Hallo,
ich war jetzt etwas verwirrt. T. hat einen ganzen Wust von Problemen geschildert. Das Kind hat Epilepsie und diverse Lernstörungen, es wird gemobbt und kann sein Wissen, sein Potenzial oder was auch immer, nicht in Leistung umsetzen. Die Schule begeht Körperverletzung.
Wir haben uns über verschiedene dieser Probleme Gedanken gemacht und hatten Lösungsvorschläge. Darum ging es anscheinend aber gar nicht. Da gibt es schon ein umfangreiches Team aller möglicher Leute, die sich kümmern. Das ist doch toll. Da waren wir total auf uns gestellt. Aber wie gesagt, das war auch nicht die Frage.
Die Frage war:
"Warum schweigen diese Leute, wie kann man sich von einer Minderheit, den ganzen Berufsstand in verruf bringen lassen?"
Diese Leute sollen wohl die anderen Lehrer an der Schule sein, die nicht direkt mit dem Kind zu tun haben, aber von irgendwelchen Vorgängen wissen und sich nicht zu Wort gemeldet haben. Ob sie auf diese Weise nun gleich den ganzen Berufsstand in Verruf bringen, möchte ich eigentlich bezweifeln. Mobbing gibt es immer und überall. Das ist klar. Die Frage ist dann nur noch, wie man damit umgeht.
Normal wäre es - meiner Meinung nach - dass die Eltern zunächst das Gespräch mit dem Lehrer suchen, sich anschließend an die Schulleitung wenden und man gemeinsam nach Lösungen sucht. Wenn es überhaupt keine Wege gibt, ist das nicht die richtige Schule. Die würde meinen Ansprüchen nicht genügen. Dann sucht man sich eine andere.
Diese Mechanismen sind nicht so richtig verwunderlich, auch nicht überraschend oder unerforscht. Das Schulsystem begünstigt sie auch nicht mehr als andere Systeme, die asymmetrisch sind. Und das sind eigentlich die meisten.
Insofern ist das ein bißchen viel Wirbel um eine Frage, die irgendwie mehr ins Philosophische geht und hier auch sicher nicht zu klären ist.
Grüße Enja