Nach Jahren wieder in den Schuldienst??

  • Nach Referendariat und einigen sehr unbefriedigenden Vertretungsstellen (wo ich wegen dem Stress von 8 Klassen als fachfremde Lehrerin leider krank wurde) habe ich mit dem Thema Schule eigentlich abgeschlossen, möglicherweise auch, weil ich NUR negative Jobs hatte....


    Nun sind aktuell wieder einige Stellen im Angebot (auch längerfristig) und ich habe mir eine Schule angesehen und mit dem Schulleiter gesprochen.
    Es wären 14 Wochenstunden (1/2 Stelle) zu besetzen, und das auch nur in einer (!) Klasse (kann ich kaum glauben...).
    D.h. dieses 45minütige Hopping würde komplett wegfallen.
    Ich hätte nur 22 Kinder kontinuierlich zu unterrichten.


    Allerdings ist es eine 4. Klasse, und ich weiß jetzt nicht, ob ich das - nach so langer Pause - einfach auf die Reihe bekomme.
    Wer ist in einer 4. Klasse und kann mir was dazu schreiben, Mut machen etc.?
    Und ist es eigentlich grundsätzlich möglich, dass bei 14 Stunden ein Tag in der Woche frei sein könnte (von dem Job allein leben kann ich nämlich nicht sonderlich gut...).


    Vielen Dank :rolleyes:

  • Hallo,


    an unserer Schule (BW) müssen alle Lehrkräfte, die als KlassenlehrerInnen tätig sind, an allen Wochentagen Unterricht in der eigenen Klasse haben. Das gilt auch für Lehrkräfte mit 14 Wochenstunden. Ich weiß, dass es an anderen Schullen auch so ist. Ob es allerdings von "oben her" so festgelegt ist, oder ob es auch Ausnahmen gibt, kann ich nicht sagen.
    An deiner Stelle würde ich auf jeden Fall wieder mit dem Schuldienst beginnen. So wie du es beschreibst, ist es doch ein tollen Angebot.


    Trau es dir doch einfach zu! Du schaffst das sicher!


    Liebe Grüße Trulli

    • Offizieller Beitrag

    Hallo SchniSchnaSchnappy,


    ich kann dir auch nur Mut machen, ich finde Lehrerin zu sein trotz aller Probleme, die ich trotzdem noch habe, toll.
    14 Stunden sollten ganz gut zu schaffen sein, ob du einen Tag frei bekommen kannst, hängt vom Bundesland ab, auch wieviel du nebenbei arbeiten darfst. (Das musst du beantragen.) In Berlin z.B. haben Lehrkräfte mit 2/3 oder weniger Stundenumstand Anspruch auf einen freien Tag. In Brandenburg ist es bei berufsbegleitenden Weiterbildungen (z.B. Zusatzstudium) üblich, dass man einen Tag studieren geht, also da auch die Klasse mal ohne Klassenleiter(in) auskommen muss.
    Hast du denn nach ein paar Jahren vielleicht die Möglichkeit, deine Stunden aufzustocken? Dann ist das mit dem Verdienst auch etwas besser.


    22 Kinder sind meist übersichtlich und wenn du wirklich in einer Klasse bleibst, dann ist das schonmal richtig gut. Dieses Hopping (Ich hatte letztes Halbjahr 17 Stunden in 5 Klassen) ist nervig.) Du lernst - wenn du in einer Klasse bleibst - die Kinder dann gut kennen und kannst als Klassenleiter/in auch besser auf sie einwirken als wenn du nur zum Vertreten oder auch als Fachlehrerin mit wenigen Stunden pro Woche reinkommst.



    Viele Grüße,
    Conni

  • Bei uns an der Schule ist es so, dass alle Halbtagskräfte, wenn es irgendwie geht, einen Tag frei bekommen. Das gelingt nicht immer aber der Wille ist da. Sprich mit dem Schulleiter bzw. der Konrektorin.l
    Ich würde es machen, an deiner Stelle! Du wirst sehen, dass es dir gefällt und wen nicht, kannst du doch immer noch aufhören, einen Versuch ist es wert.

  • Hallo schnischnaschnappy!


    Also ich würde dir auch raten, den Job anzunehmen. Allerdings nur, wenn du wirklich Lust hast es zu machen und wenn dir bewusst ist, welche Verantwortung ein viertes Schuljahr bedeutet! Die Kinder bekommen ihre Grundschulempfehlungen für die weiterführenden Schulen, d.h. viel Elternarbeit, genaue Beobachtung der Kinder, viele Tests (und damit verbundene Korrekturen). Natürlich gibt es auch viele schöne Sachen in der vierten Klasse (habe gerade ein viertes Schuljahr entlassen), aber der Stress und die nervliche Belastung in der Mitte des Schuljahres (Beratung der Eltern und Empfehlungen) und am Ende des Schuljahres (Abschlussfahrt, -fest, Klassenzeitung..) und die sonstigen schulischen Verpflichtungen dürfen nicht vergessen werden. Also ich denke, auch wenn du "nur" 14 Stunden arbeitest, hast du weitaus mehr Stunden zu tun. Aber es lohnt sich!!!!! Der Job ist es wert :D Trau dich und probier es aus!!!


