Beiträge von Enja

    Hallo Forsch,


    wo finde ich den Erlass und auf welches Bundesland bezieht sich das? Dürfen auch zu Hause angefertigte Referate nicht beurteilt werden? Die werden häufig von den Eltern gemacht.


    Die Kontrolle der Hausaufgaben entfällt für die meisten Eltern recht bald. Selbst wenn sie passende Kenntnisse haben, reicht das meist nach der Unterstufe nicht mehr. Da können ihnen die Kinder erzählen, was sie wollen.


    Hätte da noch einen Link: http://kwick.de/forum/32/139651/0.html


    Und vielleicht noch diese Buchempfehlung:
    Hausaufgaben - kein Job für Mama, Ohne Stress zu Hause lernen von Monika Rebitzki
    Aus der Reihe: «Cornelsen Eltern-Sprechstunde»



    Grüße Enja

    Aber ja doch. Die Eltern sollen da am Anfang zwar bei Bedarf ein bißchen unterstützen, aber sich dann im Prinzip da raushalten. Ich kontrolliere doch nicht meinen Teenies die Hausaufgaben. Die würden mir was erzählen.


    Wenn sie dreimal "ohne" sind, gibt es eine Benachrichtigung aus der Schule. Da das in einem Fach sein muss, kommt das praktisch nicht vor. Wenn doch, reden wir mal drüber. Wie sollte ich sie zwingen können?


    Von der Schule aus sollte das Konsequenzen haben. Die Hausaufgaben gehen ja wohl meist in die mündliche Note ein.


    Nichts ist nerviger als Eltern, die ihren Kindern praktisch die Hausaufgaben machen. Da sind die Kinder, die das selbst tun gar nichts mehr konkurrenzfähig.


    Wie gesagt, wir reden hier nicht von Grundschülern. Aber selbst bei denen kann ich das nicht kontrollieren. Woher sollen die Eltern wissen, was die Kinder aufhaben?


    Und wie wäre es mit der vielgerühmten Chancengleichheit, wenn die Eltern für die Hausaufgaben zuständig wären?


    Eins meiner Kinder hatte einen Grundschullehrer, dem es völlig egal war, ob die Kinder ihre Hausaufgaben machten oder nicht. Das war nie wieder zu korrigieren. 13 Jahre Stress sozusagen. Ich habe mein Möglichstes getan. Ziemlich ohne Erfolg.


    Grüße Enja

    Hallo Legata,


    ich schrieb ja nur, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie das weitergehen soll. Wenn du das weißt, ist das doch schön.


    Meiner Meinung nach kann man vielleicht das Rechnen automatisieren, aber keinesfalls die Mathematik. Das zeichnet sich dann bei den Textaufgaben ab.


    Dass Gymnasien eher nicht mit ADS umgehen können, liegt daran, dass sie sind wie sie sind. Ich kenne diverse Familien mit ADS-Kindern und kenne ihre verzweifelte Suche nach einer passenden weiterführenden Schule. Entweder die Kinder sind völlig unauffällig oder es wird sehr, sehr schwierig.


    Das muss nicht heißen, dass nicht Lösungen denkbar wären. Ich sehe sie bloß im Moment nirgendwo. Auf dem Gymnasium ist es eben so, dass das Kind immer wieder beweisen muss, dass es zurecht dort ist. Bei Problemen wird das dann bezweifelt. Ob das nun Sinn macht oder nicht, ist eine andere Frage.


    Grüße Enja

    Hallo,


    hm, eigentlich steht in den meisten Erziehungsratgebern, dass die Hausaufgaben Sache der Schüler und der Lehrer sind, nicht die der Eltern.


    Als Lehrerin musst du ein bißchen aufpassen. Das ist nicht so, wie wenn sich zwei Mütter über den Gartenzaun unterhalten und ihre eigenen Erfahrungen austauschen. Du bist sozusagen Fachfrau und man wird das, was du sagst, unter Umständen sehr ernst nehmen. Du übernimmst also mit deinen Ratschlägen dann auch Verantwortung.


    Deshalb meine ich, du solltest nur welche geben in Bereichen, in denen du dich auch wirklich sicher auskennst. Ansonsten würde ich auf entsprechende Stellen verweisen. Erziehungsberatung, Jugendamt und was es da sonst regional bei euch noch gibt.


