Beiträge von Enja

    Während die Grundschule die Domäne der Mütter ist, tauchen am Gymnasium verschärft die Väter auf. Sagt man. Ich bin mir da nicht so sicher. Bei uns kommen, wenn möglich, immer beide. Aber da sich die Elternabende zu bestimmten Zeiten häufen, muss man sich dann bei mehreren Kindern aufteilen.


    Kommt natürlich auch drauf an, was so geboten wird. Mein "härtester" Elternabend fand an einem Mittwoch um 17.30 Uhr statt. Da konnte praktisch niemand. Die KL erklärte uns drei Müttern, die wir es rechtzeitig geschafft hatten, wir könnten unbegrenzt tagen, aber sie ginge um 18 Uhr, da sie noch etwas vorhabe.


    An unserer jetzigen Schule geht es immer bunt und munter zu. Es gibt jeweils soviel zu erfahren, dass man schon besser kommt. Wir diskutieren und reden bis wir nicht mehr mögen und kennen uns inzwischen auch alle gut. Dann ist es keine Strafe, dort hinzugehen.


    Bei meinem Sohn waren zum Elternabend in 13/2 noch praktisch alle Eltern erschienen. So ein bißchen ist das vielleicht auch eine Frage der Schultradition.


    Grüße Enja

    Sie schrieb ja, dass sie es eine Freiheit findet. Das passt doch gar nicht so schlecht. Die Betreiber eines Forums haben die Freiheit, Threads zu schließen, die ihrer Meinung nach aus dem Ruder laufen. In den meisten Foren geht das viel schneller als hier.


    Also insofern....Ich finde das eigentlich recht moderat gehandhabt.


    Grüße Enja

    Da mit meinen Kindern ständig solche Versuche laufen, halte ich mich inzwischen durchaus für praxiserfahren.


    Versucht haben es schon viele Lehrer. Meistens ging es irgendwie nach hinten los. Wichtig ist vor allem, die Kinder nicht zu überlasten oder irgendwie vorzuführen.


    Ich schildere also mal das, was man so mit meiner Jüngsten versucht hat.


    In Deutsch wurde vor allem versucht, sie auf's Schreiben zu heben. Sie hat da ein beachtliches Talent. Die Lehrerin hat das über Wettbewerbe versucht, für die das Mädchen Beiträge schrieb. Sie fuhr durchaus darauf ab, jemanden zu haben, der ihre Texte aufmerksam liest und ihr Tipps für die Überarbeitung gab. Es war sicher eine gute Sache, allerdings war die Belastung grenzwertig. Die normalen Aufgaben mussten halt auch erledigt werden und die Fördermaßnahmen kamen oben drauf. Obwohl sie sehr zügig tippt, saß sie Stunde um Stunde an diesen Texten und ging irgendwann auf dem Zahnfleisch. Es müsste also an anderer Stelle entlastet werden.


    In Mathe versuchte die Lehrerin, ihr einzelne Kapitel sozusagen als Hilfslehrerin zu übertragen. Sie hat sich dann in didaktische Fragestellungen vertieft, versucht, den Stoff möglichst anschaulich darzustellen (also das Mädchen). Das hat ihr großen Spaß gemacht. Sie war Feuer und Flamme. Etliche von den anderen Kindern machten das auch mit wachsender Begeisterung. Die Lehrerin fand es toll.


    Leider gab es dann in beiden Fächern einen Lehrerwechseln und die neuen Lehrer versuchten gegenzuarbeiten. Das war sehr, sehr hart. Inzwischen betreibt sie ähnliche Dinge in ihrer Freizeit. Insofern war es sicher nicht vergebens.


    Grüße Enja

    Wir haben es inzwischen so halbwegs hinter uns. Nach langem Krankenhausaufenthalt geht sie jetzt wieder zur Schule. Das Versetzungszeugnis war vollkommen in Ordnung. Nur zwei Lehrer haben sie runtergewertet. Das waren die beiden, von denen uns immer berichtet wurde, sie hätten vor der Klasse erklärt, das Mädel sei eine geschickte Simulantin.


    Probleme mit dem verpassten Stoff gibt es nicht, da sie in den Ferien alles nachgeholt hat.


    Der Gesundungsprozess wird laut Arzt etwa bis Weihnachten dauern. Wir sind jetzt also wieder im Stadium der "leichten Krankheit" angekommen und hoffen, dass sie durchhält.


    Grüße Enja

    Unsere althumanistischen Gymnasien würden sicher keine Kinder mit Problemen in deutscher Grammatik aufnehmen. Leichte Bestürzung macht sich eher darüber breit, dass sich die Kinder mit Legasthenie und anderen Problemen in den Lateinklassen ab Klasse 7 sammeln. Früher waren das die Elite-Klassen.


    Aber wie geschrieben, das Problem erledigt sich vermutlich durch die Schulzeitverkürzung.


    Grüße Enja

    Hallo,


    Kinder, die eine andere Sprache als Englisch zur ersten Fremdsprache haben, müssen vor allem eine sehr deutliche gymnasiale Eignung haben, da ein Wechsel auf die Realschule nur sehr schwer zu machen ist. Insofern würde ich das bei Kindern mit Teilleistungsschwächen eher nicht so optimal finden.