    Kannst du dich mit der Kollegin absprechen, die die Klasse bisher hatte? Vielleicht hat sie ja schon einige Tipps für dich (Klassenregeln etc.).


    Gruß Annette
    Gruß Annette

  • Hallo Schnischnaschnappy,
    ich werde wahrscheinlich im Februar nach 5 jähriger Familienpause wieder einsteigen und kann deine Überlegungen gut nachvollziehen. Wie lange hast du ausgesetzt? Ich werde auch mit 14 Stunden wieder einsteigen, weiss aber noch gar nicht, was auf mich zukommt. Auf jeden Fall, wünsche ich dir, wie immer du dich auch entscheidest, alles Gute.
    LG Ines

    • Offizieller Beitrag

    Hallo schnischnaschnappy,


    ich hatte schon ähnliche Erfahrungen wie du (7 verschiedene Klassen + Klassenleitung erstes Schuljahr + Fahrerei zwischen zwei Schulen - bei 28 Stunden). Danach weiß man die Ferien zu schätzen! Ein viertes Schuljahr birgt natürlich einige Stressfaktoren - VERA (in NRW), Gutachten/Empfehlung für die weiterführende Schule, Klassenfahrt, ... Ich habe das jetzt zweimal erleben dürfen und muss sagen, dass es mit einer Klasse, die ich im Oktober im vierten Schuljahr übernommen hatte weniger anstrengend war als mit der eigenen Klasse, die ich vom ersten Schuljahr an kannte. Bei mir lag es am Einzugsgebiet bzw. am Gebahren der Eltern. Wichtig ist auch die Unterstützung der Parallelkollegen, der Schulleitung und der Lehrer, die die Klasse vor dir hatten und evtl. beim Elternsprechtag neben dir sitzen können (hat mir sehr geholfen).


    Ganz spontan würde ich sagen: Nimm das Angebot an, zumal 14 Stunden für den Wiedereinstieg nicht zu viel sind.


    LG Talida

  • darf ich mal fragen wieviel man für so eine 14h Stelle nach allen Abzügen bekommen würde?

  • Danke für die zahlreichen Antworten !


    Einerseits ermutigt mich das SEHR, andererseits glaube ich auch, dass es nie und nimmer bei 14 Wochenstunden bleiben wird (das Schulamt fährt hier auf Minimalstundenverträgen).


    4. Klasse heisst in der Tat:
    Sehr sehr viel Verantwortung.
    Ich war im Referendariat mal in einem 4. Schuljahr, fand das Arbeiten dort schon spannend, vor allem sind die Kids nicht mehr so zappelig :D


    Wenn ich mir allerdings ausrechne:
    Ca. 1000 Euro bleiben netto übrig, dafür genauso viel Konferenzen, Elterngespräche etc..
    Ob und wie dann noch ein Nebenjob (den brauch ich unbedingt!) möglich ist, halte ich für fraglich....


    Wie ist das eigentlich mit den Aufsichten geregelt?
    Wird die Anzahl auch abhängig gemacht vom Stundenumfang der Stelle?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    schnischnaschnappy schrieb am 03.08.2005 13:01:
    Wenn ich mir allerdings ausrechne:
    Ca. 1000 Euro bleiben netto übrig, dafür genauso viel Konferenzen, Elterngespräche etc..
    Ob und wie dann noch ein Nebenjob (den brauch ich unbedingt!) möglich ist, halte ich für fraglich....


    Wie ist das eigentlich mit den Aufsichten geregelt?
    Wird die Anzahl auch abhängig gemacht vom Stundenumfang der Stelle?


    Hallo Schnischnaschnappy,


    du hast Recht, das mit den Konferenzen und Elterngesprächen ist dann natürlich unangenehm. Sicherlich kommt es auf die Art des Nebenjobs an, ob noch einer möglich ist. In meinem Studienseminar hatten mehrere Leute Nebenjobs während des Referendariats, d.h. mit zwar weniger Stunden aber viel viel Zeit zum Vorbereiten. Die haben dann z.B. abends oder am Wochenende nebenbei gearbeitet.
    Die Zeiten für die Aufsichten dürften wieder vno Schule bzw. Bundesland abhängen. Bei uns war es egal, wieviel Stunden man hatte: Gleiche Aufsichten für alle.


    Grüße,
    Conni

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns werden die Aufsichten tatsächlich abhängig von der Stundenzahl ausgerechnet. Ich bin dann immer etwas sauer, weil mit 28 Stunden auch noch vier Tage mit Aufsichten hinzukommen, obwohl ich die Pausen so dringend bräuchte ... :)
    Unsere Teilzeitkräfte dürfen - nach langen Beratungen über den Lehrerrat - bei längeren Konferenzen früher gehen. Die Schulleitung nimmt - zähneknirschend - Rücksicht darauf und gestaltet den Konferenzablauf entsprechend. Da es bei uns recht viele sind, machen wir oft Dienstbesprechungen (direkt vor dem Unterricht), so dass sich die Länge der Konferenzen in Grenzen hält.


    Talida

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