    15/16jährige kann man eigentlich zu nichts zwingen. Nimm das Computerkabel weg, geht das Kind eben irgendwo ins Kaufhaus zum Spielen oder zu einem Freund.


    Problematisch finde ich es, wenn die Kinder nicht mehr bereit sind, Rat von ihren Eltern anzunehmen, bzw. die Eltern sogar eine gewisse Furcht vor ihren Kindern haben. Da ist dann sozusagen Gefahr im Verzuge. In solchen Situationen sollten die Eltern aktiv werden.


    Die Verantwortung der Schule würde ich so sehen, dass Hausaufgaben auch eingefordert und kontrolliert werden sollten und vor allem bei Schulschwänzen auch reagiert werden sollte. Wenn das Ende der Schulzeit mal absehbar ist, hilft aus meiner Erfahrung immer am besten, Ziele zu entwickeln. Wenn die Kinder erst wissen, was sie wollen, sind sie meistens auch bereit, sich dafür einzusetzen.


    Grüße Enja

    Hallo,


    es gibt bei uns auch Vorschriften, dass nur Dinge, die auch entsprechend schwerwiegend sind, überhaupt jahrelang dort aufgehoben werden dürfen. Wenn ein Kind in der Grundschule mal übel zugeschlagen hat, das aber nie wieder aufgetreten ist, muss man das nicht seinen Oberstufenlehrern auf die Nase binden.


    Bei unserem letzten Schulwechsel hatte ich der aufnehmenden Schule erklärt, dass ich es nicht möchte, dass sie die Schulakte lesen. Höchstens gemeinsam mit mir, um dann auch unsere Sicht der Dinge zu erfahren.


    Wir haben dann die Akte gemeinsam in ungeöffnetem Umschlag in den Reißwolf geworfen und die Zeugnisse neu abgeheftet. Sie hatten beschlossen, sich selber ein Bild zu machen.


    Die abgebende Schule hatte ihn sozusagen als Schulschwänzer abgestempelt, indem sie die vorliegenden ärztlichen Atteste nicht anerkannte. Das konnte man den Zeugnissen natürlich auch entnehmen. Es brauchte ein halbes Jahr bis wir uns entsprechend durchgesetzt hatten und die Zeugnisse bereinigt und ausgetauscht wurden. Da hatten die neuen Lehrer ihren Eindruck natürlich schon weg. Das hat mir nicht gefallen.


    Da er wirklich nie fehlte, machte das nicht viel aus. Aber wenn er in der ersten Zeit an der neuen Schule gekränkelt hätte, wäre das sicher schwierig geworden.


    Grüße Enja

    Hallo,


    ja, einfach ist das nicht, das passend hinzubekommen. In Realschulen wohl auch nicht so sehr verbreitet.


    Zur Einführung würde ich es nicht klassenweise machen. Eher für die Mutigen. Wenn sich das bewährt, kann man anfangen, auch die Ängste der anderen abzubauen.


    In Frankreich kann man noch relativ gut eine Schule finden. In England ist das schwer. Irland geht manchmal. Im Grunde läuft das immer über persönliche Kontakte. Entweder von Lehrern oder Eltern. Städtepartnerschaften sind auch eine verbreitete Grundlage.


    Im Detail gibt es diverse Probleme. Zum Beispiel sind die Austauschpartner meist nicht gleich alt, wenn sie im gleichen Lernjahr sind. Man muss sich da also für eine Variante entscheiden, die irgendwo in der Mitte liegt. Ansonsten ist so eine Schulpartnerschaft natürlich sehr bereichernd, wenn sie gut funktioniert.


    Auf ein Gästebett hat man eigentlich keinen Anspruch. Eine Matratze auf dem Boden reicht. Und natürlich braucht es viel guten Willen.


    Wir hatten in den letzten Jahren viele private Austauschkinder. Unsere konnten die angebotenen Gegenbesuche dort schon gar nicht mehr abarbeiten. Da waren Kinder aus sehr, sehr wohlhabenden Familien dabei. Unsere Tochter hat dort zum Beispiel vier Wochen in einem Wasserschloss an der Loire verbracht. Das hat was.


    Wir blasen dem Gastkind dann eine Luftmatratze auf. Sie haben sich aber alle wohlgefühlt. Es braucht kreative Ideen, die Kinder durch das erforderliche Kultur-Programm zu schaffen und gleichzeitig zu amüsieren.


