Beiträge von Sprina

    hallo,


    ich bin lehrkraft im vorbereitungsdienst (seit 1.8. in hessen) und arbeite in einer mittelstufenklasse, 5. schulbesuchsjahr. in drei wochen hab ich meinen fünften unterrichtsbesuch in mathe und nachdem ich mittlerweile jedes kind getestet habe (arbeite nach dem struktur- und niveauorientierten konzept von kutzer), hab ich nun den genauen lernstand jedes kindes.
    zwei befinden sich noch im zahlenraum bis 10, drei im ZR bis 100, fünf im ZR bis 1000 und zwei schon darüber - eine davon wird im sommer rückgeschult an die regelschule. im UB erwarten die beiden ausbilderinnen natürlich, dass man jedes kind am lernstand fördert, klar, inhaltlich und fachlich kein problem für mich. ABER: trotzdem soll man ja einen inhalt für alle haben! normalerweise arbeiten einige schüler immer in ihren mappen weiter, der rest bekommt von mir was erklärt.
    WIE kann ich mit möglichst wenig aufwand jedem schüler gerecht werden? wollte eine stunde zum thema lernstrukturorientierte spiele machen. in leistungsgruppen zu differenzieren wäre in drei von vier gruppen möglich, die vierte möchte nichts miteinander zu tun haben, pubertät eben! vlt. kriege ich sie aber dazu und muss halt ne alternative haben für beide.


    WIE differenziert ihr also, wenn ihr solch heterogene lernvoraussetzungen habt?? leistungsgruppen hat sowas von mehrklassen-gesellschaft finde ich... 8o


    danke im voraus,
    sprina

    es wird immer besser... wir hatten letztens ne mutter die nen schüler morgens - weil er angeblich am vortag ihren sohn "belästigt" hat - am kragen packte und hochhob... zum glück haben wir es rechtzeitig gesehen und uns dazwischen gestellt... sie wütete dann noch rum "der braucht ne tracht prügel, wenn die eltern das nicht machen, dann muss ich eben..."


    ... schule für lernhilfe, 5. schulbesuchsjahr.

    hallo,


    ich habe meine examensarbeit über kutzer im vergleich zu müller-wittmann geschrieben. und das zahlenbuch kommt dabei nicht gut weg... der schwerpunkt war die erarbeitung des positionssystems. 16 von 25 getesteten kindern einer vollblut-zahlenbuch-klasse hatten das ziel der zweiten klasse nicht erreicht und 8 davon die struktur zweistelliger zahlen überhaupt nicht verstanden. klar, nur eine stichprobe, aber war schon krass, weil immer wieder die gleichen fehler auftauchten...
    ich bin förderschul-referendarin und unterrichte auch mathe. für die förderschule halte ich das "mathe 2000" konzept gänzlich ungeeignet. würde es allerhöchstens sehr fitten grundschülern an die hand geben!!


    lg,
    sprina


    ps: hier mal einige kritikpunkte (ausschnitte aus der arbeit):


    "Die Leitprinzipien des aktiv-entdeckenden und sozialen Lernens bieten keine ausreichende Grundlage um eine Didaktik zu schaffen, die kind- und lernstrukturgemäß ist. Es konnte für jedes Leitprinzip eine Vielzahl von Argumenten gefunden werden, die zeigen,


