Beiträge von chrisy

    In manch anderen Ländern haben Grundschullehrkräfte das gleiche ansehen wie Ärzte. 'Ein Grund dafür ist, dass dort nur die besten Absolventen in den 'Primarbereich kommen.


    Klar, Noten im Abitur sagen nicht gleich aus, wie gut man mit Schülern umgehen kann. Ein Einserkandidat kann natürlich später im Lehrerberuf auch nur ein Fachidiot sein.


    Dennoch geben die Noten zumindest eine Orientierung, wie Zugänge zu Studiengänge und Beruf verteilt werden können (Primat der Bestenauslese). Richtigerweise müsse im Lehrberuf entscheidend sein, dass möglichst nur Personen mit gutem und sehr gutem Staatsexamen in den Dienst gelangen. Hier wäre es im Übrigen interessant zu wissen, wie viele der Personen mit sehr gutem Staatsexamen im Abitur zu den "schlechteren Abiturienten" gehörten.


    Wir führen das eigentliche Thema langsam off-topic. Vielleicht findet sich zu fieser Thematik ja ein passenderer Thread.

    Was im Grunde ja eine wünschenswerte Messlatte wäre. In Baden-Württemberg reichte es in den letzten Jahren noch aus, für das Lehramt an Grundschulen ein Abitur von ~3,5 zu haben. Es verwunderte daher nicht, wenn man von manchen Professoren hörte, die Qualität der meisten Hausarbeiten ließen sehr zu wünschen übrig.

    Zitat


    Wo ist denn bitteschön der Zusammenhang zwischen kognitiv-intellektueller Leistung und Lernbereitschaft auf der einen Seite und Anfälligkeit für Stereotype und Vorurteile auf der anderen Seite?


    Der Zusammenhang von Bildung und dem Zuspruch einer Person zu komplexitätsreduzierenden Weltbildern kennt man aus der (quantitavien) Forschung zu extremistischen Einstellungen (z.B. Heitmeyer). Rauin spricht für den Raum Ba-Wü und für ihn umfasst ein "schlechtes Abitur" m. W. ein Notenspektrum ab 3. Für Rauin bilden Personen in dieser Zuordnungsgruppe häufig gemeinsame Merkmale ab - z.B. die Einstellung zur Leistungsbereitschaft, die dürfte bei einem 1,4 Abiturienten
    sicherlich
    deutlicher ausgeprägt sein als bei einem 3,7er Abiturienten.


    Zitat

    Da die Stammtische dieser Nation aber ohne Lehrerbashing nicht auskommen und sich differenzierendere Sichtweisen boulevardjournalistisch nicht verkaufen lassen, werden jedoch Millionen von Menschen dankbar sein, dass es Leute wie Dich gibt, die sie mit entsprechendem Material füttern könnten.


    Man sollte sich von den Stammtischen der Nation auch nicht kränken lassen ;-). Rauin ist eine Meinung unter vielen, klar, die Meinung von ihm gefällt den meisten in unserem Berufsstand nicht. Seine Erkenntnisse sind letztlich jedoch interessant, gerade was die Motivation bei Lehramtsstudenten noch vor der Konfrontation mit dem Berufsalltag betrifft. Und hier ist es doch erschreckend, welche Motivationen laut Studie nicht selten dahinter stecken. Aber sollte man es der Stammtische wegen deshalb lieber verschweigen?




    Stichwort: Exemplarität - Unterricht deckt nie ein Thema in seiner vollkommenen Gesamtheit ab. Wenn hier das Thema Sexualität und Andersartigkeit (gegenüber der kindlichen Vorstellungsnorm) steht, kannst du sowohl Homosexualität als auch Bisexualität thematisieren. Ziel ist es ja, dass Andersartigkeit nicht als abnorm empfunden wird sondern die Menschen an sich als vielseitig wahrgenommen werden.


