Ich kenne die Situation aus zwei Perspektiven. In der Klasse meiner Tochter war das Kind einer Lehrerin dieser Schule und auch wenn es irgendwie ging, habe ich mitbekommen, dass es doch einige Male unangehme Situationen gab. Zum einen das Gerede der Eltern, das auch durchaus nachvollziehbar war, denn es ist nun einmal schwer glaubhaft zu vermitteln, dass das Kind nicht anders auf die der Mutter im Vorfeld bekannten Arbeiten vorbereitet wurde. Was ich persönlich aber schlimmer fand, waren Reaktionen der Kinder, wenn sie das Gefühl hatten, das Kind werde bevorzugt. Das haben sie in ihrem Wunsch nach Gerechtigkeit natürlich geäußert. Die Kinder wurden dann von ihrer Klassenlehrerin, die auch noch eng mit der Kolleginmutter befreundet war, zurechtgewiesen - alles irgendwie unschön, ungeschickt und meiner Meinung nach vermeidbar, denn alternative Schulen gibt es bei uns genug.
Zum anderen habe ich mittlerweile auch schon Kinder von Kollegen unterrichtet, was ich selber eher als unangenehm empfinde, weil ich nicht Herrin über mein Unterbewusstsein bin. Außerdem ist bei uns schon vorgekommen, dass Dinge aus dem Unterricht anderer Kollegen über die Kinder an die Lehrereltern weitergetragen wurde und diese haben darüber Lehrerzimmer geredet. Alleine schon so Bemerkungen wie: "XY ist total traurig, dass sie nicht mehr bei dir ist, mit der ABC kommt sie ja gar nicht klar, da ist der Unterricht so öde, meint sie" sind für mich ein Unding.
Nun mag man sagen, das sei ja alles denkbar unprofesionell und man werde das ganz anders handhaben, aber Professionalität hört bei der Familie meistens auf und nach diesen Erfahrungen bin ich soweit zu sagen, professionell heißt für mich, Privates und Berufliches zu trennen, auch wenn es mich Zeit und Energie kostet.
FrauLehrerin