    - dass die Prinzipien teilweise aus älteren Didaktiken entnommen und dabei verfremdet wurden;
    - unreflektiert in ihrer Stoffauswahl sind (Grundideen);
    - in ihrem Einsatz von Demonstrations-, Arbeits- und Darstellungsmitteln nicht kind-, sach- und lernstrukturgemäß sind, die Materialen teilweise zum Abzählen oder Auswendiglernen verleiten;
    - das „produktive Üben“ mit einem falschen Ziel, nämlich der Gewinnung und nicht der Festigung struktureller Erkenntnisse und vollzogener Lernschritte, zulassen;
    - allen Schüler Differenzierungsmöglichkeiten lassen („natürliche Differenzierung“), jedoch in Form von Lern- und Erfolgskontrollen ein gleichmäßiges Ergebnis erwarten;
    - keine genaue Diagnose des Lernstands (Sach- und Strukturanalysen) vorsehen, die Lehrer sollen im Unterricht als „Kommunikator voll gefordert“ werden (MÜLLER/WITTMANN 2004a: S. 6);
    - schriftliche Tests mit ihren Ergebnissen zur Diagnose herangezogen werden, die keine hinreichenden Schlüsse auf den wirklichen Lernstand geben (vgl. KUTZER 2000: S.23);
    - den Rechenunterricht auf das Erwerben mechanischer Fähigkeiten („Automatisierung“, „Blitzrechenkurs“) beschränken."


    [...]


    "Die Erarbeitung des Positionssystems lässt einige didaktische Fehl-entscheidungen erkennen. Dazu gehören unter anderem:
    - Die ganzheitliche Einführung in den Zahlenraum von 0 bis 20;
    - die Überbetonung der „Kraft der Fünf“, die in ihrer Bedeutung nicht erklärt wird;
    - die fehlende Aufforderung zur sinnvollen Verbalisierung von mathematischen Handlungen;
    - die Verwendung von nicht struktur- und niveauorientierten Anschauungsmitteln;
    - kein Erkenntnisgewinn, was die Zahl Null angeht – weder im Bereich der einstelligen, als auch bei zweistelligen Zahlen;
    - getrenntes Einüben von Addition und Subtraktion, was zu mangelnder Flexibilität und Mechanisierung führt;
    - häufiges und ausschließliches Arbeiten auf der Zahlebene;
    - Verfestigung des Gleichungstyps a + b = c;
    - fehlende Loslösung von Arbeits- und Anschauungsmitteln (Generalisierungen);
    - gleichzeitige Einführung zweistelliger Zahlen und der dazugehörigen Zahloperationen Addition und Subtraktion."

    hallo,


    setze den beitrag extra ins primarforum, weil ich denke im sachunterricht wird das thema behandelt. und meine 5. klasse der lernhilfeschule wird es eh nicht auf einem höheren erdkundlichen niveau bewältigen können.


    also ich habe am 23.5. einen UB zur unterrichtseinheit "meine stadt". vorher geplant ist auf jeden fall ein unterrichtsgang und die erstellung von mentalmaps. WER hat schonmal was in der richtung gemacht? ich dachte an sowas wie interviews mit leuten in der fußgängerzone und der auswertung dieser im UB.


    bin über jegliche material- und linktipps dankbar!!
    lg,
    sprina

    die punkte musst du selbst setzen, aber ich hab hier so ne tabelle mit der man die punkte in noten umrechnet. schick mir mal deine mail dann schick ich sie dir!

    hallo,


    also ein nonverbaler iq-test ist zum beispiel der SON-R 5 1/2-17 (Snijders-Oomen Non-verbaler Intelligenztest). der wird oft eingesetzt, wenn es um die grenze zwischen lernhilfe und geistigbehindert geht. oder eben bei wahrnehmungsstörungen. ABER: der iq ist nicht alles. als kriterium für die lh-schule zählt, dass der iq eine standardabweichung unter normal sein muss (zw. 70-85) und zusätzlich schulversagen auftreten muss. naja, und man betrachtet das umfeld des kindes und eben wo es die besten entwicklungschancen hat.


    wenn du wissen willst was er ende der 1. klasse können muss, dann sollten eben tests gemacht werden die vom lernstand ende der 1. klasse ausgehen. deutsch z.b. hsp 1+ und in mathe kutzer, den allerdings kaum jemand beherrscht. aber der geht eben vom nicht-zählen aus, weil das hat nichts mit rechnen zu tun.


    dass dein kind zurückhaltend ist, ergibt sich denke ich aus der ausgangslage und daraus, dass er nicht immer alles gehört hat. was ja nicht heißt dass er mehr selbstvertrauen bekommen kann, wenn er in einer kleineren besser betreuten lerngruppe ist.


