Beiträge von Enja

    Hallo Martin,


    das ist eine ziemlich weit verbreitete Methode. Ob es Sinn macht, ist eine andere Frage. Auf die wenigsten Schüler wirkt es motivierend, wenn sie sich unfair behandelt fühlen.


    Ganz besonders macht das keinen Sinn bei Zeugnissen, die man für bestimmt Zwecke braucht. Etwa für die Umschulung oder später für Bewerbungen.


    Die mündlichen Noten sind ein beständiger Zankapfel, obwohl es auch Lehrer gibt, die die beanstandungsfrei vergeben. Mit dem Feststellen dieser Noten ist es auch nicht so einfach, wenn der Lehrer mauert. Und was der nachher in seinem Buch stehen hat, steht da eben. Da kann man wenig machen.


    Ich habe mal vorgeschlagen, in Fällen, wo schriftliche und mündliche Noten stark voneinander abweichen, Arbeitsbedarf zu vermuten. Irgendetwas läuft dann ungut. Das könnte man auf den pädagogischen Konferenzen in diesen Fällen thematisieren und dann spätestens um diese Zeit den Kindern auch vermitteln.


    Wenn der Lehrer sagt: "Ich muss gar nichts," ist das durchaus erhellend.


    Grüße Enja

    Da kann ich nur raten. Meinst du, es geht um einen fundamentalistischen Ansatz?


    Ansonsten sollte man Fehler in Schulbüchern vielleicht lieber an den Verlag melden und die Kinder drauf hinweisen.


    Mir fällt da spontan eine Erdkundearbeit ein, für die Daten auswendig gelernt werden mussten, die auf einer Erdbevölkerung von ca. 4 Milliarden Menschen beruhten. Das Buch war ein bißchen überlagert.


    Grüße Enja

    Frau Heinbokel hat herausgefunden, dass Sprünge niemals schief gehen. Sie ist die Hauptbefürworterin des Springens. Lehrerin.


    Hallo Elefantenflip,


    dein Wunsch nach Tipps aus der Praxis kommt für mich jetzt überraschend. Wir Eltern werden eigentlich ständig drauf hingewiesen, dass wir "keinen blassen Dunst" haben.


    Wenn du möchtest, kann ich dir beschreiben, wie das an unserer Grundschule lief.


    Das erste Problem, dass man überwinden muss, ist die massive Ablehnung der Lehrer. Das ging einfach durch geduldiges "Nadelstechen". Eine Grundbedingung scheint zu sein, dass einer der Lehrer selber so ein Kind hat.


    Als nächstes braucht das Kollegium ein paar Grundinformationen. Wie du schon angedeutet hast, möchten Lehrer es meist praktisch. Ein paar möglichst kurze Infos, damit es dann flutscht. Wir haben das so gemacht, dass wir einige einschlägige Referenten an die Schule geholt haben, so dass für niemanden Wege entstanden und wirklich auch alle teilnahmen.


    Wir haben die einschlägigen Bücher beschafft und einen Psychologen, der beraten hat. Dazu passende Materialien. Differenzierung als solche war für unsere Grundschullehrer Alltag. Nachdem sie die Grundeinstellung den hb Kindern gegenüber geändert hatten, war es nicht mehr wirklich schwierig. Übungsgelegenheit gab es bald reichlich.


    Hilfreich sind unsere mit Spendenmitteln aufgebaute Bibliothek, die ebenfalls gespendete gute Ausstattung mit modernen Computern einschließlich Internet.


    Als Bonbon gibt es spezielle Pull-out-Förderung für die hb Kinder. Parallel zum normalen Unterricht gibt es verschiedene Angebote. Für die anderen Kinder finden in dieser Zeit die Wiederholungsphasen statt, die die hb Kinder auf diese Weise abkürzen.


    Ansonsten gibt es, wenn sinnvoll, Sprünge, Einschulung in die 2. Klasse, teilweisen Unterricht in höheren Klassen, Teilnahme an Wettbewerben. Dazu die übliche Palette an Freiarbeit und Projektarbeit. Die Grundschule musste sich nicht sehr stark verändern, um absolut gute Arbeit in Bezug auf die HB-Förderung zu leisten.


