Naja, Venti,
den Eindruck, diesem gut funktionierenden System irgendwie ausgeliefert zu sein, ohne da einbezogen zu werden, haben viele Eltern mal. Besonders, wenn die Kinder nicht so richtig stromlinienförmig sind.
Unsere Fachkräfte an Grundschule und Kindergarten schätzen sich ja auch außerordentlich. In dem Fall verstärkte das unsere Probleme.
Ich weiß das alles sehr gut, weil der Zusammenbruch unseres Sohnes, der ihn fast in die Psychiatrie befördert hätte, führte bei vielen Fachkräften dazu, all diese Vorgänge noch einmal zu durchdenken. Eine nach der anderen meldete sich. Auf diese Weise habe ich viel an Hintergründen erfahren, die normalerweise komplett an den Eltern vorbeigehen.
Auf diese Weise habe ich auch erfahren, auf welcher Basis damals die Überzeugung der Schule, das Kind sei nicht schulreif, entstand.
Das macht natürlich sensibel für solche Selbstverständlichkeiten über die man sonst vielleicht gar nicht mehr nachdenkt.
Ich schätze übrigens unsere Fachkräfte sehr. Wir haben uns immer nach ihren Empfehlungen gerichtet.
Wir hatten gefragt, ob für unseren Sohn eine vorzeitige Einschulung in Frage käme. Beratung gab es nur im Falle einer Beantragung. Also haben wir das getan. Schule und Kindergarten standen wir eine Wand in ihrer gemeinsamen Ablehnung. Das Schulamt gab unserem Antrag statt. Der Schulleiter erklärte, man könne sich auf den Sachverstand der dort arbeitenden Leute verlassen. Das gehe dann in Ordnung.
Das Kind musste dann damit leben, dass man ihm das Gegenteil beweisen wollte.
Grüße Enja