Also:
Die HB wurde nicht nichtbeachtet. Sonst wäre das Kind nicht gesprungen. Lehrern und Eltern zu unterstellen, dass sie die Ergebnisse des Tests und die Situation in der Schule "nicht beachten" finde ich stark.
Eine Teilbegabung gibt es nicht. Eine "getestete Hochbegabung" bedeutet eine IQ von über 130. Nicht mehr und nicht weniger. Asymmetrien oder spezifische Probleme wurden nicht erwähnt, hätten aber ziemlich sicher dem Sprung entgegengestanden.
Und nun kriege ich Plaque:
Hochbegabung bedeutet zumindest mal, dass die Probleme des Kindes nicht an mangelnder Intelligenz liegen. Zunächst mal auch nicht mehr und nicht weniger. Das dann genauer zu zerlegen, ist schwierig. Lehrer stürzen sich gerne auf so ein Gutachten, um in dem einzigen Untertest, in dem das Kind "nur" einen Prozentrang von 97 statt von 98 hatte als "Defizit" zu markieren und zu behandeln, da das Kind auf diesem Sektor dann nicht zu den besten 2 sondern nur 3 % gehört.
Wenn das Gutachten Aufschluss über spezielle Defizite oder Probleme gegeben hätte, wären diese nicht durch die Krankheit aufgetreten, sondern schon vorher.
Vernünftiger als allerhand Diagnostik anzuleiern, wäre es hier, mal mit dem Kind zu reden. Wir haben hier kreuz und quer durch den Garten spekuliert.
a) Das Kind ist zum Sprung gezwungen worden. Hat sich dabei total unwohl gefühlt und will es nun unbedingt vermeiden, noch einmal in so eine Situation zu kommen.
b) Das Kind wollte unbedingt springen und ist nun durch die Zurückstufung tödlich beleidigt, wodurch es keinerlei Sinn mehr sieht, sich irgendwie anzustrengen.
c) Das Kind hat sich noch nicht völlig erholt. Wird zudem von der Klasse nicht besonders freundlich behandelt.
Es wären auch sonst noch etliche Szenarien denkbar. Statt mit dem Kind zu reden, hat man es jetzt unter Druck gesetzt. Und das hilft nun im Moment mal.
Grüße Enja