    Wenn das funktioniert, erbringen die Kinder tolle Leistungen. Das macht durchaus Spaß.


    Nach meinem Gefühl ist das, was wirklich zählt, das andere Informationsniveau, der Respekt vor den Kindern, die andere Einschätzung. Das Wissen darum, dass Kinder, die vielleicht nicht auf Anhieb besondere Leistungen erbringen, ein großes Potenzial haben können.


    Es gibt dann noch diverse Feinheiten. Das würde aber wirklich länger dauern.


    Grüße Enja

    Hallo Dudelhuhn,


    das wird ja immer komplizierter. In Hessen sind an katholischen Schulen Lehrer beider Konfessionen zulässig.


    Es gibt Landesbeamte, Kirchenbeamte und Angestellte. Eine bunte Mischung.


    Grüße Enja

    Hallo Elefantenflip,


    da die HB ja nicht weggeht, kann ein Sprung immer nur kurzfristig helfen und erzeugt dabei aber unter Umständen Langzeitprobleme. Nach allen offiziellen Studien gibt es keine Fehlsprünge. Überhaupt nicht. Nur widerspricht das halt den Erfahrungen an den Schulen.


    Wenn man mal mit der Diagnose beginnt, so steht unter den meisten Gutachten, die einen IQ von mehr als 130 feststellen, dass zu einem Sprung dringend geraten wird, wenn man das Kind nicht gefährden will. Kommt ein IQ zwischen 120 und 130 raus, steht dort zumeist, dass ein Sprung "unter Umständen" nützlich sein könnte.


    Die Psychologen meinen das rein auf die Begabung bezogen. Die schulischen Gegebenheiten der Kinder kennen sie nur aus wenigen Minuten Anamnese in der Richtung.


    Die Eltern fassen das aber meist als Aufforderung zum Tanz auf, legen die Boxhandschuhe an und kämpfen den Sprung auf Gedeih und Verderb durch.


    Früher waren die Schulen meistens dagegen. Das hat sich heute weitgehend geändert. Da es Stand der Erkenntnis ist, dass hb Schüler von einem Sprung nur profitieren können, macht der Lehrer nichts falsch, wenn er sich dieser Meinung anschließt. Die Folgen verantworten oder auch nur ertragen, muss er sowieso nicht.


    Die Alternative bestünde in Binnendifferenzierung und geduldiger Förderung, gepaart mit entsprechender Erziehungsarbeit. Was man da genau machen kann, lässt sich nicht mal eben in so einem Posting zusammenfassen. Mein Lieblingsbuch dazu habe ich im HB-Thread schon empfohlen. In den meisten Bundesländern gibt es dazu auch bereits reichlich Material der Kultusministerien, sowie manchmal sogar Hilfe und Unterstützung.


    Grüße Enja

    Hallo Finchen,


    meines Wissens ist das in NRW so. Die Regelungen sind tatsächlich sehr unterschiedlich. Also muss man nachfragen, um da wirklich Klarheit zu bekommen.


    Evangelische Lehrer an der katholischen Schule sind genauso ok wie im umgekehrten Fall. Nur atheistisch geht wohl nicht.


    Ansonsten die üblichen Regeln. Keine geschiedenen Wiederverheirateten. Homosexuelle Lebensgemeinschaft ist ok.


    Grüße Enja

    Die Arbeitsverträge an konfessionellen Schulen entsprechen denen der Angestellten des Landes. Es werden also auch die gleichen Anforderungen an die Qualifikation gestellt.


    Mit der Verbeamtung ist das so eine Sache. Dazu muss die Schule eine entsprechende Planstelle haben. Um die wird heiß gestritten. Ein rares Gut also. Deswegen gehört mit Sicherheit eine lange Wartezeit dazu.


    Grüße Enja

    Alias hat das vollständig richtig beschrieben.


    An kirchlichen Schulen gibt es dazu noch die Möglichekeit Kirchenbeamter zu werden. Das ist vom Bistum abhängig und überall verschieden. Man muss jeweils beim Schulträger nachfragen, wie die Chancen stehen.


