Muss man sich für Unterrichtsbesuche wirklich so stressen???

  • leppy
    da kann ich dich auch nur unterstützen!!!



    zu

    Zitat

    Am besten arbeitsaufwendig und teuer. Nur dann besteht die Chance auf gute Noten.


    Da habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Meine FL sagten immer "So viel Aufwand können sie später nicht betreiben. Ich will eine Stunde, die nicht total unrealistisch ist". Meine FL wollten Stunden, die verschiedene Methoden zeigen. Mal Stationen lernen, mal Gruppenarbeit, offener Anfang bzw. Ende, etc.... das war ihnen wichtig. Bloß keine Materialschlacht, aber auch kein Buchunterricht.
    Die wollten einfach sehen, dass ich die einzelnen Methoden in meinen Unterricht integrieren kann und die Materialien entsprechend auswählen kann.

    Zitat

    Je mehr Kompetenz zur selbstständigen Arbeit die Kinder erlangten, um so besser schien mir der Unterricht zu werden.

    Um so besser wurden meine Noten....oder wären sie geworden....je nachdem ;) ;)


    Pandora
    Ich glaube die FL wollen sehen, dass du dir Gedanken über deinen Unterricht machst und sie auch in Worte fassen und deine Entscheidungen begründen kannst. Reflexion ist das wichtigste an dem Tag....so bei mir. Klar, dass du den Aufwand später nicht mehr machst.

    Zitat

    So mit Einschätzung der Lernsituation, Rahmenplananalyse, Zielsetzung, Medienauswahl und methodischen Entscheidungen sowie einer genauer Verlaufsplanung???

    Meine FL wollte sehen, dass ich das verstanden habe und vorher genau in meine Planung hab einfließen lassen. Nicht einfach morgen machen wir Löwenzahn...och nehm ich mal das Buch plus 2 ABs und das war es dann. Mal übertrieben gesagt.

  • mein Referendariat liegt (Gott sei dank?) noch in der Zukunft, aber ich frage mich jetzt schon was meint ihr denn nun mit TAm-Tam Stunden??
    Alles was ich bisher gehört und gelesen habe und Entwürfe im Inet gesehen hab mit guten Noten, waren meist Stationenarbeiten. Sind denn die Bewerter echt glücklich über diese Stationenarbeiten? Also ich finde Sationenarbeiten für die Kinder toll aber dann versteh ich eure Aufregung nicht so Stationen oder Lernthekenstunden sind doch daheim wunderbar planbar (klar die Sationen basteln etc macht sehr viel Arbeit aber man hat einen prima festen Rahmen). Warum sind den die Bewerter so begeister von Staionenarbeiten u.ä.? ich würde da an ihrer Stelle auch das Problem "a, das ist ja prima, wie selbstständig die Klasse arbeitet! Aber leider ist es dann schwerer, sie als Lehrerin zu beurteilen... " sehen..oder?
    Was habt ihr werdet ihr so "Tam Tam" Stunden machen, also in welcher Art. Was versteht ihr darunter? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht was will man sehen bei Vorführstunden?

  • Hallo,


    bei mir war es wiederum so, dass Stunden mit Stationen nicht erwünscht waren - eben weil man dann vom Lehrer nicht so viel sieht.


    Erwünscht war z.B. Gruppenarbeit mit Auswertung, Einsatz verschiedener Medien- aber auch nicht zu viel in einer Stunde. Versuche kamen in PCB auch sehr gut an.


    Das mit dem Tamtam ist eine zweischneidige Sache - kommt auch immer auf den Seminarleiter oder den Prüfer an.


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

    • Offizieller Beitrag

    Für mich:
    Tamtam-Stunden = Stunden, die mit nächtelangem Vorbereitungsaufwand verknüpft sind und die eine Planung erfordern, die berufsuntauglich ist, es sei denn, du hast ein 1/3-Stelle und arbeitest rund um die Uhr.


    2 Beispiele.: Formationstanz mit Akrobatikeinlage in der Turnhalle (Turnhalle freiräumen = Organisationsstress, vorheriges Üben, d.h. wieder Turnhalle freiorganisieren, Turnhalle mit Plakaten bekleben, da sie zu schmutzig ist, um sie dem Seminarleiter zu zeigen, Einlesen in den RLP Sport und in sicherheitstechnische Dinge zum Thema Akrobatik, Einweisung durch Sportlehrer, Üben der akrobatischen Elemente, Aussuchen eines Musikstückes aus Stücken mit insgesamt ca. 30 Stunden Spielzeit, Ausdenken eines Tanzes, Ausprobieren, Einüben, + schriftliche Unterrichtsvorbereitung, + Plakate zum Verdeutlichen des Stundenablaufs + Gruppenarbeitskarten...)