    Grüße Enja

    Hallo Mia,


    das glaube ich dir gern, dass jeder Lehrer weiß, wie er diese Informationen zu interpretieren hat.


    Da ich immer mal wieder Einblick in die Schulakten nehme, habe ich da schon erstaunliche Dinge gefunden. Seitdem die Lehrer wissen, dass ich das tue, ist dort nicht mehr viel zu lesen.


    Solange das Kind an der Schule bleibt, können sich die Lehrer sowieso austauschen wie sie wollen. Aber bei einem Wechsel, von dem man sich doch unter Umständen auch einen unbelasteten Neuanfang wünscht, können da nette "Spitzen" sehr schädlich sein.


    Ich denke da zum Beispiel an eine Lehrerin, die einen Brief an mich dort abgeheftet hatte. In dem stand, dass sie sich verbitte, dass ich ihr Fristen setze und sie deshalb jeden weiteren Brief von mir direkt an ihren Anwalt und die Schulleitung weitergeben werde. Sie fürchte sonst um ihre Gesundheit.


    Zack. Kein Kontext. Da kriegt ja jeder, der das liest, gleich den richtigen Eindruck von mir und geht auf Abstand. Ganz toll.


    Ich hatte drei Monate vor der Hochzeit meines Bruders um einen Tag Unterrichtsbefreiung gebeten. Vier Wochen vorher hatte ich noch einmal an meinen Antrag erinnert. Eine Woche vorher hatte ich geschrieben, dass eine Entscheidung doch nunmehr dringlich sei, da wir auch noch ein Hotelzimmer buchen mussten, bzw. die ganze Reise planen. Ich bäte doch um eine Entscheidung bis zum nächsten Tag. Daraufhin schrieb sie den Brief und heftete ihn ab. Am Tag drauf bekamen wir eine Ablehnung unseres Antrags. Ich rief beim zuständigen Schulamt an, erfuhr dort, dass wir ein Recht auf diese Befreiung hätten und wollte gerade den Schulleiter anrufen als ich ein Fax bekam. Die Lehrerin hatte offensichtlich tatsächlich alles dort hingetragen. Er entschuldigte sich nun für unsere Unannehmlichkeiten und wünschte uns gute Reise.


    Im Prinzip also ein Sturm im Wasserglas. Ein Theater um gar nichts. Aber dann so ein Brief in der Schulakte. Nett.


    Grüße Enja

    Hallo Doris,


    ich kenne aber auch diverse Mütter, die bei ihren Kindern eine Störung nach der anderen vermuten und auch ununterbrochen an ihnen herumtherapieren. Wir haben uns da nie so angeschlossen. Deshalb sind wir auch störungsfrei.


    Kaum ein Kind bei uns im Stadtteil kommt ohne Ergo- und Logotherapie davon. Bei Zweijährigen soll am besten schon abgeklärt werden, ob sie Autisten sind, ADS haben oder HB sind. Je nachdem, wo man dann hingeht, bekommt man das alles auf Wunsch auch attestiert. Die Leute leben ja von diesen Trends.


    Wie gesagt, wenn es hilft, habe ich nichts dageben. Mag ja in dem einen oder anderen Fall so sein.


    Grüße Enja

    Hallo,


    für Familien, die sich das nicht leisten können, gibt es Zuschüsse. Das ist aber wohl eher eine Frage der Prioritäten. Die nicht so toll ausgestatteten Familien, die ich kenne, sparen das Geld fortlaufend an. Dann ist es auch kein Problem, wenn Geschwister mal gleichzeitig fahren wollen. Der Austausch ist deutlich günstiger als die Klassenfahrten. Nach England ging es zum Beispiel per RyanAir. Das kostete 50 Euro pro Kind und dann noch ein bißchen Busgeld.


    Keinen Platz zum Unterbringen halte ich für eine Ausrede. Eine Luftmatratze genügt. Mein Sohn war in Frankreich bei einer Familie, die zu acht in zwei Zimmern lebten. Ihn hat das nicht gestört.


