Beiträge von Ruhe

    Ich lese diese Ganze Diskussion mit und denke auch darüber nach.

    Die Diskussion hier habe ich aus Frust gestartet, da ich mich an diesem Tag mehrfach als die Blöde gesehen habe, nur weil KollegInnen beschlossene Regeln nicht einhalten. Dadurch hatte ich an diesem Tag mehrfach Diskussionsversuche von SchülerInnen in der Richtung: Bei xy dürfen wir das auch. Was auch definitiv stimmt. Die Versuche würge ich immer ab und setzte die Einhaltung durch. Aber es nervt immer wieder.

    Es wäre halt einfacher, wenn die KollegInnen sich auch an abgestimmte Vereinbarungen (diese kommen ja schließlich auch nur zustande, wenn die Mehrheit in der Konferenz dafür ist) halten. Diese Vereinbarungen, Regeln wie auch immer, sind ja keine Anordnung einer einzelnen Lehrkraft nach dem Motto: Ich will das so, also macht ihr das jetzt.


    Natürlich passiert es dabei, dass nicht jeder diese Vereinbarung, Regel, ... sinnig findet. Aber umsetzten sollte man sie schon. Man kann ja, meine Meinung nach, nicht so verfahren, dass man sich nur an Vereinbarungen, Regeln, ... hält, bei denen man "dafür" halt und diejenigen bei man "dagegen" war, nicht hält.


    Ich z.B. finde eine Vereinbarung bei uns (in einer Konferenz mit hoher Mehrheit beschlossen) unsinnig. Wenn die SchülerInnen zu Beginn der 1.Stunde und nach den Hofpausen zu ihren Klassenräumen gehen, darf nur die Lehrperson den die SchülerInnen in den Klassenraum lassen, bei der diese dann Unterricht haben. Sprich: Wenn ich zu der Klasse gehe bei der ich Unterricht, lasse ich die SchülerInnen der Nachbarklasse nicht in ihren Raum. Finde ich (bis auf bestimmte Fachräume) unsinnig, da die Klasse auch in den 5min-Wechselpausen, wenn die Lehrperson wechselt auch kurz allein unbeaufsichtigt im Klassenraum ist und bei Verspätung der Lehrperson man den Lärm im Gang hat. Ich halte mich aber dennoch an diese Regel.


    Und Vorgestern habe ich eben zuviel bekommen. Ich erzähle es jetzt mal knapp.

    Da habe ich Schülerinnen bei einem Regelverstoß erwischt. Diese haben im Schulgang Selfies machen wollen mit ihrem Smartphone. Ich wäre zufällig als "Beifang" auf diesem Bild gewesen. Das habe ich unterbinden können. Die Schülerinnen hatten keine Erlaubnis von irgendwem und eine Notlage lag auch nicht vor. Die Schülerinnen fingen eine Diskussion an, dass sie das bei Herrn/Frau x doch auch dürfen und Herr/Frau x nichts sagt, wenn sie das machen. Zufällig kam Herr/Frau x vorbei und es kam zu der im ersten Post beschrieben Situation. Wir haben klar formulierte Regeln zum Umgang mit dem Smartphone. Da gehört (aus gutem Grund) zu, dass man eben nicht einfach Fotos und Filme macht. Das ist den Schülerinnen bekannt.


    Ich war an diesem Tag sehr gefrustet. Ich sah mich als Leidtragende von Regelverstößen der KollegInnen. Das war vielleicht engstirnig. Aber ich war gefrustet.


    Mein Fehler war, dass ich im ersten Beitrag keine konkrete Frage gestellt habe. Das werde ich beim nächsten Mal anders machen.

    Ferner habe ich ein sehr blödes Beispiel genannt.

    Ich glaube, über Regeln in der Schule bzw. Klasse und Konsequenzen bei Übertritten, kann man sich unendlich fetzen.

    Wichtig finde ich, dass man als Kollegen vor den Schülern eine gemeinsame Linie fährt und sich nicht gegenseitig in den Rücken fällt. Diskutieren kann man hinterher immer noch.