    Bsp.: Stationslernen (Bibliotheksbesuch: Einarbeiten in das Thema, 3 Hörspiele jeweils mehrfach hören, mittels Computer Ausschnitt herausschneiden, auf CD brennen, Aufgaben dazu überlegen, Internetrecherche, aus den inzwischen gewonnenen Erkenntnissen aus Büchern und Internet für Schüler geeignete Texte und Rätsel erstellen, Farbbilder ausdrucken, Lösungsblätter vorbereiten, Raum umräumen, alle Schüler in diesen Raum lotsen, Tafelbild malen, anderen Lehrern verklickern, dass die Tafel wegen des Tafelbildes nicht benutzt werden kann, basteln von Kärtchen für die Stationen, Überlegen und Erproben von Gruppen, die gut gemeinsam die Stationen bearbeiten können, logistisches Talent und entsprechende Experimente um dabei Abstände zwischen bestimmten Schülern herzustellen, die eventuell aneinander oder zusammen geraten könnten und dies nicht sollen + schriftliche Unterrichtsvorbereitung + schnelles Auswerten geeigneter Arbeitsblätter in den 10 Minuten zwischen Stunde und Reflexion, wenn du Pech hast: zum Copy-Shop fahren und das alles kopieren...)


    Gruß,
    Conni

  • sehr interessant was ihr schreibt! teilweise abschreckend wenn man das so sagen kann.. will ja noch ein Leben neben dem referendariat haben! sonst geh ich ein..naja erzählt doch mal weiter von euren Erfahrungen, würd mich interessieren!!

  • Tja... und wenn man dann diese enorme Materialvorbereitung für die Prüfungsstunde gemacht hat, dann ist das plötzlich alles nur noch Pillepalle und interessiert überhaupt nicht mehr. So ging es mir. Keiner der Seminarleiter ist auch nur mit einem Wort auf das wirklich tolle selbst hergestellte Material eingegangen.
    Im Grunde kann man immer angea****t sein, mit dem was man plant.


    Dennoch bleibt es dabei: Ohne enorme Vorbereitung geht es gar nicht.

  • Was genau meint ihr mit enormer Vorbereitung?


    ich halte das (im Moment noch) so: Ich überlege mir, was in der Stunde drankommen soll, dann plane ich meine U-Reihe drumherum (die ich teilweise gar nicht so durchführe, Mentorin damit einverstanden.
    Dann überlege ich mir ein paar Specials, wie z.B. dass ich ein Kinderbuch einscanne und mit dem Beamer präsentiere. Oder aufwändige Stationenkarte machen (im Sport selbst gezeichnet). Weiterhin überlege ich mir genaustens (und schreibe das auch auf), wann ich was sage, wann ich was beachten muss, wann ich wie welche Anweisung gebe. Das schreibe ich mir dann wörtlich auf, da es ein bisschen Sicherheit gibt.


    Je nach Fach denke ich mir auch eine neue "Methode" aus, z.B. ein Helfersystem oder dass ich an die Tafel schreibe, welchen Teil der Stunde wir gerade haben.


    Aber soooo viel Aufwand finde ich das jetzt gar nicht!


    Lg
    Sabrina

    • Offizieller Beitrag

    Naja, auf jeden Fall mehr Aufwand, als Du bei einer vollen Stelle für jede Stunde leisten könntest.


    Sowas wie Du mit einer Unterrichtsreihe drumrumplanen könnte ich gar nicht machen. Wir müssen alle unsere Stunden schriftlich vorbereiten und in einer Mappe bei UBs vorzeigen . Außerdem müssen dortauch Arbeitspläne enthalten sein. (Wie war das nochmal mit dem K-Smiley?)


    Gruß leppy

  • Und mal ganz im ernst, wer würde denn später jemals wieder einen Unterrichtsentwurf schreiben so wie für die Vorführstunden. Allein diese 10-15 Seiten, die wir immer geschrieben haben für einen einzelnen Unterrichtsbesuch entbehrt ja jeder Realität.


    Die anderen Stunden der Reihe habe ich allerdings teilweise auch nicht so gegeben, die müßten wir auch nur mit Inhalt, Methode und Sozialform tabellarisch auflisten.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Und mal ganz im ernst, wer würde denn später jemals wieder einen Unterrichtsentwurf schreiben so wie für die Vorführstunden. Allein diese 10-15 Seiten, die wir immer geschrieben haben für einen einzelnen Unterrichtsbesuch entbehrt ja jeder Realität.