    Ich habe früher mal an einer Schule sozusagen das Problem "Familie bringt die Fahrtkosten nicht auf" verwaltet. Seitdem glaube ich da nicht mehr so richtig dran. Die Sozialhilfeempfänger bekamen Zuschüsse vom Sozialamt. Wer da nicht drunter fiel, konnte noch Anträge bei der Stadt stellen. Die bezuschussten bis in Einkommensklassen, wo sowas meiner Meinung nach nicht mehr sein müsste. Wenn auch das nicht klappte, sprang die Klassengemeinschaft ein. Theoretisch. Soweit kam es nie. Die Leute, die dann da noch aufliefen, waren tatsächlich nur noch solche, die meinten, das sei doch mit weniger Aufwand verbunden als einen Antrag zu stellen. So etwas lehne ich ab.


    An der Privatschule meiner Kinder wird wenn nötig das Schulgeld erlassen, sogar Fahrtkosten übernommen und im Zweifelsfall auch bezuschusst, wenn es sonst noch Lücken gibt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.


    Da ich mal an einem Gymnasium versucht habe, einen Schüleraustausch einzuführen, hatte ich eher den Eindruck, dass die Idee vielen Familien ungewohnt ist, wenn sie es nicht kennen. Sie möchten kein fremdes Kind um sich haben. Finden es lästig, ein bißchen Rücksicht zu nehmen. Möchten vielleicht auch ihre Kinder nicht in eine fremde Familie schicken. Solche Dinge eben.


    Bei klassenweisem Austausch gibt es die Möglichkeit das auszulassen dann nicht mehr. Da gibt es auch eher mal Probleme. Und zwar sind oft den deutschen Kindern die Verhältnisse bei den Gastfamilien nicht komfortabel genug.


    Grüße Enja

    Hallo Erika,


    irgendwie habe ich immer leichte Probleme damit, wenn jemand meint, zu wissen, wie "es" geht und eine Erklärung für Störungen jeder Art gefunden zu haben. Die sich dann - o Wunder - auch noch ruckzuck beheben lassen. Leider nur manchmal auf recht teure Art und Weise.


    Das grassiert im Moment ganz mächtig. Vielleicht hilft manchen das sogar. Aber an eine Lösung für alles glaube ich einfach nicht. Dazu sind diese Störungen einfach zu komplex.


    Ich kann schon verstehen, dass du mächtig von diesen Theorien überzeugt bist, wenn sie deinem Kind geholfen haben. Nur sollte man mit Vereinfachungen etwas vorsichtig sein.


    Wenn Leute mal eben schnell gegen Maximalgebühren in sechs Wochen oder vielleicht sogar durch Lesen eines Buches zum Kinesiologen ausgebildet werden und dann sogar per Fernwirkung Probleme jeder Art lösen können, ist mir das zumindest etwas verdächtig.


    Aber jedem das Seine.


    Grüße Enja

    Hallo,


    ich habe mal eine Nachprüfung Französich 10. Klasse miterlebt. Auf dem Flur sozusagen. Die Tür hatte keinen nennenswerten Schallschutz......


    Den Herrschaften winkte die Versetzung, wenn es ihnen gelungen wäre, in der mündlichen Prüfung einen einzigen Satz herauszubringen. Da war aber nichts zu wollen.


    An unserer jetzigen Schule geht es ziemlich anders zu. Spätestens im 2. Lernjahr wird da flüssig parliert. Und zwar in beiden Fremdsprachen.


    Schüleraustausch gibt es zum Teil klassenweise. Ist auch längst nicht so teuer wie etwa die Skifreizeit, weil man nur die Bahnfahrt bezahlen muss.


    Was mir auch gut gefallen hat: Chatten mit der Partnerschule. Meinen eigenen Kindern hatte ich eine Zeitlang auch nur Chatten in Fremdsprache erlaubt. Das brachte einen ziemlichen Schub.


    Können denn diese Kinder, die nicht sprechen können, freie Texte verfassen?


    Grüße Enja

    Ja, man nähert sich so Stück für Stück der Wahrheit an. Wir haben dann daraufhin die Schule gewechselt - also nicht nur deswegen, dann gab es noch ganz andere Klopper - und an der neuen Schule hatten die Lehrer keine Beschwerden mehr bezüglich fehlender Hausaufgaben.


    Die hatten wohl auch nur keine Lust, sich damit zu befassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er da welche gemacht hat. Da beides Internate waren, konnte ich das nicht gut selber feststellen. Was ja auch wieder sehr nervenschonend ist.