    Zitat

    Das klingt für mich alles ziemlich schwach, wenn ich ehrlich bin. So, als ob man sich hinter der Religion verstecken könnte. Ich sehe jetzt nicht ob katholische oder evangelische Reli - aber nach solchen Aussagen muss man ja schon fast von katholischer Reli ausgehen. Und da bist du dann aber auch (zum Glück!) einer der wenigen Menschen, die ich "kennenlernen" durfte, die scheinbar ein bisschen unreflektiert durch die Welt gehen. Und ich bewege mich in einer Familie voller katholischer Theologen.


    Klingt in der Tat eher nach Naivität in der Auseinandersetzung mit dem Thema. Vor allem auch, wenn man in seine Argumentation Konstrukte wie "Ich habe auch schwule Freunde" einbauen muss. Das erinnert mich immer auch an all die Leute, die Juden als Freunde haben, aber....

    Mal überspitzt angedacht: Laut Forschung ergreifen überproportional viele Personen den Lehrberuf, welche ein eher schlechtes Abitur haben. Wahrscheinlich sind diese Personen dann auch generell anfälliger für Stereotype und Vorurteile.

    An welche Altersstufe richtet sich das denn? Nehme mal an Oberstufe (10+), oder?


    Auf mich wirkt diese Stunde zu kognitiv. Warum sollten sich die Lernenden mit dem lyrischen Ich überhaupt befassen, wo liegt


    der Anreiz?


    Vielleicht findest du ja aus dem Repertoire des handlungs- und produktionsorientiertem LU (z.B. bei Haas oder Spinner) Anregungen, wie du diese Stunde


    lebendiger gestalten kannst. Da gibt es auch einiges Anspruchsvolles für höhere Klassen.


    Viel Erfolg!

    Elternschrecks Begriffsbestimmung ist ein guter Ansatz.


    Vielleicht bringt es diese Diskussion ja etwas voran, wenn man mal konkrete Beispiele aus der Praxis aufführt, in denen der Begriff "Disziplin" sich für einen äußert.


    Wie handele ich, um Disziplin zu erlangen?
    Wie gehe ich mit Schülern um, die nicht an meinem Unterricht interessiert sind?

    Was ist die gewünschte Unterrichtsatmosphäre?

    Welche Form von Einflussmöglichkeiten gebe ich den Schülern auf die Unterrichtsgestaltung?


    Interessant, was einen guten Lehrer auch ausmacht (gleiche Quelle):


    Zitat

    Hattie entwickelt vor dem skizzierten theoretischen Hintergrund sein Bild eines erfolgreichen, das heißt nachweislich wirksamen Lehrers. Dabei fällt auf, dass er mit dieser sehr anspruchs-voll angelegten theoretischen Rahmenkonzeption ein Lehrerbild entwickelt, das den deut-schen Leser durch ungewöhnlich starke Betonung auch emotionaler Qualitäten überrascht. So spricht er beispielsweise nicht nur vom Engagement, sondern auch von der Notwendigkeit eines leidenschaftlichen Handelns in der Pädagogik mit einer ansteckenden Wirkung (S. 23).
    Leidenschaftliches Unterrichten erfordert mehr als inhaltliches Wissen und handwerklich er-folgreiches Handeln. Es bedarf vielmehr einer Liebe zum fachlichen Inhalt, einer Haltung der ethischen Fürsorge und des Wunsches, andere mit der Liebe zum jeweils unterrichteten Fach zu erfüllen (S. 24).

    Zitat

    Ich stimme vollkommen zu, dass es auch für A9 noch genug [Adjektiv entfernt] Kandidaten geben würde.




    Sicher und wie du auch schriebst: Es wäre dann aber auch die richtige Leistungsentlohnung für 0815-Vormittags-Unterrichtende ("Guten morgen hier ist euer AB", "Guten Morgen, heute erzähle ich euch über ...) und würde stark zur Vorurteilsprävention (Lehrer verdienen zu gut) beitragen 8)

    Nun, die letzten Pressemeldungen sehen nicht rosig aus (Stelleneinsparungen), wenngleich dies in manchen Regionen sicherlich einleuchtend erscheint (Demografie), andererseits gerade bei Themen wie Inklusion und Individualisierung des Lernens widersprüchlich ist.




