ZitatNachdem sie nie einen freien Text geschrieben, ab und an mal im Sprachheft ein Kästchen ausgefüllt hatten a la: "WAS ist ein Verb? Ein Substantiv?...", kam urplötzlich das erste Diktat. Ich traute meinen Augen nicht, mir ist die Kinnlade wirklich runtergefallen. Es gab keine Vorübungen oder etwas, woran ich erkennen konnte, dass nach einer langen Zeit der Vorübung ein längerer Text geschrieben werden konnte. (Diesese Vorgehen ist wohl an anderen Schulen durchaus auch normal!) Das Diktat enthielt alle (Un-)Gesetzmäßigkeiten der deutschen Sprache. "Im Herbst fallen die bunten Blätter auf den Boden. Der Wind wirbelt die Blätter umher...." - so in der Art. Es hieß dann, das Diktat zu lernen, denn in einer Woche würde es geschrieben. Ich diktierte es also meinem Sohn und er konnte nichts schreiben. Nicht einmal die Artikel, von Groß- und Kleinschreibung nicht zu sprechen.
Das Vorgehen tönt ziemlich altertümlich. Vermutlich hat der Text des Diktats wenigstens Bezug zur Jahreszeit gehabt. Nach Rechtschreibunterricht oder gar einem erkennbaren Konzept der Rechtschreibförderung sieht dies jedenfalls nicht aus.