    Nützen tut es auch nichts, da die Schulen, die Latein als erste Fremdsprache anbieten, jedenfalls hier bei uns, alle zusätzlich von Anfang an Englisch draufsatteln und in der 6 käme es ja dann sowieso dazu.


    Als zweite Fremdsprache wird Legasthenikern allgemein Latein statt Französisch empfohlen. Das macht wohl Sinn.


    Ob es bei nur noch einem Jahr Unterschied künftig noch Sinn machen wird, überhaupt verschiedene 1. Fremdsprachen anzubieten, wird sich noch herausstellen.


    Grüße Enja

    Bolzbolds Schilderung gefällt mir auch gut.


    Den Vorsatz zwischen Rolle und Person zu differenzieren, finde ich sehr wichtig. Eltern treten ja in erster Linie einer Amtsperson gegenüber. Dass, was da kommt, dann als persönlichen Angriff zu werten, schafft oft viel zu schnell verhärtete Fronten.


    Lehrer hinterlassen Spuren im Leben. Das stelle ich mir eigentlich sehr schön vor. In meinem Beruf ist das auch so.


    Zum Tode meines Lehrer-Vaters trafen über 600 Briefe ein. Referendare, die er mal ausgebildet hatte, ehemalige Kollegen und Schüler über Schüler, denen es ein Anliegen war, auszudrücken, wieviel mein Vater ihnen gegeben hatte. Ich habe jeden einzelnen gelesen und es hat mir sehr viel gegeben.


    Überlastet fühlte er sich nicht. Die Trennung zwischen Beruf und Familie war bei ihm nicht besonders ausgeprägt. Schüler, Eltern und Kollegen gaben sich bei uns die Klinke in die Hand. Die Referendare, die am Ort möblierte Zimmer bewohnte, verbrachten viele ihrer Nachmittage bei uns. Wir waren es eigentlich alle zufrieden.


    Meine Mutter war in einem damals sehr jungen Kollegium die "Mutter" für alle an der Schule. Machte den Abwasch im Lehrerzimmer, band die Bücher ein, versorgte alle Wunden und war immer für jeden da.


    Beide Eltern waren übrigens eher zufällig Lehrer geworden. Mein Vater bekam kurz nach dem Krieg nur diesen Studienplatz oder keinen (er wollte Ingenieur werden), weil die Kriegsheimkehrer Vorrang hatten. Meine Mutter hatte einen ganz anderen Beruf, musste den aber aufgeben als sie mit meinem Vater auf's Land zog. Das hat sie beide nicht gehindert, in ihrem Beruf völlig aufzugehen.


    So hat sich mein Lehrerbild geprägt.


    Grüße Enja

    Das würde ich nicht erwarten:


    Zitat

    Wenn Eltern oder Kinder mit Problemen und Gesprächswünschen kommen, habe ich es auch noch nie erlebt, dass da kein offenes Ohr ist.


    Es ist auch tatsächlich nicht soo einfach für uns Eltern. Wenn man ein allzu idealisiertes Bild vom Lehrerberuf schafft, gibt es wieder die allfälligen Zusammenstöße wegen überhöhter Erwartungen.


    Lehrer mit offenem Ohr finde ich dann eigentlich meinem Idealbild ziemlich nahe.


    Es gibt eigentlich nur eine Art Lehrer, die mir wirklich Unbehagen einflößen. Das sind die, die sich abfällig über ihre Schüler äußern. Die immer unmögliche Klassen haben. Die nur Kinder unterrichten, die nichts begreifen und schlecht erzogen sind. Trifft man übrigens am Gymnasium häufiger als an der Förderschule. Nur um da Missverständnisse auszuschließen.


    Grüße Enja

    Ein bißchen ist es wie mit einem Begabungsgutachten und Ähnlichem. Es nützt nichts, dass man selber dran glaubt, weil man sich da so gut aufgehoben fühlte. Für die Behandlung oder Therapie ist das in Ordnung. Aber die Diagnose sollte von einer allgemein anerkannten Stelle kommen. Sonst hilft sie nicht viel.


    Deshalb ist ein SPZ dafür besser geeignet als ein Arzt. Die haben auch bessere Diagnosemöglichkeiten. Und für das Kind ist es besser, wenn man nicht lange herumprobiert, sondern es halbwegs glatt geht.


    Es gibt auch Vorschläge, wie Lehrer mit einem ADS-Kind umgehen sollten. Vielleicht hat da jemand einen passenden Link?


    Für schwere Fälle gibt es Internate, die recht gut mit ADS-Kindern umgehen können. Kleinere Klassen als in Regelschulen und festere Strukturen sind dabei wohl hilfreich.


    Grüße Enja

    Selbstbild und Außenwirkung müssten natürlich irgendwie passen.


    Wahrscheinlich kann man das aber nicht so über einen Kamm scheren. Natürlich gibt es Lehrer, die sich diesen Beruf ausgesucht haben, weil ihnen nichts anderes einfiel. Es gibt auch die, die dachten, da hätten sie einen lauen Lenz. Das Erwachen ist dann halt ein bißchen anstrengend.