    Grüße Enja

    Stimmt. Aus meiner eigenen Schulzeit erinnere ich mich auch an so einen Lehrer. Der ebnete die Kandidaten dann so ein, dass sie die simpelsten Rechnungen nicht mehr konnten. So nach dem Motto "Wenn du schon nicht verstehst, was wir hier machen, beherrschst du vielleicht wenigstens das kleine 1x1." Nein, dann natürlich nicht mehr. Einen hatte er mal so weit, dass er auch im 3. Versuch seinen Namen nicht richtig an die Tafel schreiben konnte.


    Kommt halt drauf an, wie man so typmäßig rüberkommt und ob die Schüler Vertrauen haben.


    Ansonsten bitte ich schon darum, zu wissen dürfen, wenn meine Kinder ihre Hausaufgaben nicht machen. Ich erinnere mich da ein Gespräch mit einem Lehrer (grusel, auch Mathe) als mein Sohn um über eine Note abgefallen war. Ich wollte nachfragen, was da passiere. Antwort: "Was wollen sie denn? Kein Wunder bei 30x fehlenden Hausaufgaben."


    Übertroffen wurde das noch von einem Klassenlehrer, der mir zum Schuljahresende erklärte, jenes Kind habe das komplette Jahr überhaupt niemals Hausaufgaben gemacht. Als ich mich daraufhin beim Schulleiter beschwerte, nahm der Lehrer alles zurück und behauptete, es habe niemals etwas gefehlt. Mein Sohn meinte, es sei so halbe-halbe gewesen.


    Grüße Enja

    Viele Kinder schreiben in solchen Fällen vor der Stunde vom Nachbarn ab. Fahrschülern tun sich da reiche Möglichkeiten auf.


    Ich fände es besser, wenn das nicht nötig wäre. Beide Töchter besuchen Klassen, in denen die Kinder ziemlich eifrig Hausaufgaben machen und überhaupt sehr gut dabei sind.


    Bei einem Lehrer muss man, wenn man sagt, man habe eine Aufgabe nicht herausbekommen, an die Tafel, vorführen, was man gemacht hat und bekommt dann einen Tipp. Das finde ich ziemlich gut. Die Kinder brauchen allerdings sehr viel Mut. Meine Tochter schwört drauf. Danach habe man wirklich kapiert, worum es geht.


    Grüße Enja

    Dann erklärt mir doch jetzt aber bitte mal, was das Kind, dass seine Aufgaben nicht rausbekommt denn machen soll?


    Ehrlich gesagt, sorge ich schon dafür, dass sie mit Hausaufgaben in die Schule gehen. Ich erkläre ihnen dann eben, worum es geht und helfe zur Not bei der Lösungsfindung. Scheint ja dann wohl doch besser zu sein.


    Manchmal ist das schon schwierig. Wenn die Eltern das immer wegsanieren, was der Lehrer vielleicht an Fehlern macht, kann er sie nämlich auch nicht bemerken. Der denkt dann, wie schön, haben sie alle begriffen - in Wirklichkeit sind bloß die Eltern gut dabei. Die geben das sowieso nicht so gerne zu. Ich habe es erst einmal erlebt, dass sie auf einem Elternabend aufstanden und erklärten "wie ein Mann", ihren Kindern jeden Tag die Hausaufgaben zu machen, da aus der Schule nichts Nennenswertes rüberkäme.


    In diesem Fall erhielten wir auch zur Belohnung für unser Stehvermögen einen anderen Lehrer.


    Grüße Enja


    Ach so. Die Strichlisten. Von mir aus. Noch effektiver ist es, wenn man die fächerübergreifend führt. Dann kann man ziemlich viele Briefe schreiben. Eigentlich kann man doch erkennen, ob ein Kind intensiv versucht hat, die Aufgaben zu lösen oder ob es seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Das sieht man doch an den Fehlversuchen. Ich hatte auch schon mal mit einer Lehrerin zu tun, die verlangte in solchen Fällen einfach entsprechend viele leichtere Aufgaben aus dem Buch zu lösen. Über die Sinnhaftigkeit kann man streiten. Vielleicht hängen die Kinder dann keine Zeit mehr in die Fehlversuche, sondern weichen gleich aus. Wäre schade.


    Und nein. Ich finde das nicht provokant. Eher aufschlussreich.