    In meinem Umfeld habe ich von Kollegen gehört, die im kommenden Schuljahr zumindest nicht wieder als KV an ihrer bisherigen Schule tätig sein werden.


    In solchen Fällen rate ich dazu, sich bundesweit umzuschauen. Das wird die kommenden Jahre sicher nicht besser werden, egal welche dann Parteien regieren.

    Ich denke nicht, dass du dazu etwas finden wirst.


    Aber dreh es doch um: Lass die Schüler in Gruppen erstmal eine gute Präsentation vor der Kamera zeigen und dann eine schlechte. Später kannst du ja alle auffordern, nun nur eine gute Präsentation vorzuführen und anhand dem Material die schwach- und Stärkepunkte herausarbeiten. Daraus erhälst du dann auch einen gemeinsam erarbeiteten Kriterienkatalog für die Zukunft.

    unter uns: Ein interessanter Kommentar von dir.






    An einem Punkt muss ich allerdings einhaken:








    Zitat

    Weshalb sind die Labore in den industrialisierten Ländern nicht mit Migranten aus diesen Ländern überflutet, die dank ihrer naturwüchsigen Begeisterung und Kreativität unsere Energieprobleme lösen und Medikamente gegen Alzheimer erfinden?








    Kurz und knapp: Mangelnde Hochschulqualifikation in Paarung mit einer rigiden Einwanderungsgesetzgebung in den westlichen Ländern. Zu dieser These muss aber auch erwähnt werden, dass die Lernumgebung in Entwicklungsländern wohl gar nicht erst in der Lage ist, den Bau einer Mondrakete nachzu"erforschen". Da stimmen vielfach die äußeren Rahmenbedingungen nicht. In den meisten Dokumentarfilmen zu Entwicklungsländern wird übrigens ein eher traditionelles Bild von Unterricht gezeigt, wenn Schule als Thema darin vorkommt: Lehrer erzählt / schreibt vorne und die Schüler rezipieren. Nicht selten haben die Lehrer dort auch Verfügung über die Schüler, sie mit körperlichen Bestrafungen zu drangsalieren.



    Insofern auch gut, weil somit einige typische Vorurteile über den Lehrerberuf obsolet werden.
    Und für die Schüer sowieso, da tatsächlich lebensnaher und individueller gelernt wird.


    Wer sich mal ein paar solcher Schulen anschauen möchte, dem lege ich die DVD "Individualisierung" von Kahl nahe,
    dort werden viele offene Schulen und Unterrichtsformen in allen Schulformen sowohl international als auch in Deutschland vorgestellt..

    Das ist eine gute Idee, wenn deine Links sich ja bisher fast auf die alte EM 2008 konzentrieren. Ich hatte vor zum ESC in Aserbaidschan ein AB zu machen, um in die Themen "Was ist Europa?", die EU und Energieversorgung einzuleiten, die noch auf dem Lehrplan stehen. Wenn ich das macht und feritg habe, kann ich das auch hochladen. Vielleicht kann man die Materialsammlung zur EM durch den ESC erweitern, da das ja schon eher ist. Die Menschenrechtsverletzugnen in den Gastgeberländern könnte man in höheren Klassen auch thematisieren.

    Das ist eine gute Idee, wenn deine Links sich ja bisher fast auf die alte EM 2008 konzentrieren. Ich hatte vor zum ESC in Aserbaidschan ein AB zu machen, um in die Themen "Was ist Europa?", die EU und Energieversorgung einzuleiten, die noch auf dem Lehrplan stehen. Wenn ich das macht und feritg habe, kann ich das auch hochladen. Vielleicht kann man die Materialsammlung zur EM durch den ESC erweitern, da das ja schon eher ist. Die Menschenrechtsverletzugnen in den Gastgeberländern könnte man in höheren Klassen auch thematisieren.


    Netter Ansatz. Es gilt jedoch Europa von der EU zu unterscheiden. Denn nicht alle Teilnehmer der EM/des ESC sind Mitgliedsstaaten der EU ;)

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