Hallo,
es war die Mutter. Mitgeteilt wurde es den Kindern durch die Schulleitung. Ich hatte auch gesagt: Ja, unbedingt. Aber unauffällig zustellen. Nicht etwa überreichen.
Als mein Vater starb, kamen knapp 200 Briefe von ehemaligen Schülern. Viele von den Referendaren, die er ausgebildet hatte, von den Kollegen usw. Aber auch aus meinem Umfeld von Menschen, die ihn gar nicht gekannt hatten. Ich muss sagen, dass mir jede einzige gut getan hat.
Bei den Pensionierungen ist das anders. Offiziell wird da nichts mitgeteilt, da es Eltern und Schüler nichts angeht, wie man uns sagte. Manche Lehrer kündigen aber ihren Abschied den Kindern an. Für die Kinder ist es deutlich netter, sich zu verabschieden als zu erleben wie Menschen, an denen sie hängen, sang- und klanglos verschwinden. Der unangekündigte Kuchen würde unsere Kinder in erhebliche Verlegenheit versetzen.
Heimatadressen unserer Lehrer haben wir nicht. Man könnte sie natürlich herausfinden, aber wir respektieren eigentlich die Nicht-Herausgabe. Ich dachte also, sie könnten den Brief ins Fach legen lassen. Da ist er dann doch sicher einer von vielen?
Grüße Enja