Beiträge von Enja

    Na, toll waren die Noten nicht. Bis zu dem Schulwechsel, wo die Schülerakte im Aktenvernichter landete. Danach gab es ein Abi mit Einser-Schnitt. Bisher habe ich da allerdings keine Zusammenhänge gesehen. In dieser Schülerakte waren so viele schöne Sachen, da kam es sicher auf die Empfehlung auch nicht mehr an.


    Grüße Enja

    Da sagt aber dann keiner "Oh, war wohl falsch", sondern es heißt bis in die Oberstufe bei jeder Drei "Aha, wohl doch nicht geeignet". Und so ein vorgefasstes Bild des Lehrers wirkt stark auf die Benotung ein. Oder wie könnten sonst Kinder, ohne jemals den Mund aufzumachen eine Eins für ihre mündlichen Leistungen bekommen?


    Grüße Enja

    Da ja etliche Unterlagen wie zum Beispiel Verweise auch nach einer bestimmten Zeit wieder herausgenommen werden, wäre so eine Nummerierung vielleicht auch eher verwirrend.


    Die Akten meiner Töchter enthalten eigentlich ausschließlich die Zeugnisse. Dann noch das Theater um die vorzeitige Einschulung. Die Empfehlung zur weiterführenden Schule samt Begründung. Einen Hinweis der Schulärztin, über eine verlängerte Gelbsucht nach der Geburt und über einen vermuteten Hüftgelenksschaden, der sich als nicht vorhanden entpuppt hatte. Briefwechsel mit Schule und/oder Lehrern sind dort nicht gelandet.


    Wenn man das nicht weiß, kann man in einem Lehrergespräch unter Umständen sehr überrascht sein, wenn man damit konfrontiert wird, dass sich der Lehrer Sorgen um das Kind macht, weil er gelesen hat, dass so eine Gelbsucht auch einen Hirnschaden verursachen kann. Man selber hat das 15 Jahre später meist völlig vergessen.


    Die Empfehlung bzw. eher die Nicht-Empfehlung für das Gymnasium begleitet das Kind dann offensichtlich bis zum Abitur. Mein Ältester hatte damals nur eine Realschulempfehlung. Wir fanden das nicht passend und kümmerten uns nicht weiter drum. Der Schulleiter meinte, das müsse da raus und hat auch dafür gesorgt, dass die Empfehlung geändert wurde. Das Kind hatte ausschließlich Zweien und Einsen im Zeugnis. Der Lehrer fand es zu schüchtern für das Gymnasium.


    Grüße Enja

    Hallo Conni,


    ich denke auch, dass man Respekt nicht mit Strafen erzwingen kann. Bei uns sind es gerade die netteren Lehrer, die ganz besonders respektiert werden und mit solchen Methoden gar nicht agieren müssen.


    Da ich Kinderkurse veranstalte, die von Leuten gehalten werden, die keine Lehrer sind, erlebe ich es oft, dass die da nicht zurechtkommen (sind auch Grundschüler). Die Kinder haben das ziemlich schnell raus, wo sie sich was erlauben können und nutzen das auch reichlich aus. Ich denke, die Persönlichkeit und die Erfahrung spielen da eine große Rolle.


    Ansonsten finde ich, dass Probleme, die in der Schule entstehen, auch in der Schule gelöst werden sollten. Auf der Grundschule mag es vielleicht noch funktionieren, dass die Eltern da als Hilfspolizisten eingreifen und für Ruhe in der Klasse sorgen. Später sicher nicht mehr. Wobei das bei einzelnen Kindern, die ganz massiv stören, schon mal sinnvoll ist, die Eltern einzubeziehen, aber bei dem üblichen Durcheinander-Geschwätz halte ich das nicht für sehr hilfreich.


    Grüße Enja

    Eine Schülerzeitung beruft sich zumeist auf den Namen der Schule und wird auf dem Schulgelände verkauft. Das bedeutet, dass der Schulleiter als Hausherr zensieren darf. Wenn dem nicht so ist - also neutraler Name und Verkauf außerhalb des Schulgeländes - dann natürlich nicht.


    Zu meiner Zeit wurde die Schülerzeitung meistens vor dem Schultor verkauft. Heute passt man sich eher an.


    Grüße Enja

    Hallo Doris,


    so, wie du es beschreibst, würde ich dir empfehlen, dir die Schulakte mal anzusehen. Vielleicht steht auch gar nichts drin und du machst dir unnötig Sorgen.


    Grüße Enja

    Hallo Tina,


    ich finde das ok. Es geht nicht nur darum, ob ihn das selber zum Nachdenken bringt, sondern auch um die anderen.


