Beiträge von erdbeerchen

    Das gemeinsame Frühstück in der GS ist auch eine Beziehungs- und Erziehungszeit, in der manche Kinder gesundes Essen in entspannter Atmosphäre erstmals kennenlernen.


    Es gibt tatsächlich Kinder, die zu Hause nichts frühstücken, weil sie noch keinen Hunger haben oder die Eltern ihnen einfach nichts machen. Für die ist das Frühstück in der Schule total wichtig. Manche Kinder kennen von zu Hause nur das Essen vor dem Fernseher, für die ist eine Mahlzeit, bei der man miteinander spricht oder einer Vorlesegeschichte lauscht, absolutes Neuland. Es gibt in NDS das Schulobstprogramm, in dem Schulen 2x wöchentlich kostenlos mit Obst beliefert werden, damit die Kinder gesundes Essen bekommen. Erst kürzlich fragte eine Schülerin mit großen Augen, was ich da essen würde. Es war eine Birne...


    Nichtsdestotrotz muss man in Corona-Zeiten vielleicht was ändern. Grundsätzlich ist diese Frühstückszeit aber wichtig und fängt vieles auf, was zu Hause nicht mehr zuverlässig bei allen Kindern geleistet wird. Kindheit und Elternschaft haben sich verändert...

    Da hast Du sicherlich Recht. Ist halt vieles blöd dieses Jahr.


    Zu den Arbeiten: auch da hat Corona sicherlich eine Mitschuld. Aus Sorge, dass die Schulen schließen oder das Wechselmodell einführen müssen, haben viele Lehrer sich bestimmt beeilt, dass sie ihre vorgeschriebenen Arbeiten zeitnah schreiben. In NDS gibt es coronabedingt auch einen Stichtag (20.11.), an dem die (vorläufigen) Zeugnisnoten vorliegen sollen. Also auch das sorgt für zusätzlichen Stress. Kommt halt einiges zusammen.

    Warum eigentlich nicht? Den könnte man in Erfahrung bringen: In den Fachkonferenzen sitzen Elternvertreter. Die haben den mit verabschiedet. (Die Fachleitung oder den Fachlehrer per Mail anzuschreiben und um Zusendung zu bitten, wäre wohl zu einfach...)

    Finde ich anmaßend, den letzten Satz. Ich bin ja "nur" die Tante, die gestern mal live mitbekommen hat, was so los ist. Aber ich gebe das mal an die Eltern des Kindes weiter. Im Übrigen geht das Mädchen erst seit wenigen Wochen auf die Schule (5. Klasse!) und kein Elternteil hat bisher einen Schimmer, wie diese Schule so funktioniert, wer Elternvertreter in FKs sind etc.


    Das Handy ist übrigens nicht dabei, wenn die HA gemacht werden. Stattdessen verbringen die Eltern aber viel Zeit am Nachmittag mit dem Kind. In der GS konnte sie die Hausaufgaben komplett selbstständig, zeitlich effizient und ökonomisch anfertigen.

    Hallo zurück,


    hier ist ja was los.

    Ich frage mich gerade, ob das Eingangsposting nicht bewusst spalterischen Charakter hatte, um genau diese Diskussion zu triggern...

    Das weise ich entschieden zurück. Mir ging es nur um eine Einschätzung anderer Kollegen zum Thema. Und ja (irgendwer schrieb das auch): ich bin gerade persönlich betroffen, vielleicht klang der Ausgangspost deshalb etwas zu emotional.


    Ich habe alle Beiträge gelesen und danke dafür. Jeder sieht das anders und hat andere Erfahrungen gemacht, ist ja auch ganz klar.


    Nur kurz zur Info: das Kind hatte gute und sehr gute Noten in der GS, die Beratung erfolgte in Richtung Gym, und da gibt es nur dieses eine, das in Frage kommt. Die bisherigen Noten auf dem Gym sind auch alle im guten Bereich - allerdings mit deutlich mehr Aufwand als noch in der GS. Ist auch verständlich, wurde hier ja auch mehrfach erwähnt, dass das Lernen erstmal gelernt werden muss. Drei Stunden jeden Nachmittag sind dort jetzt Alltag, wenn das Kind (nicht vor 14 Uhr) mit dem Bus wieder nach Hause gekommen ist. Finde ich viel für eine Zehnjährige. Das gab es zu meiner Zeit so auch nicht (ich bin noch auf die Orientierungsstufe gegangen), das Gymnasium startete erst mit Klasse 7 (und drei Stunden lernen am Nachmittag brauchte von meinen Klassenkameraden niemand). Ich höre dieses "gut-drei-Stunden-jeden-Nachmittag-für-die-Schule-lernen" tatsächlich von mehreren befreundeten Familien mit einem Kind in der 5. Klasse des Gymnasiums. Scheint also so üblich zu sein. Der niedersächsische Hausaufgabenerlass sieht übrigens nur eine Stunde vor.