    Schüler verkraften es aber schon, wenn es leichte Abweichungen bei verschiedenen Lehrern gibt. Manchmal fachbedingt (naturwissenschaftliche Fächer, Sport, Werken, ...) oder personenbedingt. Ist ja für sie im Privaten eventuell genauso. Im Elternhaus gelten andere Regeln wie bei Oma usw.

    Genau das. Besser könnte ich es nicht ausdrücken.

    Hier ist ja eine rege Diskussion im Gange.

    Ich danke euch erstmal für den regen Austausch. Das hat mich dazu gebracht über alles nachzudenken. Ich werde trotzdem vereinbarte Regeln durchsetzen, auch wenn ein/e KollegIn das anders sieht.

    Auch ich hinterfrage bestimmte Regeln nach ihrem Sinn, aber ich halte mich dennoch daran.

    Ich war gestern sehr gefrustet. Einen Tag später sieht ja bekanntlich alles ganz anders aus.


    Aber wir sind uns sicher einige, dass es unkollegial ist, wenn an einen Kollegen vor Schülern bloß stellt, nur weil man bestehende gemeinsam beschlossene Regeln durchsetzen will.

    Mal sehen wie es läuft, wenn ich diese Schülerinnen von gestern nächste Woche wieder im Unterricht habe und diese wieder gegen diese Regel verstoßen. Ich werde es wieder unterbinden, ...

    Mittlerweile weiß ich nicht ob ich erstaunt oder amüsiert sein soll. In meinem Ausgangspost ging es mir um das Unterwandern von gemeinsam beschlossen Regeln. Im meinem Fall auch darum, dass ich von KollegInnen dann wie ein Depp dastand. Natürlich lassen wir Ausnahmen zu, wenn es wirklich notwendig ist, wie chemikus08 das beschreibt. In meiner gestrigen Situation lag definitiv kein Notfall/Ausnahmegrund vor.

    Das Käppi war auch nur ein Beispiel, weil ich eines brauchte. Auch ich akzeptiere Käppi tragen aus Gründen, wie z.B. die von chemikus08 genannten.

    Es ging mir gestern um das Grundsätzliche.


    Essen und trinken: Wegen Fachraum nada. Wer jetzt doch während 1,5 Stunden was trinken möchte darf kurz rausgehen und einen Schluck trinken, da ich aus gesundheitlichen Gründen es nicht anders halte. Wenn ich nicht im Fachraum bin, dürfen die Schüler trinken, aber nicht essen, weil dann fangen einige an zu übertreiben

    Da kommen wir der Sache schon näher.

    Es gibt bei uns einen Kollegen der das sehr locker sieht. Da darf im Fachraum gegessen und getrunken werden während des Unterrichts. Ich erlaube das nicht und werde von diesem Kollegen als kleinlich und engstirnig bezeichnet. Auch vor SchülerInnen.

    Diese Regel ist allerdings kein schulinterner Beschluss, den wir uns ausgedacht haben, sondern entspringt den Sicherheitsrichtlinien.

    Diese werden zu Beginn immer wieder in der Sicherheitsbelehrung für Nawi-Lehrer wiederholt.


    Ansonsten halte ich es mit dem Trinken während des Unterrichts im Fachraum wie du.



    Mir ging es - wie schon mehrfach erwähnt - um das Grundsätzliche.

    Da gibt es Themen, die ich erheblich relevanter finde als Käppis im Unterricht.

    Das mit dem Käppi war doch nur ein Beispiel. Ich hätte damit rechnen müssen, dass das hier heiß diskutiert wird. Ich brauchte eigentlich nur ein Beispiel.

    Unterwandern von Regeln gibt es doch auch in anderen Fällen, die ich schon mal erlebt habe. Da ist man als jemand, der auf die Einhaltung achtet, dann der Doofe. Das empfinden andere Kollegen auch.