    was jetzt die genaue AVWS angeht, bin ich nicht so bewandert. da wurde dann eine audiometrie durchgeführt oder?


    auch wenn ich sprachheil nicht studiert habe, könnte ich mir ihn da auch gut vorstellen: kleinere lerngruppen, bessere betreuung, unterricht nach dem regelschulplan... und die kennen sich damit aus weil ja sprache und wahrnehmung zusammenhängen. ist seine sprachentwicklung denn normal??
    lb-schule hat den entscheidenden nachteil, dass er sich da kaum noch ein beispiel an jemand nehmen kann und das umfeld ihn runterziehen könnte als aufbauen (ich gehe von meinen eigenen erfahrungen aus).


    aber wie gesagt: alles aus der ferne, eigentlich sollte man gar kein urteil fällen.


    hoffe ich konnte dir helfen! such dir jemanden der den SON-R durchführt!!
    viele grüsse,
    sprina

    ich denke auch, dass die LB schule die beste wahl ist. das hat zwei gründe:


    1. hat dein sohn durch die wahrnehmungsstörung ein defizit im lernen. er hat einen großen lernrückstand und der muss aufgearbeitet werden.
    2. eine schule mit dem schwerpunkt hören bzw. hörgeschädigtenschule ist zwar eine gute sache, jedoch unterrichtet man da nach dem regelschulplan, zum. in hessen. man müsste davon ausgehen, dass seine wahrnehmungsstörung komplett "wegtherapieren" und gleichzeitig das defizit aufarbeiten um ein mitkommen beim regelschulplan gewährleistet zu sehen.


    liegt dir ein gutachten vor?? welche maßnahmen sind eingeleitet wegen der wahrnehmungsstörung?


    lg,
    sprina

    hallo,


    ich lebe seit 5,5 jahren in giessen und hab auch hier studiert (lehramt an sonderschulen). ich würde auch nach giessen tendieren, denn marburg ist zwar ne schöne stadt, aber ist eng und teuer. weggehen kann man ja trotzdem dort, sind nur 20 minuten mit dem zug von gi nach mr.
    gerade was politik angeht, würde ich auch nach gi gehen, hier sind einige trophäen am institut, z.b. leggewie oder sander.
    wenn du L3 studierst, dann ist mathe heftig, mein freund hat es abgebrochen und info und sozialkunde weitergemacht, nicht info und maht (auch l3). du studierst da oder da auf diplomniveau und ist gibt sehr viele die nach dem ersten semester abbrechen. trotzdem ist es immer noch ein mangelfach und vlt. kannst du auch info zusätzlich machen, die werden händeringend gesucht!! und wer mathe schafft, der schafft auch info (andersrum eher nicht).
    was die stadt angeht: ja, man hat so seine anfangsschwierigkeiten, vor allem wenn man kein hesse ist und erstmal mit der mentalität klarkommen muss (etwas muffelig). aber man lernt eh viele studenten kennen, die aus ganz dtl. kommen, also kein ding. giessen hat seine schönen ecken und es hat sich vom stadtbild her ne menge getan in den letzten jahren (liebigstr., marktplatz z.b.), ist natürlich aber nicht so "verführerisch" wie marburg, weil die stadt im krieg zerbombt wurde. dafür kann man sehr schnell aus giessen raus und die umgebung ist schön!!! ich selbst hab ein pferd und dafür ist es perfekt.