    Mein Sohn kam mal mit Schädelbasisbruch ins Krankenhaus. Das war in der Projektwoche der 4. Klasse. Sie waren über den asphaltierten Schulhof gegangen. Ein anderer Schüler hatte ihm von hinten die Beine wegetreten und ihn gleichzeitig umgerissen, so dass er ungebremst mit dem Hinterkopf aufschlug. Den Rest der Projektwoche verbrachte er im Krankenhaus. Der Lehrer bezeichnete das als übliches Gerangel unter Jungen. Der habe das bestimmt nicht mit Absicht gemacht und die Folgen nicht abschätzen können. Er durfte also weiter an dem Filmprojekt teilnehmen, auf das sich mein Sohn so gefreut hatte. Es gab auch sonst keinerlei Folgen für ihn.


    Sprachlos machte mich kurz darauf die Information, dass der gleiche Schüler am Vortag dieselbe Aktion an einem Mädchen versucht hatte, die nun einen gebrochenen Arm hatte.


    Das ganze ist inzwischen 8 Jahre her. Meinem Sohn aber noch genau im Gedächtnis. Es war für ihn ein Zeichen. "Man darf mich umhauen und verletzen. Es interessiert keinen."


    Grüße Enja

    Auf einer Veranstaltung, auf der sich diverse Lehrer aus Hessen und NRW trafen, wurden die Arbeitsbedingungen verglichen. Die Hessen mussten so in etwa (ist ja je nach Lebensalter unterschiedlich) zwei Wochenstunden mehr unterrichten. Erklärten es dazu allerdings für undenkbar, etwa AGs ohne zusätzliche Bezahlung zu halten. Die Lehrer aus NRW fanden es normal, 2 AG-Stunden pro Woche mit abzuleisten.


    Es ist also sehr schwierig, da wirklich Vergleiche zu ziehen.


    Nach meiner Meinung sollten Schulen sowohl einen Leiter aus dem Management als auch einen Pädagogen haben. In Wirklichkeit sind die heutigen Schulleiter normalerweise beides nicht, sondern, jedenfalls am Gymnasium, Fachlehrer.


    So wie ich es kenne, sind Schulleiter entweder pädagogisch orientiert und die Schule versinkt im Chaos oder begnadete Verwalter ohne viel Interesse an pädagogischen Belangen. Oder im schlimmsten Fall eben auch mal überhaupt völlig unfähig. Ausnahmen gibt es natürlich. Einen kenne ich.


    In Hessen ist es tatsächlich so, dass die Eltern nicht pro-Gesamtschule sind. Abstimmung mit den Füßen sozusagen.


    Grüße Enja

    Die Klasse meiner Tochter war mal durch einen Lehrerwechsel in Englisch zwei Lektionen im Rückstand. Daraufhin gab es praktisch einen Aufstand. Es wurde ein Konzept gemacht, wie das aufzuholen wäre und in welchem Zeitraum unter Einsatz zusätzlicher Förderstunden.


    Hier ist eine Klasse zwei Jahre zurück. Wie das in den anderen Fächern aussieht, weiß ich nicht, hätte aber den Verdacht, dass es dort auch Rückstände gibt. Lösen will man das, indem man eben das Niveau zurücknimmt und einen Teil der Kinder auf die Hauptschule schickt und eben schlechte Noten verteilt.


    Wenn sich da nun jemand an die Schulaufsicht wenden würde, bin ich mir relativ sicher, dass das Folgen hätte. Und das völlig zurecht.


    Insofern finde ich bei uns das Konzept der zentralen Abschlussprüfungen mit anschließender Veröffentlichung der Ergebnisse im Internet sehr heilsam.


    Grüße Enja

    Hallo Referendarin,


    diese armen Kinder, deren Eltern sich offensichtlich nicht kümmern und die da aus Gründen, die sie doch selber gar nicht zu vertreten haben, ins Hintertreffen geraten sind, sollen immerhin nächstes Jahr ihren Realschulabschluss machen. Gibt es bei euch noch keine zentralen Abschlussprüfungen?


    Man muss sich vorstellen, dass die dann auf dem Arbeitsmarkt praktisch keine Chance mehr haben, bzw. jetzt sowieso auf die Hauptschule müssen.


    Das ist doch keine Bagatelle mehr, bei der es um Finessen bei der Benotung geht, sondern eher ein Fall für die Schulaufsicht. Und als Nothilfe setzt man dann eine Referendarin ein?


    Grüße Enja

    Hallo Erika,


    tut das nicht der Kinderarzt? Die Abklärung der frühkindlichen Reflexe steht jedenfalls in den entsprechenden Checklisten. Ansonsten ist das halt deine spezielle Erklärung für alles.