    Hallo Remus,


    diesen Rat gebe ich immer als erstes. Ich schicke meine Kinder auch mit halb gemachten Matheaufgaben zum Nachfragen in den Unterricht zurück, weil ich finde, dass das viel mehr bringt als wenn Mutter die Lösung liefert.


    Aber da gibt es Komplikationsmöglichkeiten.


    Bei manchen Lehrern drückt das massiv die Note, weil die Hausaufgaben stark bewertet werden. Das kann man sich nicht immer leisten.


    Manche Lehrer toppen das sogar noch, indem sie dafür Ordnungsstriche verteilen und dann einen Brief an die Eltern schreiben, sie möchten bitte dafür sorgen, dass ihre Kinder mit komplett erledigten Hausaufgaben in die Schule kommen.


    Andere wieder reagieren auf Fragen sehr, sehr ungehalten. Ich kann da zwar nur auf die Aussagen meiner Kinder zurückgreifen, aber ich denke mal, dass das schon so stimmt. Manchmal kommen sie gar nicht dran, wenn sie sich zum Nachfragen melden. Manche Lehrer verdrehen dann die Augen Richtung Decke und murmeln etwas von "zu dumm, um aus dem Bus zu gucken". Eine andere typische Reaktion ist "Das habe ich doch gestern schon erklärt."


    Vermutlich haben die Lehrer damit sogar recht. Dass da manchmal nachgefragt wird, weil man nicht zugehört hat oder weil man keine Lust hat, selber mal das Gehirn einzuschalten.


    Wenn meine Kinder also sagen, es habe keinen Zweck, den Lehrer zu fragen, lasse ich es sie selber versuchen, liefere vielleicht noch ergänzende Lektüre und helfe erst, wenn ich meine, dass sie da wirklich selber genug Arbeit reingesteckt haben.


    Wobei es auch Lehrer gibt, bei denen das wirklich ohne mein Zutun funktioniert. Vermutlich schon eine Qualitätsfrage.


    Da ich ein Lehrers-Spross bin und während Schulzeit und Studium eine florierende Nachhilfeunterrichts-Praxis hatte, kann ich recht gut helfen. Ich möchte aber nicht, dass meine Kinder in der Schule rumgammeln, weil sie sich blindlings auf ihre Mutter verlassen.


    Grüße Enja

    Hallo,


    ich würde als Mutter erst einmal erwarten, dass die Schule so ein Problem selbst bearbeitet. Am besten so flott, dass die Eltern gar nichts davon mitbekommen.


    Wenn das nicht klappt, stehen die Eltern meistens sowieso recht schnell auf der Matte. Natürlich nur, wenn die Schule eine entsprechend aufgeschlossene Athmosphäre hat. Dann kann das durchaus unterstützend wirken.


    Wobei wir in solchen Fällen heftigere Aktionen - wie etwa eine Einbeziehung der Schulaufsicht - immer mit der Schulleitung abgesprochen haben. Sprich, wir haben erst eine Frist eingeräumt und sind dann aktiv geworden. Es ist mir durchaus klar, dass das erwünscht war.


    Grüße Enja

    Wenn ich von so einer Beobachtung schreibe und eine Reaktion wie "es können doch nicht immer die Eltern schuld sein" und "gibt es denn für euch keine Rechenschwäche?" kommt, möchte ich mal vorsichtig anmerken, dass ich keine Allrounderklärung liefern wollte, sondern nur anmerken wollte, dass auch solche Mechanismen eine Rolle spielen könnten.


    Ich kenne halt meine Kinder, die ihre Mathebücher anschleppen mit dem Ausruf "Herr X. hat heute wieder so Scheiße erklärt. Da konnte man echt nix verstehen. Bist du wohl so lieb und hilfst mir bei meinen Hausaufgaben." Das ist natürlich für die lieben Kleinen sehr bequem, wenn das so läuft. Ich beauftrage sie dann allerdings erst einmal, sich das Buch zu nehmen und es selber herauszufinden. In der Regel klappt das. Ich gehe eben davon aus, dass man Mathe verstehen kann, wenn man in der Schule zuhört.


    Selber habe ich in Mathe im Abi leider einen Punkt abgezogen bekommen, weil ich der Meinung war, dass 2x3 = 5 ist. Schlimme Auswirkungen hatte das nicht.


    Grüße Enja

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