    Es gibt da eine psychologische Studie über Motive der Berufswahl, auf alle Berufe bezogen, allerdings. Das ist wohl relativ zufällig. Vorab kann man sich kaum ein richtiges Bild machen. Welche Kritereien dann gut und welche schädlich sind, kam dabei nicht raus.


    Die Schlüsse, die gezogen wurden, gingen eher in die Richtung, dass jedes Berufsbild breit genug ist, um vielerlei Ansätzen Platz zu bieten. Bei Lehrern ist das sicher nur bedingt der Fall.


    Es wurden Studienanfänger befragt, warum sie sich für eine bestimmte Richtung entschieden haben, dann Absolventen nach der Abschlussprüfung, schließlich dieselben noch einmal fünf Jahre später. Das Berufsbild wandelte sich ziemlich stark.


    Ich kenne Lehrer, die sich verraten und verkauft fühlen und ständig mit ihrem Schicksal hadern. Ich kenne andere, die sich totarbeiten und das sozusagen pfeifend, weil sie völlig in ihrem Beruf aufgehen.


    Menschen halt. Jeder auf seine Weise.


    Grüße Enja

    Ich sehe Lehrer als Menschen, die in der Schule meine Kinder unterrichten. Weder als Über- noch als Untermenschen. Mal nett mal weniger. Eigentlich versuche ich jeden für sich zu sehen. Da ist dann alles vertreten, was man sich vorstellen kann.


    Grüße Enja

    Ein SPZ ist ein sozial-pädiatrisches Zentrum. Gibt es in allen Großstädten.


    Foren könnte man sich sicher ergoogeln. Vielleicht meldet sich aber auch noch jemand, der sich da auskennt. Da wir familiär nicht betroffen sind, habe ich mich da noch nicht umgetan.


    Ich kenne das Problem nur aus der Schule und aus unserem Bekanntenkreis. Wenn man zu einer wirklich sinnvollen Behandlung finden will, braucht man mit Sicherheit erst mal eine abgesicherte Diagnose. Beim Arzt um die Ecke hätte ich da nicht genug Vertrauen.


    Allerdings sind die Therapiemöglichkeiten wohl reichlich eingeschränkt. Sinnvolle und wirksame Angebote sind selten. Es gibt lange Wartezeiten. Alles nicht so einfach. Bei uns ist da auch das Jugendamt sehr kompetent und hat manchmal Lösungsvorschläge. Das müssen dann aber schon schwierige Fälle sein.


    Grüße Enja

    Eine fundierte Diagnose wäre da sicherlich hilfreich. Wo man sich da hinwendet, um wirklich intensiv beraten zu werden, ist regional natürlich unterschiedlich. Wo das ist, wissen normalerweise die Eltern-Selbsthilfegruppen am besten. Es gibt auch einschlägige Foren, wenn es keine Selbsthilfegruppe in der Nähe gibt.


    Eine gute Adresse sind wohl häufig die SPZs.


    Grüße Enja

    Ich würde das unbedingt tun. Schließlich musst du ihr eine Chance geben. Kontakt mit der Realität muss schließlich erst einmal hergestellt werden. Von gewissen Ämtern aufwärts ist das schwieriger als man denkt.


    Grüße Enja

    Bei uns war es "Alltag im alten Ägypten". Zum Thema Ernährung haben wir entsprechend gekocht usw. Die Kindheit nahm dort natürlich auch einen großen Raum ein. Da es eines der ersten Themen im Geschichtsunterricht überhaupt war, fand ich das für die Kinder sehr ansprechend. Begreifbar sozusagen. Es war aber recht aufwändig.


    Wir hatten das in Kooperation mit dem Völkerkundemuseum, die uns mit passenden Exponaten versorgt haben.


    Grüße Enja

    Ich hatte ja mal hier im Forum angefragt wegen eines Referenten für einen Workshop über Legasthenie. Ich bin allen Vorschlägen nachgegangen aber ohne jeden Erfolg. Ich habe mich an den Landesverband Legasthenie gewendet. Ohne Erfolg.


    Unsere Beratungslehrerin schüttelte entsetzt den Kopf. Sie tast sich selber erst ins Dunkel vor. Die anderen Lehrer gucken noch viel erstaunter, wenn die entsprechenden Themen besprochen werden.


    Da kann ich mir schon vorstellen, dass die betroffenen Mütter konkretere Erfahrungen haben und sich auch eher dazu äußern.


    Das Thema scheint sehr schwierig zu sein.


    Ich habe den Workshop jetzt noch einmal nach hinten verschoben. Und beschlossen, keinen Experten aus der Theorie zu engagieren, sondern Praktiker. Eine Lerntherapeutin und die Beratungslehrerin der nahe gelegenen Schule. Die beiden sind ziemlich verschiedener Meinung. Das gibt dann eine spannende Diskussion. Und ich verspreche mir davon endlich mal ein bißchen Durchblick.


    Grüße Enja

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