum Glück! Die habe ich im Referendariat kennengelernt und ich bezweifle den Nährwert dieses Mediums sehr. Man kann ein paar hübsche Effekte einbauen, was man bei Powerpoints immer als Überfrachtung kritisiert. ;)


    Nein, im Wesentlichen stört mich bei den Dingern, dass die Vorbereitungszeit größer wird (bis man das Dokument vernünftig gelayoutet hat!), man verführt wird, mehr "Glitter" reinzustreuen und (das ist der Hauptfaktor, weil es mich wirklich wirklich wahnsinnig macht) die Zeitverzögerung beim Schreiben.
    Ich konnte Erfahrung sammeln mit der Smartboards und den Interactiveboards. Beide nicht so toll, immer mussten die kalibriert werden oder hatten sonst ein Wehwehchen.


    Das gleiche Problem habe ich mit der Technik bei uns: Ich habe keine Adminrechte. Gut, kann ich dahingehend verstehen, dass manche Kollegen uns die ganze IT zerschießen würden, wenn die das könnten, aber ich wage mal zu behaupten, dass ich nicht so blöd bin. Aber wenn jetzt für alle und jeden Ausnahmen gemacht werden müssen? Hmm, schwierig.
    Aber deswegen bescheide ich mich normalerweise mit Laptop für Filmchen und Dokumentenkamera. Laptops haben wir ja von Schulseite aus. Brauchen 3 Stunden, bis sie hochgefahren sind. Und haben leider nicht alle Software installiert, die man braucht, was dann für Ärger und Stress sorgt. (Muss man nämlich dann installieren und beim nächsten Hochfahren ist die dank HDGuard weg.)
    Internet funktioniert manchmal nicht, wenn wir falsche Mondphase haben, oder was weiß ich... Also bin ich als durchaus technikaffiner Mensch dazu übergegangen, die Tafel sehr zu mögen. Und mit einem Kreidehalter hört dann irgendwann auch die Haut an den Händen auf, sich zu schälen. ;)


    Aber in Chemie+Physik hat Tafel (oder Dokumentenkamera) einen großen Vorteil: Versuchsaufbauten zu zeichnen oder Schaltungen oder Moleküle. Die SuS können sehen, wie man das ganze einmal von der Grundstruktur her macht (Wo fange ich an? Was sind die Eckpunkte meiner Zeichnung, anhand dessen ich den Rest entwerfe?) und vom motorischen her (Wie zeichne ich einen 7-Ring?). Bei vom Computer erstellten Zeichnungen geht das nicht. Und interaktive Tafeln... Zeitverzögerung, wie gesagt. :autsch:
    Beim komplizierteren Vorzeichnen bevorzuge ich übrigens die Tafel. Warum? Ich bin langsamer, dadurch können die SuS besser folgen. Und ich muss größere Bewegungen machen, das heißt, es ist auch besser zu sehen.

    In Hessen hatte ich so zitiert:


    Lehrplan Chemie. Gymnasialer Bildungsgang Jahrgangsstufen 7G bis 9G und gymnasiale Oberstufe. Wiesbaden : Hessisches Kultusministerium, 2010.


    Seitenzahl nach Bedarf ergänzen. Frag einfach mal ältere Refis.

    Genau das war es! Allerdings habe ich das nicht selbst, es war nur der einzige Literaturverweise, den ich in meinen Unterlagen gefunden habe, der passen könnte.

    Szenische Interpretation nach Liane Paradies, Unterrichtsmethoden?


    Ich habe genau so etwas vor Augen, aus dem Studienseminar, war sehr witzig gewesen, weil unser Ausbilder das auch wirklich mit Leib und Seele gemacht hat, aber ich finde leider in meinen Unterlagen nicht mehr viel zu diesem Modul, bzw. erinnere mich nicht mehr, wo ich es abgeheftet habe... ;(
    Der Name ist also mit Vorsicht zu nutzen.

    Es kann natürlich sein, dass es wirklich Rechtliches gibt, was degegen spricht, aber das müsste die SL doch benennen können, oder? Das kann man ja auch so aufziehen, dass es deinen Schülern nicht hilft, aber daraus ne Lektion für die Lehrer wird, es besonders gründlich zu prüfen? Dann kann man wenigstens anderen Fällen vorbeugen.
    Zu Machtspielen kann ich natürlich mangels Hintergrundwissens nichts sagen. Könnte da ein wenig Honig ums Maul helfen? :weissnicht:

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