    Grüße Enja

    Hallo Mia,


    so wie du es beschreibst, ist es mit Sicherheit meistens. Problematisch wird es, wenn mit dem Kind nicht alles glatt läuft. Auch dann werden sich die meisten Lehrer noch relativ sinnvoll verhalten. Aber es genügen ein oder zwei Exemplare dazwischen, um allerhand auszulösen.


    Wir hatten mehrmals massiv mit Mobbing zu tun. Was glaubst du, was eine Lehrerin, die zu einem Kind sagt "Setz dich in die letzte Reihe, ich kann dein blödes Gesicht nicht mehr sehen" noch für Hemmungen, sich auch in der Schülerakte passend zu äußern.


    Wenn man dann genau wegen dieser Vorfälle die Schule wechselt, möchte man deren Ergüsse mit Sicherheit gerne zurücklassen. Vielleicht eher den Entschuldigungsbrief des Schulleiters abheften. Der war dort aber nicht drin.


    Grüße Enja

    Hallo,


    "Allerdings gerade das 1. Lebensjahr ist sehr entscheidend. Leider haben die meisten Kinderärzte nicht das notwendige Wissen, um Umweichungen von der Entwicklung (z.B. Nicht-Krabbeln), die aber gewaltige Auswirkungen haben können, gezielt entgegen zu wirken."


    Eine so frühe Betreuung der Familien durch die Schule halte ich nicht für machbar. Eine Beeinflussung der Vorgehensweise der Kinderärzte eher auch nicht.


    Die Forderung, dass die Schule auch gesundheitliche Störungen der Kinder diagnostizieren soll, halte ich für unrealistisch. Wie sollte das gehen?


    Und ja: Ich glaube nicht, dass heute praktisch jedes Kind eine Ergo-, Logo- und was weiß ich-Therapie braucht. Das ist inflationär. Und gerade für die Kinder, die wirklich Hilfe brauchen gar nicht gut.


    Grüße Enja

    Hallo Venti,


    was ist denn nicht wahr? Das, was du beschreibst, ist sicher auch da drin. Und eben manchmal noch nette andere Dinge.


    Grüße Enja

    Ein Problem ist das meiner Meinung nach immer, wenn da erst einmal üble Zustände eingerissen sind. Dem dann noch Einhalt zu gebieten, dürfte schwer sein.


    Die Kinder müssen das von Anfang an lernen. An unserem Gymnasium ist es undenkbar, ohne Hausaufgaben zu kommen. Was natürlich nicht bedeutet, dass die nicht im Bus abgeschrieben werden oder noch kurz vor dem Unterricht.


    Grüße Enja

    Hallo Woman,


    das sind alles Grundschulideen. Bei einem 16jährigen zeichnet dir niemand mehr das Hausaufgabenheft ab. Der würde vor Scham im Boden versinken. Ich möchte auch bezweifeln, dass man selbst bei Anwenden reichlich drastischer Methoden damit etwas erreichen würde. Vielleicht ein mechanisches Abarbeiten. Das bringt aber nichts.


    Ich versuche, meiner Verantwortung gerecht zu werden. Aber ich kann das nicht garantieren.


    Grüße Enja

    Hallo Woman,


    sowas erfährst du auf Elternstammtischen. Da tauschen die Eltern die entsprechenden Tipps aus. Auf Hausbesuche während der Anfertigung der Referate kannst du dann verzichten. Obwohl du bei Nachbarn oder Freunden durchaus mal direkt zusehen kannst.


    Und jetzt verrate mal, wie ich der von dir festgestellten Verantwortung denn gerecht werden könnte?


    Wenn das Kind die Hausaufgaben vergisst, wird es wohl auch vergessen, sie mir zu mitzuteilen. Und ehrlich gesagt, ich fände es einfach lächerlich.


    Ich mache es bei den Großen sehr weitgehend über Zielsetzungen. Wir gucken, was denn beruflich in Frage käme und was man dazu braucht. Manchmal klappt das sogar schon bei kleineren. Meine Jüngste war 12 als sie beschloss, Schauspielerin zu werden. Ich schlug vor, dann zunächst mal mehr Aufmerksamkeit der englischen Sprache zuzuwenden, deren Vokabeln sie zu der Zeit sich einfach nicht merken konnte. Wegen Hollywood für eine Schauspielerin leider unentbehrlich. Wirkte gut.


    Diese Null-Bock-Phasen kommen doch daher, dass die Kinder keinen Weg vor sich sehen. Obwohl ich das in der Schule auch schwierig finde. Wenn die Kinder beschließen, sich zu verbessern, wissen sie zumeist gar nicht, wie das gehen könnte.


    Grüße Enja

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