    Unsere Regeln zur Hausordnung werden regelmäßig neu abgestimmt. Da hat sich auch schon mal die eine andere geändert.


    Ich versuche mal die heutige Situation so neutral wie möglich zu schildern. Mehrere Schülerinnen hielten sich nicht an einen Punkt der Hausordnung. Ich forderte das aber ein. Die Antwort war, dass sie das bei xy aber dürfen (stimmt wirklich).

    Die Schülerinnen halten mich für kleinlich und ändern ihr Verhalten nicht. xy kommt zufällig vorbei, hat das Ganze mitbekommen, und findet das Verhalten von den Schülerinnen in Ordnung.

    Später, als die Schülerinnen weg waren, schaut mich xy nur an, rollt mit den Augen und schüttelt den Kopf. Darüber mit mir sprechen will er nicht.


    Mich hat das geärgert.


    Ich frage mich dann eben immer: Wir haben die Regel (egal worum es geht) nun mal beschlossen. Dann hält man sich auch dran. Das sind keine ergebnisoffene Handlungsempfehlungen (gute Formulierung CDL ).

    Ob das tatsächlich bei Kollege X, Kollegin Y erlaubt ist, sollte man viel häufiger mit Fragezeichen versehen. SuS versuchen doch häufiger mal, mit einer solchen Argumentation Dinge durchzusetzen, die auch bei X & Y nicht erlaubt sind... Und wenn sie bei dir Erfolg gehabt hätten, würden sie X & Y erzählen, dass es bei R doch erlaubt sei...

    Da muss ich zu sagen, dass diese das tatsächlich erlauben. Sonst würde mich das ja nicht ärgern.

    Ich würde den Schülern doch nicht das Mütze tragen verbieten, wo sind wir denn. Auf den Beschluss würde ich also pfeifen.

    Fängt da das unterwandern nicht an? Beschlüsse sollten von allen eingehalten werden, egal ob man dafür oder dagegen ist. Wozu macht man sie sonst?


    Das mit der Kappe war jetzt nur ein Beispiel von mir ohne, dass ich zu viel über meine Schule verrate. Es geht auch um viele andere Dinge.

    Hallo,

    wie bei euch allen haben wir Regeln für den Umgang mit SchülerInnen bzw. Regeln, welche die SchülerInnen einhalten sollen. Für einen gemeinsamen Konsens. Darüber haben wir abgestimmt und Konferenzbeschlüsse niedergeschrieben. Alle sollten sich daran halten, da mehrheitlich beschlossen. Begründete Ausnahmen gibt es sicherlich, sollten aber eigentlich (meinem Verständnis nach) nicht die Regel sein.


    Konkret hatte ich heute mehrere unnötige Diskussionsversuche von SchülerInnen abblocken müssen, die bestehende Regeln unterwandern wollten, weil Kollege x und Kollegin y das doch auch erlauben.

    Einmal z.B. ging es um das Käppi tragen und Kaugummikauen im Unterricht. Es steht nach einem Konferenzbeschluss in der Hausordnung, dass beides im Unterricht nicht gestattet ist. Trotzdem lassen es einige KollegInnen zu, so dass man als Lehrerin, die das aber durchsetzt bei SchülerInnen die Blöde ist und als kleinlich gilt.

    Heute ist auch noch ein größere Verstoß von SchülerInnen gegen Regeln vorgekommen, wo ich dann von einem Kollegen mit völligem Unverständnis begegnet wurde, weil ich auf die Einhaltung bestand. Ich sei altmodisch.

    Genauer will ich jetzt nicht werden, da mich dieser Fall erkennbar macht. Eine Notlage lag definitiv nicht vor.


    Ich will eigentlich nur meinen Frust loswerden. Wie seht ihr das?

    Konferenzbeschlüsse und die darin gefassten Regeln müssen doch von allen grundsätzlich erstmal eingehalten werden. Egal, ob man dafür oder dagegen war in der Konferenz.

    Oder sehe ich das falsch?

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