Wir hatten mal ein System in der Grundschule, wo alles besorgt wurde und wir Eltern nur das Geld ablieferten. Selbst den Nachschub für volle Hefte gab es in der Schule. Das wurde nach kurzer Zeit wieder abgeschafft. Mit der Begründung, dass die Kinder so nicht lernen könnten, selbst für ihren Kram zu sorgen. Nur, dass die Kinder diese Besorgungen hier sowieso nicht machen können, weil die entsprechenden Geschäfte nicht in dem Umkreis liegen, in dem Grundschüler unterwegs sein könnten.
Am Gymnasium gibt es nicht einmal eine Liste. Die müsste ja zwischen den einzelnen Lehrern koordiniert werden. Also kommen alle Anforderungen samt individuellen Beschaffungsfristen so nach und nach hereingeschneit, wie der Fachunterricht langsam Fach für Fach einsetzt und der Lehrer dran denkt. Nachdem ich die Erfahrung gemacht hatte, dass man diesen Anforderungen nur gerecht werden kann, wenn man sich täglich auf Tour macht und auch dann nicht immer, setze ich mir jetzt meine eigenen Fristen. Am Ende der ersten Woche mache ich einen Großeinkauf. Was früher gebraucht wird, muss eben trotzdem warten. Was später angefordert wird, bringe ich bei Gelegenheit mit.
Gleichzeitig zu diesem Einkaufstourismus müssen ja auch noch dutzende Bücher eingebunden werden. Teilweise auch nach speziellen Anweisungen. Manche Lehrer tolerieren ausschließlich ganz bestimmte Schutzumschläge. Wieder andere verabscheuen die und fordern selbst gebastelte und liebevoll gestaltete Konstruktionen. Ein bißchen "dickes Fell" muss man da schon entwickeln, sonst springt man komplett im Dreieck.
Meine Kinder sind jetzt alle groß genug, um ihre Bücher selber einzubinden. Das ist wirklich wunderbar. Aber mit den Besorgungen passt das häufig gar nicht, weil sie einfach immer länger in der Schule bleiben müssen.
Grüße Enja