    Grüße Enja

    Hallo Schlumpfine,


    mag schon sein, dass ich da eher die Schattenseiten erlebe. Die, bei denen alles toll läuft, werden wohl kaum Beratung suchen.


    Ich hatte gerade erst gestern eine Mutter bei mir, deren Kind nun mit Pauken und Trompeten am Gymnasium gescheitert war. Nach zweimaligem Springen. Auf die Frage, warum sie sich auf so etwas eingelassen hätten, sagten sie, dass das Kind halt sterbensunglücklich war. Der Psychologe riet zum Springen. Die Schule fand das toll. Nach einem halben Jahr war das Kind wieder sterbensunglücklich. Nun forderte die Schule einen erneuten Sprung. Sonst werde man gar nichts mehr tun und übernehme auch keine Verantwortung.


    Was man natürlich langfristig sowieso nicht tut.


    Die Sprünge sind aus Grundschulsicht größtenteils unproblematisch. Der Stoff der Grundschule ist offensichtlich binnen sehr kurzer Zeit vermittelbar. Die Folgen sind häufig eher Spätfolgen.


    Obwohl die an der mir bekannten Schule gescheiterten 50% schon im 5. Schuljahr scheiterten. Nach den anderen fragt dann keiner mehr.


    Grüße Enja

    Hallo Melosine,


    ich schicke dir gleich mal per PN den Namen eines Gymnasiums in dieser Stadt, die sich auf genau diesen Sprung eingeschossen haben und den massiv vermarkten. Sie sind damit so reingerasselt, dass sie nicht einmal mehr den Antrag auf das hessische Gütesiegel genehmigt bekamen.


    Die Erfolgsquote war nach Aussage der dortigen Beratungslehrerin etwa 50 %. Wobei die Kinder abgesichert hb sein mussten (entsprechender Test), eine passende Stellungnahme der Grundschule mitbringen mussten und im Sommer vorher intensiv trainiert wurden.


    Auf die Frage, wovon Erfolg bzw. Misserfolg abhing, hieß es: Die Chemie zwischen Schüler und Lehrer.


    Das Problem dabei ist unter anderem das "Netz". Wie lautet Plan B, wenn es schiefgeht?


    Und natürlich: Was will man damit erreichen? Ein Jahr eher Abi auf Kosten der sozialen Integration?


    Ich hatte grad den Fall einer Lehrerstochter, die sich durch die komplette 5 quälen musste, um dann eine Klasse zurückgehen zu können.


    Die Umstellung ist halt groß. Die Wege meistens deutlich weiter. Die Schulen riesig. Die Verfahrensweisen völlig anders. Die Ranzen 8 kg schwer. Das muss das Kind bewältigen. Manche schaffen das.


    Grüße Enja

    Und ausschließlich während ihrer Dienstzeiten touristische ermäßigte Angebote wahrnehmen. Natürlich auch nur, wenn sie ein passendes Fach unterrichten.


    Beitreten muss man nach meinem Eindruck nirgends. Wir hätten nur die Frage mit "ja" beantworten müssen. Schummeln liegt uns nicht so. Meistens geben wir eher mehr als verlangt, da die Einnahmen aus Eintrittskarten hoffentlich den Kulturgütern zugute kommen.


    Grüße Enja

    Interessant auch die Preisnachlässe bei Urlaubsreisen. Beim Eintritt gibt es meistens Sonderangebote für Lehrer. Wird uns oft angeboten, da wir anscheinend so aussehen. Täuscht allerdings.


    Grüße Enja

    Kommt drauf an. Die Kosten entstehen zum größten Teil wohl trotzdem. Bus oder Bahn wird nicht billiger, weil während der Rückfahrt ein Kind weniger dabei ist. Die Unterkunft vermutlich auch nicht.


    Wir haben in einem ähnlichen Fall einen Teil der Kosten zurückbekommen, da die Jugendherberge wohl nur eine Stornogebühr verrechnete.


    Trotzdem natürlich ganz schön bitter.


    Grüße Enja

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