    Bei meinem Eindruck der an dieser Schule (oder zumindest den in dieser Klasse unterrichtenden Lehrern) fehlenden Menschlichkeit bleibe ich aber. Es gibt viele verschiedene Beispiele, die ich aufgrund der möglichen Erkennbarkeit hier nicht schreiben möchte, die zeigen, dass es dem Klassenlehrer ausschließlich um Wissensvermittlung geht und er von persönlichen Belangen der Kinder, Unterstützung, Lernbegleitung, Differenzierung nicht sehr viel wissen möchte. Der Eindruck mag täuschen, aber man bekommt eben das Gefühl, als sollte großzügig aussortiert werden. Das widerspricht einfach meinem Bild von einem guten Lehrer.


    Und noch zum Deutsch-Thema: das o.g. kommt eben NICHT im Lehrwerk vor (den schuleigenen Arbeitsplan kenne ich natürlich nicht). Der Lehrer arbeitet mit Arbeitsblättern, weil das Lehrwerk nur das anbietet, was man in Klasse 5 wohl unterrichten soll.


    Ich merke, ich werde schon wieder emotional und klinke mich jetzt erstmal aus. Danke fürs Lesen und Eure Rückmeldungen.

    Hallo liebe Kollegen,


    ich selbst arbeite an der Grundschule, aber meine Nichte geht seit dem Sommer in die 5. Klasse eines Gymnasiums hier um die Ecke. Ein Schulwechsel (erst die "Große" in der GS sein und dann plötzlich die "Kleine" am Gymnasium, riesiges und anonymes Schulgebäude, etliche Fachlehrer im Unterricht, neue Klassenkameraden, neue Regeln, neue Lehrwerke) ist ja schon Herausforderung genug. Dazu die Pandemie, die nichts einfacher macht. Und nun noch Stress, weil irgendwie die "Menschlichkeit" fehlt.


    Von Anfang an wurden die Kinder an besagter Schule mit dem Organisatorischen allein gelassen (ja, ich weiß, am Gymnasium können die Kinder nicht mehr so betüddelt werden wie noch an der GS), einige Kinder haben ihren Klassenraum nicht wiedergefunden, es gab tagelang keine Infos über Stundenplan und Lehrer, der Elternabend war ein unterkühltes Fiasko, bei dem der Klassenlehrer nach der großen Runde einigen Eltern bereits riet, sich nach einer neuen Schule für ihr Kind zum Halbjahr umzusehen. Mit Klassenarbeiten werden die Kinder nur so bombardiert. In Deutsch (Klasse 5!) steht nun eine Arbeit an zu den Themen "Finite und infinite Verben", Partizipien, Nebensätze, Zeitformen. Also, ich weiß ja, was wir in Klasse 4 in Deutsch machen, darauf könnte man nun ja gut aufbauen. Aber ich kann nicht glauben, dass diese o.g. Themen nun allen Ernstes direkt am Anfang in Deutsch abgeprüft werden. Sind das wirklich Themen für Klasse 5?


    Das war auch nur ein Beispiel. In anderen Fächern läuft es ähnlich. Mich macht das echt fassungslos, dass es an dieser Schule allem Anschein nach nicht darum geht, Kinder auf ihrem Lern- und Lebensweg eine Stütze / Hilfe / Begleitung zu sein, sondern offensichtlich vorrangig darum, die Klassen wieder kleiner zu machen und möglichst schnell alle Kinder auszusortieren, die den (überzogenen?) Forderungen nicht gerecht werden. Das macht ja so einiges mit einer Kinderseele... Klar, nicht jedes Kind ist auf dem Gymnasium richtig aufgehoben. Aber das sieht man doch auch ohne solche bewusst fehlplatzierten Tests und hätte zudem auch vielleicht noch etwas Zeit.


    Ich hoffe, nicht alle Gymnasien arbeiten so. Bin gerade echt schockiert über den Umgang mit Kindern. Oder liege ich völlig daneben? Würde mich über eine Einschätzung sehr freuen!

