Guten Morgen...
Es ist ja nicht unbedingt gesagt, dass die Schülerin während der Klausur einen Spickzettel dabei hatte. Ich habe auch einige Schülerinnen, die können einfach unglaublich viel auswendig lernen. Da kommen dann in der Klausuren seitenweise Passagen, die plötzlich fehlerfrei sind, besonders auffällig, wenn der Fehlerquotient vorher so um die 10 Fehler/ 100 Wörter lag. Blätter einschmuggeln geht bei uns nicht, wir haben abgezählte Blätter mit Schulstempel und ich habe schon einen genauen Blick auf die betreffenden Kandidatinnen.
Aber ganz ernsthaft, hilft es? Die Schülerinnen haben selten eine bessere Note als eine 4. Entweder sind sie ganz versessen darauf, alles aufzuschreiben, was sie gelernt haben, so dass sie darüber die eigentliche Aufgabenstellung vergessen. Oder sie bringen das Auswendiggelernte nicht in Zusammenhang zum Text. Und gerade in den sprachlichen-gesellschaftwissenschaftlichen Fächern geht es doch so oft um konkrete Textarbeit, die kann man doch nicht komplett auswendig lernen. Ebenso wenig wie das eigene Urteil, die kritische Stellungnahme. Ich halte es ähnlich wie Meike, ich mache Bemerkungen am Rand, spreche aber auch noch mal mit den Schülerinnen und versuche ihnen zu erklären, welche Kompetenzen ihnen fehlen, um eine wirklich gute Klausur zu schreiben.
Wenn wir in den Klausuren Erwartungen haben, die man auswendig lernen, ist es doch klar, dass manche Schüler sich so behelfen. Ist ja auch eine Art der Vorbereitung, vielleicht nicht die von uns Gewünschte, aber ein möglicher Weg sich für den Teil der Klausur zu helfen.
Schöne Grüße
Frau Lehrerin