    wann würdest du anfangen zu studieren??
    lg,
    sprina

    ich hab mittlerweile zwei dinge eingeführt:
    zum einen ein verwarnsystem (passend zur WM), das heißt erst eine gelbe karte, dann eine gelbrote, und wer es dann noch nicht rafft eine rote, und die ist gleichbedeutend mit zusatzaufgabe!! es haben einige schon ausprobiert, aber mal sehen wo es hinführt. sie merken ich ziehe die sachen durch und sie müssen (5. klasse schule für lernhilfe) dann wirklich eine seite abschreiben... das passe ich je nach vergehen dann an, bei vielen ist es so, dass sie sich gedanken über ihr verhalten machen müssen, und warum sie es wie anders hätten lösen können.
    das andere ist, dass ich die minuten, die ich nicht zum unterrichten komme, weil es zu laut ist an die tafel schreibe. in 3 wochen sind es 57. und die müssen dann eben mal freitags nachgeholt werden. da jeder seinen teil dazu beigetragen hat, ist es auch keine kollektivstrafe. es zeigt jedenfalls wirkung, die schüler ermahnen sich gegenseitig und ein blick auf schwamm, kreide und tafel wirkt wunder.
    nicht schreien, es kostet zu viel energie!!! anfangs hab ich das auch gemacht, jetzt versuche ich es gezielter!

    es gibt zahlgeschichten, weiß nur grad nicht wo. ansonsten würde ich sie die vier auf dem boden nachlaufen lassen z.b.
    über die reise ins zahlenland oder so ähnlich von gerhard friedrich hab ich letzens was im radio gehört, klang interessant.

    hallo,


    das kommt darauf an auf welcher ebene du arbeiten willst. also es geht dir um die zerlegung der zahl 6?
    dann könntest du auf der teilweise vorstellenden eben:
    - das angelspiel machen, auf fische zahlen von 0-6 schreiben, es muss bis zur 6 ergänzt werden. statt ziffern gehen auch mengenpunkte, trotzdem ist es teilweise vorstellend.
    - dann gibt es eine schüttelbox, mit 6 kugeln drin und dann sieht man nur eine teilmenge (gibt es z.b. bei schubi).
    - dosen werfen lassen, 6 werden aufstellt, mit einem softball wird draufgeworfen, es zählen noch stehende dosen, und runtergefallene.


    noch vorher angesiedelt auf der konkreten ebene:
    - wendeplättchen-spiel: jeder spieler erhält einen spielplan mit allen möglichen kombinationen die mit 6 wendeplättchen fallen können. zusätzlich gibt es für jeden spieler streifen mit jeder möglichen kombi. wer als erstes überall einen streifen hat hat gewonnen (ist zum schluss kniffelig, wenn 6 nur gelbe oder nur rote geworfen werden müssen).
    - sehr schön auch das mogelspiel! da liegt eine teilmenge da. z.b. 2 muggelsteine. der kasper legt eine zahl dazu, z.b. die 4. das kind muss erkennen, dass es nur 2 sind, und dann was es tun muss damit es wirklich 4 werden. wenn die kinder das einmal verstanden haben, dann ist das der renner und sie spielen es auch miteinander.


    darf ich fragen nach welchem konzept du arbeitest?
    lg,
    sprina
    :)

    Hallo,
    nochmal zum Thema Kutzer.
    Stehe an der Uni Giessen kurz vorm ersten Staatsexamen und habe bei Frau Waniek, die nach Kutzer die Seminare hält und seine Ideen weitergibt (Kutzer selbst ist 2001 leider verstorben), gelernt und bei ihr auch meine Examensarbeit geschrieben (über einen Vergleich Kutzer mit Mathe 2000).
    Zur Diagnose empfiehlt sich nicht unbedingt dieses Ding von HELP, was ohne Kutzers Einwilligung irgendwie auf seltsame Weise entstanden ist. Wichtiger sind die Schülerbücher und vor allem die Kommentarbände dazu (zu bestellen auf www.kutzer-verlag.de). Dort sind bis einschließlich 4. Klasse die Diagnosen als Fein- und Grobdiagnosen beschrieben. Wichtig zur Diagnose ist der Kutzerzug, den man auch auf der HP bestellen kann.
    Wer Fragen hat kann sie mir gerne stellen!! :rolleyes:


    Bitte beachtet, dass man mit neueren Verfahren wie dem DEMAT 1+, 2, 3 nicht immer die Rechenkompetenz abfragt, sondern auch die Fähigkeit abzuzählen!! Im Hunderterraum können Kinder das sehr gut...


    Gruss,
    Sprina

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