    Ich habe früher auch mit dem Heft vom Jandorf Verlag gearbeitet. Das Heft hat ja über 90 Seiten, mittlerweile finde ich das viel zu umfangreich. Es geht so enorm viel Zeit dafür drauf, die Schrift einzuüben. Das von dir genannte Heft kenne ich nicht, klingt aber schon mal etwas besser.

    Ist es denn bei euch Pflicht, eine verbundene Schreibschrift einzuüben? Bei uns muss man sie kennen (also lesen können), und man soll ein angemessenes Schreibtempo entwickeln. Dafür ist aber nicht unbedingt ein ewig langer Schreibschrift-Lehrgang von Nöten...

    möchte ich einfach mal nur zu bedenken geben. Gerade im Moment haben wir ja nicht unbedingt zu viel Zeit in der Schule. Die motorischen Fähigkeiten der Kinder werden auch nicht besser. Und manchmal hilft es ja auch, aus komplett anderem Blickwinkel an eine Sache ranzugehen.

    Ich bitte auch um Abschaffung der VA. Die Schrift sieht fürchterlich aus und viele Kinder quälen sich mit Köpfchen-e und Co.


    Neulich auf einem Elternabend hat ein Vater ein paar Worte auf eine Liste geschrieben. Er hat als Schüler offensichtlich die VA erlernt und schreibt auch als erwachsener Mann auch so. Ich vermute, er schreibt in seinem Alltag selten mit der Hand, sodass sich keine eigene Schritte ausgebildet hat. Die VA sieht ziemlich blöd aus als Schrift bei einem erwachsenen Mann.🙈


    Noch dazu finde ich den Zeitfaktor schwierig. Im ersten Schuljahr lernen die Kinder die Druckschrift und dann benötigen sie das halbe zweite Schuljahr, um eine neue Schrift zu lernen. Was da an Zeit draufgeht! Die könnte man für so viel wichtigere Dinge nutzen.


    Deshalb bin ich ganz eindeutig für die Grundschrift, die auch noch am schönsten von allen Schriften aussieht. Wenn die Kinder sie intensiv üben und auch häufiger mal etwas (ab-)schreiben, entwickelt sich auch einen angemessenes Schreibtempo.

    Ich wäre ja immer noch für den Plexiglas rund um die Lehrkraft ... Kinder, die etwas zeigen wollen, drücken dann ihr Heft gegen die Wand. Ist nur mit der Aufsicht etwas schwierig ...

    Da habe ich eben etwas gesehen, mit dem zumindest Brillenträger gut geschützt sind: die Brillenbügel durch die gelochten Stellen einer Klarsichthülle ziehen (die mit drei geschlossenen Seiten und Lochung am linken Rand), Visier fertig! 😆

    Schubs hoch!


    Zusammen mit einem Kollegen und einem IT-Menschen werde ich eine Schulhomepage gestalten. Hurra, endlich! Nun bin ich auf der Suche nach Ideen, Anregungen und wirklich tollen Grundschul-Seiten. Habt ihr tolle Ideen oder No-Goes. Oder kennt ihr richtig schöne Seiten? Dann hätte ich gern einen Link, gern auch per PN.


    Danke!

    Ich sehe das wie Grünfink - bitte nicht werten! Das Kind ist ein kranker Grundschüler, es war keine Abschlussprüfung, sondern eine normale Arbeit. Kinder merken manchmal einfach total spät, dass es ihnen nicht gut geht. (Deshalb erbrechen sich auch so viele Kinder im Klassenraum und schaffen es nicht mehr nur zur Toilette.)

    Um vergleichen oder gar wechseln zu können, bräuchte man aber ausreichend viele Therapeuten.

    Ich habe folgendes erlebt: für meine zwei Kinder brauchte ich einen Platz beim Logopäden und bin bei mehreren „abgeblitzt“: alle sind völlig überlastet und nehmen keine Patienten auf. Bei einer Logopädin kam ich immerhin auf die Warteliste, wo wir nach neun Monaten einen Platz bekommen haben. Dann hätte ich anscheinend zuerst fragen müssen, wie sie abrechnet. Hab ich jetzt nicht gemacht, denn ich war froh, überhaupt ein Platz bekommen zu haben (und habe die Möglichkeit auch gar nicht in Erwägung gezogen, dass es da Probleme geben könnte). Habe hier inzwischen vier Rechnungen liegen, die ich demnächst einreichen wollte. Da bin ich ja gespannt…

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