    Wie Recht du hast, Nell!
    Mit einem Vollzeitjob geht das überhaupt nicht, oder hat einer von euch schon mal versucht, für jede der 24-29 Wochenstunden mal einen 10-15 seitigen Plan auszuarbeiten? :D

  • Wir in NRW müssen 5/Fach schreiben -- allerdings kommt es mir stundenplantechnisch nicht aus, den HS-Leiter auch gleichzeitig einzuladen -- also habe ich mindestens (!) 14 Besuche insgesamt an der Backe....
    Eine Kollegin hatte glaube ich 18 alles in allem...


    LG
    Tina

  • 14!? 18!? uff ich dachte okay bereitest die Stunden wo der Leiter kommt ganz ausführlich vor. Und bin von 4- maximal 8 ausgegangen!? uff hmm wie ist das denn so in Bayern? und wieviele Stunden in der Woche haltet ihr selbst? wie lange bereitet ihr dann die vor?

  • Hm, also in Bayern war es zu meiner Zeit so (98-2000), dass wir im ersten Jahr 6 Stunden eigenverantwortlich halten mussten und im 2. Jahr 15. Es waren dann aber auch im ersten Jahr schon mehr, weil man immer mehr Stunden der Betreuungslehrerin übernommen hat. Die Zahlen haben sich aber, glaube ich, zu diesem Schuljahr geändert. Dann hatten wir in den 2 Jahren 4 UV´s (Besondere Unterrichtsvorbereitungen), die ausführlich mit Sachanalyse etc. vorbereitet werden mussten, so der 10-15seitige Plan, der hier schon erwähnt wurde. Eine UV umfasst allerdings 3 Unterrichtsstunden, d.h. wir mussten mind. 12 Stunden ausführlich vorbereiten. Besuche vom Seminarleiter/Seminar waren das dann 8, weil eine UV immer eine Einzel- und eine Doppelstunde umfasst. Bei der Doppelstunde ist der Seminarleiter alleine da, bei der Einzelstunde schaut das ganze Seminar zu. Ich war da am Anfang immer total nervös, vergisst man aber eigntlich in ein paar Minuten, das hinten jemand sitzt. Dann kam aber noch vor jeder UV ein Beratungsbesuch dazu, da brauchte man nur Stundenverlauf, Ziele und Einbettung in die Reihe. Also eigentlich dann 11 Besuche. Ich kann wirlich auch nur das bestätigen, was alle vor mir schon sagten, so einen Aufwand wie für die Ref. Stunden kann mit mit einer vollen Stelle (in Bayern die letzten Jahre 30 stunden, jetzt wieder 29) einfach nicht betreiben.
    LG Meike

  • ach eine UV sind 3 Stunden? ist das immer so ? das war mir volkommen neu! jetzt schwarmt mir übles..

  • Zu meiner Zeit hat eine UV drei Stunden beinhaltet, aber ich weiß nicht genau, ob das noch so ist. Wir haben leider keine Refis an der Schule. Vielleicht ist hier ja noch jemand aus Bayern, der genaueres weiß.
    Meike

  • Dabei kann ich Melosine voll und ganz zustimmen. Und jeder Unterrichtsbesuch muss mit Sachanlayse, Lehrplanabstimmung, Lerngruppenanlalyse, methodisch-didaktischer Analyse, Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit, Stundeplanung und Lernzielen ausführlichst ausgearbeitet sein.

    Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient.

    Einmal editiert, zuletzt von Titania ()

  • In Brandenburg sind es 5-6 Besuche im Hauptseminar und jeweils 8 in den beiden Fachseminaren, also insgesamt 21-22, gelegentlich können es auch mal weniger sein, wenn die Seminarleiter zu viele Referendare zu betreuen haben oder wenn man den Hauptseminarleiter zu einem Fachbesuch dazu einladen kann.
    Dazu kommen dann die beiden Prüfungsentwürfe.


    Und alle sind so ausführlich wie Titania es beschreibt.


    Jetzt im Nachhinein betrachtet weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, wie ich das überhaupt geschafft habe.

  • Zitat

    meike schrieb am 08.09.2005 09:49:
    Zu meiner Zeit hat eine UV drei Stunden beinhaltet, aber ich weiß nicht genau, ob das noch so ist. Vielleicht ist hier ja noch jemand aus Bayern, der genaueres weiß.
    Meike


    Ja, das ist immer noch so. Je eine Einzel- und eine Doppelstunde. Geändert hat sich, dass die Refis im ersten Jahr jetzt 8 Stunden eigenverantwortlich halten müssen.
    Wir hatten bei uns aber nur einen Beratungsbesuch pro Jahr, also nicht vor jeder UV. Das ist wohl in jedem Seminar unterschiedlich...


    Liebe Grüße,
    biene maja

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